Donnerstag, 2. Juni 2022

Ausgelesen: Bücher im Mai 2022

"Miss Merkel" kehrt in die 
Bücherhalle zurück.
Von den beiden Miss-Merkel-Krimis von David Safier* war ich angenehm überrascht und verschlang "Mord in der Uckermark*" sowie "Mord auf dem Friedhof*". Ich würde glatt noch einen dritten Teil lesen. Schade nur, dass mal wieder schlampig lektoriert wurde, aber da gibt es ja kaum ein Buch mehr, bei dem das nicht der Fall ist. 

Schmunzeln musste ich über Schwiegermutter, die, als sie sah, was ich lese, sagte, die Bücher wollte sie sich auch schon kaufen. Schwiegermutter liest keine Krimis. Das ist primitive Massenunterhaltung ohne Niveau. Nur dachte Schwiegermutter, die beiden Bücher wären seriöse Merkle-Biographien. Wie sie angesichts der Cover darauf kam, ist mir ein Rätsel. Mudderns, die wie ich primitive Massenunterhaltung ohne Niveau schätzt, bekommt beide Bände zum Geburtstag. 

Wie Mudderns im April versprochen, bekam sie den dritten Band aus der Frau-Helbing-Reihe von Eberhard Michaely* zum Muttertag. "Frau Helbing und die schwarze Witwe*" gefiel uns beiden gut. Mudderns fragte sofort nach dem Auslesen des dritten Bandes, wann sie den nächsten bekommt, und so freuen wir uns gemeinsam auf den für Oktober angekündigten vierten Band "Frau Helbing und das Vermächtnis des Malers*". 

"Totenreich*" von Michael Jensen* lag schon länger hier, aber irgendwie tat ich mich mit dem dritten Band der Reihe um den Polizisten Jens Druwe schwer. Ich kam einfach nicht ins Buch, und auch jetzt kämpfte ich mich durch, obwohl ich die ersten beiden Bände sehr schnell las und den dritten kaum erwarten konnte. Die dreibändige Reihe baut aufeinander auf, und die Bücher sollten unbedingt nacheinander gelesen werden. 

Diesmal ist es keine typische Krimihandlung. "Totenreich" ist eher ein zeitgeschichtlicher Roman. Druwe sitzt weiterhin im Gefängnis, ist als Kriegsverbrecher angeklagt und wird schließlich verurteilt. Eine neue Chance eröffnet sich ihm durch den britischen Geheimdienst: Er soll verdeckt im Zuchthaus arbeiten, um untergetauchte Nazis aufzuspüren. Es geht vor allem darum, einen Mann zu finden, der für Tausende von Tötungen im Osten verantwortlich ist. Gleichzeitig wenden sich die West-Alliierten mit beginnendem Krieg den alten Nazis zu und binden sie gesellschaftlich und politisch ein, so dass Druwe oft auf verlorenem Posten gegen Windmühlen kämpft. 

Nun brauchte ich etwas Entspannung und las "Mord im Nord-Ostsee-Express*", den aktuellen zehnten Band der Küsten-Krimi-Reihe um Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek, geschrieben von Krischan Koch*. Das war wieder solide Kost ohne Überraschungen bis auf den Umstand, dass Koch eine Agatha-Christie-Parodie verfasste inkl. einem verkannten Hercule Poirot. Kann man mögen. Zur Handlung: Aus der geplanten Osterreise ins frühlingshafte Paris wird für Polizeihauptmeister Thies Detlefsen, Gattin Heike und die Fahrgäste der Nord-Ostsee-Bahn ein mörderischer Albtraum: Ihr Zug bleibt auf einsamer Strecke in der plötzlich einsetzenden Schneekatastrophe stecken und auf der Zugtoilette wird die verhasste Lateinlehrerin Agathe Christiansen ermordet aufgefunden. Im eingeschneiten Fredenbüll haben die Belegschaft der Hidde Kist und die hochschwangere Kommissarin Stappenbek ganz andere Probleme: Ein junger Polizist verschwindet spurlos und ein Auftragskiller sucht sein Opfer ausgerechnet in Fredenbüll. "Quelle aventure, welch Abenteuer!", jubelt auch VHS-Französischlehrer Picon und stürzt sich mit Thies in die Ermittlungen ...

Lesen beim Warten auf den Gatten.
Beim Abgleich der Werkliste stellte ich fest, dass ich "Venedig sehen und stehlen*" verpasste. Joa, kann man lesen. An die Detlefsen-Stappenbeck-Reihe kommt es aber nicht ran. Das Buch ist die Fortsetzung von "Flucht über's Watt*" und spielt in Venedig: Die Biennale und der nicht enden wollende Touristenstrom prägen das Stadtbild. Auch Harry Oldenburg stürzt sich ins venezianische Getümmel. Zusammen mit seiner amerikanischen Freundin Zoe will er das Guggenheim Museum um zwei wertvolle Exponate erleichtern und sie in seinen eigenen Kunsthandel in New York überführen. Doch in der flirrenden Hitze der Lagune geht so einiges schief: Harry findet sich erst in den Fängen, dann im Bett der verführerischen Künstlerin Franca wieder – und entdeckt zu seinem Entsetzen auch noch einen Toten in ihrem Atelier.

Schließlich arbeitete ich mich durch Band zwei bis fünf der Mallorca-Krimis mit dem kochenden Polizisten Carlos Nuñoz von Carsten Philipp*. Was beim ersten Band noch erträglich war - wenig ausdrucksstarke, eintönige Sprache, ausführliche Beschreibungen von Straßenrouten, Landschaften und Städten - wurde von Band zu Band unerträglicher. Dem Autor täten ein Lektor und ein Schreibseminar gut. Mal schauen, ob ich den Ende des Monats erscheinenden sechsten Band* lesen werde - immerhin bekam ich Kochideen und Tourenvorschläge für den geplanten Mallorca-Urlaub. 

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