Freitag, 17. März 2023

#12von12 im März 2023

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür!

#1: Baustellen-Frühstück mit Knack & Back, einer Kindheitserinnerung.

#2: Der tägliche Baustellen-Abwasch. Mir fehlt die Spülmaschine.

Wir sind wie fast jedes Wochenende auf der Baustelle, entscheiden uns aber, schon nach dem Frühstück zurückzufahren, weil wir wieder mal fast nichts geschafft haben. Bei uns ist gerade die Luft raus. 

#3: Durch das Pendeln habe ich nur wenig Zeit zum Wäschewaschen und werfe gleich die erste Maschine an, als wir wieder in der Wohnung sind.

#4: Die Spülmaschine wartet darauf, ausgeräumt zu werden. 

Wieder in der Wohnung, steht auch dort erstmal Hausarbeit an, bevor es ein ruhiger Spätnachmittag und Abend werden. 

#5: Teezeit mit den Kuchenresten aus der Too good to go-Tüte vom Freitag.

#6: Hasenpause.

#7: Vor der Terrasse starb ein Schneemann. 

#8: Das Büro-Mittagessen für morgen ist gesichert.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 12. März 2020 ahnte ich noch nicht, dass ich vier Tage später für lange Zeit aus dem Heimbüro arbeiten würde. Ich erholte mich von einer OP und bin drei Jahre später noch immer froh, dass ich mich der Hysterektomie, zu der mich viele Ärzte drängten, verweigerte - über vier Jahrzehnte übrigens, denn zum ersten Mal wollte sie ein Arzt vornehmen, als ich kaum 18 Jahre alt war. Am 12. März 2021 hatten der Gatte und ich unsere erste Corona-Impfung hinter uns und die irrige Hoffnung, dass wir diese Moppelkotze mit der Impfung los würden. Der schon erkrankte Gatte ging davon aus, dass er eines Tages wieder arbeitsfähig sein würde und dann wieder Vollzeit arbeitet, weil Corona dank Impfstoff ja bald vorbei ist. Stattdessen ist er inzwischen voll verrentet und nimmt in den kommenden Tagen endgültig Abschied von seinem Arbeitgeber. Am 12. März 2022 waren wir in meinem Job wieder in die Präsenzpflicht zurückgekehrt. 

#9: Das Abendessen auf den Weg bringen.

#10: Den Wochenplan neu schreiben. 

#11: Füße hoch und stricken.

#12: Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*

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Samstag, 11. März 2023

Samstagsplausch KW 10/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLVI

Montag war plötzlich Winter.
Sonnabend merkten wir, wie fertig wir sind. Der Gatte sorgt sich schon seit Tagen, dass ich aufgrund des Verhaltens meiner Mutter komplett zusammenbreche. Wir schliefen also aus, frühstückten in Ruhe und gingen wieder ins Bett, um bis zur Teezeit zu lesen* und zu schlafen. Nach dem Abendessen gingen wir auch sehr früh wieder schlafen. Das tat ausgesprochen gut, auch wenn wir ein schlechtes Gewissen hatten, weil wir an dem Wochenende so gar nichts auf der Baustelle taten. Aber wir mussten unbedingt mal wieder etwas Kraft schöpfen.

"Ich mag schon gar nicht mehr 'Zuhause' sagen, wenn ich unsere Wohnung meine", sagte der Gatte, als wir überlegten, ob wir Sonntag oder Montag in die Wohnung zurück fahren. Wir fühlen die gleiche Zerrissenheit, möchten endlich umziehen, endlich wieder nur ein Zuhause haben. Aber es zieht sich. Ich hoffe, wir können dieses Jahr tatsächlich umziehen, auch, weil die Kosten für zwei Wohnsitze uns finanziell belasten. 

