Dienstag, 31. Mai 2016

Der Garten im Mai (Teil II von II)

In der ersten Monatshälfte war ich recht fleißig im Garten, in der zweiten weniger - nach Pfingsten war das Wetter oft so schlecht, dass ich wenig Lust hatte, draußen zu sein. Und wenn das Wetter dann mal gut war, streikte prompt der Kreislauf, meldete sich die Migräne.

Feierabend auf dem Balkon. 
Außerdem wohnte bis letzten Donnerstag ja auch noch Familie Amsel auf der Terrasse, da wollten wir möglichst wenig stören. Inzwischen sind alle Jungen flügge - na ja, bis auf eines, denn ich glaube, eins von den vier Küken kam nicht durch.

Amseln im Werden.
Dementsprechend ist die Terrasse noch immer nicht hübsch, sitzen wir meistens auf dem Balkon. Da steht auch der Grill, was praktisch für das Abendessen ist, und vom Balkon blicken wir ins Grüne, nicht auf die Fassade des Nachbarhauses wie auf der Terrasse.

Langsam wird's eng im Nest.
Vorletzten Sonntag wirbelte ich dann doch noch ein bisschen. Ich habe Petersilie, Wurzeln, Butternusskürbis, Patty-Pan-Kürbis, Radieschen und Portulak gesät. Ich habe neue Tomaten eingepflanzt, nachdem die Pflanzen, die wir bei Ikea kauften, keine Blüten austrieben.

Beim Füttern.
 Ich habe den Hibiskus umgetopft und raus gesetzt. Ich habe die Orange raus gesetzt. Ich habe Oregano eingepflanzt und die Zitronenmelisse umgesetzt. Ich habe Stevia eingepflanzt, Zucchini und Gurke aus den Anzuchttöpfen in größere Töpfe gesetzt (die Zucchini fiel prompt Nacktschnecken zum Opfer).

Kommt da jetzt endlich mal Nachschlag?!
Letzten Donnerstag schlug die große Stunde des Gatten: Wir haben uns entschieden, zwei Bambusse zu entfernen. Einer davon droht den Garten zu überwuchern. Wir unterlagen beim Kauf der irrigen Annahme, in den Gartenmärkten würden keine Bambusse ohne Rhizomsperre verkauft und setzten deswegen keine.

Guck mal, wer da guckt.
Ich wollte ja Handwerker engagieren, auch, weil ich dem Gatten das Ausgraben körperlich nicht zu traute, war er doch lange krank, aber er entschied, das selbst zu machen.

Der Bambus muss weichen.
Wir schnitten also erst den Bambus etwa kniehoch ab, dann begann der Gatte mit dem Ausgraben. Arbeitsteilig - Gatte grub, hackte, hebelte und schnitt, ich zog und ruckelte - ging die Entfernung sehr gut und viel, viel schneller als gedacht, selbst beim zweiten, der eng an der Trennwand zum Nachbargarten stand.

Der Bambus ist gewichen.
 Ich bin sehr dankbar, dass der Gatte inzwischen wieder in der Lage ist, solche körperlich schweren Arbeiten zu machen, denn noch zu Jahresbeginn sah's nicht danach aus (und von den letzten drei Jahren reden wir gar nicht erst). Mit Reha und Krafttraining kämpfte er sich quasi wieder ins Leben zurück.

Der Wein hat sich wieder berappelt.
Anstelle des Bambus werden Platten gelegt - direkt an der Trennwand für den Hibiskus, der zu groß ist, um im Sommer auf der Fensterbank zu stehen, und daneben als Weg in den Garten, für die jährlichen Gerüstbauer und unsere Fahrräder. Dann leiden nicht jedes Mal Magnolie und Fliederbeere (obwohl: Wie ich "unsere" Gerüstbauer kenne, nehmen die den Weg schon aus Prinzip nicht).

Hier wächst hoffentlich bald Gemüse. Links rankt was Rotblühendes, und der wilde Wein, der bis letztes Jahr dort wuchs, treibt auch ganz vorsichtig wieder aus, obwohl monatelang ein Gerüst auf Stamm stand, nachdem wir ihn in Bodenhöhe kappen mussten.  
Die Amseln freuten sich, dass im Garten gegraben wurde, versprach das doch jede Menge Würmer und Insekten. Außerdem lege ich seit einigen Tagen halbe Äpfel aus, die ebenfalls gerne gefressen werden.

