Montag, 3. Juli 2023

Ausgelesen: Bücher im Mai 2023

Manchmal lese ich auch analog.
Noch immer habe ich selten Lust, abends sofazusitzen und zu stricken. Im alt-neuen Haus ist es bei entsprechendem Wetter auf der Terrasse schöner, ein Sofa haben wir dort ohnehin noch nicht, und in der Wohnung bin ich zu erschöpft. Also lese ich viel, gerade auch, wenn ich mal wieder nicht durchschlafen kann. 

Zuerst las ich die Bände 11* bis 14* aus der Peter-Nachtigall-Reihe* von Franziska Steinhauer*. Bad 13, "Gurkendeal*", las ich ja schon im März und lernte damit die Reihe kennen. Band 15* und Band 16* sind noch nicht in der Onleihe erhältlich, also pausiere ich erstmal mit der Reihe. Aktuell kaufe ich höchsten Bücher aus Reihen, die ich sammle, und das ist hier nicht der Fall. 

"Mord in Travemünde: Tödliche Wellen*" von Anke Gebert las ich anlässlich unseres Travemünde-Kurztrips. Es ist der zweite Band einer dreibändigen Reihe um die Übersetzerin und Privatermittlerin  Nina Wagner, die in Travemünde aufwuchs, dann nach Hamburg zog und nun überlegt, zurückzukehren. Während der Travemünder Woche beschattet Wagner den Partysänger Ricci Bell – seine Frau ist sicher, dass er eine Affäre hat, auch wenn Nina dafür zunächst keine Anzeichen finden kann. Erst als Ricci Bell während eines Auftritts zum ersten Mal in seiner Karriere eine junge Frau auf die Bühne holt, scheint sich der Verdacht zu bestätigen. Doch dann peitscht ein Schuss durch die Luft und das Mädchen fällt tot zu Boden. Ist Ninas Auftraggeberin eine von Eifersucht zerfressene Mörderin? Oder hat jemand eine Rechnung mit Ricci Bell offen, die nur mit Blut bezahlt werden kann? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt – denn Nina ahnt, dass der letzte Schuss noch nicht gefallen ist.

Auch wenn's viel Lokalkolorit gab: So richtig riss mich die Handlung nicht mit, so dass ich nicht nach den anderen beiden Bänden guckte. 

Von "Fürst der Füchse: Das Leben des Rolf Kauka*" von Bodo V. Hechelhammer* hatte ich mir irgendwie mehr erwartet. Vor allem Kaukas Antisemitismus fällt fast völlig hinten runter. Dennoch war das Buch spannend, was daran lag, dass meine Eltern zur gleichen Zeit in dem Verlag arbeiteten, der Disney nach Deutschland brachte, ich hier quasi die andere Seite kennenlernte. Bis auf "Bussi Bär" fand Kauka in meiner Kindheit praktisch nicht statt. 

Mit Maximilian Rosars* "Die Stille der Toten*" ging's in Frankfurt der 1960er Jahre. Im Main wird die Leiche eines ermordeten amerikanischen Reporters angespült, der über die Prozesse gegen die Täter von Auschwitz berichtete. Da der Tote selbst Jude war, gewinnt der Fall enorme politische Sprengkraft. Kommissar Preusser übernimmt die heiklen Ermittlungen und befindet sich bald darauf in einem Geflecht aus Schuld und Vertuschung der dunklen deutschen Vergangenheit. Sind die Mörder von damals die Täter von heute? Das Buch gefiel mir gut. Band 2, "Die Schuld der Toten*" wartet schon auf dem Kindle. 

Tom Hillenbrand* verspricht mit seiner Xavier-Kieffer-Reihe solide Kost, und so enttäuscht auch "Goldenes Gift*" nicht. Als ein Imker zu Tode kommt und dessen Bienenstöcke verschwinden, beginnt der Kieffer zu recherchieren. Hat der Tod mit dem weltweiten Geschäft mit dem Honig zu tun? Der ehemalige Sternekoch lässt von einem Imker speziellen Honig aus der Luxemburger Unterstadt für sein Restaurant produzieren. Als der Mann plötzlich stirbt und seine Bienenstöcke nicht mehr aufzufinden sind, geht Kieffer der Sache nach. Gemeinsam mit seiner Freundin, der Gastrokritikerin Valérie Gabin, findet er sich schnell im Mittelpunkt eines gigantischen Skandals wieder, der um den halben Globus reicht und sowohl die Reinheit des Honigs als auch das Überleben der Bienen gefährdet. Können sie verhindern, dass der Weltmarkt mit gepanschtem Honig geflutet wird? Können sie ihren Widersachern das Handwerk legen, bevor es zu spät ist?