Es geht nur langsam auf der Baustelle weiter. Diese Woche wurden die neuen Fußböden verlegt. Kommende Woche werden noch Restarbeiten gemacht. Fast hätten die Arbeiten mittendrin unterbrochen werden müssen: Hier verlaufen ominöse Stromkabel von links nach quer, von drinnen nach draußen und zurück, auch hinter den Fußleisten. Plötzlich hieß es, das sei nicht mehr erlaubt. Es müsse erst ein Elektriker kommen, der die Kabel prüft und unter Putz legt. Elektriker sind aber einfach nicht zu bekommen. Zum Glück ist es erlaubt, die Fußleisten zu verkleben. Ansonsten hätten wir die davor gelegt, denn an den kritischen Stellen stehen Schränke bzw. eine Heizungsverkleidung davor (Ja, ich weiß, die ist energetisch Unsinn, aber meine Mutter machte sie selbst, weswegen ich sie noch aufbewahren möchte). Die Firma, die die Fußböden macht, wird auch die Kellertreppe erneuern - Ende Juni. Soviel zu meinem Plan, meinen Geburtstag in einem frisch renovierten Haus zu feiern. Aber die Kellertreppe ist nicht umzugsrelevant. Sollten wir vorher einen Elektriker und einen Fliesenleger finden, würden wir trotzdem schon einziehen. Ich bezweifle aber, dass das gelingt.

Einen Kaminbauer fanden wir über Twitter, und er war diese Woche auch vor Ort. Leider wird das mit dem Kamin schwieriger als gedacht: Bevor der Kaminbauer loslegen kann, muss erst ein Heizungsbauer den alten Kohleofen aus dem Keller abbauen. Heißt, dem Heizungsbauer hinterher telefonieren, denn da warten wir seit zwei Wochen auf den Kostenvoranschlag. Dann müssen die Paneele im Esszimmer zum Teil entfernt werden, da nichts Brennbares im Abstand von 50 cm vom Kamin sein darf, und die Paneele sind nun mal aus Holz. Heißt, wenn der Maler das zweite Mal kommt, darf er eine weitere Ecke spachteln, tapezieren und streichen. Wir hatten kurz überlegt, die ganze Wand neu machen zu lassen, aber das war uns zu aufwändig. Schließlich stehen irgendwann Schränke davor. Ursprünglich sollte ein Edelstahlrohr in den Schornstein eingezogen werden, aber der Kaminbauer befand, der Schornstein sei zu eng. In Absprache mit unserem Schornsteinfeger entschied er, das alte Schamottrohr vom Kohleofen täte es auch. Und wenn sich später herausstellt, dass es doch ein Edelstahlrohr bräuchte, könne man das ganz leicht nachrüsten - sofern es ein maßgefertigtes ovales Spezialrohr sei ... Ich bin gespannt, ob das mit dem Kamin wirklich klappt. Der wird jetzt unser Budget sprengen, aber wir möchten ihn beide unbedingt, und wenn wir ihn jetzt nicht setzen lassen, dann ganz sicher nicht irgendwann später. Dafür stellen wir dann erstmal den Gartenschuppen und den Zaun zurück - zumindest, wenn sicher ist, dass der Heizungsbauer in absehbarer Zeit tätig werden kann.

Durch den Kaminbauer fanden wir einen Elektriker, für den ein Kurzschluss nicht zu profan ist. Jetzt müssen wir schauen, wann wir zusammenkommen. Über myhammer war niemand zu finden. In punkto Fliesenleger sind wir auch noch nicht weiter, was aber im Wesentlichen daran liegt, dass wir es diese Woche nicht zum Fliesenmarkt schafften, um etwas für Küche und Flur zu finden - und dann muss vorher auch noch das Trumm von Einbau-Garderobe aus dem Flur entfernt werden. 

Die Baubrigade, die ja so super anfing und schon Ende September 2022 mit allen Arbeiten fertig sein wollte, hat immer noch ausstehende Arbeiten, vor allem das fehlende Balkongeländer. Das sollte nun vor sechs Wochen geliefert werden. Ganz sicher. Fest versprochen. Diese Woche hakte ich nach, ohne Ergebnis. Durch den Kaminbauer, der auch auf's Dach ging, fiel auf, dass auch die Trittstufen auf dem Dach noch fehlen. Ich vermute inzwischen, der Bauunternehmer verkalkulierte sich total, aber es ist ja keine Lösung, gar nichts mehr zu liefern. Mal gucken, was wir machen. Ich würde rechtliche Schritte ja gerne vermeiden, aber ich möchte auch gerne einen fertiggestellten Balkon (und die Erledigung der anderen noch ausstehenden Arbeiten).

