Samstag, 13. Januar 2024

Samstagsplausch KW 02/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CC

Wie gut, dass ich nicht erwartete, dass die Gesamtsituation mit dem Jahreswechsel besser wird. Ich war diese Woche wieder mehrfach am Ende meiner Kräfte. Ich versuche ja, so viel wie möglich zu erledigen, bevor ich fünf Wochen oder mehr in der Reha bin, aber das wird immer schwerer. Ich bin gespannt, wie lange ich in der Reha bleiben kann, bevor ich sie abbrechen muss, weil ich es anders nicht schaffe, meine Termine und Verpflichtungen auf die Reihe zu kriegen, weil ich immer noch nicht an mindestens zwei Orten gleichzeitig sein kann. Da ich nicht einfach einen Tag "reha-frei" nehmen kann, um irgendwas zu erledigen, werde ich bei Abbruch der Reha die Kosten tragen müssen (zumindest war das die Regelung 2012, als ich zum ersten Mal in der Reha war). Ganz großartig. Ich werde natürlich versuchen, so lange wie möglich durchzuhalten, zumal ich wieder gesund werden möchte.  

Das Umzugsunternehmen, dessen Kundenberater uns wochenlang suggerierte, alles werde gut, kein Stress, verweigert nun die Schadensregulierung. Als ich dem Kundenberater zwei Tage vor dem letzten Umzugstag telefonisch die Schäden meldete, meinte er, keine Sorge, ich hätte sieben Tage Zeit, die Schäden per eMail zu melden, da wären wir noch voll in der Frist, und die Summe sei ja nicht so hoch, das werde problemlos reguliert. Nachdem nun diese Woche die Rechnung kam, fragte ich nach der Regulierung der Schäden. Angeblich gab's keine Schadensmeldung. Als ich die nochmals mailte, hieß es, ich hätte alle 220 Umzugskisten binnen 24 Stunden auspacken und alle festgestellten Schäden auf einem bestimmten Formular melden müssen. Das hörte sich vor drei Wochen noch anders an, aber auf einmal erinnert sich der Kundenberater nicht mehr daran, mich angerufen zu haben, geschweige denn an seine Aussagen. Ich habe den Anruf zwar in der Anrufliste, aber natürlich nicht mitgeschnitten. So bleiben wir auf den Schäden sitzen, denn ich habe keine Kraft, den Fall an unsere Rechtsschutzversicherung abzugeben. 

Seit vorgestern wissen wir, dass auch die Spülmaschine einen Transportschaden hat. Ganz großartig. Montag klärt sich, ob eine Reparatur möglich ist oder wir eine neue Maschine brauchen. Bei unserem Glück sicher letzteres. Bis zum Reha-Beginn bekomme ich keine neue Spülmaschine ausgesucht und geliefert, also muss der Gatte fünf, sechs Wochen abwaschen oder unsere Putzfrau bitten, das jede Woche zu machen. Wegen der Spülmaschine musste ich auch meinen Termin bei der Führerscheinstelle absagen, wieder mal, der letzte, der noch innerhalb der Umtauschfrist und vor Reha-Beginn zu bekommen war. Davon ab, ist es wohl die Quadratur des Kreises, eine Spülmaschine mit Energieklasse A und Besteckkorb statt Besteckschublade zu bekommen - wobei der Besteckkorb noch schwieriger ist als die Energieklasse. Notfalls nehmen wir den Besteckkorb aus der alten Maschine und stellen ihn in den untersten Korb, hängen die blöde Besteckschublade aus. Zudem hätten wir gerne wieder eine Maschine von Bosch, aber die Marke ist im Landkreis anscheinend nicht zu bekommen. Wir müssten die Maschine unbesehen im Internet bestellen, was wir nicht möchten. Vielleicht weiß der Techniker einen analogen Händler, denn der kommt schließlich von Bosch.

