Samstag, 7. Januar 2023

Samstagsplausch KW 1/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CXLVII

Glückscracker für das neue Jahr.
Das Rezept gibt's Dienstag in der
Kombüse
.

Manchmal geht es dann doch rasend schnell: Dienstag kam die Nachricht vom Grundbuchamt, dass die Grundschuld der Bank eingetragen ist. Das dauerte trotz der Feiertage keine Woche!  Mittwoch Abend mailte ich den Bescheid an die Bank zusammen mit einer ersten Zahlungsanforderung, denn mit Eintragung der Grundschuld kann der Baukredit endlich ausgezahlt werden. Donnerstag war dann tatsächlich schon das Geld auf dem Konto! Mir wurde angesichts der Summe gleich wieder schwindelig, obwohl ich mich doch inzwischen an so hohe Beträge gewöhnt haben wollte. Dass es mit dem Baukredit läuft, ist eine unwahrscheinliche Erleichterung!

Ansonsten sind die Sätze wie "Ich mach das schon!" und "Ich kümmere mich gleich!" auch im neuen Jahr die, die ich am Häufigsten sage. Mit ihnen endete auch das alte Jahr. 

Hier gilt seit mittlerweile 147 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, auch wenn mir seine Wesensveränderungen seit seiner Erkrankung immer mal wieder zusetzen. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte. Wir sind natürlich geimpft, aber angesichts unserer Vorerkrankungen ist trotz Impfung eine Corona-Infektion wenig ratsam. Sie ist aber unvermeidbar, und ich kann nur hoffen, dass es uns dann nicht zu hart trifft. 

Neujahr aßen wir bei Schwiegermutter und Tante zu Abend, und als ich Schwiegermutters Küche aufklarte (wir brachten wieder das Essen mit), freute ich mich, dass sie tatsächlich die Spültücher, die sie vorletztes Jahr zu Weihnachten bekam, nutzt. Darauf angesprochen, meinte sie, die Tücher wären einfach toll, und auch Tante stimmte ein. 

Montag bis Mittwoch arbeitete ich im echten Büro und versuchte, mich mit dem Umstand zu arrangieren, dass ich von der Projektleitung zur Hilfskraft degradiert wurde. Meine Vertretung, von der ich davon überhaupt erst erfuhr, versteht nicht, dass ich es kampflos hinnehme, dass mir mein Projekt weggenommen wird. Deswegen wird's ein Gespräch zwischen Chef und der neuen Kollegin, die sich mein Projekt unter die Nägel riss, geben. Das Gespräch ist herzlich überflüssig. Die neue Kollegin macht keine Gefangenen. Sie wird nicht klein beigeben. Sie ist jung, will nach Ende ihres Studiums Karriere machen, braucht Erfolge und die bekommt sie am Schnellsten, in dem sie ein erfolgreiches Projekt an sich reißt. Und ich bin einfach zu müde, um gegen Windmühlen anzukämpfen, denn für den Chef ist das Vorgehen der Dame ja okay. 

In ihrem Team ist der Frust groß, denn die Dame verwechselt Führung mit Kontrolle. So muss jeder Arbeitsschritt minutengenau in einer Excel-Liste festgehalten werden. Die Kollegen machen Dienst nach Vorschrift, arbeiten strikt nach Weisung, reduzieren ihre Arbeitszeit, sofern finanziell möglich, zeigen keine Eigeninitiative mehr und hoffen, dass sich die Dame in spätestens zwei Jahren mit Ende ihres Studiums einen neuen Job sucht. Da ihr Vorgehen den Chef entlastet, stört es ihn nicht. Spannend wird's, wenn die Chefin aus dem Erziehungsurlaub zurückkommt, denn sie ist auch ein totales Alphaweibchen. Vermutlich verschwestern sich beide. Die Interimschefin kümmert sich nicht um die Situation, aber sie ist ja auch noch nicht lange da (und geht bald wieder).

Der Gatte hat seinen grippalen Infekt langsam überwunden und freut sich darauf, endlich im Haus loslegen zu können. Die Wände wollen gestrichen werden, und dann steht die Auswahl von Laminat und Fliesen an. Ich würde die Fußböden gerne verlegen lassen. Der Gatte hingegen will es partout selbst machen. Ich habe Angst, dass das sein Kräfte übersteigt. Zumindest ist er damit einverstanden, dass sich jemand um die neuen Beläge der drei Treppen kümmert, und der verlegt auch den Korkboden, den ich gerne im Schlafzimmer haben möchte. Das kann der Gatte nämlich nicht. Mal gucken, wann die Bodenbeläge lieferbar, die Handwerker verfügbar sind. 

Die Baubrigade hat die letzten ausstehenden Arbeiten noch immer nicht erledigt, trotz fester Zusage.  Aber wir wissen ja, dass sie chaotisch ist, weswegen es keine Folgeaufträge gibt. Immerhin ist inzwischen der Müll abgeholt, nach Fristsetzung. Die sorgte auch dafür, dass angeblich jetzt wirklich bis Ende Januar die Glasscheiben für das Balkongeländer kommen sollen. Der Balkon sollte Anfang September, alles andere Ende September fertig sein.

Neben dem Bodenleger steht als nächstes die Suche nach Heizungsbauer und Elektriker an. Letzteres gestaltet sich schwierig, denn die Firmen, die meine Eltern früher nutzten, gibt es entweder nicht mehr oder sie machen seit Inhaberwechsel schlechte Arbeit, so dass auch meine Freunde vor Ort ratlos sind. Der Rollladenbauer muss noch mal kommen, weil ein Rollladen inzwischen kaputt ging. Er kann uns bei der Gelegenheit hoffentlich auch gleich die sehr gewöhnungsbedürftige Zeitschaltung der Rollläden erklären oder sie ausbauen, denn wir brauchen sie nicht. 

Heute Nachmittag kommt ein Gärtner, der Kapazitäten hat, so dass wir dahinter hoffentlich einen Haken machen können. Der Kirschlorbeer soll möglichst vor der Brutsaison entfernt werden. Vielleicht kann der Gärtner auch den Umzug von Apfelbaum, Magnolie und ein paar Sträuchern aus dem jetzigen Garten in den künftigen übernehmen. Den Fliesenleger bekommen wir hoffentlich über den Baumarkt, sofern wir da passende Fliesen finden - und mit Glück kann man mit ihm auch einen Preis für die restlichen Quadratmeter im Keller aushandeln, auf denen noch Fliesen fehlen. Die Küche muss noch geplant werden, und im Bad fehlen Spiegel- und Unterschränke. Wir haben in den kommenden Monaten also sicher keine Langeweile.

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Mudderns hingegen geht's schlecht. Sie hat u.a. offene Wunden, die in sehr schlechtem Zustand sind, weigert sich aber, sie selbst zu versorgen oder durch die Pflegekräfte oder ihren Hausarzt versorgen zu lassen. Sobald sich eine Pflegekraft nähert, wird sie ausfallend und aggressiv. Das Pflegeheim weiß keine Lösung, denn es kann sie ja nicht gegen ihren Willen behandeln, und ich bin erst recht ratlos. Das Verhalten ist typisch für meine Mutter. Ich habe schlichtweg keine Kraft mehr für ihre Spielchen. Wenn sie sich partout das Leben schwer machen will, wenn sie partout will, dass es ihr schlecht geht, soll das so sein. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. 

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