Hier gilt seit mittlerweile 156 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Vor acht Wochen hatte er einen Schlaganfall, von dem er sich gerade erholt.

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Weder der Gatte noch ich haben Lust, zur Entlastung der Rentenkassen beizutragen. 

Diese Woche hatten wir viele Arzttermine, die im Großen und Ganzen zu unserer Erleichterung gut ausgingen. Die Endokrinologin ist zufrieden, will mich erst in einem Vierteljahr wiedersehen, und ich bin immer noch sehr erleichtert, dass ich nicht mehr bei der Horror-Hormon-Tante bin. Die abgesetzten Hormone spüre ich inzwischen schon, denn einige Wehwehchen, die mit der hohen Hormongabe verschwanden, sind wieder da. Mal schauen, wie sich das bis zum nächsten Termin entwickelt. Der Augenarzt war auch zufrieden, will mich eigentlich erst wiedersehen, wenn ich Beschwerden habe. Ich werde aber dennoch jährlich zur Kontrolle gehen. Bei meinen ganzen Maladien ist das angebracht. Ich habe außerdem gelernt, dass es Augenmigräne gibt und ich bei Stress darunter leide. Weniger Stress wäre schön. Auch beim Gatten schlug die Behandlung in der Augenklinik an. Einmal muss er noch wegen des linken Auges hin, dann ist in der zweiten Jahreshälfte das rechte dran. Getrübt werden die guten Neuigkeiten durch eine beim Gatten anstehende Nierenbiopsie, weil es da unklare Werte gibt. Mal gucken, wann er dafür einen Termin bekommt. 

Beim Augenarzt wurde übrigens auf Maskenpflicht geachtet, auch beim medizinischen Personal. 

"Du bist unsere Zugnummer", bekam ich diese Woche oft im Büro zu hören. Die Aussage bezieht sich auf mein Projekt, und das ist tatsächlich das einzige, mit dem wir in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, obwohl die Kolleginnen auch so tolle Projekte haben. Sie müssten damit mehr in die Öffentlichkeit, stehen aber nicht so gerne im Rampenlicht. Ich auch nicht, weswegen ich seit drei Jahren dafür sorge, dass bei Presseterminen möglichst andere im Mittelpunkt stehen, nicht ich. Das klappt sehr gut und freut die Kooperationspartner (und auch die Presse, die seitdem lebendige Bilder bekommt, mein Projekt gerne aufgreift). Die Umstrukturierung und Digitalisierung meines Projektes bedeutet aber auch ganzjährige Pressearbeit statt nur einen Pressetermin pro Jahr (und weniger Leerlaufphasen). Diese Woche war also wieder arbeitsreich, und das wird sich bis zum Sommer nur selten ändern. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter musste von einer Bridgefreundin Abschied nehmen, was sie mitnahm. Ihr Umfeld wird immer kleiner, Beerdigungen werden häufiger. Das macht ja auch Tante zu schaffen, und deswegen wäre es schön, Tante würde in unsere Nähe ziehen. Schwiegermutter bekam außerdem endlich ihren Schwerbehindertenstatus und ließ sich zum fünften Mal gegen Corona impfen. Nein, das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. 

Mudderns Rollstuhl kam endlich an, muss aber erst noch montiert werden - und dann muss sie bereit sein, ihn zu nutzen, was bedeutet, dass sie das Bett verlassen muss, was sie nachhaltig verweigert. Ich sprach diese Woche mit ihrem Hausarzt, der bezweifelt, dass sie wieder auf die Beine kommt und sie für nicht rehafähig hält. Er will aber dennoch einen Versuch wagen, nachdem Mudderns wiederholt nach Physiotherapie verlangte, und verordnete sie. Ich bin gespannt, ob Mudderns das tatsächlich annimmt. Wenn ich anrufe, ist sie wirr, kann sich kaum artikulieren. Wenn ihre Gesellschafterin da ist, ist es anders. Ich weiß also weiterhin nicht, was Show ist. Bislang haben wir abends um 18 Uhr telefoniert, aber nachdem Mudderns zwei Mal nicht abnahm, rufe ich jetzt tagsüber zu unterschiedlichen Zeiten an. Ich versuche ansonsten, mich so gut wie möglich zu schützen, mich nicht erpressen zu lassen und auf mich aufzupassen.  

