Mittwoch, 2. August 2023

Ausgelesen: Bücher im Juli 2023

So ähnlich gucke ich nachts auf 
den Kindle, wenn ich wegen der
Schlafstörungen lese, bis mir die
Augen zufallen.
Auf den zehnten Band der Inselkommissarin-Reihe von Anna Johannsen* freute ich mich schon länger, und da ich momentan eh viel auf dem Kindle lese, bestellte ich "Die Tote am Fastensee*" vor. Merle Harmsen, eine Polizistin aus Schleswig, wird auf Fehmarn tot aufgefunden. Eine delikate Angelegenheit für die Polizei: Merle hatte sich zuletzt krankschreiben lassen und sich auf den elterlichen Hof zurückgezogen, nachdem sie einen korrupten Kollegen angezeigt hatte. Die Inselkommissarin Lena Lorenzen wird mit dem Fall betraut und bekommt Unterstützung von Naya Olsen, einer jungen Polizistin mit dänisch-grönländischen Wurzeln. Der Kreis der Verdächtigen ist groß. Neben Gegnern im Schleswiger Kommissariat zählen dazu vor allem Merles Jugendfreunde, zu denen sie nach vielen Jahren neuen Kontakt gesucht hatte. Bei ihren Befragungen rufen Lena und Naya heftige Reaktionen hervor. Als sie das Zimmer der toten Merle plötzlich verwüstet vorfinden, ist für die Ermittlerinnen klar, dass sie dem Täter ganz nahe sind. Das Buch hat Längen, und allmählich nervt es, dass Lorenzen auch nach zwei Jahren noch immer mit der Entscheidung hadert, ob sie sich versetzen lassen soll, um näher bei Mann und Sohn zu sein. 

"Mord und Cocktails auf Eis*" ist der 4. Fall für das Seniorentrio aus dem Lavendelgarten, eine Reihe von Klara Thoma*. Eine gewonnene Kreuzfahrt verschlägt den pensionierten Richter Emil Kluge gemeinsam mit seinen Freundinnen Veronika Zart und Eli Niklas auf das Passagierschiff Rubinbaronesse. Während der Richter sich auf erholsame Lesestunden, kulinarische Delikatessen und kulturelle Landtouren freut, freunden sich seine beiden Begleiterinnen mit der wohlhabenden Matriarchin Rosamunde Friedrichs an, die dauerhaft auf der Rubinbaronesse lebt. Schon bald offenbaren sich dem Seniorentrio jedoch abgründige Eigenschaften an ihrer neuen Bekanntschaft. Und dann erleidet Rosamunde Friedrichs einen tödlichen Unfall. Als der Richter und seine beiden Begleiterinnen herausfinden, dass die Verstorbene auf dem Passagierschiff von einigen Menschen umgeben war, die sich nichts sehnlicher als ihren Tod wünschten, kommt für sie nur eine Schlussfolgerung infrage: Auf der Rubinbaronesse treibt ein Mörder sein Unwesen.

Mit der bislang dreibändigen Reihe um den Berliner Ex-Kommissar Robert Grenfeld ging's weiter. "Mord in Metropolis*", "Engelsflug*" und "Blutmai*" spielen in den späten 1920er Jahren. Die Handlung baut aufeinander auf, so dass es sich empfiehlt, die von Robert Bauer* geschriebene Reihe chronologisch zu lesen.

Die Handlung in den späten 1920er Jahren mit den langsam an die Macht kommenden Nazis bietet zu viele Parallelen zu heute, und so brauchte ich erstmal eine Pause. "Blaulichtmilieu*" von Stefan Mühlfried* spielt im heutigen Hamburg. Feuerwehrmann Tim erwacht nach einem One-Night-Stand und ist sicher: Kriminalkommissarin Marie ist die Frau seiner Träume. Da werden beide zu einem Einsatz gerufen: Am Hamburger Flughafen ist eine Bombe explodiert. Die Polizei ist schon bald einem Verdächtigen auf der Spur, Tim hält jedoch einen anderen für den Täter. Er versucht Marie zu überzeugen, aber die lässt ihn zunächst abblitzen, beruflich wie privat. Doch Maries Zweifel werden größer, und gemeinsam schmieden sie einen waghalsigen Plan. Das Buch macht Lust auf mehr, aber bislang scheint es keine Fortsetzung zu geben.

Aktuell lese ich ja über Kindle Unlimited, und so entdeckte ich die bislang sechszehnbändige Reihe "Die Nordsee-Kommissare*" von Anne Amrum*. Sophie Meerkatz, Kommissarin aus Berlin, lässt sich in beschauliche Husum versetzen, um einer Beziehung zu einem verheirateten Mann zu entgehen. Dort trifft sie auf ihre Kollegen Svenja Tades und Jasper Hinrichs sowie ihren gemeinsamen Chef "Rüde" Thomsen und allerhand skurrile Gestalten. Die Reihe ist nett, liest sich schnell weg. Gelegentlich gibt's Logik-Fehler, wenn Svenja Tades mal gleichzeitig an einem Tatort und auf der Dienststelle ist. Das Lektorat könnte besser sein. In schlaflosen Nächten lese ich allerdings darüber hinweg. Immerhin wird der Schreibstil im Laufe der Reihe etwas besser. Ich las mich rasch durch die Reihe. Die Bände sind in sich abgeschlossen, aber ich freue mich immer, wenn ich eine Reihe tatsächlich chronologisch lesen kann. Jeder Band hat bummelig 200 Seiten. Bei meinen Schlafstörungen und Fahrtzeiten schaffe ich da schon mal einen Band am Tag und las mich durch von "Nordsee Mord*" bis "Nordsee Atem*". Band 15, "Nordsee Braut*", erschien gestern, und Band 16, "Nordsee Welle*", erscheint Ende Oktober.

Den Monat beendete ich mit "Falkenberg*" von Regine Seemann*. Im Mittelpunkt der bislang vierbändigen Reihe stehen die Hamburger Kommissarinnen Stella Brandes und Banu Kurtoğlu. Im ersten Band finden Kinder bei einem Schulausflug zum Hamburger Falkenberg die grausam zugerichtete Leiche eines alten Mannes. Eine Wunde des Toten deutet auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin. Doch die Kommissarinnen haben ihre Zweifel. Denn immer wieder stoßen sie auf die Legenden um Klaus Störtebeker, der am Falkenberg seinen Schatz vergraben haben soll. Oder liefert das traurige Schicksal eines jungen Mädchens, das eines der Opfer der T4-Aktion wurde, den entscheidenden Hinweis, der zum Täter führt?

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