Samstag, 5. Mai 2018

#WMDEDGT 5/18: Danmarks befrielse

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT?

Heute ist der 5. Mai, und das ist in Dänemark, wo wir morgens noch sind, ein besonderer Tag: Am Abend des 4. Mai 1945 verkündete die BBC die Kapitulation Nazi-Deutschlands zum 5. Mai 1945. Damals stellten viele Dänen Kerzen in die Fenster; ein Brauch, der sich bis heute hält. Heute ist also Befreiungstag. Wir sind oft zu dieser Zeit in Dänemark, und jedes Mal ist dieser Tag auf's Neue etwas Besonderes für mich.

Der heutige Tag beginnt auf der Terrasse unseres Ferienhauses in Vinkelbæk auf der Insel Als, an der Ostsee. Der Gatte und ich sitzen noch lange draußen, gucken in den sternenklaren Himmel und lauschen den unzähligen Fröschen, die lautstark quarken. Für mich hört sich das so an wie die Sirene der dänischen Ambulanz ...

Um halb sechs beginnt dann das Vogelkonzert. Ich döse noch bis sieben Uhr, dann stehe ich auf, werfe die Kaffeemaschine an, begutachte meinen Sonnenbrand, dusche und wecke den Gatten. Um neun ist alles gepackt, schließen wir das Ferienhaus ein letztes Mal ab. Ich schnibble schnell noch ein paar Löwenzahnblüten ab, denn ich will später zu Hause Löwenzahnhonig machen.

Als wir durch das kleine Örtchen Lavensby fahren, vermeldet der Bürgerverein am Gedenkstein für die Volksabstimmung 1920: Danmarks befrielse - Dänemarks Befreiung.

Der Plan ist, beim Vermieter in Augustenborg den Schlüssel abzugeben, dann die Pfandflaschen in einem Supermarkt gegen eine frokostplatte einzutauschen, die üppig belegten Brote auf dem Picknickplatz des Frøslevlejrens Museum zusammen mit heißem Tee zu frühstücken und dann in Ruhe das Museums zu erkunden.

Allein: Zwischen Augustenborg und Frøslev gibt es auf 50 km nicht einen einzigen Supermarkt am Wegrand! So gibt es dann für den Gatten ein Brot mit einem am Vortag übrig gebliebenen Spiegelei auf Brot und heißen Tee, denn das Café auf dem Lagergelände ist geschlossen. Ich habe keinen Hunger.

Nach dem Museumsbesuch nehmen wir die Suche nach einem Supermarkt wieder auf. Die sind in dieser Gegend anscheinend Mangelware. Wir beschließen, ins Zentrum Padborgs zu fahren. An Speditionen und Sex-Shops mangelt es jedenfalls nicht, wie wir schnell feststellen. Schließlich finden wir einen Supermarkt und werden unser Pfand los.

Im Laden steppt der Bär: Überall sind Probierstände aufgebaut, toben Kinder durch die Gänge. Wir erstünden jetzt gerne einfach eine frokostplatte, erwischten aber anscheinend den einzigen Supermarkt in ganz Dänemark, in dem es die nur auf Vorbestellung gibt. Also entscheiden wir uns für Kartoffelsalat und Frikadellen.

Ab ins Auto und über die Grenze, nach Ellund. erst mal was essen. Dann wieder auf die Autobahn, weiter bis Hüttener Berge, wo wir angesichts der nahenden Staus abfahren, um zu tanken - die Rückfahrt des letzten Dänemark-Urlaubs, über 12 Stunden für 500 km,  erinnern wir noch sehr gut.

Wir kommen einigermaßen zügig durch und halten kurz in Halstenbek, um Kuchen zu holen. Der fehlte uns auf Als, denn irgendwie fanden wir keinen guten Bäcker. Deswegen gab's nachmittags Schnittchen, frokostplatter eben. Der Gatte eskalierte angesichts des Kuchenangebots und kam mit sechs Tortenstücken zurück.

Um halb vier ist der Wagen ausgeladen, läuft die erste Waschmaschine. Der Gatte meldet uns schon mal bei seiner Mutter zurück und lädt sie für den kommenden Abend zum Essen ein. Wir trinken Tee auf dem Balkon und fahren kurz zum Einkaufen. Im Supermarkt muss der Gatte als erstes Passfotos machen, denn er beantragt Montag einen einen Personalausweis.

Der Einkauf geht schnell. Wir haben in der kommenden Woche beide frei und deswegen Zeit, spontan zu entscheiden, was wir essen wollen. Einzig ein Pfund grüner Spargel kommt mit, denn Montag soll's Nudeln mit Spargel und Lachs geben.

Zu Hause melde ich mich bei Mudderns zurück, telefonieren eine Viertelstunde mit ihr und freue mich wieder mal, wie gut sie drauf ist, seitdem sie endlich ein Psychopharmakon nimmt. Sie strotzt nur so vor Energie und Lebensfreude!

Schließlich werfe ich die Waschmaschine zum vierten Mal an. Zum Abendessen gibt's den Rest Kartoffelsalat und Frikadellen - wir haben kaum Hunger. Könnte an der Torte liegen ... Ich falle zur Tagesschau mit dem Strickzeug auf's Sofa und freue mich, wieder fernsehen zu können, denn darauf musste ich eine Woche verzichten. Das Ferienhaus hatte apple TV und Netflix, also Mediatheken. Noch nicht mal dänisches Fernsehen konnten wir empfangen.

Nach zwei Versuchen, dem Vermieter klar zumachen, dass zum Fernsehempfang der Sat-Receiver fehlt, gaben wir auf. Dank wlan konnten wir die Tagesschau über's Tablet sehen, und alles andere ging uns nicht ab. Aber jetzt ist es schon schön, nur auf einen Knopf drücken zu müssen, damit die Kiste flimmert.

Der Gatte geht früh schlafen, ich halte noch bis gegen Mitternacht durch. Vorm Einschlafen lese ich noch ein bisschen in "Yasemins Kiosk*".

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