Seit vorgestern setzt mich zudem unser Vermieter unter Druck. Er will unbedingt jetzt schon die Wohnungsabnahme machen, damit ihm keine Verluste entstehen. Wir sind ja aus der Wohnung raus, zahlen aber noch drei Monate Miete, und die Zeit will er nutzen, um die Wohnung zu renovieren, damit sie gleich ab April neu vermietet werden kann. Ja, nee, is klaa. Ich sagte ihm vorgestern deutlich, dass vor Anfang März keine Abnahme möglich ist, da ich im Krankenhaus bin, der Gatte gesundheitlich nicht in der Lage ist, das alleine zu machen, aber das interessiert ihn nicht. Er besteht darauf, dass ich vorher noch die Abnahme erledige. Wenn ich dazu nicht in der Lage bin, sollen meine Kinder das halt übernehmen (ich wusste bislang nicht, dass ich welche habe) oder ich muss eine vertrauenswürdige Person suchen. Er ruft mich mehrfach täglich an. Ich habe mein Telefon erstmal stumm geschaltet und werde die Anrufe bis Anfang März ignorieren. Dieser Druck passt zum Verhalten unseres Vermieters in den letzten 20 Jahren. Es gab nur weniges, was sich ohne Anwalt regeln ließ. Ich hoffe, der Gatte schafft die Ausbesserungen, die noch zu machen sind, während meiner Reha. Ich weiß, dass ich sie am ersten Wochenende nach meiner Reha erledigen muss. 

Druck machen auch die Herren vom DRK, bei denen der Gatte den mobilen Notruf kündigte. Der mobile Notruf funktionierte ja ohnehin nur, wenn der Notrufknopf immobil auf der Station stand, weswegen der Gatte schon lange kündigen wollte. Jetzt hat er gekündigt, muss besprochen werden, wie das Gerät zum DRK kommt und der Wohnungsschlüssel zurück zu uns. Vertragspartner des DRK ist der Gatte, aber ich bekomme die Anrufe und soll das regeln. Das kann ich gerade nicht. Ich lasse die kommenden Wochen das Telefon einfach stummgeschaltet. Ich habe natürlich den Gatten gebeten, das zu klären, aber da die Herren telefonisch nicht erreichbar sind, kann er sie nicht anrufen, und der Herren rufen wiederum mich an, ignorieren die Bitte, den Gatten anzurufen oder das per Mail zu regeln. Bräuchten wir nicht unseren Wohnungsschlüssel für die Übergabe der Wohnung zurück, schickten wir einfach das Gerät zum DRK und hakten die Sache ab. Ich muss mal schauen, ob es möglich ist, das Gerät beim DRK abzugeben und den Schlüssel ausgehändigt zu bekommen, aber auch hier ist die Abstimmung kompliziert wegen fehlender telefonischer Erreichbarkeit und der Weigerung der DRK-Herren, sich per Mail abzustimmen. 

Sonnabend waren wir zusammen in der ehemaligen Wohnung. Es war sehr merkwürdig, durch die weitgehend leeren Zimmer zu gehen, die uns 20 Jahre lang ein Zuhause waren. Wir hatten viel vor, haben es aber nur geschafft, Bauleuchten zu montieren. Das musste ich machen, weil dem Gatten auf der Leiter schwindelig wurde. Ich bin gespannt, wie er es alleine schaffen will, die Wohnung wieder in den Ursprungszustand zu bringen, aber ich rechne ja ohnehin damit, dass ich das nach der Reha schnell erledigen muss. 

Der Gatte hatte seinen ersten Termin bei seinem neuen Hausarzt, der früher der Hausarzt meiner Mutter war. Noch früher war sein Vater der Hausarzt meiner Familie. Ich kenne die Praxis also seit 50 Jahren, und irgendwie hat sich nicht viel geändert. Es gibt noch die alte Panton-Quadro-Garderobe von Schönbuch aus den 1970er Jahren in leuchtendem Orange, die alte NIC-Kugelbahn in der Kinderspielecke, der Zuschnitt der Räume ist geblieben, die Beschilderung ist gleich und die Bestuhlung im Wartezimmer könnte auch noch von damals sein usw. Technisch ist natürlich alles auf dem aktuellen Stand. 

Der Gatte war positiv überrascht vom Arzt, und ich auch, denn ich musste mit ins Sprechzimmer, weil der Gatte etwas wackelig war, Angst hatte, etwas zu vergessen, nicht alles zu verstehen. Der Arzt warf als erstes einen Blick auf den Medikamentenplan, murmelte "Oha!", ging Medikament für Medikament durch und strich einiges, entweder, weil die Wirkung nicht belegt ist, oder weil sie sogar einen Schlaganfall auslösen bzw. die Herzerkrankung des Gatten verschlechtern können. Angesichts des Cocktails, den der Gatte jeden Tag schluckt, ist er froh über alles, was er nicht nehmen muss. Als nächstes wird die Patientenakte vom bisherigen Hausarzt angefordert.

