Sonntag, 1. November 2015

Ausgelesen: Bücher im Oktober

Nachdem ich im September wenig las, weil ich mich kaum konzentrieren konnte, las ich im Oktober wieder im üblichen Tempo weiter. Und wie so oft bei mir, las ich hauptsächlich Krimis.

Ich begann den Oktober mit "Gift im Brezelteig"* von Ulrich Maier. Die Story um Journalisten Nils Niklas, der im beschaulichen schwäbischen Städtchen Bäringen versucht, einen mysteriösen Erpressungsfall aufzuklären, nahm mich allerdings so wenig gefangen, dass ich das Buch nicht neu auf den Reader lud, als die Datei kurz vor Ende des Buches plötzlich als Fehlerhaft angezeigt wurde.

Danach las ich "Blut vergisst nicht"* von Kathy Reichs. Forensikerin Tempe Brennan arbeitet diesmal auf Hawaii für das JPAC, das Leichen vermisster Soldaten identifiziert. An Leichen mangelt es in diesem Buch wahrlich nicht. Irgendwann verlor ich den Überblick darüber, wer wann warum von wem ermordet wurde, nicht ohne kurz vorher noch die Identität zu tauschen, was die Arbeit der Anthropologin erschwerte.

Irgendwann wollte ich das Buch einfach nur noch zu Ende bringen.

Spannender war da schon "Schwesternmord"* von Tess Gerritsen. Vor dem Haus der Pathologin Maura Isles wird eine Frau erschossen – die Maura bis aufs Haar gleicht! Detective Jane Rizzoli ist erleichtert, als ihre Kollegin kurze Zeit später von einem Kongress zurückkehrt. Bei der Leiche handelt es sich offensichtlich um Mauras Zwillingsschwester – von deren Existenz sie selbst nichts wusste.

Gemeinsam mit Detective Rick Ballard beginnt Maura nachzuforschen – und gerät dabei in einen blutigen Albtraum: Sie stößt auf Skelette von ermordeten Schwangeren, deren Babys spurlos verschwunden sind. Doch erst als Jane Rizzoli einen anderen Fall untersucht, findet sie den Schlüssel zum Tod von Mauras Schwester …

Dann begann meine zweite Urlaubswoche, und ich war total glücklich, als ich beim Stadtbummel den vierten und fünften Band der Peter-Grant-Reihe von Ben Aaronovitch fand. Kaum zu Hause, verkroch ich mich mit "Der böse Ort"* unter die Kuscheldecke.

Police Constable und Zauberlehrling Peter Grant verschlägt es nach Skygarden Tower, einem berüchtigten Sozialwohnblock in Südlondon. Dahinter verbirgt sich Heygate Estate in Elephant and Castle. Es lohnt sich, beim Londonist vorbeizuschauen oder die Google-Bildersuche zu bemühen, um einen Eindruck der Siedlung zu bekommen. Wir kamen bei unserem ersten gemeinsamen London-Besuch zufällig daran vorbei und waren total erschlagen. "Neo-Brutalismus" beschreibt den Baustil wirklich treffend.

Zunächst geht es in "Der böse Ort" nur um ein gestohlenes altes Buch über Magie, das aus der Weißen Bibliothek zu Weimar stammt. Doch dann weitet sich der Fall rasant aus. Denn der Erbauer des Tower, Erik Stromberg, ein brillanter, wenngleich leicht gestörter Architekt, hatte sich einst in seiner Zeit am Bauhaus offenbar nicht nur mit modernem Design, sondern auch mit Magie befasst.

Was erklären könnte, warum der Skygarden Tower einen unablässigen Strom von begabten Künstlern, Politikern, Drogendealern, Serienmördern und Irren hervorgebracht hat. Und warum der unheimliche gesichtslose Magier, den Peter noch in schlechtester Erinnerung hat, ein so eingehendes Interesse daran an den Tag legt …

Ich habe das Buch mit viel Vergnügen verschlungen und freute mich, dass der Folgeband, "Fingerhut-Sommer"*, gleich parat war. Peter Grant wird er jetzt in die tiefste Provinz geschickt: in einen kleinen Ort in Herefordshire – wo sich Fuchs, Hase und der Dorfpolizist Gute Nacht sagen. Aber es werden zwei Kinder vermisst, und ihr Verschwinden erfolgte womöglich unter magischen Umständen. Also muss Peter notgedrungen sein angestammtes Biotop verlassen. Mit der Flusstochter Beverley Brook begibt er sich mutig nach Westen, hinein ins ländliche England ...

Grant muss ganz ohne seinen Mentor Thomas Nightingale zu recht kommen und zeigen, was er alleine drauf hat. Er schwimmt sich also ein bisschen frei, und das gelingt ihm sehr gut.

Im Vergleich zu den vier vorherigen Bänden hat "Fingerhut-Sommer" ein paar Schwächen. Aaronovitch macht häufig Andeutungen, die dann nicht aufgegriffen werden, und die Rettung zum Schluss kommt sehr unvermittelt, so, als wäre die erforderliche Seitenzahl erreicht.

Dennoch bereitete mir "Fingerhut-Sommer" Vergnügen, freue mich mich auf den sechsten Band.

Der Lesemonat klingt aus mit "Scheintot"* von Tess Gerritsen, dem Folgeband zu "Schwesternmord". Bislang lässt es sich ganz gut an.

Und was liest Du gerade?

* Affiliate links zu den erwähnten Büchern:


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