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. / *Affiliate link 

Sonntag, 5. März 2023

#WMDEDGT 03/23: Endlich so was wie Entspannung

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Die Nacht war für unsere Verhältnisse ruhig, ganz anders als vor vier Wochen. Da Mudderns nach ihrer OP vor zwei Wochen das Bett nicht mehr verlässt, muss ich sie nicht zur Kirche abholen, kann der Wecker ausbleiben. Als ich gegen sieben Uhr wach werde, beschließe ich, dass es noch zu früh zum Aufstehen ist, und lese* etwas, bis ich wieder einschlafe. Ich habe mehr als zehn Stunden geschlafen, und das, nachdem ich am Vortag auch fast nur schlief. Ich bin einfach erschöpft. 

Zwei Stunden später stehe ich auf und koche Kaffee. Das ist ungewohnt, denn wir sind auf der Baustelle, schlafen nicht mehr im zukünftigen Wohnzimmer, sondern im zukünftigen Eisenbahnzimmer, so dass ich zwei Treppen runter muss. Daran müssen sich der Gatte und ich erst gewöhnen. Gestern beschlossen wir, dass in jede Etage eine Kaffeemaschine kommt. So wird unsere Kapselmaschine ins zukünftige Schlafzimmer ziehen. 

Der Gatte kommt auch nach unten, wir frühstücken und beschließen, schon langsam zu packen, damit wir in der Wohnung mehr Zeit für den dortigen Haushalt und zur Vorbereitung auf eine anstrengende Woche haben. Also nach dem Frühstück das letzte Geraffel aus dem ersten Stock räumen, damit die Bodenleger arbeiten können, und alles aus dem aktuellen Schlafzimmer mitnehmen, was mit muss, dann Lebensmittel zusammenräumen und ins Auto des Gatten laden. Während er schon vorfährt, räume ich Tisch und Stühle aus dem Esszimmer und suche meine Sachen zusammen, wobei mir wieder mal auffällt, dass ich viel zu viel mitschleppe, was ich nicht mehr brauche. Ich muss die Tasche dringend mal durchsehen.

Als ich meine Sache vor die Tür gebracht habe und abschließen will, treffe ich die Nachbarin und frage sie, ob ihr auf unserer Terrasse etwas auffiel. Von Freitag auf Sonnabend öffnete nämlich jemand eine Tortenschachtel, die dort stand, entnahm ihr zwei Stück Kuchen und schloss die Schachtel wieder sauber. Vom Mandarinenkuchen fand ich noch ein Stück auf der Terrasse. Außerdem lag dort eine frische Zigarettenkippe. Auf unsere Terrasse kommt man nur über eines der beiden Nachbargrundstücke, und von dort sind keine Fußspuren zu sehen, die es in den Beeten geben müsste. Das ist ausgesprochen mysteriös und beunruhigend. Die Nachbarin verspricht, ein Auge auf die Terrasse zu haben, und kommendes Wochenende zieht die Wildkamera um. Der Kuchenklau ist ein weiteres merkwürdiges Vorkommnis. Vor bummelig drei Wochen entsorgte jemand seine Zeitungen in unserer Altpapiertonne. Wir brauchen wohl mehr als eine Kamera.

Die Nachbarin sagt, dass es heute Nachmittag laut werden könnte wegen eine Familienfeier - wenn's zu laut ist, einfach klopfen. Ich entgegne, ich machte mir eher sorgen, dass wir zu laut sind, zum Beispiel, wenn der Gatte mal wieder im Keller Techno hört. Ihre Antwort: "Oh Gott, der auch? Hoffentlich tut er sich nicht mit meinem Mann zusammen!" Da haben die beiden Männer neben Lego noch ein gemeinsames Hobby ... 

Nach einer Stunde bin ich zu Hause - die Fahrt dauert für einen Sonntag ungewöhnlich lange, da es Staus gibt. Schnell noch an der Packstation halten, dann meine Taschen in die Wohnung bringen und erfreut feststellen, dass der Gatte seinen Wagen schon auslud. Das soll er eigentlich nicht, weil die Sachen zu schwer für ihn sind, aber nun ja. Das Auto in die Garage fahren, und als ich wieder in der Wohnung bin, räumt der Gatte gerade die Spülmaschine aus und wartet auf die Hühnersuppe, die in der Mikrowelle kreist. Ich merke, dass ich auch Hunger haben, zumal nicht nicht frühstückte, weil mir nicht danach war.   

