Montags gegen Nazis. |
Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst.
Die Grabstätte für zwei junge australische Soldaten an einer Landstraße in Tarm (Dänemark). |
Ich bin dankbar dafür, dass Menschen gegen Faschismus und Nationalismus kämpften (und kämpfen), dass sie vor 75 Jahren zur Befreiung beitrugen. Viele von ihnen ließen ihr Leben, wie Flight Sergeant Harvey J. Porter und Sergeant Donald Morris. Kaum 20 Jahre alt, sterben die beiden Australier in der Nacht vom 12. auf den 13. März 1945 durch deutschen Beschuss über dem jütländischen Städtchen Tarm.
Das Grab des 20jährigen Harvey Potter. |
Der Luftkampf über Tarm wird vom dänischen Widerstand beobachtet. Kurz nach dem Absturz sind Dänen zur Stelle, löschen den Brand, bergen die Toten, bringen sie ins nahe gelegene Krankenhaus und bereiten ihre Beerdigung vor.
Das Grab des 20jährigen Donald Morris. |
Das Vorgehen wird beobachtet, und der Küster läutet die Kirchenglocken zur Beerdigung der beiden toten Soldaten. Als er von den deutschen Besatzern zur Rede gestellt wird, behauptet er, er habe lediglich die Glocken zum Sonnenuntergang geläutet.
In der Nacht zum 5. Mai, noch bevor BBC die Befreiung Dänemarks verkündet, machen sich Bewohner Tarms auf, um das Grab der beiden Soldaten zu markieren, den Dannebrog und die RAF-Farben zu hissen. Kurze Zeit später läuten die Kirchenglocken zur Befreiung Dänemarks.
Ein paar Wochen später werden Porter und Morris ein zweites Mal beigesetzt, diesmal nach christlichem Ritus, unter großer Anteilnahme von 800 Dänen und einer Kompanie britischer Soldaten. In den 1960er Jahren sollen die Gräber auf einen offiziellen Soldatenfriedhof umgebettet werden, aber die Bevölkerung widersetzt sich. Stattdessen wird die Grabstätte der Kirche zugeschlagen, so dass sie nun offiziell ein Friedhof ist.
Englisch-dänische Erinnerungstafel- Am Rande der Grabanlage steht auch noch eine ausführliche Infotafel auf Dänisch. |
Die fünf überlebenden Soldaten können mit Hilfe des dänischen Widerstandes nach Schweden in Sicherheit gebracht werden. Das Schicksal der sieben Männer und ihrer Helferinnen und Helfer wird auf "Shot Down in Denmark" sehr ausführlich auf Englisch dargestellt. "Airmen DK" ist eine Übersichtsseite über Fliegergräber in Dänemakr inklusive interaktiver Karte. Weitere Infos gibt es hier und hier (ab Seite 61), ebenfalls auf Englisch.
Wann immer ich an einem alliierten Fliegergrab stehe, habe ich das Lied "Comin' In on a Wing and a Prayer" im Ohr.
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