Mittwoch, 30. Dezember 2015

Ausgelesen: Bücher im November und Dezember

In den November startete ich mit "Scheintod" von Tess Gerritsen. Der fünfte Fall für Rizzoli und Isles nahm mich wirklich gefangen. Da ich Krimireihen selten chronologisch lese, wusste ich zum Glück um das Happy End, aber trotzdem atmete ich am Schluss auf.

Worum geht's? Isles hört aus einem der Kühlfächer bei einem Routinegang durch die Pathologie Geräusche. Sie findet eine unbekannte Frau noch lebend in einem Leichensack. Die Scheintote kann gerettet werden, flieht jedoch, kaum dass sie das Bewusstsein wiedererlangt hat.

Kurze Zeit später bringt sie mit einem Komplizen in einem nahe gelegenen Krankenhaus mehrere Geiseln in ihre Gewalt. Der Zufall will es, dass sich unter den Betroffenen auch die hochschwangere Rizzoli befindet, die in Kürze ihr Kind zur Welt bringen will. Die Geiselnehmer haben offenbar eine Botschaft, die sie über Presse und Rundfunk äußern wollen.

Doch bevor es dazu kommt, wird das Krankenhaus von der Polizei gestürmt, beide Geiselnehmer werden unter dubiosen Umständen erschossen. „Mila weiß Bescheid“, kann die junge Frau Rizzoli noch zuflüstern, bevor sie stirbt.

Sofort nach ihrer Entbindung nimmt die Polizistin gemeinsam mit ihrem Mann Gabriel Dean vom FBI und ihrem Teampartner Barry Frost die Suche nach der geheimnisvollen Mila auf. Die Ermittler stoßen dabei auf auf ein unvorstellbares Verbrechen.

Zur Entspannung brauchte ich etwas Leichtes und las einen Regionalkrimi: "Holunderblut" von Barbara Brinkmann. Protagonistin ist Katharina Berger. Sie kehrt nach Jahren bei der Kripo München in ihr Heimatdorf Weil zurück.

Ein ruhiges Polizistenleben auf dem Land ist ihr nicht beschert, denn aus einer Vermisstenmeldung entwickelt sich schon bald ein handfester Kriminalfall. Aber Katharina ist ohnehin keine, die gerne die Füße hochlegt. Sie stürzt sich in "ihren" ersten Fall und überschreitet ihre Kompetenzen in alle Richtungen ...

Mir gefiel das Buch - mit Abstrichen: Durch die verknüpfte Liebesgeschichte gleitet mir die Handlung zu oft ins Kitschige ab, und oft wird angekündigt, eine Handlung solle sich später noch als Unheilvoll erweisen, dann aber folgt nichts. Kurz: Ein netter Krimi zur Unterhaltung zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger.

Leicht ging's weiter, wieder mit einem Regionalkrimi, nur diesmal aus dem Ruhrpott: "Tote Hippe an der Strippe" von Lotte Minck. Die ausführliche Rezension ist hier zu lesen.

Dann traf endlich "Kalter Zorn" ein, der Nachfolger von "Sibirischer Wind" von Ilja Albrecht. Der Kosmos von Kiran Mendelsohn und seinen Kollegen nahm mich wie beim Erstling gefangen. Eine ausführliche Rezension folgt demnächst.

Beim Stricken hörte ich ganz entspannt und mit viel Vergnügen "Rentierköttel" von Lars Simon. Die ausführliche Rezension ist hier zu lesen. Den Erstling "Elchscheiße" habe ich inzwischen auf dem eBook-Reader und bin gespannt.

In diesem Monat traf ein weiteres Rezensionsexemplar ein: "Zu richten die Lebenden" von Erica Spindler. Der Thriller spielt in New Orleans, das von einer Mordserie erschüttert wird. Eine ausführliche Rezension wird folgen, aber vorab sei schon mal gesagt, dass ich das Buch im letzten Drittel kaum noch aus der Hand legen konnte.

Zwischendrin las ich immer mal wieder "Die Chirurigin" an, der ersten Band der Rizzoli & Isles-Reihe von Tess Gerritsen, aber es gab immer andere Bücher, die vorgingen oder mich mehr fesselten.

Nur in Etappen konnte ich "Morgen ist leider auch noch ein Tag" von Tobi Katze lesen. Er beschreibt sein Leben und Arbeiten mit Depression.  Die Aussage "Irgendwie hatte ich mir von meiner Depression mehr erwartet", ist typisch für Katzes Umgang mit seiner Erkrankung.

Die Depression überfällt Tobi Katze nicht plötzlich. Sie hat sich angeschlichen und unmerklich das Ruder in seinem Leben übernommen. Die meiste Zeit schließt er sich in seiner Wohnung ein und spricht lieber mit der schmutzigen Wäsche als mit seinen Freunden. Abends übertönt er die Stille in ihm mit Partys, füllt die Leere, wo Gefühle sein sollten, mit Bier und pflanzt sich ein Dauergrinsen ins Gesicht, um ja nicht den Anschein zu erwecken, etwas wäre nicht in Ordnung.

Mir ging das Buch ziemlich nahe, denn vieles kenne ich von mir selbst oder anderen Erkrankten. Katze begegnet seiner Depression ähnlich sarkastisch und ironisch wie ich (bei mir tarnt sich die Depression allerdings als Burn Out - hört sich flotter und dynamischer an, ist aber letztlich so ziemlich der gleiche Mist). In solchen Momenten machte das Lesen großen Spaß, erkenne ich vieles wieder.

Aber so 'ne Depression ist kein Kinderspiel, und deswegen ist "Morgen ist leider auch noch ein Tag" eben phasenweise auch sehr ernst, bietet viel Stoff zum Nachdenken. Deswegen ist es keine leichte Kost; deswegen ist es ein Buch, dass ich nur in Etappen lesen konnte.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für Menschen, die sich mit der dösigen Depression näher auseinandersetzen wollen oder müssen. Ich denke, besonders Angehörige Erkrankten können von dem Buch profitieren und vielleicht mehr Verständnis entwickeln.

Aktuell lese ich mich durch ein paar Weihnachtsgeschenke und die Jütland-Krimis von Kirsten Holst*.

Und was liest Du gerade? Gab's bei dir auch Buchgeschenke zu Weihnachten?

*Affiliate links zu den genannten Büchern

2 Kommentare:

  1. Als eingefleischter Krimifan kenne ich die Tess Gerritsen-Bücher, aber die meisten nicht, was mich sehr freut. Wieder Stoff für meinen Blutdurst ;-)

    "Girl on the Train" habe ich gerade beendet und fand es sehr spannend. Ansonsten gibt es bei mir eher Hörbücher, ab und an ist aber auch mal ein Buch dabei und wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich die Bücher lieber lesen als hören.

    Alles Liebe, rutscht gut ins Jahr 2016.

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    1. Angeregt durch Dich nutze ich momentan eher Hörbücher - dabei kann ich nämlich stricken ;o)

      Alles Liebe und Gute für Euch für 2016!

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