Hühnersuppenpause, dabei nach einem einfachen Muffin-Rezept suchen, denn durch den gestrigen Kuchenklau haben wir heute nichts zum Tee, und "Zwischentöne" mit Devid Striesow weiter hören (einen Teil hörte ich schon im Auto). 

Die erste Waschmaschine füllen und anwerfen, dann die Muffins auf den Weg bringen, und, als die im Ofen sind, die mitgebrachten Lebensmittel verstauen. Dabei überlege ich, was wir kommende Woche essen, denn unser Wochenplan geriet durcheinander, weil ich Freitag beim Asia-Markt eine Too-good-to-Tüte bekam mit u.a. vielen frischen Sojasprossen, die schnell gegessen werden wollen. Einen Teil gab's gestern schon zum Abendessen, aber es blieb genug für heute übrig, und jetzt ist der Wochenplan endgültig durcheinander. Nachdem ich wieder einen Plan habe, wird er gleich auf der Tafel im Flur festgehalten.

Ich bin froh, dass der Gatte den Hackenporsche mitnahm und nicht meinen Vorschlag, den Inhalt auf Taschen zu verteilen, aufnahm, denn beim Auspacken merke ich, dass im Hackenporsche mein Portemonnaie ist. Das wäre doof gewesen, wäre es auf der Baustelle geblieben. 

Die Post sichten. Mudderns bekommt laut Apothekenrechnung offensichtlich inzwischen nicht nur ein Antidepressivum, sondern auch ein Neuroleptikum gegen eine bipolare Störung. Wow. Ich bezweifle allerdings, dass sie ihre Tabletten nimmt (und hätte es lieber gesehen, wenn die bipolare Störung nicht vom Hausarzt per Ferndiagnose, sondern vom Facharzt diagnostiziert worden wäre). 

Teezeit mit dem Gatten. Die Muffins scheinen zu schmecken, denn er isst ganze fünf! 

Das abendliche Telefonat mit Mudderns. Sie beschwert sich darüber, dass ich das Heim angewiesen hätte, sie heute aus dem Bett zu holen, auf den Rollator zu setzen und in den Gemeinschaftsraum zu schieben, weil ich nicht wolle, dass sie drei Tage nacheinander im Bett liege. Ähm, ja, nee, is klaa. Davon abgesehen, dass meine Mutter sich schon seit zwei Wochen weigert, ihr Bett zu verlassen, gab ich dem Heim ganz bestimmt nicht diese Anweisung, und selbst wenn, hätte das Heim dem nicht Folge geleistet, weil es dem Selbstverständnis des Heimes, niemanden zu etwas zu zwingen, widerspricht. Mal schauen, ob ich morgen beim Heim anrufe, um die Geschichte zu hinterfragen - es wäre nicht das erste Mal, dass Mudderns etwas erfindet.

Abendessen zubereiten. Es gibt die Reste der gestrigen improvisierten Asia-Pfanne mit einem Sojasprossensalat, dann Abendessen und "Tatort" gucken, dabei an einem neuen Paar Handschuhe für den Gatten stricken. Mittlerweile sind seine Finger krankheitsbedingt so geschwollen, dass ich für die Finger zwei Nadelstärken mehr nehmen muss. Selbst mit Handschuhen sind seine Finger meistens so kalt, dass er kein Gefühl mehr darin hat. Es ist ein Elend. 

Später als sonst sonntags ins Bett, denn morgen habe ich zwei Arzttermine und arbeite deswegen zu Hause, kann also länger schlafen. Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*

Die Rezepte zum Tag gibt es demnächst in der Kombüse.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 5. März 2020 stand mir eine OP bevor. Drei Jahre später steht fest, dass ich keine weitere OP mehr brauche, bin ich heilfroh, mich der Hysterektomie, zu der mich viele Ärzte drängten, verweigert zu haben. Am 5. März 2021 war ich noch bei der Horror-Hormon-Tante in Behandlung - dieses Jahr gelang endlich der Wechsel zu einer vernünftigen Ärztin. Der Gatte und ich hatten Impftermine und bekamen Atteste, die uns als Angehörige der Risikogruppe 2 zur Impfung berechtigten. Wir hatten noch die Hoffnung, Corona würde sich mit der Impfung quasi erledigen. Am 5. März 2022 beschäftigte uns der Ukrainekrieg. / *Affiliate links 

