Samstag, 12. November 2022

Samstagsplausch KW 45/22: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CXXXIX

Diese Woche war deutlich entspannter als die Woche davor, obwohl sie viel trubeliger war. Ich schlief sogar zwei Nächte durch, endlich mal wieder! Vielleicht fehlte mir einfach nur Trubel? Schließlich gilt hier seit mittlerweile 139 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich es mir die Wesensveränderungen des Gatten seit seiner Erkrankung schwer machen. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit Beginn der Sanierung des alt-neuen Hauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte. Wir sind natürlich geimpft, aber angesichts unserer Vorerkrankungen ist trotz Impfung eine Corona-Infektion wenig ratsam. Angesichts der steigenden Infektionszahlen ist sie aber unvermeidbar, und ich kann nur hoffen, dass es uns dann nicht zu hart trifft.

In dieser Woche war ich drei Tage auf einer Fachtagung, zusammen mit fast 30 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und der Schweiz. In den beiden Vorjahren tagten wir virtuell, was schon unwahrscheinlich bereichernd war, aber der persönliche Austausch jetzt war einfach grandios! Es war auch sehr schön, mit Menschen zusammen zu treffen, die für das gleiche Projekt brennen. Abends fiel ich völlig platt ins Bett und schlief fünf bzw. sieben Stunden tief und fest. Was für eine Erholung! Natürlich mache ich mir Sorgen, ob's ohne Corona-Infektion abging. Ich war die einzige, die konsequent Maske trug, testete mich zudem jeden Tag und werde das mit den Tests auch noch ein paar Tage beibehalten, bessa is das. Ich will mich der geplanten Durchseuchung möglichst lange widersetzen. 

Ansonsten kam diese Woche endlich die Eintragungsbekanntmachung des Grundbuchamtes. Ich bin jetzt also offiziell Hausbesitzerin! Die fällige Flasche Champagner wurde verschoben - wir haben gerade keinen Kopf dafür. Das Schreiben ging gleich weiter zur Bank, und ich bekam ein neues Kreditangebot. Es liegt 20 Prozent gegenüber dem von vor sechs Wochen! Es nützt aber nichts, wir haben keine Wahl (und unsere Hausbank gehört laut Vergleichsportalen noch zu den günstigen Banken). Ich hoffe, kommende Woche ist dann auch der Kredit unter Dach und Fach. 

Schön wäre es, ginge es auf der Baustelle endlich weiter. Laut Bau-Unternehmer sollten wir ja schon Ende September einziehen können. Jetzt haben wir Mitte November, und das einzige, was wirklich fertig ist, ist der Einbau dreier neuer Dachfenster. Mit Baukredit und Miete wird's wirklich haarig. Wir zahlen jetzt quasi doppelte Miete. Wir haben keine Ahnung, wann wir umziehen können. Wir planten für März, aber in dem Tempo wird das nichts - zumindest nicht im kommenden März. Wir sind mehr als ratlos, was wir machen können und erwägen rechtliche Schritte. Nur ob uns das weiterbringt? Schließlich hören wir von allen Seiten, dass kein Handwerker mehr abgesprochene Zeiten einhält, sich die Handwerker aussuchen können, wann sie wo arbeiten. Druck bringt uns also vermutlich nicht weiter. Als Mieter hätten wir schon lange die Miete gesenkt. Als Eigentümer haben wir diese Möglichkeit nicht. 

Mudderns geht's gut. Sie hat tatsächlich zwei Tage ohne tägliches Telefonat ausgehalten, denn während ich auf Dienstreise war, sollte ich nicht anrufen. Im Heim kehrt langsam wieder die gewohnte Routine ein, und Mudderns genießt es, dass ihre Gesellschafterin zwei Mal in der Woche kommt. Von Schwiegermutter und Tante hörte ich diese Woche nichts, aber ihnen geht's sicher gut. Wäre es anders, hätte der Gatte was gesagt, denn auch, wenn wir uns diese Woche kaum sahen, weil wir an unterschiedlichen Orten waren, telefonierten wir doch miteinander.  

Das Ende des Gartens ist tatsächlich gepflastert, so, wie ich es in Erinnerung hatte. Teile eines Weges habe ich schon freigelegt.

Bei der vielen Gartenarbeit, die ich am letzten Wochenende machte, hätte ich eigentlich schlafen müssen wie ein Stein - leider nicht. Ich habe mich inzwischen zum Gartenende vorgearbeitet und habe den gepflasterten Weg entdeckt, den ich in Erinnerung hatte. Er ist breiter als ich dachte. Links davon soll es noch eine gepflasterte Terrasse geben. Alles ist von einer zentimeterhohen Erdschicht überlagert, mit Efeu überwuchert, und zwischen den Platten wachsen kleine Bäumchen. Ich habe wieder vier Säcke mit Gartenabfällen und einen großen Haufen abgeschnittener Äste. Angesichts der Menge habe ich beschlossen, das nicht mehr zum Recyclinghof zu fahren, sondern zum Frühjahr hin einen Gärtner kommen zu lassen, der im Idealfall alles abholt und den Apfelbaum schneidet. Es ist einfach zu viel Grünabfall, selbst für die monatliche Abholung der Grünabfallsäcke. Die liegt auch terminlich so, dass ich sie nicht wahrnehmen kann. Da die Säcke aus Papier sind, kann ich sie auch nicht Tage vorher an die Straße stellen, sondern muss das direkt am Abfuhrtag machen. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. 

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