Samstag, 19. August 2023

Samstagsplausch KW 33/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXXIX

Die überholte Wanduhr.
Auf der Baustelle ist weiterhin Achterbahn statt Märchenbahn angesagt. Diese Woche ruckelte sich aber einiges zu recht. 

Montag rief der Juwelier an, bei dem ich vor ein paar Wochen eine Wanduhr zur Wartung gab. Die Uhr begleitete mich mein ganzes Leben, so dass ich sie behalten wollte. Sie musste aber dringend gewartet werden, zumal Mudderns die Gewichte so manipulierte, dass ich sie nicht mehr ordentlich befestigen konnte. Den Glockenschlag bekam ich auch nicht zum Laufen, weil von Mudderns manipuliert. Der Juwelier fragte, ob der Uhrmacher die Uhr persönlich vorbeibringen und anbringen solle, und das tat er gestern. Die Uhr hängt jetzt in meinem zukünftigen Arbeitszimmer. Ich darf nicht vergessen, den Glockenschlag, den man im ganzen Haus hört, abends auszustellen, denn direkt nebenan ist das Schlafzimmer ... 

Dienstag kam tatsächlich Heizungsbauer IV! Er wartete sogar gleich die Heizung! Nach nur einem Jahr können wir das also abhaken und haben endlich eine Firma gefunden, die sich um Heizung und Sanitär kümmert! Als erstes fragten wir ja vor einem Jahr bei der Firma an, bei der meine Mutter seit Jahrzehnten Kundin war, aber die hatten kein Interesse. Die inzwischen oft gehörte Begründung: Die Kernsanierung eines Mittelreihenhauses mache zu viel Arbeit, man sei nur an Neubauten interessiert. Zwei weitere Firmen folgten, und ansonsten hagelte es nur Absagen, weil man nur an Neubauten interessiert ist, keine Neukunden nimmt. Heizungsbauer IV fand es traurig, dass man sich noch nicht mal mehr um Bestandskunden kümmert, und bestätigte, was wir vermuteten: Diese Arroganz fällt vielen Firmen gerade auf die Füße, denn die Neubauvorhaben sind in diesem Jahr drastisch zurückgegangen wegen Inflation, steigenden Zinsen usw.  

Den Durchlauferhitzer legte der Heizungsbauer still, nachdem er uns erklärte, warum es sinnvoller ist, die Ölheizung durchlaufen zu lassen: Schalten wir im Sommer auf den Durchlauferhitzer um, müsste das Wasser aus der Heizung gelassen werden, um nicht zu keimen, und im Winter müsste es wieder nachgefüllt werden. Das ist uns dann doch zu viel Hickhack, zumal der Gatte gelegentlich die Heizung aufdrehen möchte, wenn er wie so oft krankheitsbedingt friert. Jetzt haben wir einen nagelneuen Durchlauferhitzer übrig ... Der kommt zu den vielen Dingen, die in die örtliche Verkaufsgruppe sollen.

Der Heizungsbauer war auch so aufmerksam, den Anschluss vom Durchlauferhitzer so vorzubereiten, dass der Gatte seine Tischkreissäge dort anschließen kann. Vorher muss aber der Kohleofen rückgebaut werden, denn der blockiert den Platz für die Säge. Nachdem er sagte, die Leitungen des Kohleofens könnten auch einfach verschweißt werden, haben wir in drei Wochen einen Termin mit Kaminbauer II. Den empfahl der Heizungsbauer, und entsprechend ist die Motivation: Man kennt sich, man arbeitet gerne zusammen. Anfang kommenden Jahres könnte dann ein Kaminofen eingebaut werden, sofern ein Modell lieferbar ist, das uns gefällt. 

Der Heizungsbauer nahm alles für die neuen Ventile und die Absperrventile für den Rückbau des Kohleofens auf und vom Heizkörpertausch ab. Ja, die Heizkörper seien überdimensioniert, da hätten der Schornsteinfeger und Heizungsbauer III, der nur zum Gucken, nicht zum Arbeiten kam, recht. Aber wenn wir in hoffentlich ferne Zukunft die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe austauschen müssen, dann brauchen wir wieder größere Heizkörper. Also behalten wir die alten. Vom Hydraulikabgleich riet uns der Heizungsbauer auch ab. Der mache bei der alten Heizung keinen Sinn und werde eigentlich automatisch gemacht, wenn die Ventile erneuert werden. 

