Samstag, 31. Juli 2021

Samstagsplausch KW 30/21: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten LXX

Die dritte von drei anstrengenden Wochen ist geschafft - tschakka! Die kommenden beiden Wochen könnten etwas ruhiger werden, bevor es Mitte August wieder mit dem Ärzte-Marathon los geht, denn es wird ja immer noch ein Tumor gesucht. Ich versuche, gelassen zu bleiben. Diese Woche war die Niere dran. Mal schauen, wann die Labor- und Untersuchungsergebnisse kommen. 

Feststeht, dass der Blutdruck weiter runter muss, um die Niere zu entlasten, und das es vorerst keine Nierenbiopsie geben wird, weil die bisherigen Befunde das nicht hergeben. Neben Gewichtsabnahme (aktuell minus 26 Kilo, yeah) und Bewegung experimentiere ich für den Blutdruck gerade mit Rote Bete-Saft und Hibiskustee. Mal schauen, was das bringt. Zumindest Eisen- und Kaliumhaushalt freuen sich.

Für Abwechslung sorgte der zweite Street Art-Workshop mit Jugendlichen, mein Sommerferienprojekt. Wir hatten so viel Spaß! Anfangs machten wir wieder einen Rundgang, und im Vergleich zur letzten Woche gab's viele neue Kunstwerke zu entdecken. Die Kunstwerke, die die Jugendlichen gestalten, werden zu einer Wall of Love an unserem Ladenfenster. Natürlich klebten wir von außen, denn die Idee ist, dass Jugendliche und wer sonst noch mag, eigene Werke dort kleistern kann. Irgendjemand hat allerdings etwas gegen Street Art, denn zwei Mal verschwand die Wand über Nacht! 

Street Art im Karoviertel.

Beim zweiten Mal Kleben und Entfernen stellten wir fest, dass die Person, die alles fein säuberlich entfernt, zwar Wasser und Müllbeutel hat, aber keine Leiter, also klebten wir beim dritten Mal von der hohen Leiter aus. Diesmal blieb die Wall wenigstens über Nacht hängen. Ich bin gespannt, ob sie Montag noch da ist. Montag kleben wir sicherheitshalber auch im Ladenschaufenster, haben endlich die Genehmigung der Abteilung, mit der wir uns den Laden teilen. Alle anderen Scheiben sind leider getönt. Da können die fröhlich-bunten Kunstwerke gar nicht richtig zur Geltung. Ende August gibt es noch einen Workshop, an dem auch Kinder und Erwachsene teilnehmen dürfen, und dann kann das schönste Paste Up gewählt werden.

Hier gilt seit mittlerweile 72 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Unsere Kontakte sind auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter. Der Gatte ist seit über einem Jahr in Kurzarbeit, seit Dezember allerdings öfter im Krankenstand als im Büro. Es ist klar, dass er nicht mehr arbeitsfähig wird. Der Rentenantrag läuft. Bis er entschieden ist, wird es allerdings Monate dauern.

Bei meinem Arbeitgeber gingen wir im letzten Jahr sofort zum 16. März geschlossen ins Home Office und sind dort mit Unterbrechungen noch immer. Ab Montag gilt zwar wieder Präsenzpflicht, aber mein Arbeitgeber ist wegen der zu erwartenden Zunahme an Corona-Infektionen vorsichtig, setzt auf mobiles Arbeiten. Ich werde wohl einen Tag im Laden sein, einen Tag im Büro und die übrige Zeit am heimischen Schreibtisch, sofern keine Termine Präsenz erfordern.

Dem Gatten geht's den Umständen entsprechend. Ihm ist oft langweilig, er schläft viel, kann sich schlecht konzentrieren, ist meistens schlecht gelaunt. Zu tun gäbe es genug, und ich würde mich über Entlastung wie Hilfe im Haushalt freuen. Aber mehr als Sitzen, Atmen, Spazierengehen und Schwimmen darf er eh nicht, und wenn er mal mehr macht, merkt er es sofort. Ich freue mich, wenn er die Spülmaschine ausräumen und kochen kann oder sein Zimmer putzt. Das strengt ihn schon alles sehr an.

Mudderns geht's richtig gut, und ich hoffe, das bleibt so. Ihre Gesellschafterin tut ihr einfach gut! Sie schickt regelmäßig Fotos von den wöchentlichen Besuchen, und jedes Mal sieht Mudderns einfach glücklich aus - so schön! Vielleicht kommt ihre Gesellschafterin mit Beginn des neues Jahres zwei Mal die Woche. Davon weiß sie nichts, weil es noch nicht sicher ist, aber ich weiß, dass sie das freuen wird. Schwiegermutter und Tante geht's auch gut.

Wir haben inzwischen unsere Nebenkostenabrechnung für das erste Corona-Jahr bekommen, und sie war nicht so schlimm wie befürchtet hat sich vervierfacht im Vergleich zum Vorjahr. Heizkosten und Müllgebühren schlagen rein, und die Miete steigt dadurch, aber das lässt sich wuppen. Rechtzeitig vor Fristablauf habe ich unsere Steuererklärung abgegeben und bin gespannt, was wir hier durch die Kurzarbeit des Gatten nachzahlen müssen.

Ansonsten setzt eine gewissen Corona-Demenz ein: Ich lief diese Woche ständig ohne Maske aus dem Haus und musste an der Bushaltestelle wieder umkehren ... Den Gatten muss ich ständig an seine Maske erinnern, aber ich war da bislang ganz gut. 

Gestern wurde der Dom eröffnet, zum ersten Mal seit anderthalb Jahren. Ich hätte schon Lust auf's Karusselfahren, nur müsste ich alleine gehen, und das ist blöd. Also lasse ich die Zeitfenster den anderen.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

1 Kommentar:

  1. Coronademenz! Eine passende Beziehung. Geht mir manchmal so, wenn ich mit der Maske aus der Krankenhaus gehe und nicht merke, dass ich sie draußen nicht brauche!
    Ich hoffe es ist kein Tumor
    Liebe Grüße
    Andrea

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