Freitag, 25. Oktober 2024

#WMDEDGT 10/24: Alles auf Zucker

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Sonnenaufgang.

Wir sind am Anfang unseres Mallorca-Urlaubs. Erstaunlicherweise, erfreulicherweise schlafe ich seit der Ankunft endlich mal wieder ganze Nächte durch, bekomme es kaum mit, wenn der Gatte nachts aufsteht. Was ich mitbekomme, ist, dass wir nachts Händchenhalten. Nach 25 Jahren Beziehung finde ich das arg romantisch.

Unser Tag ist dadurch strukturiert, dass wir vor dem Hotel-Frühstück noch in Ruhe Kaffee trinken möchten. Also klingelt mein Wecker um halb acht, immerhin anderthalb Stunden später als sonst, schlappe ich in die Küche, um Wasser aufzusetzen, und dann weiter auf den Balkon, um in den Sonnenaufgang zu gucken. Als der Kaffee fertig ist, wird der Gatte geweckt. Heute zickt aus irgendwelchen Gründen sein Blutzucker, was sich den ganzen Tag nicht ändern wird. Also gibt es für ihn zum Kaffee schon Kekse, um den Zucker wenigstens etwas zu pushen.

Die gestrige Ausbeute für die Halloween-Girlande.

Nach dem Frühstück knipse ich die Fortschritte meiner Häkel-Girlande, um zu sehen, dass es vorwärts geht. Häkeln ist so gar nicht meins, aber da ich die Girlande haben will, nützt es nichts. Dann machen wir uns mit dem Bus auf, um einen Mietwagen abzuholen. Zum ersten Mal muss ich auf Mallorca fahren. In den letzten 25 Jahren fuhr ausschließlich der Gatte. Dass er so gut wie gar nicht mehr Auto fährt, ist merkwürdig, heißt, dass ich jetzt lernen muss, im Gebirge zu fahren. Das wird spannend, sollten wir tatsächlich kommendes Jahr nach Südtirol fahren - oder schon in diesem Urlaub, sollten wir durch die Tramuntana nach Cap Formentor fahren. 

Übernahme des Mietwagens. Don Carlito wird uns die kommende Woche über begleiten.

Wir beschließen, als erstes nach Artà zu fahren. Das hat bei uns quasi schon Tradition. Eigentlich hätte es danach nach Cala Rajada und Cala Bona weitergehen sollen, aber der Blutzucker des Gatten lässt sich heute einfach nicht stabilisieren. Er ist dadurch inzwischen zu erschöpft für ein Ausflugsprogramm, besteht aber darauf, wenigstens nach Artà zu fahren.

Nach Artà finden wir problemlos, aber in Artà irren wir umher. Wir finden den Parkplatz, auf dem wir in den Vorjahren parkten, um zu Fuß in die Stadt zu gehen, erst nach einer sehr, sehr langen Irrfahrt. Das Navi hilft nicht weiter, denn es beschließt, gerade jetzt kein Netz mehr zu haben. 

Kampf dem Unterzucker ...

Endlich am Parkplatz angekommen, gehen wir langsam in Richtung Fußgängerzone, aber der Gatte ist ziemlich schlapp. So arbeiten wir uns von Café zu Café und beschließen, dass es heute keinen Sinn hat, etwas zu unternehmen. Wir arbeiten uns zurück zum Auto und beschließen, nur noch beim großen Mercadonna zu halten, um einen Großeinkauf zu machen. Unterwegs registriert der Gatte meine Probleme beim Schalten in gebirgiger Landschaft und gibt Anweisungen - sehr hilfreich, denn bislang fuhr ich kaum in Gegenden mit Erhebungen über 170 m.

Beim Supermarkt angekommen, schlägt das Blutzuckermessgerät des Gatten schon wieder Alarm. Er hat neben Keksen und einem üppigen Frühstück mehrere Dextrose-Beutel, einen halben Liter Cola, einen zuckersüßen Cappuccino und ein Banana Split intus - jeder andere wäre inzwischen im Zuckerschock. Der Gatte hingegen ist unterzuckert. Das ist körperlich unwahrscheinlich anstrengend, zudem gefährlich.