Gestern wollte ich die Fliesen für den Spiegel in der Küche abholen. Sie sollten Mittwoch geliefert werden. Vorgestern teilte mir der Baumarkt mit, die Fliesen wären nicht lieferbar. Sie wären aber gerne behilflich, eine Alternative zu finden. Falls da dann in zwei Wochen wieder auffällt, dass die nicht lieferbar ist, fangen wir dann wieder von vorne an - und wieder und wieder ... Die Fliesenauswahl ist hier so gering, dass die gewünschten tatsächlich die einzigen waren, auf die wir uns einigen konnten. Der Gatte ist inzwischen so zermürbt, dass es ihm egal war, welche Fliesen ich alternativ kaufe. Er wollte auch nicht mit mir in Hamburg in den Fliesenmarkt mit der großen Auswahl. Also bestellte ich in einem anderen Baumarkt welche unbesehen online. Sie sollen spätestens Mittwoch geliefert werden (und sind zudem noch um die Hälfte günstiger). Mal schauen, ob sie kommen. Da der Fliesenleger auch über den Baumarkt kommen sollte, befürchtete ich schon, den müsse ich jetzt neu suchen, aber die Firma ist auch so bereit, zu uns zu kommen. 

Der Tischler hat sich terminiert, um nochmal den Einbau von Haus- und Nebeneingangstür und des Panorama-Schwingfensters durchzusprechen, nachdem wir auswählten, was uns gefällt. Bei der Gelegenheit werden ich mal fragen, ob es möglich ist, den Türanschlag des Nebeneingangs zu verändern, so dass die Tür nach innen öffnet. Dann könnten wir die Terrasse besser nutzen und die Tür feststellen.

Im Garten geht's immer noch nicht richtig weiter. Das nervt. Immerhin stehen schon ein Zaunelement und eine Tür. Eigentlich sollten inzwischen Gartenhaus und Umzäunung stehen.

Die Dogge ein paar Häuser weiter bellt nicht mehr, wenn wir an ihrem Garten vorbeigehen. Entweder, sie akzeptierte, dass wir jetzt hierher gehören, oder sie nahm sich das genervte "Halt die Klappe!" des Gatten zu Herzen.

Hier gilt seit mittlerweile 179 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Angesichts der aktuell wieder steigenden Zahlen aufgrund der Sommerwelle trage ich noch öfter Maske in Innenräumen und überlege, mich zum Herbst um die mittlerweile sechste Impfung zu kümmern, sobald der angepasste Impfstoff da ist. Es ist ein Kreuz, dass wir im mittlerweile vierten Corona-Jahr noch nicht weiter sind als 2020. Wieder muss sich jeder selbst um die Impfung kümmern, anstatt sie sich einfach wie die Grippe-Impfung beim Hausarzt zu bekommen. Und da Corona für beendet erklärt wurde, wird es keine Schutzmaßnahmen wie Quarantäne, Tests oder Maskenpflicht mehr geben. Für mich selbst könnte ich auf die sechste Impfung verzichten, aber der Gatte kann sich nicht mehr impfen lassen, und ich will ihn so gut wie möglich schützen.

Ansonsten ging Mittwoch auf einmal gar nichts mehr.  In den letzten Tagen war es im Büro so ruhig, dass ich zum Nachdenken kam, und das tat mir nicht gut. Ich konnte schlichtweg nicht mehr funktionieren. Ich hatte schon seit einigen Tagen Schwindel- und Panikattacken, die sich nicht mehr ignorieren ließen und auch nach einem Ruhetag nicht besser wurden. Meine Hausärztin plädierte für eine Krankschreibung bis zum Reha-Beginn im Februar! Wir einigten uns auf eine Woche plus eine Woche Urlaub, und dann gucke ich mal, ob's wieder geht. Damit meine Kollegin übernehmen kann, fuhr ich direkt aus der Arztpraxis ins Büro, um noch möglichst viel für sie vorbereiten zu können, denn kommende Woche steht einiges an. Meine Kolleginnen schoben mich dann nach zwei Stunden samt Bürostuhl vor die Tür ... 

