Sonntag, 14. Dezember 2025

Samstagsplausch KW 50/25: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCC

Diese Woche hielt jede Menge schöne Momente bereit, und solange ich ausblende, dass der Gatte niemals wieder kommen wird, kann ich sie auch genießen. Ich schaffe es momentan einfach nicht, auf den Friedhof zu gehen. Ich hoffe, das wird besser, wenn das Grab gestaltet ist, ich auf dem Grab sitzen kann. Diese Woche wurde das Grab abgeräumt. Es ist kalt und leer, und die Vorstellung, dass der Gatte dort liegt, schmerzt viel zu sehr. 

Ich schaffte es, eine Karte für die eigentlich ausverkauften Vorstellungen von "Die Stadt der Träumenden Bücher" im Schauspielhaus zu bekommen. Als ich Mittwoch guckte, war alles dicht. Donnerstag Abend wollte ich nur gucken, ob es über die Weihnachtsmärchenzeit hinaus noch Vorstellungen gibt, als plötzlich wieder eine Karte verfügbar war. Prima, mehr als eine brauche ich ja auch nicht, also kaufte ich sie flugs und freue mich auf die Vorstellung im Januar. 

Nach zwei Monaten Pause konnte ich endlich wieder zum Stricktreffen. Das tat sehr gut. Ich bin allerdings noch immer nicht in der Lage, etwas "Richtiges" zu stricken. Momentan verarbeite ich die viele Sockenwolle, die hier liegt, zu Mützen für die Seemannmissionen. Ich habe mir aber schon mal neue Stricknadeln gekauft für den Fall, dass die Konzentration wiederkommt.

Der dieswöchige Blumenstrauß.

Ich kaufte mir einen Blumenstrauß beim Lieblingsblumenladen, der dem Gatten gefallen hätte. Der Laden hat einen Automaten im Krankenhaus, und der Gatte war immer völlig fasziniert von den Sträußen mit den großen gefüllten Chrysanthemen in wunderbaren Farben. Besonders faszinierte ihn ein Strauß mit einer tiefblauen Chrysantheme. Als ich Dienstag an dem Laden vorbeikam, lachte mich ein Strauß mit einer Chrysantheme in Rosa-Lachs-Tönen an, der mit durfte. Ich überlege schon seit einiger Zeit, ob ich den Laden nicht mal frage, ob sie mir jede Woche einen Strauß liefern können. Als der Gatte noch gesund war, bekam ich von ihm jede Woche einen Strauß geschenkt, wenn er auf dem Wochenmarkt einkaufte.

Hier galt 293 Wochen: Der Gatte und ich waren coronabedingt weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall, im sechsten steckte er sich bei einem neunwöchigen Krankenhausaufenthalt mit Candidozyma auris an. An der Pilz-Infektion starb er im Oktober 2025 im Alter von 64 Jahren. Seit Woche 294 versuche ich mich, im Alleinleben zurechtzufinden. Jetzt ist Woche 300.

Momentan ist die Trauer noch schwerer als sonst, denn FB spült mir regelmäßig Fotos aus dem Dezember 2023 in die Timeline, als wir endlich in das alt-neue Haus einziehen konnten. Wie glücklich der Gatte aussah! Wie sehr er sich freute! Es ist so tragisch, dass er nur zu kurz im alt-neuen Haus leben durfte. Der Gatte fehlt mir so unendlich.

Das Karlchen kann ich morgen aus der Werkstatt holen. Es brauchte tatsächlich nur eine neue Batterie. Um die defekte Zentralverriegelung kümmert sich die Werkstatt im kommenden Jahr, die muss erst bestellt werden. Somit kann ich mit dem Karlchen nach Dachau fahren. Mit dem Kleinstwagen fühle ich mich doch etwas wohler als mit dem großen Wagen, auch wenn der mehr PS hat und schneller fährt. Ich habe mir einen CD-Player gekauft, den ich ans Auto-Radio anschließen kann, um zukünftig auch längere Strecken fahren zu können. Ich hoffe, das passt alles. 

Im Büro habe ich unsere neue Institutsleitung kennengelernt. Sie scheint sehr nett zu sein. Sie will auch eine Lösung finden, wenn ich aus finanziellen Gründen wieder Vollzeit arbeiten muss. Das ist nett, aber ohne einen Stellenwechsel kaum machbar, denn meine Stelle ist eine Teilzeitstelle, kann nicht einfach in eine Vollzeitstelle umgewandelt werden. Mal gucken, wie es sich entwickelt. Ich würde ungern wieder Vollzeit arbeiten. 

Die Sandkasten-Freundinnen waren zum Adventstee da - ein sehr schönen Nachmittag, wenngleich für mich überschattet vom Terror-Anschlag auf die Chanukka-Feier in Bondi Beach. Daran musste ich auch denken, als ich meine Chanukkia einweihte.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

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