Der 12. Dezember ist Beginn eines vierwöchigen Vertretungsdienstes. Erst ist Kollegin II zwei Wochen in Urlaub, dann Kollegin I. Ich mag keinen Vertretungsdienst, aber er ist Bestandteil meiner Stelle (was ich gerade zu ändern versuche ...). So unterscheidet sich dieser Tag aber auch von meiner sonstigen
12von12-Büro-Routine.
Heute muss ich zwei Stunden früher anfangen als sonst, da die sehr frühe montägliche Besprechung vorbereitet werden muss. Kaffee liefert die Kantine, die auch den Besprechungsraum eindeckt, aber ohne dass jemand von uns da ist, kommt die Kollegin aus der Kantine nicht ins Büro.
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#2: Stempelparade. Blau hätte ich auch noch, brauche ich im Vertretungsdienst aber nicht. |
Während ich auf sie warte, setze ich für die Teetrinker im Team Wasser auf und verteile die vollen Thermoskannen auf den Schreibtischen. Das müsste ich nur für einen Blaumann machen, die anderen Chefs können das auch selbst, aber da ich dabei bin und auch für mich welches brauche, macht es kaum Mehrarbeit.
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#3: Kleiner Aktenberg. |
Als die Besprechung läuft, trinke ich schnell einen Kaffee mit Fahrer I, ehe es im Büro richtig rund geht. Auf mich warten Aktenstapel - Fahrer II war noch vor mir im Büro, damit ich Papierberge abtragen und ins Haus geben kann.
Außerdem müssen die übers Wochenende angekommenen eMails ausgedruckt, gestempelt und verfügt werden. Auch in Zeiten des elektronischen Posteingangs ist Knicken, Lochen, Abheften noch immer der Behördentriathlon, und das geht nun mal mit analoger Post besser. Eine weitere Disziplin ist Stempeln - natürlich unter strenger Beachtung der Farbhierarchie.
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#6: Das Fette-Frau-fährt-Fahrstuhl-Selfie. Doch, ich hätte auch eine stylischere Einkaufstasche gehabt. |
Parallel klingeln die Telefone, im Frühdienst bin ich für neun davon zuständig, müssen Telefonnotizen geschrieben werden (da bin ich ganz modern, das geht tatsächlich per Mail - meistens), Termine auf Zuruf ge- und verlegt werden, kommt die Morgenpost und muss verteilt werden, ruft Kollegin I an und teilt mit, dass sie später kommt. Der ganz normale Wahnsinn also. Mein normaler Job läuft neben dem Vertretungsdienst natürlich auch weiter.
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#7: Auf dem Weg in den Feierabend habe ich kurz Zeit zum Hundeknuddeln. |
Irgendwann ist Zeit für die Mittagspause. Ich setze mich ins Büro meines Chefs, um beim Löffeln der Overnight Oats einen Blick in die Zeitungen zu werfen, dann flitze ich schnell ins Einkaufszentrum, um ein paar Einkäufe zu erledigen.
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#8: Vorbereitungen für's Abendessen. |
Der Feierabend kommt halbwegs pünktlich. Zu Hause erwartet mich ein malader, schlafender Gatte. Ich kümmere mich ein bisschen um den Haushalt, mache Abendessen und falle aufs Sofa.
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#10: Kalenderlys gucken. |
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#11: Stricken. |
Ich gucke fern, stricke an einem Hockerbezug, den Mudderns zu Weihnachten bekommen soll, und bin irgendwann zu müde, um aufzustehen und ins Bett zu gehen. Dadurch endet der Tag später, als gut für mich ist.
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#12: Lesen. |
Dieser Beitrag geht
rüber zu Caro von "Draußen nur Kännchen", die alle Erlebnisse vom 12. eines Monats sammelt. Die Rezepte gibt es in der Kombüse.
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