Der Apfel ist kaum ausgelegt und fast schon wieder weg. An die Nashibirne trauen sich die Amseln anscheinend nicht. 
Was noch fehlt, ist Rasen. Das bisschen, was noch wuchs, ist nach dem fünften Jahr Gerüst in Folge verschwunden. Ich würde gerne Rollrasen auslegen, aber da wir nie wissen, wann das nächste Gerüst aufgestellt wird, lohnt das nicht. Ich werde in den nächsten Wochen wohl immer mal ein paar Hände Grassamen auswerfen und hoffen, dass was wächst.

Ansonsten wächst alles so vor sich hin, und vorgestern habe ich die erste Nacktschnecke gesichtet, die versuchte, das zu verhindern. Jetzt beginnt also wieder das tägliche Absammeln.

Montag, 30. Mai 2016

Balkon-Windlichter aus Plastikschalen, Sugru und Magneten

Ich liebe Windlichter und habe eine ganze Menge davon. Auf dem Balkontisch ist dafür allerdings kein Platz. Aber es gibt ja das Geländer, und das ist als Metall, also magnetisch. Da müsste sich doch was machen lassen.

Zwei von vier Windlichtern. 
Als ich in der Mittagspause mal wieder so durch die Läden streifte, sah ich bunte Plastikschälchen, in die Kerzen gegossen waren. "Die sehen ja aus wie die Becher vom Eishöker, die sich im Büro stapeln", schoss es mir durch den Kopf.

Upcycling-Windlichter. 
Bingo!

Das Material auf einen Blick.
Zurück im Büro, fragte ich die beiden Kolleginnen, ob sie vier Eisbecher entbehren könnten. Sie konnten. Sie sind ohnehin dabei, die Wandschränke mit dem Gedöns vieler Jahrzehnte zu leeren und froh über alles, was weg kommt.

Sugru auf die Magnete drücken.
Alles, was ich sonst noch brauchte, war ohnehin in der Werkstatt.

Plastikschale gut andrücken.
Die Windlichter sind fertig und dürfen ein wenig ruhen.
Das Windlicht ist fertig.
Balkon-Windlichter aus Plastikschalen, Sugru und Magneten

Das habe ich verarbeitet:

4 Plastikschalen, zum Beispiel aus der Eisdiele, sauber und fettfrei
4 Magnete mit Filzseite* (damit sie das gestrichene Balkongitter nicht zerkratzen und schön leise sind)
Sugru*


So hab' ich's gemacht:

Material bereitlegen.

Hände waschen, eine Packung Sugru öffnen und daraus vier kleine Kügelchen formen. Je ein Kügelchen auf die unbefilzte Magnetseite setzen, je ein Schälchen darauf drücken und das Sugru nach Packungsanweisung trocknen lassen.

Die fertigen Windlichter auf die Balkonbrüstung setzen, Teelichter hineinstellen, diese anzünden und sich freuen.

Dieser Beitrag geht zu den Linkparties Crealopee, Happy Recycling, Montagsfreuden und Upcycling.

Freitag, 27. Mai 2016

Gestreifte Holy Moly-Socken nach Charles D. Gandy in zwei Lila-Tönen in Größe 36/37

Als Kollegin II meine Between the Lines Sox sah, war sie ebenfalls von den Charles D. Gandy-Socken angefixt und fragte, ob ich ihr das eine oder andere Paar stricken könne - klar! Ich freue mich immer, wen ich etwas für andere werkeln kann, denn mal ehrlich: Es gibt so viel zu stricken, aber wann soll mensch das alles tragen?!

Gestreifte Holy Moly-Socken im Detail.
Für den Anfang fiel Kollegin IIs Wahl auf je zwei Paar Holy Moly und Scales. Da sie selber nicht strickt, es auch nie lernte, also keine Ahnung hat, gab's einiges Hin un Her, bis wir uns einig wurden, was ihre Vorstellungen und das Muster betraf. Am Liebsten hätte sie die Socken nämlich aus achtfädriger oder noch dickerer Sockenwolle gehabt, aber das bekomme ich nicht hin. Ich finde, die Socken wirken durch das durch jeweilige Regia-Garn, in diesem Fall Exotic*.

Socken im Werden.
Kollegin II allerdings wollte unifarbene Socken. Soll sein. Um den Prozess der Wollauswahl abzukürzen, wurde sie schließlich mit der Anleitung und genauer Instruktion, vierfädrige Sockenwolle für Nadel 2,5 zu kaufen, in ein Fachgeschäft geschickt - Handarbeiten am Meer lag aus Gründen nahe.

Gestreifte Holy Moly-Socken. 
Kollegin II war begeistert vom Geschäft - ich eher so semi, denn die Aussage der Verkäuferin, 100 g Sockenwolle reichten für ein Paar in Größe 36/37 mag zwar generell stimmen, aber eben nicht für die Gandy-Socken. Hebemaschen für die Ferse und das Gedöns wie die getrickten "Finger" brauchen einfach mehr Wolle.

