Samstag, 24. März 2018

Samstagsplausch KW12/18: Ohne Drama geht's wohl nicht

Diese Woche war etwas ruhiger. Also für unsere Verhältnisse und gemessen an den letzten vier Wochen. Außerdem war sie voller wunderbarer Erlebnisse. Aber der Reihe nach.

Montag erfuhren wir, dass das kleine braune Hundevieh, das vor gut einem Jahr eine Krebsdiagnose bekam und eigentlich nicht mehr sein dürfte, doch keinen Krebs hat, sondern gutartige Geschwulste. Außerdem war das Herz plötzlich viel besser - so gut, dass sich die Tierärzte schon in der Vor-Woche entschlossen, eine Zahn-OP und eine Biopsie durchzuführen. Letzteres war in den letzten Monaten wegen des schwachen Herzens nicht möglich, weil bei unserem Angstbeißer ohne Vollnarkose solche Untersuchungen unmöglich sind, weswegen Krebs erst jetzt ausgeschlossen werden konnte

Das Aufatmen darüber, dass der Hund mit gut 15 Jahren zwar alt, gelegentlich desorientiert und inkontinent, aber ansonsten fit ist, währte nur kurz: Durch die Zahn-OP kam's trotz Antibiotika zu einer Bakterieninfektion mit hohem Fieber. Trinken und Fressen wurde verweigert, selbst die Astronautennahrung, nach der angeblich jeder Hund verrückt wäre, nur unserer halt nicht, weswegen sie auch keine Medikamente aufnahm. Angstbeißer, der sie ist, biss sie auch noch um sich. Es sah wirklich schlecht aus. Schwiegermutter brauchte viel Geduld, und der Gatte wurde vor Sorge grau im Gesicht.

Vorgestern trank der Hund wenigstens wieder und behielt drei Löffelchen Astronautennahrung bei sich. Gestern kam sie uns wieder schwanzwedelnd entgegen, als wäre nie was gewesen ... 

Donnerstag hatte Mudderns einen Arzttermin, der ihr sehr bevor stand, aber D., ihre Gesellschafterin, begleitete sie, und so ging das Ganze glimpflich ab. Sie ist körperlich gesund. Ich bin sehr froh, dass D. sie zu diesen Termin begleitete. Ich selbst bot Mudderns das auch öfter an, ging ja auch deswegen in Teilzeit, aber von mir kann sie das nicht annehmen. Gut also, dass es mit der Begleitung durch den Pflegedienst klappt!

Schick verpackt und lecker. 
In dieser Woche war ich öfter im Laden als sonst, da eine Kollegin Urlaub hatte. Normalerweise bin ich nur einmal in der Woche da und einen Freitag im Monat, arbeite ansonsten in meinem Büro still und leise vor mich hin.

Gegenüber dem Laden ist seit sechs Jahren eine Großbaustelle, was dazu führt, dass viele Menschen bei uns nach dem Weg fragen, weil sie vor lauter Containern die Hauseingänge nicht finden. Das Gebäude gegenüber hat zudem knapp zehn Zugänge von drei Straßenseiten mit entsprechend vielen Adressen. Da kann man schon mal den Überblick verlieren.

Donnerstag standen zwei finnische Touristen im Laden und fragten nach der Patisserie Isabella. Die Frau erzählte, sie freue sich so auf die Patisserie, weil sie gluten- und laktosenintolerant sei und sich gefreut habe, dass sie in Hamburg konditorn gehen könne, und jetzt finde man den Laden nicht ... Meine Kollegin brachte sie auf den richtigen Kurs. Später standen die beiden dann wieder im Laden und reichten eine Tüte über den Tresen: "Für Sie, weil wir ohne Sie verloren gewesen wären!"

Wir waren sprachlos!

Macaron und Brownie, beides wohlschmeckend und glutenfrei.
Freitag war ich froh, als Feierabend und Wochenende war. Im jetzigen Job strengt mich der Vertretungsdienst zwar weniger an als in dem davor, aber anstrengend ist es dennoch. Als ich durch die Haustür kam, stolperte ich erst mal über's Mobiltelefon, das ich am Morgen vergessen hatte und das so oft angerufen wurde, dass es von Couchtisch fiel und durch die Wohnung vibrierte.

Auf dem AB war ein freundlicher älterer Herr, der uns seine Adresse mitteilte und sagte, er habe ein Mäppchen mit unseren Fahr-, Kunden- und Krankenkassenkarten und Geld gefunden. Äh, bitte was? Ich klingelte den Gatten an, aber der hatte alle seine Papiere, ebenso wie ich. Ich rief den Herrn zurück und kam angesichts seiner Adresse auf die Idee, zu fragen, ob die Papiere auf den Namen von Schwiegermutter lauten. Das war der Fall. Unsere Telefonnummer fand er dann über einen Anruf bei Schwiegermutters Apotheke heraus, denn die Kundenkarte war unter den verlorenen Papieren, der Gatte ist dort auch Kunde, in der Apotheke zählte man eins und eins zusammen ...

Also den Gatten eingesammelt, rein ins Auto, vorher noch den kleinen Blumenstrauß, den ich wie fast jeden Freitag für mich gekauft hatte, geschnappt, und ab. Wir trafen auf eine sehr freundliche Familie, die sich über die Blumen freute. Wir wiederum freuten uns über die ehrlichen Finder und fuhren gleich weiter zur Schwiegermutter, die den Verlust noch gar nicht bemerkt hatte.

Dann war endlich Wochenende!

Dieses Wochenende habe ich mutterfrei. Dass ich Mudderns einen Plan machte, wann ich sie anrufe und besuche, funktionierte die Woche über ganz gut. Ich bin dadurch etwas entspannter. Mudderns scheint ihre Medikament zu nehmen, auch das Antidepressivum, und hört sich sehr viel besser an.

Gestern erzählte sie stolz, sie habe geduscht, ganz alleine, und ihr Bett frisch bezogen. Ihre Stimme ist kräftiger, sie isst wieder mehr (wozu auch das Antidepressivum beiträgt). Sie liest auch wieder Zeitung, bekommt ein bisschen was mit von dem, was um sie herum vorgeht. Das hört sich alles gut an, und ich hoffe, es bleibt so.

Ansonsten bin ich froh, dass mit Ostern freie Tage kommen. An mir kann man momentan so wunderbar psychosomatische Stresssymptome aufzeigen, dass meine Hausärztin mich Montag schon krankschreiben wollte, was ich aber ablehnte. Ich hoffe, es geht auch so, zumal dieses Wochenende ruhig zu werden verspricht.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und eine gute Woche!

2 Kommentare:

  1. Liebe Sabine, irgendwie ist mein Kommentar von gestern verschwunden. Deshalb hier noch einmal: Ich finde es unglaublich klasse, wie du das alles unter einen Hut bekommst und wieder einmal bin ich dem lieben Gott sehr dankbar, das sowohl meine Eltern, als auch meine Schwiegermutter mit ihren 84 Jahren noch so fit sind. Klasse, wie du das alles so machst. Vergesse dich selbst aber dabei nicht, wie schnell bleiben wir auf der Strecke und kippen dann irgendwann selbst um. Die finnischen Touristen waren aber echt nett, über solche Gesten freut man sich doch echt sehr. Nun wünsche ich dir eine schöne Woche und liebe Grüße Marion

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    1. Liebe Marion,

      ja, fitte Eltern / Schwiegereltern sind ein Geschenk! Ich versuche, auf mich aufzupassen. Die Ruhe Ostern tat jedenfalls schon mal gut.

      Liebe Grüße
      Sabine

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