Montags gegen Nazis |
Wir haben uns da was eingetreten. Es ist braun. Es riecht nach Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus. Es trifft sich montags hinterm Bahnhof, eingepfercht in Gattern, umringt von Polizei und der Gott sei Dank immer noch demokratischen Mehrheit dieser Stadt. Es ist eine krude, gefährliche Mischung aus Türstehern, Hooligans, Faschisten, Reichsbürgern und AfDlern, garniert mit ein paar spießbürgerlichen Sahnehäubchen aus dem Hamburger Umland.
Wir hatten schon mal Faschismus in Deutschland. Mein Bedarf daran ist hinreichend gedeckt. Ich muss keinen faschistischen Staat erleben. Mir reichen die Erinnerungen an den, den es zwischen 1933 und 1945 gab.
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Gedenkstein für die im Lager inhaftierten Dänen und die, die ihr Leben für die Befreiung Dänemarks gaben, mit Blumenschmuck zum Befreiungstag am 5. Mai. |
Blick auf den rekonstruierten Turm, in dem der erste Ausstellungsteil zu sehen ist, und die ehemaligen Lagergebäude, die heute ein Internat beherbergen. |
Das Internierungslager Frøslev, in korrektem NS-Deutsch Polizeigefangenenlager Fröslee, wurde im Sommer 1944 errichtet. Gut ein Jahr vorher stellte die dänische Regierung jegliche Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern ein und trat zurück. Der dänische Widerstand erhielt mehr Zulauf. Es bestand die Gefahr, dass vermehrt Dänen in KZ deportiert würden.
Auch im Lager wurde Widerstand geleistet: Die Häftlinge bauten ein Radio, mit dem sie die BBC hören konnten, und versteckten es in einer Grube unter einem Bett. |
Entgegen der Absprache wurden fast 2.000 Menschen in deutsche KZ überführt. Viele kamen nach Neuengamme oder in eines seiner Außenlager.
Blick in einen der rekonstruierten Schlafsäle. |
Auch Bücher können zum Widerstand gehören: Die ersten wurden eingeschmuggelt und heimlich gelesen, bis es gelang, den Deutschen die Erlaubnis für eine Bibliothek abzuringen. |
Ausschnitt aus der Transportliste. |
Einer der Weißen Busse, der vielen Menschen das Leben rettete. |
Unmittelbar nach der Befreiung am 5. Mai 1945 inhaftierte die dänische Widerstandsbewegung die deutsche Minderheit in Frøslev, zum Teil wegen Kollaboration, zum Teil aber schlichtweg zum Schutz vor Übergriffen wütender Dänen. Das betraf vor allem Frauen, die eine Beziehung zu einem deutschen Soldaten hatten.
Blick auf das Gelände des ehemaligen Lagers. In den Baracken sind heute Ausstellungen zu sehen. |
Blick auf den Teil des ehemaligen Lagers, der heute als Internat genutzt wird. |
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