In der Anleitung, die Kollegin II mitnahm, steht eindeutig 200 g für die Holy Molys und 150 g für die Scales. Ich verstehe Läden nicht, die lieber Downsellig als Upsellig betreiben. Die Verkäuferin war sich mit der Aussage, 100 g reichten aus, so sicher, dass Kollegin II nicht auf die Idee kam, das anzuzweifeln. Kollegin II mache ich keinen Vorwurf, denn sie hat von Stricken nicht den Hauch einer Ahnung. Aber von der Verkäuferin hätte ich mehr erwartet - wenigstens einen Blick in die Anleitung, die Kollegin II mit hatte. Dann wäre klar gewesen: 100 g reichen nicht.

Auftragen der Latexmilch.
Dass Kollegin II mit zu wenig Wolle zurückkam, sollte noch für Probleme sorgen. Bei diesem ersten Paar Holy Molys ging's aber, denn ich hatte ja mit je 100 g Dunkellila* und Helllila* insgesamt 200 g Wolle. Insgesamt brauchte ich für Schuhgröße 36/37 ganze 114 g.

Die ONline-Wolle strickt sich gut und ist super flauschig. Die Marke kaufe ich sicher öfter! Die Anleitung im Regia Journal Nr. 008* ist gut verständlich - bis auf das Käppchen. Ich bin einfach nicht in der Lage, ein Käppchen mit 32 M nur über 27 M zu stricken. Ja, ich weiß, ich stelle mich an. Kurzerhand arbeitete ich den Fuß nach der Junghans-Anleitung, die ich ja inzwischen im Schlaf beherrsche.

Getupfte Socken.
Kollegin II gefallen die Socken, und ich hoffe, der Freundin, an die sie weiter verschenkt werden, machen sie auch viel Freude.

Dieser Beitrag nimmt teil an den Linkparties DO4YOU, Stricklust, Gestricktes & Gehäkeltes und Freutag.

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Mittwoch, 25. Mai 2016

Dat sind nicht 20 cm!

Im Gemeinschaftsgarten spielen ein Junge und ein Mädchen Fußball.
Das Mädchen steht im Tor, der Junge ist am Ball und schießt.

Junge: "Tooor!"

Mädchen: "Gar nicht!"

Junge: "Doch! Es steht 3 zu 4!"

Mädchen: "Blödsinn! Es steht 1 zu 2. Jungen können nicht rechnen!"

Junge: "Wer sagt das?"

Mädchen: "Meine Mutter!"

Junge, traurig: "Ach so ..."

Montag, 23. Mai 2016

Montagsfreude: Bewegte Pause

Seitdem ich zwei neue Kolleginnen habe, ist es auf Arbeit deutlich entspannter geworden. So gibt es kein Theater mehr, wenn ich es mal wage, eine Mittagspause zu machen.

Für die Ex-Kollegin II war das immer ein Drama, denn Mittagspause bedeutet, dass meine Telefone zu ihr umgestellt sind und klingeln könnten. Das ist zu viel verlangt (aber sonst betonte sie bei jeder Gelegenheit, dass mein Job so anspruchslos ist, dass sie ihn spielend mit erledigen könne).

Schulter-Nacken-Muskulatur-Trainingsgerät vom Fitnessparcours im Schleidenpark.
Meistens sprang die Ex-Kollegin I ein, aber die war mittags oft verabredet, so dass ich oft einfach keine Pause machte, um der Auseinandersetzung mit der doofen II aus dem Weg zu gehen. Daher dauerte es drei Jahre, bis ich endlich das Angebot meines Arbeitgebers zur Bewegten Pause annehmen konnte.

Das sind 20 Minuten am Montag in der Mittagspause - die dauert regulär 30 Minuten, so dass man mit Hin- und Rückweg gut hin kommt. Bei uns sagt auch keiner was, wenn wir die Pause mal überziehen, denn die Chefs kennen unser Arbeitspensum. So kann ich meistens noch schnell zum Bäcker oder Schlachter, um einzukaufen.

Wir machen in den 20 Minuten Faszientraining (das ist wohl der neue heiße Scheiß, kannte ich bislang nicht), Qi-Gong-, Pilates und Entspannungsübungen. Das macht Laune, hilft mir gegen Verspannungen, Schwindel und Tinnitus.

Diesen Montage freue ich mich besonders auf die Bewegte Pause, denn die pausierte zwei Wochen - die Trainerin hatte Urlaub.

Dieser Beitrag nimmt teil an den Montagsfreuden.