Die aktuellen Laborwerte ging der Arzt auch sehr sorgfältig und kopfschüttelnd durch. Als er hörte, dass der Gatte noch in Hamburg beim Nephrologen ist, empfahl er uns einen in Buchholz. Ich hatte ja bisher keinen gefunden, habe jetzt einen Kontakt. Mal schauen, wann der Gatte wechseln kann. Da der Gatte im April noch einen Termin in der Hamburger Praxis hat, ich ohnehin darauf eingestellt bin, mir dafür Urlaub als Fahrdienst zu nehmen, eilt es nicht so sehr. 

Der Arzt fragte auch den Impfstatus ab und impft demnächst gegen Pneumokokken, Gürtelrose und Tetanus. Für die Gürtelrosen-Impfung habe ich mich gleich mit angemeldet, denn die brauche ich auch. Von der Corona-Impfung riet der Arzt ab, weil die ersten vier zeigten, dass der Gatte sie einfach nicht verträgt, die Beschwerden mit jedem Mal schlimmer wurden. Interessant war seine Aussage: "Wenn Ihr Mann sich nicht bei Ihnen ansteckte, als Sie Corona hatten und nicht räumlich getrennt waren, dann hatte er entweder eine Infektion und bemerkte sie nicht, oder er bekommt einfach kein Corona. Das gibt es manchmal bei Chronikern mit multiplen Erkrankungen." 

Als der Arzt hörte, dass sich der Gatte seit etwa vier Jahren oft ohne erkennbaren Grund erbricht, horchte er sofort auf und machte einen Ultraschall, auf dem beruhigenderweise nichts zu finden war außer Gallensteine, von denen der Gatte noch nichts wusste. Die wurden gleich akribisch dokumentiert. Eventuell wird das Erbrechen von einem Medikament ausgelöst, das auch für die Nierenschädigung des Gatten verantwortlich ist, das ohnehin abgesetzt werden sollte. Er soll es jetzt zwei Wochen weglassen. Wenn's dann nicht besser wird, gibt es eine Überweisung zum Gastroenterologen, um abzuklären, ob es Helicobacter oder diabetische Gastroparese oder was ganz anderes ist. Der bisherige Hausarzt meinte ja nur: "Ja, man erbricht sich halt manchmal." In den letzten Wochen aber waren die Beschwerden so schlimm, dass sich der Gatte kaum noch vor die Tür traut. kaum eine Mahlzeit zu Ende essen kann.

Eigentlich sollte es nur um's Kennenlernen gehen, aber dann waren wir fast eine Stunde in der Praxis, hielten den ganzen Betrieb auf ... 

Hier gilt seit mittlerweile 200 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch  vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.  

Zu den guten Dingen, die diese Woche passierten, gehört auch, dass unsere Putzfrau anfing. Es ist sehr schön, eine saubere Umgebung zu haben. Sie hat unwahrscheinlich schwer gearbeitet, um Grund reinzubringen in unser Chaos. Ich hoffe, dass es für sie schrittweise leichter wird, wenn das Chaos weniger wird. Ich hätte gerne vor der Reha mehr Kraft und Zeit gehabt, aufzuräumen, aber jedes Zeitfenster, das ich dafür nutzen wollte, wurde dann durch etwas anderes blockiert. Ich würde so gerne mal wieder Routinen entwickeln können, nicht mehr nur funktionieren müssen, planbare Tagesabläufe haben ohne Termin-Tetris, nur mit Langerweile. Nach der Arbeit kann ich nur noch auf dem Sofa sitzen, mit schlechtem Gewissen, weil ich die Zeit eigentlich anders nutzen müsste, wenigstens noch eine Stunde Kisten auspacken müsste, aber es ist einfach keine Kraft mehr da. In der Reha wird man sicher zu dem Ergebnis kommen, dass ich nicht in der Lage bin, meinen Alltag zu bewältigen. Das kenne ich, das höre ich seit der Burn-Out-Diagnose vor 13 Jahren öfter von Shrinks.

