Samstag, 11. Juni 2022

Samstagsplausch KW 23/22: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CXVII

Eigentlich gilt hier seit mittlerweile 117 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter. 

In dieser Woche waren wir aber oft auf dem Swutsch, erst in der Haseldorfer Marsch, dann zu den Glücksstädter Matjeswochen. In die Marsch fuhren wir mit dem Auto, da es nur eine ÖPNV-Verbindung mit 45minütigem Fußweg gab, aber nach Glückstadt nahmen wir den ÖPNV, schließlich soll mein 9-Euro-Ticket ja ausgenutzt werden, hat der Gatte aufgrund seiner Behinderung ohnehin ein bundesweit gültiges Jahresticket.

Die Züge waren gut ausgelastet, und auf dem Hinweg rief der Schaffner nur lakonisch durch den Waggon: "9-Euro-Ticket, 9-Euro-Ticket, 9-Euro-Ticket - irgendjemand ohne 9-Euro-Ticket?!" Ohne 9-Euro-Ticket wären wir mit dem Auto nach Glückstadt gefahren, denn das kostet weniger als ein reguläres Ticket und geht doppelt so schnell. Angesichts steigender Coronazahlen wäre es auch die sichere Alternative gewesen. So hoffen wir, dass uns die FFP2-Masken schützten. 

In der Haseldorfer Marsch.

Momentan häufen sich die Coronafälle im Umfeld. Nach dem langen Pfingstwochenende meldeten sich Dienstag zwei Kollegen krank, darunter auch meine Urlaubsvertretung, denn ich hatte diese Woche frei. Beide gehören zu den Risikopatienten, beide hat es ziemlich erwischt, denn auch ein milder Verlauf ist kein Zuckerschlecken. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte. Wir sind natürlich geimpft, aber angesichts unserer Vorerkrankungen ist trotz Impfung eine Corona-Infektion wenig ratsam. Vermutlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis es uns auch erwischt.

Wir haben diese Woche oft an die Zeit vor einem Jahr gedacht, als der Gatte im Krankenhaus war, unsicher war, wie es weitergehen würde. In dieser Woche gab es wieder ein kleines Stückchen Normalität, als der Gatte nicht nur an meinen Geburtstag dachte, sondern dafür sorgte, das er mit den in seiner Familie üblichen Ritualen gefeiert wurde - das war fast wie früher, als der Gatte noch gesund war! Und das war sehr schön!

Heute zeigte sich allerdings, dass die Woche schlichtweg zu viel für ihn war, denn am Tag nach unserem Ausflug in die Marsch musste der Gatte seine Mutter in einer völlig sinnlosen Aktion einen ganzen tag durch die Gegend chauffieren - eigentlich wollte er nur eine Besorgung bei ihr abgeben, was sie gleich ausnutzte. Er schaffte es kaum noch nach Hause. Da wäre es besser gewesen, wir wären gestern zu Hause geblieben, aber das wollte der Gatte nicht. Gestern Abend war er auch noch quietschfidel, aber heute beim Herzsport bekam er dann prompt die Quittung, und ich war froh, dass ich meinem Instinkt traute und ihn fuhr. Ich hoffe, er kann sich morgen ausruhen und muss nicht zu seiner Mutter. Aber so erschöpft der Gatte auch ist, so sehr zeigt sich doch, dass die Kontrolle seiner Kohlenhydrate greift. Noch vor zehn Tagen hätte er die Anstrengungen nicht durchgestanden. 

Mudderns Gesellschafterin hat zwei Wochen Urlaub, und so war ich diese Woche bei Mudderns. Sie ist dazu übergegangen, mich alles, was mit Kranken- und Pflegekasse zu tun hat, erledigen zu lassen, und da lief einiges auf. Es wäre einfacher, die Briefe gingen direkt an mich, aber das ist Mudderns nicht recht. Sie lässt sich zunehmend gerne bedienen und vieles abnehmen, was sie selbst noch kann. Mal schauen, wie sich das entwickelt - und: Nein, ich nehme ihr nichts ab, was sie noch selbst kann. Ich habe genug zu tun.

Schwiegermutter ist wie gewohnt schwierig, und Tante geht's gut. Beide wollen im Herbst einen Wellness-Urlaub machen. Die Organisation ist, gelinde gesagt, chaotisch, und wir sind gespannt, ob's etwas wird.

Diese Woche bescherte mir ein neues Taschentelefon. Mit neuer Technik tue ich mich immer schwer, und so gewöhnen wir uns nur langsam aneinander. Allerdings funktioniert endlich der Schrittzähler, was mich jeden Tag freut. Beim alten Taschentelefon konnte ich Kilometer um Kilometer laufen, ohne dass ein Schritt angezeigt wurde. Das war frustrierend. Kommende Woche werde ich dann mal herausfinden, ob die App auch funktioniert, wenn das Telefon in der Handtasche getragen wird oder nur, wenn's in der Hosentasche mitläuft.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

2 Kommentare:

  1. Der Schrittzähler funktioniert auch mit dem Telefon in der Handtasche. Ich spreche aus langjähriger Erfahrung. :)

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    1. Ja, das klappt tatsächlich! Der alte funktionierte am Besten beim Autofahren. Ich vermutete schon, das Auto hätte einen Fred-Feuerstein-Antrieb. Und vermutlich sind das die Strecken, die mir die Fitness-App als Jogging-Touren anrechnet. Als ob ich joggen würde!

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