Samstag, 4. März 2023

Samstagsplausch KW 9/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLV

Auch diesen Blick werde ich nach
Umzug vermissen: Abendstimmung
auf der Pferdeweide vor unserer
Wohnung.
"Du bist der organisierteste Mensch, den ich kenne! Du bist absolut überorganisiert!", rief mein Chef am Dienstag aus, als er hörte, warum ich mir keine Auszeit in Form einer Reha nehme. Der Antrag wurde von meiner Neurologin abgelehnt mit der Begründung, ich müsse mich nur besser organisieren, dann würde ich alles schaffen und bräuchte keine Reha. 

Im Mitarbeiterinnen-Vorgesetzten-Gespräch war nämlich nicht meine Arbeit Thema, weil's da nichts zu besprechen gab, nachdem Kollegin Copycat wieder eingefangen wurde, sondern meine persönliche Situation, die Chef Sorgen macht, weil er nicht möchte, dass ich zusammenklappe. Ich bin ja seit Mai 2020 privat extrem belastet, ohne das Entlastung in Sicht ist. Aufgrund meiner Behinderung hätte ich alle vier Jahre Anspruch auf eine vorbeugende Reha, nur nützt das nichts, wenn die Ärztin, die das begründen muss, meint, ich wäre nur schlecht organisiert. Deswegen lehnt der Kostenträger ab. Natürlich könnte ich Widerspruch einlegen oder mir eine neue Neurologin suchen, aber dazu fehlt mir die Kraft. Und natürlich könnte ich schlichtweg zusammenklappen, würde für Monate krankgeschrieben und bekäme dann eine Reha, aber damit ist niemandem geholfen, gilt es doch, genau das zu verhindern. Chef will jetzt mal gucken, welche Möglichkeiten es von seiner Seite aus gibt, wenngleich die Chance, dass er von Arbeitgeberseite etwas veranlassen kann, gering ist, da ich nicht verbeamtet bin. Dennoch: Ich finde das sehr nett. 

"Jetzt soll nicht mehr gestorben werden. Jetzt soll sofort ein Physiotherapeut kommen", sagte ich am Freitag der Pflegedienstleitung in Mudderns Pflegeheim. Mudderns äußerte im Laufe der Woche immer wieder den Wunsch, sie wolle sterben, ließ mich seitens des Heims anrufen, damit ich sofort zu ihr komme, weil sie sterben wolle, sagte, sie wolle nichts mehr essen, keine Medikamente mehr haben. Ich kenne solche Phasen von klein auf und kann damit umgehen, aber diese Woche war's wirklich extrem anstrengend. Die Woche war voller Termine, u.a. ein Krankenhaustermin des Gatten mit ungewissem Ausgang, da ist es klar, dass sich Mudderns in den Vordergrund spielen muss. Freitag hinterlegte ich im Pflegeheim Mudderns Patientenverfügung, um die Krankenhauseinweisung mit Zwangsernährung zu verhindern, falls sie sich für "Sterbefasten" entscheidet, und besprach mit meiner Mutter den Sterbeprozess und die Details ihrer Beerdigung. Und plötzlich wollte sie nicht mehr sterben, sondern Physio, Reha und einen Rollstuhl. Ja, nee, is klaa. Mal gucken, was das noch wird. Ich fürchte, es bleibt anstrengend, denn ich habe immer weniger Kraft und Verständnis. 

Hier gilt seit mittlerweile 155 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Anfang Januar hatte er einen Schlaganfall, von dem er sich gerade erholt.

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter und seit der Übernahme meines früheren Elternhauses Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Weder der Gatte noch ich haben Lust, zur Entlastung der Rentenkassen beizutragen. "Ihr hattet noch immer kein Corona?", frug diese Woche eine Kollegin, die ich fragte, wie es ihrem Mann nach der mittlerweile zweiten Infektion ging. Die überstand er zum Glück gut.   

