Gestern und vorgestern schien vormittags kurz die Sonne, was eine schöne Abwechslung im wochenlangen Einheitsgrau war und die Stimmung sofort hob.
Seit Mittwoch funktioniert mein Dienst-Klapprechner wieder, bin ich wieder voll arbeitsfähig. Dienstag verweigerte sich der Ersatzrechner, so dass ich vormittags zurück ins Heimbüro fuhr, wo das Teil wunderbar funktionierte. Mittwoch funktionierte dann zwar der Ersatzrechner im Büro immer noch nicht, aber mein eigentlicher Rechner funktionierte plötzlich an einem anderen Arbeitsplatz ganz wunderbar. Als die ITler zum Rechnertausch kam, meinte ich, das sei wohl nicht mehr nötig, nur könne ich halt nicht mehr in meinem Büro arbeiten, weil sich da ein Gerät nach dem anderen verabschiedet. Die beiden Herren guckten sehr irritiert, prüften Gerät um Gerät und stellten fest, dass mit der Hardware in der Tat alles bestens ist, nur die Steckdose, die alle Geräte mit Strom versorgen soll, defekt ist! Ein Gerät schafft sie bis noch, aber halt nicht die drölfzich, die die IT dort mit einer Steckerleiste anschloss. So entschied die überlastete Steckdose, ein Gerät nach dem anderen abzuschalten ... Muss man erstmal drauf kommen. Jetzt steckt die Steckerleiste in einer anderen Steckdose. Mal gucken, wie lange das gut geht. In den kommenden beiden Woche habe ich ohnehin Urlaub bzw. arbeite zu Hause.
Donnerstag hatten wir dann einen Klempner-Noteinsatz, weil im Badezimmer das Wasser mal wieder nicht da blieb, wo es bleiben soll. Ich mag nicht mehr. Aber hey, wir hatten seit Mai keinen Klempner-Einsatz mehr! Der Kollege, der vorgestern kam, war unzufrieden mit der Arbeit seines Kollegen, weil der das Problem seiner Meinung nach nur provisorisch löste. Jetzt sollte final Ruhe sein. Ich bin gespannt - und skeptisch.
Insgesamt verlief die Woche für unsere Verhältnisse ruhig. Dem Gatten geht es den Umständen entsprechend gut, was sehr erfreulich ist. Es ist die zweite Woche in Folge, in der er für meine Tagen im Echtbüro keine Erinnerungszettel brauchte. Er dachte an seine Tabletten und daran, einigermaßen regelmäßig zu essen. Er werkelte fröhlich in seiner Werkstatt, was lange nicht mehr ging, war wieder mit dem Auto unterwegs zu seinen üblichen Baumarkt- und Discountertouren, was er ebenfalls lange nicht mehr machte. Mir wäre es natürlich lieber, der Gatte würde eine der Baustellen im Haus beseitigen, anstatt sich um die Einrichtung seiner Werkstatt zu kümmern, aber alleine, dass er in der Lage ist, konzentriert an etwas zu arbeiten, ist ein großer Fortschritt. Er selbst ist frustriert, weil früher alles schneller ging, aber es ist halt, wie es ist.
Hier gilt seit mittlerweile 249 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen.
Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.
In die Häkelkrippe zogen in dieser Woche ein Hirte mit einem Öchslein ein. |
Bei der Häkelkrippe hänge ich inzwischen fünf Tage hinterher, habe aber diese Woche immerhin das Öchslein und den Hirten fertiggestellt. Anders als der Esel hat das Öchslein auch kein Rückenleiden. Ich habe einfach die Maschenanzahl angepasst, denn wenn ich mich nach der Häkelschrift richte, sind es unerklärlichweise zu wenig, geht das Muster nicht auf. Keine Ahnung, was ich da falsch mache. Jedenfalls ist die Häkelkrippe aktuell eingepackt und auf dem Weg nach Dachau, wo Tante hoffentlich einen Platz für die findet. Ich hoffe, ich kann im Urlaub dort meinen Häkelrückstand aufholen. Damit die Fensterbank im Esszimmer nicht so leer ist, steht an der Stelle der Krippe ein kleiner künstlicher Weihnachtsbaum, den der Gatte schon vor zwei Jahren für die Baustelle kaufte. Ich schmückte ihn mit Lichterkette und Gartmann-Kringeln.
Die gehäkelten Tannenbäume und Kerzen für die Weihnachts- bzw. Chanukka-Karten für Nachbarn und Freundinnen wurden rechtzeitig fertig. Ich hoffe, ich vergesse es nicht, alle morgen vor der Abfahrt noch zu verteilen. Die, die per Post verschickt werden, habe ich heute tatsächlich in den Briefkasten geworfen. Tschakka!
Die Weihnachtswoche werden wir bei Tante und Schwiegermutter in Dachau verbringen, wie vor drei Jahren, im zweiten Corona-Jahr. Wir werden in den gleichen Hotels sein, diesmal mit geöffnetem Restaurant, geöffneter Bar und geöffnetem Fitnessraum. Wir freuen uns auf die freie Zeit, auch auf den Bummel durch München. Ich bin gespannt, wie ich mit dem großen Wagen zurecht komme, denn wir können nicht mit dem Karlchen fahren, weil wir mit Schwiegermutter und Tante Ausflüge machen wollen, dann Platz für vier Personen und Rollator brauchen. Den großen Wagen fahre ich nicht gerne, kann ich doch nicht parken. Aber es wird schon irgendwie gehen. Der Gatte ist guter Dinge und unternehmungslustig, was mir einiges erleichtert, vor allem, wenn es die Woche über so bleibt.
Ich wünsche euch frohe, gesegnete Weihnachten und Chanukka Sameach.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.
Deine Häkelkrippe ist total süss und auch das Öchslein guckt so herrlich. Ich will auch nochmal Krippenfiguren häkeln, doch dieses Jahr habe ich dazu keine Zeit gefunden. Irgendwann mal wird es klappen.
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