Donnerstag, 6. Juli 2023

#WMDEDGT 07/22: Ein Jahr weiter II

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln! 

Wieder mal schlafe ich schlecht, wache gegen halb zwei das erste Mal auf, stelle das Radio an. Aber die Nacht ist besser als die davor, als ich mich im Schlauch des CPAP-Geräts verhedderte, das Gerät buchstäblich durch's Schlafzimmer katapultierte und das Bett trockenlegen durfte. Kurz vorm Aufstehen häre ich einen spannenden Beitrag über die Menopause und lerne, dass Gelenk- und Gliederschmerzen ein Symptom sind. Spannend! Frauenärztinnen und Hormon-Tanten stritten das bislang ab, schoben die Schmerzen auf mein Gewicht.

Mich aus dem Bett kämpfen, Kaffee kochen, frühstücken, dabei das gerade ausgelesene Buch* für den Ausgelesen-Beitrag für Juli festhalten, dann Wäsche aufhängen, stadtfein machen und die Sachen für's Büro zusammensuchen. Heute ist mein einziger Echtbüro-Tag in dieser Woche.

Für heute ist Orkan angesagt, und es wird spannend, ob und wie ich ins Büro komme. Zum Glück bin ich noch in Hamburg, muss nicht mit dem Regionalexpress fahren, aber HVV und Wetter sind ja auch so'ne Sache. Ins Büro komme ich jedenfalls knapp pünktlich, denn bislang regnet es nur in Strömen.

Mittwoch ist Sitzungstag. Das ist immer ein sehr intensiver Arbeitstag. Im Spiegel meines Spindes erschrecke ich kurz wegen meiner dunkelbraunen Augenringe. Ich brauche eine Auszeit. Ich bekomme keine Auszeit, solange ich nicht zusammenklappe. Die präventive Reha wird nicht bewilligt, solange ich nicht langzeiterkranke, was einer Prävention widerspricht, aber offensichtlich billiger für die Krankenkasse ist. Ich denke kurz an den Frust der Nephrologin des Gatten gestern, weil er weder nach dem Schlaganfall noch nach der Herzgeschichte die von den Ärzten versprochene Reha bekam. Die wäre ihrer Ansicht nach gut, um das Fortschreiten der Erkrankungen aufzuhalten und weitere Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, sind aber nach Ansicht der Krankenkasse zu teuer im Vergleich zu Krankenhausaufenthalten.

Da ich nichts zu essen mitnahm, gehe ich mittags kurz raus, um mir einen Salat zu holen bei einem Bäcker, über den ich letztens belegte Brötchen über Too good to go holte. Dabei fiel mir auch die Salatauswahl auf. Auf dem Weg gucke ich kurz bei Budni rein. Da gibt es gerade eine Treuepunkte-Aktion, und da wir in den letzten Wochen tatsächlich sehr viel bei Budni kauften, machte ich da mit. Nun hätte ich gerne die kleine Tasche aus dem Angebot, die aber schon in drei Filialen vergriffen war. Ich mache mir keine Hoffnung, ausgerechnet in dieser stark frequentierten Filiale noch eine zu bekommen, habe aber Glück und ergattere die letzte!   

Feierabend mit den üblichen Überstunden - aktuell habe ich eine Woche an Überstunden zusammen. Auf dem Heimweg wird's immer stürmischer, aber noch blockiert kein Baum meine S-Bahn-Strecke. Als ich zu Hause aussteige, beginnt es zu regnen - Glück gehabt! 

Zu Hause erwarten mich zwei Briefe des Vermieters, beide verfristet, weil sie nicht per Post, sondern per Hausmeister zugestellt wurden, und das dauert. Zum einen sollen wir unsere Büsche zurückschneiden, weil sie das Erscheinungsbild der Anlage stören, zum anderen ist unser Keller unzureichend ausgezeichnet und kann deswegen nicht zugeordnet werden. An der Kellertür steht nur "EG links". Da müsste "EG links 2" stehen. Wegen der fehlerhaften Benamsung des Kellerraumes könne man keinen Kellerplan erstellen. Ja, nee, is klaa. 

Ich trabe in den Keller, um den vom Vermieter erstellten Aufkleber anzubringen, und in den Garten, um zu gucken, ob die Heckenschere noch in Hamburg oder schon in Buchholz ist. Sie ist noch in Hamburg. Kommende Woche muss ich an den beiden Tagen, an denen ich in Hamburg bin, nach der Arbeit irgendwie den Heckenschnitt schaffen. Andererseits: Was soll passieren, wenn ich die Hecke nicht schneide? Wir werden so oder so ausziehen, und der Vermieter will wieder ein Gerüst aufstellen, was heißt, dass die Koniferen eh gefällt werden.  