Mit meiner Hausärztin rätselte ich beim jährlichen Check-Up mal wieder darüber, warum ich seit drei Jahren ein Diabetes-Medikament off label bekomme. Die Horror-Hormon-Tante, die es verschrieb, äußerte sich ja nicht zum Grund, auch nicht auf Nachfrage der Hausärztin, und die gynäkologische Endokrinologin, zu der ich im Januar endlich wechseln konnte, fand auch keinen Grund für die Verschreibung. Alle sind sich sicher, dass ich keinen Diabetes habe, auch keinen Prä-Diabetes. Meine Werte sind geradezu vorbildlich niedrig, weswegen auch eine Überweisung zum Diabetologen keinen Sinn macht. Aus gynäkologischer Sicht macht die Verschreibung auch keinen Sinn, weswegen die Gynäkologin das Medikament auch nicht off label verschreibt. Die Hausärztin kann es auch nicht off label verschreiben. In acht Wochen habe ich einen Termin bei einer internistischen Endokrinologin, um abzuklären, ob es aus ihrer Sicht einen Grund für die Einnahme des Medikamentes gibt. Bis dahin reichen die Tabletten nicht, und ein neues Privatrezept bekomme ich nicht, da es bislang keinen Grund für die Einnahme gibt. Es bleibt also spannend. Ich überlege noch, ob es sinnvoller ist, ein paar Wochen Tabletten vom Gatten zu mausen oder es darauf ankommen zu lassen und abzuwarten, was ohne Tabletten passiert. 

Dem Gatten geht's nicht wirklich gut, und er hat einen Arzttermin. Immerhin: Er hat den schlimmsten Teil des Nikotinentzugs hinter sich, spürt Verbesserungen und ist zuversichtlich, dass er es diesmal schafft, von den Zigaretten los zu kommen. Es ist ihm zu wünschen. Gestern wollten wir ins Kino, freuten und auf "Rehragout-Rendezvous", mussten aber nach einer halben Stunde gehen, weil es ihm akut schlecht ging. Zum Glück fuhren wir mit dem Auto ins Kino, weil er wackelig war, und so waren wir schnell zu Hause. Morgen wollen wir wieder ins Kino, "Asteroid City" gucken - wenn der Gatte durchhält. Im Kino ging mir auf, dass ich "Rehragout-Rendezvous" übersprang, obwohl ich die ganze Eberhofer-Reihe las. Ich habe den Titel jetzt in der Bücherhalle vorbestellt. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter ist aufgeregt, weil sie kommenden Sonntag mit dem ÖPNV zu uns in die lindgrüne Hölle fährt, und wir sind gespannt, ob sie ankommt. Obwohl sie im Nachbardorf zehn Autominuten entfernt Freunde hatte, die sie öfter besuchte, hat sie keinen Schimmer, wo unser zukünftiger Wohnort liegt ...

Für meine Mutter kommen noch immer Rechnungen von ihrem Krankenhausaufenthalt im Februar. Ich bin gespannt, wann die aus April kommen. Immerhin habe ich nach einem Vierteljahr jemanden beim Pflegeheim erreicht wegen der Rückzahlung der Heimkosten aus Mai. Sie sollen Ende des Monats endlich erstattet werden. Dann kann ich zumindest ein Konto endlich schließen und langsam etwas Ordnung in das Bankenchaos bringen. Die Bank will auch keinen Erbschein, ist sehr persönlich - paradoxerweise ist es unsere Hausbank, bei der wir keinen Baukredit bekamen ... Die Konten bei der anderen Bank, die auf den Erbschein besteht, will ich jetzt auf Onlinebanking umstellen, auch, um Kosten zu sparen. Ich bin gespannt, ob das reibungslos geht.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

2 Kommentare:

  1. Hallo, ich wünsche zwar, dass es keine Verzögerungen mit den Fliesen gibt, ABER.. unweit des Fliesenmarktes um den es eigentlich nur gehen kann, ist ein spanischer Supermarkt mit einer köstlichen Tapasbar (calpesa/ bei Javi). Absolut eine Reise wert. Ihr seid doch Mallorca Fans, wir zwar Kanaren, aber Spanien ist Spanien ;-) . Liebe Grüße, Tanja

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    1. Ja, liebe Tanja, genau den Fliesenmarkt meine ich 😃 Der andere Baumarkt lieferte die Fliesen aber in Rekordzeit, und sie gefallen auch dem Gatten. Jetzt muss nur noch der Fliesenleger kommen.

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.