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Es ist wieder die Jahreszeit, in der der Mond über dem Garten steht. |
Montag war die Temperatur normal, so dass wir wie bestellt um halb sieben im Krankenhaus waren. Der Gatte war so schwach, dass er um einen Rollstuhl bat und darum, dass ich bei ihm bleibe, bis er ins OP geschoben wird. Bis viertel vor eins warteten wir auf den OP-Beginn, dann verabschiedeten wir uns voneinander, fuhr ich nach Hause.
Vier Stunden später kam der Anruf, dass die OP nicht das erhoffte Ergebnis brachte, eine große OP notwendig wäre. Ich fuhr wieder ins Krankenhaus, wo ich einen desorientierten Gatten vorfand. Die OP hatte ihm wieder sehr zugesetzt. Einer der behandelnden Ärzte hatte mich schon vorgewarnt, der Gatte wäre noch nicht wieder ganz bei sich. Während ich da war, kam eine Ärztin, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das ging am Gatten größtenteils vorbei. Die große OP wurde für die kommende Woche geplant, der Gatte sollte am nächsten Tag entlassen werden.
Dienstag war ich dann um zehn Uhr im Krankenhaus. Der Gatte war etwas fitter, verstand aber noch immer nicht so wirklich, was Phase ist. Er wollte nur noch Hause. Es folgten zahlreiche Untersuchungen zur Vorbereitung auf die große OP, für die der Gatte Blut spenden muss. Dabei stellte sich heraus, dass der Gatte so anämisch ist, dass er drei Tage im Krankenhaus bleiben müsste, um Infusionen zu bekommen, weil aktuell weder Blutspenden noch große OP möglich sind. Außerdem hat er einen Infekt und muss Antibiotika bekommen. Der Gatte verweigerte rundheraus alles und ließ sich auf eigenes Risiko entlassen. Ganz großartig!
Nach sieben Stunden Drama und Diskussionen konnte ich den Gatten mit nach Hause nehmen. Die große OP ist auf Anfang August verschoben, und bis dahin sollte er mit Eisen, Folsäure und B12 gefüttert werden, um die Anämie zu bekämpfen. Gleichzeitig wollte ich gegen den Eisenmangel ankochen - wie das geht, weiß ich ja aus eigener Erfahrung, und die brachte mir prompt mal wieder die irritierte Frage einer Ärztin ein, ob ich Kollegin wäre. Nein, ich kann nur die Bedeutungen von Hb- und FE-Werten im Schlaf herunterrattern, weil selbst betroffen. Hoffen wir, dass das alles hilft.
Eine Alternative zur risikoreichen großen OP gibt es nicht, abgesehen von Rollstuhl und Amputation. Der Gatte hat sehr große Angst, verständlicherweise, zumal er auch immer daran denken muss, dass sein Vater an einer ähnlichen OP starb.
Während der Dienstag schon sehr heiß war, brachte der Mittwoch über 37°C. Ich war froh, dass der Gatte nicht mehr im Krankenhaus war, denn zu Hause hatte er es doch kühler und ruhiger. Allerdings erholte er sich nicht wie erhofft, sondern wurde immer schwächer. Nach viel Streit hatte ich die Erlaubnis, einen Termin bei seinem Hausarzt abzumachen, um abzuklären, ob der Gatte evtl. wieder Wasser in der Lunge hat. Das wurde im Krankenhaus nicht untersucht, aber einige Symptome sprechen dafür.
Donnerstag hatte ich einen wunderbaren Vormittag mit meinen beiden Sandkastenfreundinnen. Meine Angst, ich könne mich irgendwie doof benommen haben, sie wären sauer auf mich, war komplett unbegründet! Uns kamen einfach immer nur das Leben und blöde Umstände dazwischen. Mit lieben Menschen drei Stunden zu reden und in Ruhe frühstücken zu können, ist ein absoluter Luxus.
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Die Hummelrast wird fein gemacht, damit der Gatte dort sitzen kann, wenn er aus dem Krankenhaus kommt, wann auch immer das sein wird. |
Um mich abzulenken, machte ich drei Stunden im Garten Tabula Rasa, machte die Hummelrast schön, damit der Gatte den Platz genießen kann, wenn er wieder aus dem Krankenhaus kommt, wann immer das sein wird. Dann hielt ich es nicht mehr aus, rief im Krankenhaus an und erwischte gerade den Moment, in dem der Gatte auf Station geschoben wurde. Eigentlich hätte ich nach der OP angerufen werden sollen, was aber diesmal nicht geschah.
Ihr nehmt aber auch alles mit. Gute Besserung. LG Sivie
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