Samstag, 1. August 2020

Samstagsplausch KW 31/20: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten XX

Ist euch auch schon aufgefallen, wie viel früher es jetzt abends dunkler wird? Der Sommer geht in den Endspurt! Ich mag die Zeit, wenn es abends noch warm ist, wir draußen sitzen, und es so früh dunkel wird, dass wir Kerzen auf Balkon oder Terrasse aufstellen können. Das haben wir zumindest heute Abend vor; eine kleine Auszeit nach dem Stress der letzten Wochen. Bis zum Urlaub dauert es ja leider noch etwas, obwohl der schon jetzt sehr notwendig wäre.

Sonntagsessen: Wiener Schnitzel und Salzburger Bier im Servus bei Lippls.
Der Gatte und ich sind seit 20 Wochen weitgehend zu Hause, der Gatte inzwischen im fünften Monat Kurzarbeit. Er ist zwei Tage im Büro und ansonsten auf Abruf, kümmert sich in dieser Zeit um Haushaltsauflösung und Umzug seiner Mutter in eine Seniorenwohnanlage. So gesehen ist die Kurzarbeit des Gatten fast schon ein Segen.

Ich bin ebenfalls zwei Tage pro Woche im "echten" Büro und arbeite ansonsten im Heimbüro, wenn nichts anderes erforderlich ist. Die drei Projekte, für die ich verantwortlich bin, sind alle auf unterschiedliche Weise von der Pandemie betroffen, aber mein Arbeitsplatz an sich ist sicher. Kurzarbeit ist kein Thema, im Gegenteil: Ein Projekt brachte bis vor zwei Wochen endlose Überstunden mit sich.

Bei Schwiegermutters Haushaltsauflösung sind wir einen Schritt weiter: Die Schlüssel wurden übergeben. Dabei trafen wir auch auf die Käufer, die sich als ausgesprochen unangenehm entpuppten. Es zeigte sich mal wieder, dass Geld und gutes Benehmen nicht zwangsläufig Hand in Hand gehen. Die Käuferin benahm sich derart respektlos, dass es selbst ihrer Mutter irgendwann sichtbar unangenehm war. Klarer Fall von selbst Schuld. Ich überlegte kurz, Tacheles mit dem verwöhnten Gör zu reden, aber dann entsann ich mich, wer die Käufer sind, aus welchem Stall sie kommen, warum ich ihre Welt, die einst auch meine war, verließ, und blieb ruhig.

Immerhin: Das Kapitel "Haus" können wir jetzt abhaken. Es kostete viel Kraft, vor allem den Gatten. Allerdings: Auch nach drei Wochen ist Schwiegermutters Umzug noch nicht abgeschlossen. Schwiegermutter verstand irgendwann nicht mehr, dass sie nicht mehr in ihr Haus zurückkehren wird, ließ so viel als vermeintlichen Sperrmüll zurück, dass wir irgendwann ein zweites Lager anmieteten, um alles unterzubringen, weil uns klar war, dass sie das nicht alles entsorgen möchte. Inzwischen ist der Gatte auch dabei, Schwiegermutters ganzen Papierkram durchzugehen, denn es ist unklar, welche Verträge gekündigt werden müssen etc. Das wird ihn noch eine Weile beschäftigen.

In klaren Momenten ist Schwiegermutter froh über das Lager, fragt, warum dieses oder jenes denn nicht mit kam, kann der Gatte sagen, er holt dieses oder jenes mal eben aus dem Lager. In anderen Momenten beharrt Schwiegermutter darauf, sie brauche den ganzen Plunder nicht mehr. Wir warten jetzt noch mal etwas ab, bevor wir das Lager räumen lassen.

Man kann zwar wieder zusammenhängende Gespräche mit Schwiegermutter führen, aber ihre Aussagen haben keine lange Gültigkeit. Was in einem Moment richtig war, ist im nächsten Moment grundverkehrt. Mal schauen, wie sich das entwickelt. Schwiegermutter ist auch noch immer nicht richtig in der Seniorenwohnanlage angekommen, obwohl sie sich so auf ihre Wohnung und das Leben dort freute. Aber sie hatte ja auch noch keine Gelegenheit zur Ruhe zu kommen.

Immerhin konnten wir diese Woche wieder mit Schwiegermutter essen gehen - ein schöner Abend! Und ich schaffte es, mir kleine Auszeiten zu nehmen: Ich hatte Zeit für den Garten, stellte endlich Handschuhe für den Gatten fertig (aufgrund seiner Erkrankung braucht er auch im Sommer welche), konnte gestern Abend zwei Mallorca-Features im Fernsehen gucken und fing einen Häkel-Rucksack für den kommenden Urlaub an. Häkeln ist nach wie vor ein Kampf für mich, weswegen ich unsicher bin, ob ich die Anleitung richtig umsetze, aber bislang sieht das Ergebnis immerhin beutelig aus (wenngleich ich weiß, ich habe ein paar Maschen zu wenig, obwohl das nicht sein kann).

Außerdem ging ich endlich zum Hausarzt, um eine zweite Meinung wegen meiner Wechseljahrsbeschwerden einzuholen. Ich habe seit etwa 30 Jahren eine Hormonstörung, die immer nur mit der Empfehlung, weniger zu essen, behandelt wurde. Wie wenig ich esse, wurde mir nie geglaubt, weil: "Wenn Sie wirklich so wenig essen, wären Sie nicht so dick." Ich gab irgendwann auf, bis die Beschwerden durch das wechseljahrsbedingte zusätzliche, normale Hormonchaos unerträglich wurden.