Hausarbeit, dann das Essen in den Ofen schieben. Eigentlich sollte es Spargelsuppe mit Bruschetta geben, aber vom gestrigen Ofengemüse mit Hähnchen ist noch reichlich da. Das gart im Ofen, so dass ich seit Tagen tatsächlich mal wieder das Hamburg Journal sehen kann. Abendessen.

Eigentlich müsste ich jetzt noch die Schränke im Schlafzimmer und im Arbeitszimmer ausmessen, denn übermorgen kommt der Rollladenbauer, soll u.a. Schalter verlegen, aber ich bin einfach zu müde und hoffe, die Maße auf der Ikea-Seite stimmen. Ich bleibe also nach langer Zeit tatsächlich mal auf dem Sofa, stricke und schaffe es, halbwegs ungestört eine alte "Wilsberg"-Folge zu sehen.

Vor dem Ins-Bett-Gehen noch die Spülmaschine anwerfen, damit die morgen früh vor der Fahrt auf die Baustelle ausgeräumt werden kann. Vor dem Einschlafen noch etwas lesen* und auf's Durchschlafen hoffen. Vergeblich.

Der Blick in die ersten drei Corona-Jahre: Am 5. Juli 2020 war ich mit Steuern beschäftigt, verbrachten wir den letzten Sonntag in Schwiegermutters Haus und ihrem traumhaften Garten, nahm der noch gesunde Gatte Abschied von seinem Elternhaus. Am 5. Juli 2021 findet sich der inzwischen kranke Gatte in sein neues Leben ein, während Mudderns mit den Folgen eines Sturzes kämpfte. Sie behauptete immer wieder hartnäckig, sie stürze nicht, aber sie stürzte in den letzten Jahren so oft, dass ich ein Jahr später froh darüber war, ich sie im Pflegeheim zu wissen. Am 5. Juli 2022 dämmerte uns, dass wir ein Haus haben und auf's Land ziehen. Damals rechnete ich anderthalb Jahre bis zum Umzug. Das könnte knapp klappen. Damals war ich auch noch sicher, dass meine Mutter unseren Umzug noch erleben würde, ließ sich die erste Zeit im Pflegeheim doch ausgesprochen gut an. 

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3 Kommentare:

  1. Bitte mach Dir keinen Stress wegen des Beschneidens der Büsche. Auch wenn Hamburg dazu keine offizielle Regelung hat, kann man sich auf das Bundesnaturschutzgesetz berufen, das in der Brut- und Setzzeit das Zurückschneiden erheblich einschränkt bzw. verbietet. Der Nabu ruft dazu auf, dies bis September zu unterlassen. In Niedersachsen ist es bis zum 15.07. verboten. Gerade vor dem Hintergrund, dass ihr eh wegzieht und der Vermieter euch ja offenbar bei euren berechtigten Beschwerden nicht oder kaum unterstützt.

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    1. Danke dir, liebe Andrea. Ich bin mir nicht sicher, ob das Bundesnaturschutzgesetz auch für Privatgärten gilt - irgendwie lernet ich mal, dass es bei Privatgärten ausnahmen gibt. Auf jeden Fall gucken wir, ob Vögel in der Hecke brüten. Das war aber seit fast sechs Jahren nicht mehr der Fall. Seitdem nutzen die Bolz- und Brüllblagen die Hecke ja zum Torwandschießen. Und wenn wir es mit dem Beschnitt nicht innerhalb der Frist schaffen, dann ist das so. Unser Garten ist nur einer von vielen - und für die anderen ist der Vermieter zuständig, weil er da Büsche setzten ließ. Nur werden die nicht geschnitten. Insofern hängt die Gesamtoptik der Wohnanlage nicht von unserer Hecke ab ...

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  2. Danke für Deinen Hinweis auf den Beitrag zur Menopause. Ich habe auch ständig das Gefühl, dass meine Frauenärztin mich nicht ernst nimmt. Als ich das Thema mit Anfang 40 ansprach, meinte sie nur, ich wäre noch zu jung.
    Ich bin auch um halb zwei bis halb drei (wieder wach). Meistens wegen einem Toilettengang. Lt. Organuhr im TCM ist es die Leber: "Wer zu dieser Zeit häufig wach liegt und keinen Schlaf mehr findet, hat seiner Leber vermutlich zu viel aufgelastet - Alkohol, Nikotin, zu spätes und schweres Essen oder ein ungesunder Lebensstil im Allgemeinen rächen sich jetzt."
    Ich rauche nicht, ich trinke nicht und schweres Essen vertrage ich nicht. Ich könnte jetzt behaupten, es fing mit meinem Verzicht an.
    Ach ja, Muskel- und Gelenkschmerzen habe ich auch (zunehmend schlimmer). Klar, liegt nur am Gewicht und meiner mangelnden Bewegung ... Gut zu wissen, das es auch mit dem M zu tun haben kann. LG Tanja

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