An meinen beiden Hamburg-Tagen rief der Gatte zwischendrin an und erwartete mich spätnachmittags mit warmem Tee und Keksen. Das war schön. Der Bahnstreik betraf zum Glück nicht den Metronom. Ich nahm außerdem morgens einen Zug später und nachmittags zwei später, fuhr mit der Linie, die noch zwei Zwischenhalte hat. Aus den Unterhaltungen von Mitfahrern in der Vorwoche erfuhr ich, dass die Linie längere Züge hat und dadurch leerer ist. Das stimmte in dieser Woche tatsächlich, aber vermutlich waren viele aufgrund des Wetters, des Bahnstreiks und der vermeintlichen Bauerproteste auch einfach zu Hause geblieben, wenn sie es konnten. Wenn die Verbindung aber für mich zur Routine wird, arbeite ich an den beiden Hamburg-Tagen länger, kann dafür morgens etwas länger schlafen, wenn es keine frühen Büro-Termine gibt.

Mittwoch war ich für voraussichtlich fünf Wochen das letzte Mal im Echtbüro. Mich erwartete ein lieber Abschiedsgruß meiner Kolleginnen. Freitag fuhr ich den Dienstrechner für voraussichtlich fünf Wochen das letzte Mal runter. Es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl. Eigentlich übergab ich schon Donnerstag alle laufenden Vorgänge an meine Vertretung, aber dennoch whatsappte ich ihr Freitag Abend dienstlich - nicht meine Art. Normalerweise maile ich mir in solchen Fällen selbst Notizen, die mich am Montag im Büro erwarten, aber da bin ich ja voraussichtlich fünf Wochen nicht, und solange hatte das keine Zeit. Ich hoffe aber, das war das einzige Mal, dass ich meine Vertretung nervte. 

Ein süßer Abschiedsgruß meiner Kolleginnen.

Bei der Sanierung des Hauses ist jetzt das vorerst letzte große Projekt abgeschlossen: Wir haben einen neuen Zählerschrank. Das bedeutet leider auch, dass wir den Vorratskeller nur sehr eingeschränkt nutzen können, uns mit den Regalen etwas anderes überlegen müssen. Bevor ich Mittwoch in die Reha gehe, muss ich das mit den Regalen gelöst bekommen und die Regale auch einräumen, denn alles aus dem Vorratskeller steht momentan so, dass ich nicht an die Waschmaschine komme, auch nicht an die getrocknete Wäsche, und davon muss etwas mit in die Reha. Nach der Reha muss ich den Vorratskeller wieder ausräumen, denn es stellte sich heraus, dass dem Haus eine Erdung fehlt. Die muss gelegt werden, aber das geht erst, wenn kein Frost mehr im Boden ist. Dann werden auch die fehlenden drei Lampen angebracht, denn dafür war diese Woche nach Einbau des Zählerschranks keine Zeit mehr, und die Kosten für eine Extra-Anfahrt für drei Lampen möchte ich gerne sparen. Wir haben ja Licht. 

Zwei größere Projekte warten noch auf uns (neben den Überraschungen, die das Haus mit sich bringt): Der Einbau eines Kamins und der Einbau von Gegensprechanlage samt Sicherheitssystem. Der Kamin sollte im Januar eingebaut werden, aber ich telefoniere ihm nicht hinterher. Ich bin ja in der Reha (hoffentlich) und den Gatten möchte ich möglichst wenig belasten. Außerdem stehen noch Umzugskisten im Weg. Um die Gegensprechanlage kümmere ich mich nach der Rückkehr aus der Reha.

In dieser Woche war der Jahrestag des Schlaganfalls des Gatten. Ich bin sehr dankbar, dass er noch bei mir ist, der Schlaganfall vergleichsweise wenig Folgen hatte. Auch seinem Diabetes geht es nach Arztwechsel besser. Die dramatischen Unterzuckerungen, bei denen der Blutzucker binnen Minuten von 400 auf 40 sank und partout nicht wieder stieg, wir über Stunden Dextrose in den Gatten füllten, haben aufgehört. Gut eingestellt ist der Gatte noch nicht, aber er scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Seine Nächte sind endlich ruhiger. 

Normalerweise ginge ich spätestens diese Woche in den Krisenmodus und bliebe dort bis Ende März, denn das Vierteljahr zwischen Tod meines Vaters und seinem Geburtstag war 25 Jahre lang die Zeit, in der meine Mutter unberechenbar war. Ich war permanent auf Abruf. Das war unwahrscheinlich anstrengend. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ich nicht in den Krisenmodus schalten muss. Das könnte Kraft für anderes freisetzen, aber da ist nur Erschöpfung.

