Donnerstag, 7. Dezember 2023

#WMDEDGT 12/23: Schnee und andere Katastrophen

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Die Nacht ist ruhig, denn der Gatte wird weder von Hustenkrämpfen, Schüttelfrost oder Unterzucker gequält. Das ist selten und für ihn eine unglaubliche Erleichterung. So kann aber auch ich mehr oder weniger durchschlafen, abgesehen von gelegentlichen Panik- und Schmerzschüben, und bin noch vorm Wecker wach.

Leise aufstehen, um den Gatten nicht zu wecken, Kaffee kochen und an den Rechner, gucken, wie die Lage in der Herzensheimat ist und endlich die Rechnung für meine reparierten Wanderschuhe zahlen. Der Lowa-Reparaturservice ist wirklich großartig! Meine Schuhe kamen wie neu zurück. Falls dir auch mal ein Schuster bei kaputten Wanderschuhen sagt, sie können nicht repariert werden, frag' mal beim Hersteller nach. Ich erfuhr durch Zufall davon, dass manche Hersteller einen Reparaturservice anbieten, wusste es nicht, wäre auch nicht auf die Idee gekommen, dass es so was gibt. 

Der Gatte ist auch früh wach und voller Tatendrang, denn heute will er sich um die Kabelage in Schlaf- und Arbeitszimmer kümmern. Übermorgen kommen die Möbelpacker.

Ich mache mich etwas früher ins Büro auf, denn auf dem Weg will ich beim Hausarzt des Gatten noch etwas abholen. Ich muss da eh dran vorbei, der Gatte kann sich diesen Weg sparen. Womit ich nicht rechnete: Der HVV hat sich auch nach einer Woche noch nicht darauf eingestellt, dass es schneit. Für die zwanzig Minuten zur S-Bahn braucht der Bus über eine Stunde. Da ich eh zu spät bin und das Büro darüber Bescheid weiß, springe (oder besser rutsche) ich dennoch beim Hausarzt vorbei und bin mit einer Stunde Verspätung im Büro.

Der Arbeitstag ist ruhig. Ich habe ja dienstlich den Ruf, überorganisiert zu sein, und bin gerade so top organisiert, dass am vorletzten Arbeitstag vor meinem Urlaub schon alles abgearbeitet ist. Ich bespreche mit unserer Auszubildenden den Stand einer Aufgabe, die sie für mein Projekt übernahm. Die Abnahme macht dann meine Vertretung während meines Urlaubs. Ansonsten beschäftige ich mich mit Kleinigkeiten. Mittags hole ich mir etwas über Too good to go, und dann mache ich sehr pünktlich Feierabend. Wer weiß, wann ich ankomme ... 

Der Rückweg dauert nicht so lange wie der Hinweg, verläuft für HVV-Verhältnisse sogar einigermaßen entspannt. 

Als ich nach Hause komme, ist die Wohnung dunkel und leer. Der Gatte ist ausgeflogen, eine Nachricht gibt es nicht. So was besorgt mich immer. Da er kein Taschentelefon bei sich führt, aus Prinzip nicht, kann ich nur abwarten. Irgendwann wird sich schon jemand melden - ein Krankenhaus, die Polizei oder der Gatte ... So etwas ist extrem belastend, gehört zu den Wesensänderungen, die seit dem Schlaganfall noch extremer werden. 

Ich räume ein paar Sachen von links nach schräg, schließlich kommen übermorgen die Möbelpacker. Nach anderthalb Stunden klingelt ein gut gelaunter, aber völlig erschöpfter Gatte: Er wollte eigentlich nur kurz in den Baumarkt, vergaß aber seinen Schlüssel, hatte natürlich kein Taschentelefon mit und konnte mich deswegen nicht erreichen. Da seine Mutter ausgeflogen war, verbrachte er zwei Stunden in Einkaufszentren und kaufte Weihnachtsgeschenke. Nun war er froh, dass ich schon zu Hause bin, denn vormittags hatte ich ihm gesagt, dass ich witterungsbedingt nicht wüsste, wie und wann ich nach Hause käme ...

Dass der Nachmittag viel zu anstrengend für den Gatten war, zeigte sich in der Nacht, die für ihn schrecklich werden sollte. 

Zum Abendessen gibt es Nudelauflauf, der für zwei Tage mindestens reichen wird. So muss ich am Umzugstag nicht kochen. 

Nach dem Abendessen merke ich meine eigene Erschöpfung. Ich habe Schüttelfrost und gehe kurz nach neun Uhr mit Wärmflasche und Buch* ins Bett.  

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 5. Dezember 2020 schrieb ich nichts, war mit dem erkrankten Gatten beschäftigt, der kurz darauf ins Krankenhaus kommen sollte. Am 5. Dezember 2021 war ich frisch gegen Corona geimpft - zum dritten Mal. Die Hoffnung, dass wir mit dieser Moppelkotze nach dem ersten Corona-Sommer durch wären, war da schon lange verflogen. Am 5. Dezember 2022 hatten wir Baustellen-Blues, kämpften wir mit dem Baukredit. 

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