Dienstag, 1. September 2020

Ausgelesen: Bücher im August 2020

Aktuell lese ich sehr viel und sehr schnell. Seitdem ich wieder jeden Tag ins "echte" Büro muss, kann ich mich zwar nachmittags nicht mehr ausruhen, sondern sitze in der Zeit im ÖPNV, aber gleichzeitig bin ich abends oft so platt, dass ich mich nicht auf seichteste TV-Sendungen konzentrieren kann, sondern lieber früh ins Bett gehe und lese. 

Zuerst las ich die zehnbändige Sandra-Mohr-Reihe von Claudia Rossbacher zu Ende. Ich hatte ja gehofft, die würde mich auch noch den Urlaub über beschäftigen, aber wie gesagt: Ich lese zurzeit viel (und immer zu schnell). 

Alle Bände sind in sich abgeschlossen, aber mir macht es gerade einfach Spaß, Buchreihen chronologisch zu lesen. Zudem bauen die Bücher aufeinander auf, und so war's schön, bei jedem Cliffhanger gleich zum nächsten Band greifen zu können. Jetzt muss ich allerdings noch ein Jahr warten - Achtung, Spoiler - bis sich auflöst, ob Sascha Bergmann einen Wespenstich überlebt oder nicht. Gnarf. 

So las ich in rascher Folge "Steirerkreuz*", "Steirerland*", "Steirernacht*", "Steirerpakt*", "Steirerquell*", "Steirerrausch*" und "Steirerstern*" sowie den Kurzkrimi "Totgeglaubt*", um die Wartezeit zu überbrücken, bis ein Band eintraf. Seitdem Mudderns wieder so viel liest, kaufe ich nämlich immer öfter analoge Bücher, wenn ich Bücher nicht leihen kann, und gebe sie an Mudderns weiter. So machte sich dann auch diesen Monat wieder ein Paket an sie auf den Weg, weil sich wieder einiges ansammelte und wir uns erst in zwei Wochen sehen. Wenn ich alle vier Wochen bei ihr bin, gibt Mudderns mir immer ein gutes Dutzend Bücher, meistens Krimis, mit, die sie vom Büchertisch im Rathaus holte oder bei Aktion Buch kaufte. 

Von Frank Goldammer habe ich alle Max-Heller-Bände gerne gelesen, aber zum fünften Band, "1953*" kam ich erst jetzt. Wie der Titel erahnen lässt, spielt der Krimi im Dresden des Sommers 1953. Der Alltag in der jungen DDR ist beschwerlich, die Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst und die Zahl derer, die das Land verlassen, steigt unaufhörlich. Mit harter Hand setzt die SED-Regierung ihre Forderungen durch. 

Auch Max und Karin Heller erwägen die Flucht in den Westen. Als es am 17. Juni zu großräumigen Protestbewegungen kommt, wird Heller zu einem Dresdner Isolierungsbetrieb gerufen: Der Leiter wurde brutal mit Glaswolle erstickt. Ein Opfer der Aufständischen? Heller hat einen ganz anderen Verdacht und sucht in den Wirren des Volksaufstands einen unberechenbaren Mörder. Währenddessen drängt Karin zu Hause auf eine Entscheidung: Gehen oder bleiben?

Wie die vorherigen Bände auch, las ich diesen Goldammer sehr gerne. Lese-Empfehlung! Ich hoffe auf eine Fortsetzung. Die Bücher sind übrigens in sich abgeschlossen, aber es empfiehlt sich, sie nacheinander zu lesen, um die Entwicklung der Figuren zu verstehen.

Die Wilsberg-Krimis von Jürgen Kehrer sollte ich mal chronologisch lesen! Die Protagonisten sind bis auf den Titelhelden andere als in den TV-Verfilmungen, aber dennoch mag ich beides, was selten der Fall ist. Als Wilsberg sehe ich beim Lesen allerdings immer Leonard Lanski vor mir. Es gibt viele vergleichsweise preiswerte Doppel- oder Dreifachbände mit Wilsberg-Krimis, die aber leider nicht chronologisch sind. "Bären und Bullen / Schuss und Gegenschuss*" ist so ein Doppelband. 

Im Folgenden las ich die letzten Bände der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian, "Tod in der Kaisergruft*", "Mord im Hotel Sacher*" und "Der Tote im Fiaker*". Es machte Spaß, zu verfolgen, wie sich die Figuren entwickeln, und dass sich Pauli nicht mehr selbst in Gefahr bringt, wie damsel in distress gerettet werden muss, finde ich gut. 

Ein Kaninchen killt man nicht“ von Peter Godazgar besticht vor allem durch seine liebevollen Beschreibungen der Fellnasen. Es ist der dritte Band der Reihe um den Privatermittler Markus Waldo, der weniger gegen Verbrechen als mit der Langeweile kämpft. Sein neuer Fall: Er soll den heimtückischen Entführer stellen, der es nach Samson und Sascha nun auch auf deren Freunde abgesehen hat. Klingt super, hat aber einen entscheidenden Schönheitsfehler: Bei den Opfern handelt es sich um Kaninchen. Steckt ein anderer Züchter dahinter? Markus Waldo begibt sich auf Spurensuche. Er rechnet nicht damit, dass sein Puls dabei jemals den Ruhewert überschreiten wird … und ganz sicher nicht damit, dass er bald um sein Leben fürchten muss. So richtig vom Hocker riss mich das Buch nicht.

In den September gehe ich mich der Frage, ob 30 Bücher wohl für zwei Wochen Dänemark-Urlaub reichen, und mit "Hessen zuerst!*", dem fünften Band der Bröhmann-Reihe von Dietrich Faber. Ex-Kommissar Henning Bröhmann ist mit Bekannten im Vogelsberg wandern, da erzählt ihm sein Vermieter Rüdi von seinem Engagement in der neuen Protestpartei „HESSEN ZUERST!“ Seit Rüdi arbeitslos wurde, hat er sich große Ziele gesetzt: unter anderem ein Landtagsmandat. Nun macht er Wahlkampf mit Slogans wie "Kartoffelworscht statt Döner" oder "Make Oberhessen great again". Bröhmann wird schnell klar, dass diese neue Protestpartei nicht allein auf Wahlplakate und Sonntagsreden setzt. 

Übrigens haben die Krimis von Faber, Maxian und Rossbacher eins gemeinsam: Niemand hat beim Korrektorat auf die Namen geachtet. Bei Rossbacher und Maxian werden die besten Freundinnen mit den Opfern verwechselt, und Faber kommt schon mal mit dem Namen der Ehefrau eines Kumpels durcheinander. Nun können Ehefrauen zwar wechseln, aber selten während eines Telefonats.

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1 Kommentar:

  1. Du Glückliche! Ich wünschte, ich könnte mich nach der Arbeit noch auf ein Buch konzentrieren ...

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