Ich flitze in den Supermarkt, um Zuckerzeugs zu holen und stelle erfreut fest, dass es bei den Getränken Beutel mit Dextrose-Gel gibt. Wieder zum Gatten, der auf halb acht auf dem Beifahrersitz hängt. Warten, bis es ihm besser geht, er wieder aufstehen kann, dann einkaufen. Beim Einkaufen läuft der Gatte zur Höchstform auf - ein gutes Zeichen. Er kauft tatsächlich gerne ein, im Gegensatz zu mir.

Rückfahrt ins Hotel. Wir haben Glück, dass Don Carlito einen Parkplatz direkt am Hotel findet, denn so können wir ein paar Einkäufe im Auto lassen. 

Die Teezeit fiel heute also, also gibt es einen üppigen Aperitif.

Während sich der Gatte ausruht, verräume ich die Einkäufe, bevor ich mich ebenfalls ausruhe. Beim Lesen* nicker ich unweigerlich weg. 

Ein paar Kleinigkeiten vom mallorquinischen Büfett.

Wieder wach, bereite ich uns einen Aperitif zu, bevor wir uns entschließen, zum Abendessen ins Hotel-Restaurant zu gehen. Heute gibt es ein mallorquinischen Büfett. Die Präsentation ist nett, mit Musik und Angestellten in Tracht, das Essen ist so lala - es muss halt der Geschmack vieler Gäste-Nationen getroffen werden. Da bleibt der mallorquinische Geschmack schon mal auf der Stelle.

Warum wir niemals ein Appartement zur Garten- bzw. Pool-Seite buchen würden ... 

Nachdem Abendessen gehen wir wieder in unser Appartement und lassen den Abend auf dem Balkon ausklingen. Ich häkle weiter tapfer an meiner Halloween-Girlande. Es geht früh ins Bett, und natürlich wird vorm Einschlafen noch etwas gelesen*.

Die Ausbeute vom 5. Oktober für die Halloween-Girlande.

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 5. Oktober 2020 war der Gatte noch gesund und fuhr ins Büro, gab's eine Kundgebung für einen jüdischen Studenten, der am Vortag vor der Synagoge niedergeschlagen wurde, wo gerade Sukkot gefeiert wurde. Einzelfall, klar. Am 5. Oktober 2021 beschäftigte mich ein Krebsverdacht, der sich Gott sei Dank als unbegründet herausstellte. Am 5. Oktober 2022 war Yom Kippur, wurde ein Anschlag auf die Hannoveraner Synagoge verübt. Noch so'n Einzelfall. Am 5. Oktober 2023 ahnte niemand, dass die Hamas zwei Tage später eine Menschenjagd veranstalten sollte - das schlimmste Pogrom seit Ende der Shoah. 

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4 Kommentare:

  1. Hallo,
    Urlaub ist immer gut.
    Ehm, lt. Zeitungsberichten war es doch in Hannover kein Anschlag sondern eine Taube, das solltest du doch ehrlicherweise erwähnen.
    https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Zerbrochenes-Fenster-in-Synagoge-Taube-war-schuld,synagoge634.html#:~:text=Anfang%20Oktober%20ging%20eine%20Fensterscheibe,gegen%20das%20Glas%20geflogen%20sei.
    Gruß
    Hannelore

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    1. Ah, danke für den Hinweis! Das war mir tatsächlich in meinem Chaos entgangen!

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  2. Moin, ich habe gerade deinen Tagesablauf von Mitte letzten Jahres nachgelesen.
    Ich freue mich sehr, dass ihr nach all den stressigen, pickpacke vollen Monaten euch eine Auszeit in der Wärme genommen habt, und ich wünsche euch , dass ihr davon gaaanz lange zehren könnt!
    Liebe Grüsse, Silke

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  3. Danke, liebe Silke! Die Tage bleiben leider pickepacke voll, aber wir rufen uns den Urlaub möglichst oft ins Gedächtnis und zehren vor allem von Sonne und Wärme.

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.