Auch in dieser Woche war ich im Wesentlichen zu Hause, während der Gatte täglich zur Arbeit fuhr. Immerhin: Ich kann relativ sicher zu Hause bleiben. Der Gatte muss weiterhin jeden Tag ins Büro, wenn auch ab April in Kurzarbeit. Das wird finanziell eng, hat davon abgesehen aber auch den Vorteil, dass er die Freizeit, die er dadurch gewinnt, gerade gut gebrauchen kann.
Ich werde meine Arbeitszeit dann möglichst so legen, dass ich nicht viel länger arbeiten muss als er, so dass wir den Vormittag oder den Nachmittag gemeinsam haben, je nach seinem Dienstplan. Ich arbeite ja Teilzeit und bin meistens ziemlich flexibel. Außerdem liege ich bei meinem Mammutprojekt sehr gut in der Zeit, muss also kaum Überstunden machen.
Montag musste ich kurz zur OP-Nachkontrolle, gestern war ich kurz im Büro, weil ich einen Farbdrucker für einen doppelseitigen Papierberg brauchte. Bei der Gelegenheit nahm ich Tastatur und Maus mit. Einen Monitor hatte der Gatte noch. Langsam komme ich in die Phase meines Mammutprojekts, wo der Laptop nicht mehr ausreicht.
Ich hatte gehofft, dass die Heimarbeitsphase nur zwei, drei Wochen anhält und mir das Laptop auf dem Esstisch als Arbeitsplatz reicht, aber inzwischen richte ich mich darauf ein, bis mindestens Ende Juni zu Hause zu arbeiten, weil vorerkrankt und dadurch länger eingeschränkt. Da ist die Esstisch-Lösung blöd.
Also räumte ich endlich die lange nicht genutzte Werkbank frei, entsorgte viel Krams, fand noch mehr lange gesuchten Krams wieder (da waren also Fahrzeugbrief und Auto-Ersatzschlüssel ...), sortierte alles grob, putzte, da schon gerade mal alles frei war, die Fenster, und habe jetzt einen kommoden Arbeitsplatz für die kommenden Wochen. Platz genug zum Werken und Basteln ist auch noch, wenn ich den Bürokrams ordentlich staple. Und stapeln kann ich gut.
Dennoch macht es mir zu schaffen, den ganzen Tag zu Hause zu sein. Ich bin ständig müde, habe Kopfschmerzen, schlafe nachts schlecht, knirsche gerade einen Backenzahn zur Wurzelentzündung, vergesse zu essen und zu trinken.
Eigentlich wollte ich jeden Tag einen kleinen Spaziergang machen, aber das klappte nicht. Immerhin war ich Sonntag gemeinsam mit dem Gatten spazieren. Die Turnhalle bietet inzwischen Gymnastikvideos an. Ich will die Isomatte vorkramen und die Videos nutzen, damit ich nicht völlig abdrehe. Und einen Stepper habe ich ja auch noch. Außerdem könnte ich so langsam mal was im Garten machen.
In der Siedlung ist es sehr still. Normalerweise spielen hier von morgens bis abends viele Kinder sehr laut, sehr aktiv und in großen Gruppen. Mittlerweile spielen maximal Geschwister miteinander und das auch nur kurz. Meistens ist nur ein Elternteil mit einem Kind draußen. Selbst die Kinder, die normalerweise jeden Abend von halb zehn bis halb zwölf schreiend durchs Treppenhaus und ums Haus rennen, bleiben in der Wohnung. Ich frage mich, wie die Familien mit dem Bewegungsdrang der Kinder umgehen.
Die Nachbarn hier gehören übrigens auch zu den Leuten, die Atemschutzmasken und Handschuhe hamstern. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Sie werden gerne in den Büschen und auf den Gehwegen entsorgt statt im Mülleimer. Ein Nachbar entsorgte Montag in Schutzausrüstung den Müll - vielleicht, damit man nicht erkennt, dass er den Verpackungsmüll im Altpapier entsorgt? Eine Nachbarin verzichtet auf Schutzausrüstung und trägt jetzt den ganzen Tag Duschhaube. Vielleicht liegen ja die mit Mundschutz und Handschuhen alle falsch?
Langsam greifen die Einschränkungen immer weiter in unser Leben ein: Bei einer Tante wurde eine Krebs-OP verschoben (ich hätte nicht gedacht, dass die auch zu den elektiven OPs gehören), ihr Sohn, Krankenpfleger, gerade in Pension gegangen, wurde von seinem Arbeitgeber aufgefordert, sich wieder zum Dienst zu melden (und wird es sicher machen).
Schwiegermutter hat innerlich schon die gemeinsame Reise zu ihrem halbrunden Geburtstag im Mai abgesagt, zumal ziemlich sicher ist, dass die bayerische Tante nicht kommen wird. Natürlich ist das vernünftig, beide Damen sind hoch in den Achtzigern, schmerzt aber trotzdem. Wir überlegen, wir wir ihr unter den ganzen Einschränkungen einen schönen Geburtstag bereiten können.
Mudderns leidet darunter, dass ihre Gesellschafterin zurzeit nicht kommt. Auch, wenn sie nur einmal die Woche kam, waren die Begegnungen der beiden doch auf vielen Ebenen positiv. Ich merke bei den täglichen Telefonaten, dass Mudderns verwirrter wird und kontinuierlich ein kleines bisschen mehr verwahrlost. Auch, wenn sie noch immer einkaufen geht, es schafft, ihren Tag zu strukturieren, fehlen ihr doch die Begegnungen im Café vom Bäcker, der sonntägliche Gottesdienst und die Einkaufsbummel, denn bis auf die Lebensmittelgeschäfte ist ja nichts geöffnet.
