Donnerstag, 6. Oktober 2022

#WMDEDGT 10/22: Glücksmomente

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Ich habe endlich wieder acht Stunden schmerzfrei durchgeschlafen, nachdem ich am Vorabend Novalgin nahm. Während des langen Wochenendes in der lindgrünen Hölle konnte ich vor Schmerzen nicht schlafen, hatte aber keine Tabletten dabei. Jetzt sind sie in der Waschtasche, für das nächste Mal. Ich brauche die Tabletten zum Glück selten, aber wenn sie fehlen, ist es doof.

Zur Kaffeemaschine schlappen, dabei möglichst nicht den Gatten nicht wecken, denn der soll ausschlafen. Während der Kaffee durchläuft, Wassermelone schneiden und eintuppern, denn das wird mein Büro-Mittagessen, dann den Apfelkuchen aufschneiden. Ein Stück kommt mit ins Büro, sechs Stück nimmt der Gatte mit zur Teezeit bei Schwiegermutter. Den Thermobecher für's Büro mit Kaffee füllen, alles einpacken, zwischendurch frühstücken, dann den Klapprechner einpacken. Mittlerweile ist der Gatte wach.

Pünktlich im Bus und froh, dass ich reichlich Puffer einplante, denn durch Baustellen gibt es viele Staus. Froh bin ich auch über die FFP3-Maske, denn im Bus wird gerotzt, geschnieft, gehustet - und wenig Maske getragen. Während ich im Bus bin, verpasse ich einen Anruf der Horror-Hormon-Tante und bin genervt. Zum einen wollte sie ab 13 Uhr anrufen, nicht um 9 Uhr, zum anderen rief sie vor vier Wochen spontan an und weiß, dass es seitdem nichts Neues gibt, weil der Termin im Krankenhaus erst in zwei Wochen ist. 

Knapp pünktlich im Büro, nur schnell die Tasche abstellen, dann auf zur wöchentlichen Teamsitzung. Wir sind schnell durch, und ich hänge mich ans Telefon, um vielleicht doch eine andere Praxis mit gynäkologischer Endokrinologie zu finden. Ich versuche ja schon seit zwei Jahren, von der Horror-Hormon-Tante wegzukommen, leider vergeblich. Heute scheine ich Glück zu haben und bekomme in einer Praxis einen Termin im Januar! 

Die Chefin ist mit ihrem neuen Kind zu Besuch, klares Zeichen, dass der Erziehungsurlaub bald zu Ende, geht. So sehr ich mich freue, sie zu sehen, so sehr bedauere ich es, dass Chef II dann gehen wird, denn mit ihm arbeitet es sehr viel effektiver. Ich bin nicht die einzige, die ihn gerne behielte, aber leider ist er auf Dauer zu teuer ...

Das neue Kind ist niedlich, zeigt sich pflegeleicht und erwidert mein Lachen, obwohl ich eine Maske trage.

Intensiver Arbeitstag mit vielen Gesprächen und anderthalb Überstunden. 

Vormittags ruft das Krankenhaus an. Ah, denke ich, coronabedingte Verschiebung einer planbaren OP. Ja, Verschiebung, allerdings fragt man, ob ich eine Woche ehr kommen kann. Nein, das geht nicht, meine Termine sind so eng getaktet, dass kein Spielraum ist.  

Kurz nach 13 Uhr ruft die Horror-Hormon-Tante wieder an. Von dem Telefonat vor vier Wochen weiß sie nichts mehr, auch nicht von dem Krankenhaustermin. Es geht doch nichts über eine gute Gesprächsvorbereitung. Einmal mehr bin ich froh über den Termin in der anderen Praxis. Jetzt muss ich nur noch bis Januar an meine Medikamente kommen und hoffen, dass ich in dem Vorgespräch mit dem Krankenhaus die OP möglichst lange herauszögern kann. Die Total-OP will ich nach wie vor nicht.   

