Sonntag, 23. Juni 2019

Samstagsplausch KW 25/19: Glücklichkeiten

Die letzten vier Wochen waren unwahrscheinlich arbeitsintensiv, und gleichzeitig knockte mich das Wetter immer wieder aus. Meine Migräne feierte Parties. Meine Konzentration reichte maximal für's Büro, weswegen es im Blog etwas ruhiger war.

Das Mammutprojekt ist geschafft, kostete mich aber vermutlich zwei Zähne - mal gucken, was der Zahnarzt übermorgen sagt. Aber es ist geschafft, und ich kann mir selbst auf die Schulter klopfen.

Es gab viel Lobhudelei, und beim Pressetermin eine Elegie meines Ex-Chefs darüber, dass er es oft bedauere, dass ich nicht mehr für ihn arbeite, er sich aber freue, dass das Mammutprojekt jetzt in professionellen Händen sei. Ein Pressevertreter jammerte mir die Ohren voll, dass es im Büro nicht mehr rund liefe, seitdem ich nicht mehr da bin, was ich natürlich auch gerne hörte, aber einzuordnen weiß.

Blaumann I hatte sichtlich Spaß, und am Schluss gingen viele kleine und große Menschen glücklich nach Hause. Viele, die das Projekt seit Jahren begleiten, waren erstaunt, wie anders so ein Pressetermin ablaufen kann, wenn man einfach mal die Zielgruppe einlädt, für die das Produkt ist.

Einen Tag, bevor die Druckmaschinen anliefen, schloss ich die Zeitplanung für das nächste Jahr ab, begannen wir damit, die Neukonzeption in die Wege zu leiten. Momentan bin ich dabei, die Neukonzeptionen für die beiden anderen Projekte, die ich betreue, in die Wege zu leiten. Langweilig wird's also nicht.

Seit diesem Monat ist das Team wieder komplett: Die Nachbesetzung meiner Stelle konnte endlich zu uns versetzt werden. Sie scheint nett zu sein, ist zudem beim FC St. Pauli engagiert und ein Antifa-Urgestein - besser könnte es nicht kommen. Mein Themenbereich wird bei ihr in guten Händen sein, was mich freut.

Der Kollegin, die stets verneint, schmeckt das so gar nicht, denn was bei mir nur im Raum schwebte, aber nicht umgesetzt wurde, wird nun wahr: Sie bekommt eine direkte weisungsbefugte Vorgesetzte. Sie meldete sich prompt krank. Dabei will ihr niemand etwas böses, im Gegenteil, sie wird entlastet, aber das ist nun auch wieder verkehrt. Immerhin: Sie hielt fast ein Jahr tapfer durch! Ich hoffe sehr, dass sie sich wieder fängt.

Diese Woche waren wir zwei Tage auf einer Messe - die Montagskollegin meldete sich prompt für die gesamte Woche krank, wie üblich parallel zur Kollegin, die stets verneint. Da ich in den letzten anderthalb Jahren lernte, ohnehin nicht mit ihr zu rechnen, überraschte es mich nicht (und auch sonst niemanden). Insgesamt war es aber recht entspannt, nur die Abteilung, mit der wir uns den Stand teilten, sorgte für Chaos. Unsere Angebote wurden gut angenommen, und es war einfach schön, engagierte Jugendliche zu erleben.

Dienstag klingte die Nachbarin und brachte mir "Mehr als die Erinnerung*" von Melanie Metzenthin*. Das Paket lag seit Tagen bei ihr, weil der Zusteller keine Nachricht hinterließ, und ich wunderte mich schon, wo es bleibt. Das Rezensionsexemplar ist ausgesprochen liebevoll verpackt, und ich gehöre zu den Glücklichen, bei denen die Hortensie heil blieb. Ich bin schon sehr gespannt auf das Buch!

"Mehr als die Erinnerung*" von Melanie Metzenthin*
Mittwoch Abend ging's in das Musical "Carrie" im First Stage Theater. Ich kenne weder das Buch noch den Film (für mich ist "Bambi" schon ein Horrorfilm, da ist Stephen King erst recht nichts), wusste nur, dass das Thema "Mobbing" im Mittelpunkt steht, nicht der Horror, und war gespannt, was mich erwartet. Die Produktion ist einfach nur großartig! Hin da!



Freitag hatte ich eine rührende Begegnung in der S-Bahn: Mir gegenüber saßen vier Mädchen auf HVV-Rallye und aßen Futter vom Schotten, als ein Bettler durch die Wagen ging. Eines der Mädchen ging zu ihm und gab ihm einen Burger. Er war sichtlich gerührt, blieb verdattert stehen und sagte "Ich würde viel lieber euch etwas geben, ich hab' nur nichts." Die Mädchen freuten sich über seine Freude. Das war einfach schön.

Als er weiter gegangen war, überlegten die Mädchen, was sie noch an Essen dabei haben und weitergeben können, rechneten zusammen, wie viel Geld sie dabei haben, wie viele Brötchen sie dafür kaufen können, kamen auf vier Brötchen und acht Euro und beschlossen, jedem Bettler, den sie unterwegs treffen, etwas zu essen zu geben. Das rührt doch das Herz!

Gestern konnten wir endlich zwei Wochen Mallorca buchen! Es geht wieder nach Port d' Alcúdia, allerdings in ein anderes Hotel. Wir freuen uns beide schon sehr! Ich hätte bis letztes Jahr nie gedacht, wie gut uns ein Badeurlaub tut. Abends waren wir in "Rotkäppchen und der böse Wolf" von Martin Mosebach im Schauspielhaus. Mein Stück war's nicht, aber es war schön, mal wieder mit dem Gatten unterwegs zu sein und danach noch lange mit ihm draußen zu sitzen - wir mögen diese langen, hellen und lauen Nächte sehr.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Ich wünsche Dir eine gute Woche!

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