Den Füßen des Gatten geht's schlechter, Amputation ist einmal mehr Thema, was heißt, dass er verdonnert wurde, sich möglichst wenig zu bewegen. Heißt, ich bin diejenige, die läuft, wenn er was braucht - großartiges Treppentraining, erspart jedes Fitnessstudio. Der Gatte hat deswegen ein schlechtes Gewissen, will mich nicht bemühen, geht dann doch wieder selbst, und dabei wäre es unendlich mehr Mühe, wenn ein Fuß amputiert wird (davon, was das für ihn bedeutet, mal ganz abgesehen). Professionelle Wundversorgung zu Hause lehnt der Gatte gerade mal wieder ab. Ich hoffe, das ändert sich nach dem Krankenhausaufenthalt.
Jedenfalls habe ich reichlich Bewegung. Für den Gatten ist das schwer, was wir auch beim Wocheneinkauf merkten. Er wollte unbedingt mit, wurde dann aber verdonnert, im Café oder im Auto zu warten, damit er möglichst wenig läuft. Jeden Weg ins Dorf machte ich alleine, und dass, wo der Gatte im Gegensatz zu mir doch so gerne einkauft. Aber es nützt ja nichts.
Kommende Woche ist der Gatte im Krankenhaus, da werden die Füße kaum beansprucht, da er einen Rollstuhl nutzen wird, wenn er nicht ohnehin mit Bett transportiert wird. Der Krankenhausaufenthalt belastet uns, wir haben beide Angst vor dem ungewissen Ausgang der geplanten OPs. Für einen gesunden Menschen wären sie vergleichsweise risikolos, nur ist der Gatte halt alles andere als gesund. Gerade war der zweite Jahrestag seines Schlaganfalls.
Der Gatte möchte inzwischen, dass ich zu jedem Termin mitkomme, wodurch ich diese Woche auch bei der Ernährungsberatung dabei war. Die Ernährungsberaterin stellte die Insulinmenge um, was tatsächlich schon in der ersten Nacht dazu führte, dass der Gatte nicht mehr unterzuckerte. Hoffentlich bleibt das so! Der Langzeitzuckerwert wurde besser, ist aber noch immer weit entfernt von gut. Die Tendenz jedenfalls scheint zu stimmen. Zusatzaufgabe für mich als Pflegeperson ist ab jetzt, darauf zu achten, dass der Gatte die gespritzten Insulinmengen notiert. Langsam fühlen wir uns reif für den nächsten Pflegegrad ... Aber die halbjährliche Pflegeberatung steht ja ohnehin an.
Hier gilt seit mittlerweile 252 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. Für dieses Jahr nahm sich der Gatte vor, "weniger garstig" zu sein, was bislang sehr gut klappt, erfreulicherweise.
Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.
Für die Grabstätte meines Vaters sind Steinmetz und Gärtner beauftragt und koordinieren untereinander, wer was wann macht bzgl. Büsche und Grabstein entfernen, Inschrift ergänzen und neue Büsche pflanzen. Ich mag es, wenn sich die Gewerke untereinander kennen und sich quasi selbst koordinieren, ich nur bezahlen muss.
Ich habe anscheinend einen Wartelistenplatz für einen Therapieplatz im Anschluss an die Gruppe der Reha-Nachsorge. Wenn das wirklich klappt, wäre es ein Glücksfall, denn die Sitzungen sind tagsüber unter der Woche in Büro-Nähe. Ob ich den Platz bekomme, hängt jetzt davon ab, ob meine Neurosen spannend genug für den Therapeuten sind, denn ich musste mich um den Platz quasi bewerben. Nun, wir werden sehen. Falls es nichts wird, muss ich weitersuchen.
Die Jahresabrechnung für Strom und Wasser ist da. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich unser Verbrauch verdoppelt, so dass die Nachzahlung entsprechend hoch ist. Wir wohnen jetzt ja das erste Jahr ganz im alt-neuen Haus, während wir in den beiden Vorjahren pendelten, insofern ist der Verbrauch nicht überraschend. Wir wissen jetzt, womit wir rechnen müssen, denn bislang waren wir ja quasi im Blindflug. Mal schauen, ob es irgendwo Einsparpotential gibt. Balkon-Solar ist ja geplant, müsste "nur" gekauft und montiert werden.
Im Büro ist viel zu tun, wobei ich wegen des Gatten aktuell nur zu Hause arbeite. So entging ich auch der aktuellen Erkältungswelle. Nachdem eine Kollegin jetzt gerade fünf Wochen ausfiel, gab's den eindringlichen Appell, auch bei noch so kleinen Symptomen zu Hause zu bleiben. Seit Anfang November werden die Viren nämlich fröhlich hin- und hergereicht. Ich habe ja zum Glück ein Einzelbüro, setze ziemlich konsequent auf Maske und Luftfilter.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.
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