Ich habe jetzt einen Termin bei einer endokrinologischen Gynäkologin, die eng mit Ernährungsmedizinern zusammenarbeitet, knackte beim vorab zugeschickten Anamnese-Fragebogen gleich den Highscore, versuche aber, mir nicht zu viele Hoffnungen zu machen, denn vermutlich bekomme ich wieder nur zu hören, dass ich weniger essen soll. In acht Wochen bin ich klüger.

Bei Mudderns stellte sich endlich heraus, wer ihre Bäume frevelte: Die neue Nachbarin, die erst so sympathisch daher kam, die sie schon lange kennt, weil sie die Pflegerin der alten Dame war, der das Nachbarhaus früher gehörte. Mudderns sprach die Nachbarin auch schon direkt darauf an, als der Flieder zerstört wurde, aber da stritt sie es ab. Jetzt wurde Mudderns Apfelbaum vom Grundstück der Nachbarin aus so angeschlagen, dass er eigentlich nur noch gefällt werden kann, und zu dem Grundstück hat ja nun nur die Nachbarin Zutritt, also ist die Verursacherin klar. Da ist Tacheles fällig. Zum Glück wird das erstmal Mudderns Gesellschafterin übernehmen. Und dann müssen wir mal schauen, wie sich die Lage entwickelt.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Einkaufen und Kochen in der vergangenen Woche berichte ich in der Kombüse. Bleibt zu Hause, bleibt gesund, passt auf euch und eure Lieben auf.

9 Kommentare:

  1. Hallo,
    na das ist ja Zufall - ich bin auch gerade mit dem Thema Wechseljahre beschäftigt. Ich bin durch Zufall auf Stefanie.rueb gestoßen. Schau mal deren Youtupe Videos an und auf Insta. Man muss das ja nicht ei Ihr machen, nur schon alleine die Info hat mir gereicht und meine Schlüsse zu ziehen. Ich hab jetzt bei einer Heilpraktikerin Blut- und Speicheltest machen lassen und hab nächste Woche Termin zur Auswertung. Ich werde es homöopatisch und pflanzlich angehen.

    Ich lass mich von Ärzten nicht mehr abweisen mit Phsyche und ist halt so.

    Ja die Arbeit während Corona. Mein Mann hatte bisher Glück wegen Kurzarbeit. Ich hab auch immer gearbeitet weil wir kritische Infrastruktue. Nur leider macht mein AG kein Homeoffice. Wäre mir manchmal lieber gewesen.

    Stimmt wenigsten konntet ihr das mit der Schwiegermutter regeln.

    LG
    Ursula

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    1. Hallo Ursula,
      viel Erfolg bei der Behandlung! Ich habe schon gesehen, dass es viele Homöopathen gibt, die bei Wechseljahrsbeschwerden etwas anbieten. Pflanzliche Medikamente nehme ich seit fast 30 Jahren, aber jetzt gehe ich das Ganze mal klassisch an.
      LG
      Sabine

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  2. Den Garten freveln? Das ist ja sonderbarst und bösartig. Hoffentlich könnt ihr die Nachbarin stoppen. Ich wünsche alles Gute auch arbeitstechnisch. Liebe Grüsse von Regula

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    1. Ja, das Gartenfreveln ist merkwürdig. Mudderns hat ihren Garten lange vernachlässigt, aber die Nachbarin weiß, dass sie jetzt Hilfe hat, und da sie selbst in der Altenpflege arbeitet, hätte ich ein anderes Vorgehen erwartet.
      Alles Gute und liebe Grüße Sabine

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  3. Lehnt euch alle entspannt zurück! Die Pandemie ist seit heute Geschichte! In Wahrheit hat es sie sowieso nie gegeben. Alles Lüge, um uns zu versklaven. So war es heute in ganz großem Stil aus Berlin zu sehen und zu hören, und so viele Tausend Menschen können sich doch nicht irren, oder?

    Mir beweist das vor allem eins: Das gefährlichste Virus, das auf der Welt existiert und sich wie ein Flächenbrand verbreitet, ist die menschliche Dummheit. Dagegen ist leider kein Kraut gewachsen. In diesem Sinne: Bleibt gesund!

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  4. Wie schön, dass sich eure Lage inzwischen beruhigt und ihr auch mal verdiente Pausen einlegen könnt. Wechseljahrsbeschwerden haben mich auch vor Jahren sehr belastet bis ich mich endlich dazu entschloss doch Hormone zu nehmen...ich hoffe, du findest deinen Weg, der dir hilft! Alles Gute dazu!

    Liebe Grüße
    Augusta

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    1. Liebe Augusta,

      Hormone bekomme ich auch schon seit einigen Monaten, aber mehr so nach dem Gießkannenprinzip und immer mal andere. Davor bekam ich lange Phytohormone, aber die scheinen nicht mehr zu langen. Deswegen hoffe ich jetzt auf die Fachärztinnen und eine vernünftige Therapie.

      Liebe Grüße
      Sabine

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  5. Hi, ui toll, daß ich hier auf deinen Blog gefunden habe. Ich folge Dir jetzt, aber dooferweise steht da jetzt Steffi B und kein Foto in der Followerbox. Keine Ahnung, was ich da falsch mache Du weißt ja jetzt, dass ich das bin, gell? ;-) VG, Steffi Perlenhuhn

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  6. hach, lass dich mal nicht unterkriegen, so einen mist hört man hier von den ärzten ja immer... dran bleiben :0) letztes jahr wurden bei uns alle Johannisbeeren vom busch geklaut, das empfand ich auch als ganz starken gartenfrevel! arbeit hab ich durch corona genug :0) bin ja krankenschwester.....Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.