Auf diesen #12von12-Beitrag hätte ich liebend gerne verzichtet, denn der Gatte ist seit über einer Woche im Krankenhaus, und es ist ungewiss, ob er wieder nach Hause zurückkehrt. Dennoch: Auch diesen Monat gibt's die Bildersammlung bei Caro von "Draußen nur Kännchen". Ich schreibe diesen Beitrag in einer Mittagspause, denn über Mittag habe ich meistens zwei, drei Stunden "gattenfrei". Morgens bin ich gegen acht Uhr im Krankenhaus bis gegen Mittag, komme dann nachmittags wieder bis gegen zwanzig Uhr - es sei denn, der Gatte möchte lieber alleine sein und bittet mich, zu gehen.
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#1: Der Wecker klingelt um sechs Uhr. Der Schlafhase des Gatten ermahnt mich, aufzustehen und ins Krankenhaus zum Gatten zu fahren. |
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#2: Eine der wenigen Freuden, die der Gatte aktuell hat, ist das tägliche Viertel Wassermelone, das ich ihm mit ins Krankenhaus bringe. Für mich gibt's Espresso und drei Scheiben trocken Toast zum Frühstück, das ich mit dem Gatten zusammen esse. |
Heute früh bin ich aber nur kurz im Krankenhaus, denn vormittags kommt Schwiegermutter, um ihren Sohn zu sehen. Sie bleibt über Nacht, was dazu führt, dass ich zum ersten Mal seit über einer Woche ein ordentliches Abendessen bekomme (und am kommenden Tag ein ordentliches Frühstück).
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#3: Hier bin ich in den letzten acht Jahren definitiv zu oft. Der Gatte liegt zum sechsten Mal in diesem Jahr im Krankenhaus. |
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#4: Während ich auf Schwiegermutter warte, möchte ich im Garten arbeiten, komme aber nicht weit. Der Engel aus Schwiegermutters ehemaligem Garten ist jedenfalls wunderbar eingewachsen. |
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#5: Die Yucca, die meine Mutter vor Jahrzehnten in den Garten pflanzte, blüht wieder wunderschön und üppig. |
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#6: Der kleine Apfelbaum, der mit aus Hamburg umzog, hat reichlich Früchte angesetzt. |
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#7: Nach Schwiegermutters erstem Besuch im Krankenhaus müssen wir ein paar Kleinigkeiten für den Gatten besorgen. Ich sorge dafür, dass Schwiegermutter ein kleines Mittagessen bekommt. |
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#8: Klimawandel ist Moppelkotze, aber die Aprikosen aus dem Alten Land schmecken einfach nur geil. |
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#9: Nach dem zweiten Krankenhausbesuch und kurzer Pause für Schwiegermutter geht's zum Abendessen. |
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#10: Noch immer sind 50 entführte Männer und Frauen in der Gewalt der Hamas - seit unfassbaren 645 Tagen. |
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#11: Während Schwiegermutter schon schläft, steht bei mir noch die Wäsche an. Der Sofa-Schlafhase musste in die Badeferien und trocknet nun im Hops-Flausch-Handtuch aus Weißenhäuser Strand. Am kommenden Tag kommt er zum Gatten ins Krankenhaus, um bei der Heilung zu helfen. |
Der Blick in die ersten fünf Corona-Jahre: Am
12. Juli 2020 waren wir mit Schwiegermutters Umzug beschäftigt, war der Gatte noch gesund. Am
12. Juli 2021 war der Gatte schon krank, der Antrag auf Berufsunfähigkeitsrente gestellt, lebte er sich gerade im neuen Status Quo ein. Drei Jahre später stellten wir einen Antrag auf Pflegestufe. Am
12. Juli 2022 lebte meine Mutter seit einer Woche im Pflegeheim und war guter Dinge, während wir uns darauf einrichteten, ihr Haus zu unserem zu machen. Als wir morgens auf dem Weg ins Haus an ihrem Pflegeheim vorbeikamen, war sie gerade mit ihrer Gesellschafterin auf dem Weg in die Stadt. Es sollte eines der letzten Male sein, dass sie den kompletten Weg schaffte. Am
12. Juli 2023 pendelten wir seit einem Jahr, stolperten von einer Handwerkerpleite in die nächste und hofften auf ein baldiges Baustellen-Ende. Am
12. Juli 2024 wollten wir eigentlich nur ruhig auf der Baustelle vor uns hin leben, aber das Schicksal sah anderes mit uns vor und stellte unser Leben vier Monate später auf den Kopf. Eine Folge ist der aktuelle Krankenhausaufenthalt des Gatten - der sechste in diesem Jahr. / *Affiliate links
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