In dieser Woche wurde bekannt, dass im November in Potsdam quasi die Wannseekonferenz 2.0 stattfand. Als Historikerin fasziniert mich, wie die Nazis die Ereignisse vor 100 Jahren als Blaupause für eine neuerliche Machtübernahme nutzen. Aus der Geschichte zu lernen hatte ich bislang anders verstanden. Ab Herbst werden wir AfD-geführte Landesregierungen haben, und damit hat sich die Demokratie in Deutschland erledigt. Als Demokratin erschreckt mich, dass seit Jahren niemand rechtsstaatliche, demokratische Mittel einsetzt, um die blaubraune Brut zu verhindern. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes gaben uns ja nicht umsonst vor 75 Jahren die Möglichkeit eines Parteiverbotsverfahrens (für das es allerdings jetzt ohnehin zu spät ist). Stattdessen wird hilflos zugeguckt, ja mehr noch, vermeintlich demokratische Parteien sind Steigbügelhalter. Als Mensch weiß ich, dass meine Tage in demokratischer Freiheit gezählt sind. Ein Kochfreund meinte vor ein paar Tagen, er seit jetzt 74 Jahre halt und hätte nicht gedacht, in einem faschistischen Deutschland zu sterben. Das hatte ich auch nicht auf dem Zettel. 

Morgen ist es 100 Tage her, dass die Hamas Israel überfiel und eine Menschenjagd veranstaltete. Über 100 Männer, Frauen und Kinder sind noch in den Händen der Hamas. Bring them home now gilt weiterhin. Es muss davon ausgegangen werden, dass einige der Frauen aufgrund der Vergewaltigungen inzwischen schwanger sind. Was für eine Tragik! Vergewaltigung war schon immer ein Mittel der Kriegsführung. Sie sind vermutlich mit ein Grund, warum die jüdische Identität über die Mutter weitergegeben wird. Ich war froh, dass wenigstens Habeck diese Woche auf seiner Israelreise deutliche Worte fand, dass nur die Hamas den aktuellen Krieg beenden kann. Aber solange kein Druck auf sie ausgeübt wird, die Hamas sogar weiterhin finanziell unterstützt wird, gehen Krieg und Leid weiter.

Schwiegermutter geht es gut, Tante hoffentlich auch. Bevor ich in die Reha gehe, will ich beiden unbedingt noch die Neujahrsfotos schickten. Das schaffte ich bisher nicht. Schwiegermutter ist mau, weil sich der Gatte in der alt-neuen Heimat so wohl fühlt, nicht mehr jede Woche zu Besuch kommt, nicht mehr auf Abruf ist. Das ist für sie der zweite große Einschnitt seit unserer Heirat. Bis dahin dachte sie, ihr Sohn bliebe immer an ihrer Seite. Nach der Heirat zogen wir in ihre Nähe, konnte sie noch ihren Einfluss ausüben (oder es zumindest versuchen). Mit dem Umzug in die Seniorenwohnanlage, die fußläufig von unserer bisherigen Wohnung liegt, dachte Schwiegermutter, sie könne noch mehr Zeit bei uns verbringen, und dann entschließt sich der Gatte, 80 km weg zu ziehen ... 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

4 Kommentare:

  1. Ich lese hier noch nicht so lange mit, aber das Beste an eurem Umzug ist, das dein Ehemann jetzt von neuen Ärzten behandelt wird, die sich alles mal genauer anschauen und ihn und seine Beschwerden auch ernst nehmen. Dir wünsche ich eine gute Reha und das sich das ganze Umzugschaos langsam aber sicher lichtet. Möge das neue Jahr euch mehr schöne und bessere Tage schenken
    Ganz liebe Grüße

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    1. Ja, über die Ärzte sind wir auch sehr froh. Und neben der Gründlichkeit mit das Beste: Alle sind fußläufig erreichbar. Das spart mir Fahrdienste.
      Danke für die guten Wünsche! Beste Wünsche zurück!

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  2. Wenn ich dein Pensum nur lese, wird mir schwindelig.
    Es tut mir so leid, dass du soviel noch zu erledigen hast, bevor du deine Reha antrittst. Aber ich freue mich, dass ihr so zufrieden seid mit dem neuen Hausarzt, eine gute Nachricht!
    Ich drücke alle Daumen, dass du die Reha vollständig absolvieren kanst, ohne Abbruch, liebe Grüsse von Silke

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  3. Du weißt ja kaum noch, wo dir der Kopf steht. Wie gut, dass der neue alte Arzt so akribisch ist. Vielleicht wird es deinem Mann bald etwas besser gehen.
    Die Reha hast du dir jedenfalls verdient
    Liebe Grüße
    Andrea

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