Endlich bekam ich über die Onleihe den 24. Band der "Tee? Kaffee? Mord!"- Reihe von Ellen Barksdale*. In "Louise in Gefahr*". Die Köchin und ehemalige Geheimagentin wurde entführt! Damit Louise freigelassen wird, muss ihre Freundin, die Wirtin Nathalie Ames, den kolumbianischen Kriminellen Diego Gustavo Esteban aus dem Gefängnis befreien. Dieser soll in den folgenden Tagen operiert werden - und die einzige Möglichkeit, ihn an Louises Entführer zu übergeben, ist der Krankentransport. Doch Esteban wird schwer bewacht, und Ames und ihre Freunde sehen keinen Weg, Louise zu befreien, ohne dass jemand anderes ums Leben kommt. Ich mag die Reihe und warte jetzt auf die Verfügbarkeit von Band 25 und 26.

"Enna Andersen und die verlorene Zeit*" ist der fünfte Band um die Oldenburger Kommissarin von  Anna Johannsen*. Vor über zwanzig Jahren wurden die Eltern Andersens brutal ermordet. Der zu lebenslanger Haft verurteilte Ronald Grothe beteuert von Anfang an seine Unschuld und hofft nach seiner Freilassung auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Inzwischen zweifelt auch Andersen an dem Urteil des Gerichts. Sie nimmt sich drei Wochen frei, um den wahren Täter auf eigene Faust zu suchen. Eine Spur führt sie in die ehemalige Hamburger Anwaltskanzlei ihres Vaters, eine andere zu zwei Mandanten, die Ennas Vater vor Gericht verteidigt hat. Mit der Unterstützung ihrer Oldenburger Kollegen taucht Enna tief in die Vergangenheit ihrer Familie ein und bewegt sich dabei in einer für sie äußerst gefährlichen Umgebung. Solide. Ich hätte nichts gegen eine Fortsetzung.

"Das Seniorentrio aus dem Lavendelgarten*" ist eine bislang dreibändige Reihe von Klara Thoma*. Im Mittelpunkt stehen die beiden eigenwilligen Seniorinnen Veronika Zart und Eli Niklas. Im ersten Band, "Mord und Lavendeltee*", finden die beiden Zeitungsartikel über das Verschwinden eines kleinen Mädchens. Sie wittern ein Verbrechen. Doch niemand glaubt ihnen. Unzufrieden mit der Arbeit der Polizei, machen sie sich mit Hilfe ihres neuen Nachbarn Emil Kluge, einem pensionierten Richter, auf die Suche nach Antworten. Dabei kommen sie einem Mörder auf die Spur, dessen erstes Verbrechen über vierzig Jahre zurückliegt und ein abscheuliches Familiengeheimnis in sich birgt. Im zweiten Band, "Mord und Cafe Melange*" geht's nach Wien, wo Veronika Zart endlich eine Spur zu ihrer vor 24 Jahren verschwundenen Tochter fand. Begleitet wird sie von ihrer Freundin Eli Niklas und von Emil Kluge, der jedoch ganz andere Sorgen hat: Sein Sohn Erik sitzt in Wien wegen Mordverdachts an dessen Ehefrau in Untersuchungshaft. Felsenfest von Eriks Unschuld überzeugt, beginnt der Richter im Umfeld seiner verstorbenen Schwiegertochter Fragen zu stellen und findet dabei Verstörendes heraus. Auch im dritten Band, "Mord und Himbeergeist*", verreist das Trio. Diesmal gilt es, Niklas' Freundin Henrietta zu retten, die mitten in den Vorbereitung zu Niklas' 75. Geburtstag einen Hilferuf schickt. Sie hatte auf dem Weg zur Feier  in einem Dorf eine Autopanne. Völlig verstört behauptet sie am Telefon, inmitten des Tausend-Seelen-Dorfes einen Mörder entlarvt zu haben, der vor 20 Jahren zwei junge Frauen in einem Hotel an der Ostsee ermordet hat, in dem auch sie zum Zeitpunkt der grausamen Tat zu Gast war. Als Henrietta wenige Stunden später aufgrund einer Überdosierung Insulin im Koma liegt, sind Eli Niklas und ihre Freundin Veronika Zart sicher, dass jemand aus der eingeschworenen Dorfgemeinschaft Henrietta zum Schweigen bringen wollte. Der vierte Band, "Mord und Cocktails auf Eis*" wartet schon auf dem Kindle.

Mit "Die fünfte Jahreszeit*" von Anette Hinrichs* ging ich in den Juni. Das Buch ist der Auftakt einer bislang vierbändigen Reihe rund um die Hamburger Kommissarin Malin Brodersen. In kurzer Folge ereignen sich in Hamburg zwei rätselhafte Morde. Bei einem Opfer wird eine Münze mit eigentümlicher Inschrift gefunden. Doch was haben ein Kinderarzt im Ruhestand und eine Buchillustratorin gemeinsam? Brodersen gelingt es, die Verbindung zwischen den Opfern aufzudecken. Die Spur führt zu der bekannten Krimiautorin Charlotte Leonberger. Beide Morde wurden detailgetreu nach den Bestsellern der Schriftstellerin inszeniert. Nachdem die Krimiautorin in den beiden Opfern ihren alten Kinderarzt und ihre beste Schulfreundin erkennt, gerät ihr Leben in einen Strudel, der einem Albtraum gleicht. Bald ist klar, dass ein Serienmörder die Krimiautorin im Visier hat. Solide mit viel Lokalkolorit.

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