Sonntag, 16. April 2023

Samstagsplausch KW 15/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXI

Jetzt sieht's hier wieder richtig nach Baustelle aus", meinte der Gatte gestern Mittag ein bisschen frustriert, als wir in der Küche standen. Der Fliesenleger flieste nämlich nicht nur die Böden in Flur und Küche, sondern schlug auch den Fliesenspiegel über Herd und Spüle heraus, und so sieht es wirklich wüst aus. Normalerweise hätten wir jetzt jemanden gesucht, der die Wand verputzt, aber es zeigte sich, dass vor drölfzich Jahren ein Handwerker ein Kabel anbohrte und einfach überflieste - ein Glück, dass da bislang nichts passierte! So geht es also weiterhin einen Schritt vorwärts und zwei zurück.

Das vor drölfzich Jahren angebohrte Kabel, das uns jetzt um Monate zurückwirft. 

Jetzt muss erst ein Elektriker kommen, und den zu bekommen, ist ja ähnlich schwierig wie ein Termin beim Heizungsbauer. Zum Glück habe ich den Augusttermin bei der einen Firma noch nicht abgesagt, nachdem letzte Woche eine andere Firma da war, bei der wir auf der Warteliste standen. Natürlich frage ich da zuerst an, aber ich bezweifle, dass wir da zeitnah einen Termin bekommen. Küchen- und Flurboden sind jedenfalls richtig schick geworden, und wenn dann irgendwann noch der Maler zum zweiten Mal kommt und die Wände weiß sind, sind es richtig gut aus. Jetzt muss noch verfugt werden, müssen der Kellerflur und meine Werkstatt gefliest werden, dann sind wir mit den Böden durch. 

Hier gilt seit mittlerweile 161 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Weder der Gatte noch ich haben Lust, zur Entlastung der Rentenkassen beizutragen.

Ostern hatte ich Baustellepause, was sehr gut war. Ich schaffte zwar nicht so viel in der Wohnung, wie ich gemusst hätte, aber ich konnte etwas zur Ruhe kommen, "Die Kinder des Kapitän Grant*" zu Ende lesen und endlich die Steuererklärung machen. Die wird wieder durch die Verrentung des Gatten spannend, denn ich habe keine Ahnung, was wir nachzahlen müssen. Spannend wird auch die Wasserrechnung, denn die Zähler mussten abgelesen werden. In der Wohnung wird die Nachzahlung hoffentlich nicht so hoch sein wie im Haus, wo im Herbst abgelesen wird. Da müssen wir uns für Wasser und Strom auf einiges gefasst machen, denn meine Mutter verbrauchte so gut wie nichts. 

Als ich vorgestern ins alt-neue Haus kam, stand die Sternmagnolie in voller Blüte! Sie hat den Umzug gut verkraftet, aber der Schneeball schwächelt weiterhin. Wir versuchen es jetzt mit einer gezielten Bewässerung der Wurzeln mittels Trichtern. Ich hoffe, es bringt etwas. Der kleine Apfelbaum macht sich zum Glück weiterhin gut. Der alte, beschnittene Apfelbaum hingegen scheint nach dem Schnitt zu schmollen, trägt aber ohnehin nur alle zwei Jahre.

Im Büro ist es jahreszeitlich bedingt stressig. Hinzu kommen zahlreiche Ausschreibungen. Wir dürfen nicht selbst einkaufen, sondern müssen alles für eine eigene Beschaffungsabteilung zur Ausschreibung fertig machen. Das macht jede für ihren Arbeitsbereich. Das kostet Nerven, und aktuell gibt es nur zwei, die Spezialfälle ausschreiben können. Ich bin eine davon, habe aber schon klar gemacht, dass ich nicht auf Dauer die Ausschreibungen für die Chefinnen übernehmen werde. Wieder mal zeigt sich, dass die Stelle der Verwaltungskraft nach über zwei Jahren dringend nachbesetzt werden müsste.

Wider besseres Wissen habe ich diese Woche die ersten Formulare für eine mehrwöchige stationäre Reha ausgefüllt. Für die Kurzzeit-Reha "RV Fit" bin ich ja nach Einschätzung der Rentenkasse schon zu krank, während die mehrwöchige stationäre Reha wiederholt abgelehnt wurde, da ich nicht krank genug bin. Ich müsste erst langzeiterkranken, um eine zu bekommen, obwohl ich, auch aufgrund meiner Behinderung, alle vier Jahre einen Anspruch auf eine präventive Reha hätte. Die letzte ist allerdings 11 Jahre her und wurde aufgrund einer Langzeiterkrankung bewilligt.  

Mudderns hat wieder Telefon. Morgens schließt es der Frühdienst an, abends stöpselt es der Spätdienst aus. So kann sie nicht nachts, wenn ihr langweilig ist, Polizei oder Feuerwehr anrufen. Ich bin gespannt, wie lange es gut geht. Den neuen Rollstuhl nutzt sie immer noch nicht, aber Dienstag soll endlich eine Physiotherapeutin kommen - acht Wochen nach der OP. Ich bin gespannt, ob Mudderns mitmacht. Dass wir uns ein paar Tage nicht sahen und sprachen, tat uns beiden gut. Sollte Mudderns sich entschließen, doch den Rollstuhl zu nutzen, würde ich kommenden Sonntag mit ihr in die Kirche gehen, ansonsten sehe ich sie erst in zehn Tagen, wenn sie mit ihrer Gesellschafterin ihren Jahrestag feiert. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter hadert mit ihren Einschränkungen und versteht nicht, dass sie trotz Grad der Behinderung keinen Pflegegrad hat. Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Den Pflegegrad will sie nicht beantragen, weil sie ja den Grad der Behinderung hat ... Ich habe beschlossen, mich nicht einzumischen, auch, weil sie ihrer Seniorenwohnanlage einen stattlichen Betrag zahlt, damit die sich um so etwas kümmern. 

Ansonsten habe ich aktuell wieder mal schlaflose Nächte aufgrund der Myomatose. Ich weiß vor Schmerzen einfach nicht, wie ich liegen soll. Mir scheint, das ist schlimmer seit dem Absetzen der Hormone. Schmerztabletten helfen kaum, und die will ich auch nicht über lange Zeit nehmen, aber momentan geht's nicht anders. Ich hoffe, das ändert sich wieder. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. / *Affiliate link 

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