Bei Schwiegermutter ist es ähnlich. Auch ihr fehlt der gewohnte Alltag. Nur: Nützt ja nichts.
Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
Ich werde meine Arbeitszeit dann möglichst so legen, dass ich nicht viel länger arbeiten muss als er, so dass wir den Vormittag oder den Nachmittag gemeinsam haben, je nach seinem Dienstplan. Ich arbeite ja Teilzeit und bin meistens ziemlich flexibel. Außerdem liege ich bei meinem Mammutprojekt sehr gut in der Zeit, muss also kaum Überstunden machen.
Montag musste ich kurz zur OP-Nachkontrolle, gestern war ich kurz im Büro, weil ich einen Farbdrucker für einen doppelseitigen Papierberg brauchte. Bei der Gelegenheit nahm ich Tastatur und Maus mit. Einen Monitor hatte der Gatte noch. Langsam komme ich in die Phase meines Mammutprojekts, wo der Laptop nicht mehr ausreicht.
Ich hatte gehofft, dass die Heimarbeitsphase nur zwei, drei Wochen anhält und mir das Laptop auf dem Esstisch als Arbeitsplatz reicht, aber inzwischen richte ich mich darauf ein, bis mindestens Ende Juni zu Hause zu arbeiten, weil vorerkrankt und dadurch länger eingeschränkt. Da ist die Esstisch-Lösung blöd.
Also räumte ich endlich die lange nicht genutzte Werkbank frei, entsorgte viel Krams, fand noch mehr lange gesuchten Krams wieder (da waren also Fahrzeugbrief und Auto-Ersatzschlüssel ...), sortierte alles grob, putzte, da schon gerade mal alles frei war, die Fenster, und habe jetzt einen kommoden Arbeitsplatz für die kommenden Wochen. Platz genug zum Werken und Basteln ist auch noch, wenn ich den Bürokrams ordentlich staple. Und stapeln kann ich gut.
Dennoch macht es mir zu schaffen, den ganzen Tag zu Hause zu sein. Ich bin ständig müde, habe Kopfschmerzen, schlafe nachts schlecht, knirsche gerade einen Backenzahn zur Wurzelentzündung, vergesse zu essen und zu trinken.
Eigentlich wollte ich jeden Tag einen kleinen Spaziergang machen, aber das klappte nicht. Immerhin war ich Sonntag gemeinsam mit dem Gatten spazieren. Die Turnhalle bietet inzwischen Gymnastikvideos an. Ich will die Isomatte vorkramen und die Videos nutzen, damit ich nicht völlig abdrehe. Und einen Stepper habe ich ja auch noch. Außerdem könnte ich so langsam mal was im Garten machen.
In der Siedlung ist es sehr still. Normalerweise spielen hier von morgens bis abends viele Kinder sehr laut, sehr aktiv und in großen Gruppen. Mittlerweile spielen maximal Geschwister miteinander und das auch nur kurz. Meistens ist nur ein Elternteil mit einem Kind draußen. Selbst die Kinder, die normalerweise jeden Abend von halb zehn bis halb zwölf schreiend durchs Treppenhaus und ums Haus rennen, bleiben in der Wohnung. Ich frage mich, wie die Familien mit dem Bewegungsdrang der Kinder umgehen.
Die Nachbarn hier gehören übrigens auch zu den Leuten, die Atemschutzmasken und Handschuhe hamstern. Woher ich das weiß? Ganz einfach: Sie werden gerne in den Büschen und auf den Gehwegen entsorgt statt im Mülleimer. Ein Nachbar entsorgte Montag in Schutzausrüstung den Müll - vielleicht, damit man nicht erkennt, dass er den Verpackungsmüll im Altpapier entsorgt? Eine Nachbarin verzichtet auf Schutzausrüstung und trägt jetzt den ganzen Tag Duschhaube. Vielleicht liegen ja die mit Mundschutz und Handschuhen alle falsch?
Langsam greifen die Einschränkungen immer weiter in unser Leben ein: Bei einer Tante wurde eine Krebs-OP verschoben (ich hätte nicht gedacht, dass die auch zu den elektiven OPs gehören), ihr Sohn, Krankenpfleger, gerade in Pension gegangen, wurde von seinem Arbeitgeber aufgefordert, sich wieder zum Dienst zu melden (und wird es sicher machen).
Schwiegermutter hat innerlich schon die gemeinsame Reise zu ihrem halbrunden Geburtstag im Mai abgesagt, zumal ziemlich sicher ist, dass die bayerische Tante nicht kommen wird. Natürlich ist das vernünftig, beide Damen sind hoch in den Achtzigern, schmerzt aber trotzdem. Wir überlegen, wir wir ihr unter den ganzen Einschränkungen einen schönen Geburtstag bereiten können.
Mudderns leidet darunter, dass ihre Gesellschafterin zurzeit nicht kommt. Auch, wenn sie nur einmal die Woche kam, waren die Begegnungen der beiden doch auf vielen Ebenen positiv. Ich merke bei den täglichen Telefonaten, dass Mudderns verwirrter wird und kontinuierlich ein kleines bisschen mehr verwahrlost. Auch, wenn sie noch immer einkaufen geht, es schafft, ihren Tag zu strukturieren, fehlen ihr doch die Begegnungen im Café vom Bäcker, der sonntägliche Gottesdienst und die Einkaufsbummel, denn bis auf die Lebensmittelgeschäfte ist ja nichts geöffnet.
Bei Schwiegermutter ist es ähnlich. Auch ihr fehlt der gewohnte Alltag. Nur: Nützt ja nichts.
Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.
Es ist wirklich so viel anders geworden, da braucht es auch Zeit sich darauf einzustellen.
AntwortenLöschenPasss auf dich auf und bleib gesund.
Lieben Inselgruß
Kerstin