Ich bin kurz vorm Gatten zu Hause und telefoniere mit Mudderns, die wieder ziemlich wirr ist und mir u.a. erklärt, die Rechnungen für ihre Rezeptgebühren müsse ich beim Finanzamt einreichen, damit sie erstattet werden. Dass sie die Rechnungen bislang bei der Krankenkasse einreichte, bestreitet sie vehement. Außerdem stritt sie sich beim Abendessen wieder mit einer Mitbewohnerin um einen Sitzplatz. Die Dame sitzt im Gemeinschaftsraum gerne auf einem bestimmten Platz, was Mudderns nicht passt, denn schließlich gibt es dort keine festen Plätze. Mudderns könnte wie mittags auch abends im Speisesaal essen, wo es feste Sitzplätze gibt, aber das will sie nicht, denn dort gibt es das Essen 15 Minuten später. Außerdem geht es ums Prinzip. Mudderns will jetzt vom Leiter des Pflegeheims der Mitbewohnerin verbieten lassen, den Gemeinschaftsraum zu nutzen. Ja, nee, is klaa. 

Der Gatte kommt nach anstrengenden zwei Stunden bei seiner Mutter nach Hause, und wir setzen uns kurz auf den Balkon, um uns über unseren Tag auszutauschen. Schwiegermutter möchte, dass Tante Weihnachten zu Besuch kommt. Das wäre schön, nur ist fraglich, ob Tante das körperlich noch schafft. Ansonsten erledigte der Gatte Reparaturaufträge, beschwerte sich Schwiegermutter über den Mohn im Apfelkuchen. Wir überlegen, ob wir es wagen können, Weihnachten mit Mudderns zum Brunch zu gehen, so, wie wir es schon seit Jahren machen. Dieses Jahr waren wir Neujahr und Ostern mit ihr brunchen, und ich hatte das Gefühl, dass es sie völlig überfordert. Auch das Essengehen zu ihrem Geburtstag war schwierig. Ich werde sie am Wochenende mal fragen und hören, was sie sagt.

Während wir auf dem Balkon sitzen, geht mir auf, dass ich schon lange die vor zehn Tagen gekauften Chrysanthemen einpflanzen wollte ... Das muss ich vorm Wochenende unbedingt noch machen. 

Das Yarncamp-Goodie Bag kam an, aber es in Ruhe zu öffnen und zu durchstöbern ist genauso so vergeblich, wie der Versuch, den Vorabendkrimi zu sehen - der Gatte hat Redebedarf. Die Ungewissheit, wann der Grundbucheintrag durch ist, der Baukredit genehmigt und ausgezahlt werden kann, macht uns beiden arg zu schaffen, zumal der Bauunternehmer ankündigte, Ende des Monats mit allen Arbeiten fertig zu sein. Ich versuche, gelassen zu sein, denn bislang hielt er noch kein Fertigstellungsdatum. Wenn er diesmal aber tatsächlich seine Zusage einhält, haben wir ein Problem. Wir beschließen, die Gartenarbeiten zu verschieben, denn die haben nun wirklich keine Priorität, aber wie wir es auch drehen und wenden: Ohne Baukredit können wir den Umbau nicht zahlen. Mal gucken, was uns einfällt.

Umziehen, dabei auf die Waage gehen und erfreut feststellen, dass wieder ein Pfund weg ist. Somit habe ich inzwischen knapp 35 Kilo abgenommen. 65 Kilo müssen noch runter, denn nur ein BMI von 18 ist ein guter BMI ... 

"Hamburg Journal" gucken und mich freuen, dass eines unserer Projekt vorgestellt wird, dann Abendessen und endlich Füße hochlegen und stricken - ich schaffe fast den ganzen Lausitz-Krimi, ohne dass der Gatte Redebedarf hat. Jetzt bereitet ihm Probleme, dass Regalbretter nicht lieferbar sind - wir haben noch nicht mal Platz, um Regale aufzustellen, weil das Haus proppenvoll ist ... 

Während wir reden, erreicht mich die Nachricht, dass es einen Anschlag auf die Synagoge in Hannover gab. Heute ist Yom Kippur, Versöhnungstag, der höchste jüdische Feiertag. Einzelfall, nich? Jüdisches Leben in Deutschland ist sicher ... 

Ich bin zu müde, um noch das "heute journal" zu sehen, also geht's früh ins Bett, um noch zu lesen*

Der Blick zurück in die ersten beiden Corona-Jahre: Am 5. Oktober 2020 war der Gatte noch gesund und fuhr ins Büro, gab's eine Kundgebung für einen jüdischen Studenten, der am Vortag vor der Synagoge niedergeschlagen wurde, wo gerade Sukkot gefeiert wurde. Einzelfall, klar. Am 5. Oktober 2021 beschäftigte mich ein Krebsverdacht, der sich Gott sei Dank als unbegründet herausstellte.

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