"Du hast alles getan, was du tun konntest. Mehr kannst du nicht tun. Deine Mutter will einfach nicht. Wenn deine Mutter nicht will, will sie nicht.", beruhigte mich eine Nachbarin, die meine Mutter seit 62 Jahren kennt und sich immer nach ihr erkundigt, wenn wir uns sehen. Sie ist auch die einzige aus der Siedlung, die meine Mutter regelmäßig im Pflegeheim anrief - bis meine Mutter jedes Mal auflegte, wenn die Nachbarin anrief. Die Nachbarin, ein paar Jahre älter als meine Mutter, hat selbst so eine OP hinter sich wie meine Mutter, nahm aber alle Möglichkeiten wahr, wieder auf die Beine zu kommen, und läuft heute wieder sehr sicher, nimmt nur zum Einkaufen einen Rollator, um die Einkäufe nicht tragen zu müssen. Sie bat mich, Mudderns zu grüßen und ihr auszurichten, sie solle sich anstrengen, wieder auf die Beine zu kommen. Vielleicht hilft's. 

Schwiegermutter und Tante geht's gut. Schwiegermutter schaffte es tatsächlich, Tante zu überreden, zur Feier ihres 90. Geburtstages in den Norden zu kommen, obwohl Tante lieber in Bayern gefeiert hätte - schließlich kommt zu solchen Gelegenheiten der Bürgermeister! Jetzt wird an der Nordsee gefeiert - in Travemünde. Der Gatte versuchte vergeblich, seine Mutter zu überzeugen, dass Travemünde an der Ostsee liegt, und wir sind gespannt, wie das Reisebüro das Problem löst. 

Diese Woche bekam der Gatte endlich den GPS-Hausnotruf, mit dem er angeblich weltweit zu orten sein soll. Laut Beschreibung geht das aber nur 400 m von der Basisstation entfernt, und ein Ladekabel für das Mobilteil fehlt auch. So nützt uns das Gerät nichts. Der Gatte will das kommende Woche klären. 

Der Gatte musste zur kardiologischen Untersuchung ins Krankenhaus. Eigentlich war er seit August schon aus der Überwachung raus, aber nach dem Schlaganfall wollte man ihn dann doch wieder sehen. Gott sei Dank ist alles im Rahmen der Möglichkeiten okay. 

Seit Mittwoch ist ja die Testpflicht in Krankenhäusern und Pflegeheimen aufgehoben. Als ich anrief, um zu fragen, ob das auch im Bezirkskrankenhaus gilt - per Hausrecht kann die Testpflicht ja fortgeführt werden - wurde ich darauf hingewiesen, dass für die Besucher die FFP2-Maskenpflicht weiterhin gilt. Vor Ort allerdings trug so gut wie niemand mehr Maske, weder Besucher noch Personal, für das ja ohnehin keine Maskenpflicht mehr gilt. In der Kardiologie waren denn auch der Gatte, eine andere Begleiterin und ich die einzigen mit Maske, und ich war froh, wenn wenigstens noch die Pfleger, die die Betten mit frisch Operierten aus dem OP an uns vorbei schoben, FFP2-Masken trugen. 

Bei mir stand wieder ein Termin bei der gynäkologischen Endokrinologin an, und ich bin heilfroh, dass ich nach drei Jahren endlich die Ärztin wechseln konnte. Die jetzige hat eindeutig einen Plan. Nach der Absetzung der Hormone vor vier Wochen nahm sie jetzt wieder Blut ab, um zu gucken, ob ich wirklich in den Wechseljahren bin und keine Hormone mehr brauche. Montag bekomme ich das Ergebnis, und wenn alles gut ist, komme ich vierteljährlich zur Untersuchung. Sollten doch wieder Blutungen auftreten, reichen vermutlich wesentlich niedriger dosierte Hormone als bisher. Die Ärztin nimmt auch meine Sorge wegen einer neuerlichen Gewichtszunahme nach Absetzen der Hormone ernst und ist damit die erste Ärztin seit fast 35 Jahren, die das tut. Bislang wurde meine Gewichtszunahme durch die Hormonstörung nur mit "Essen Sie halt weniger" abgetan. Ein Vierteljahr nehme ich noch off label ein Diabetesmedikament, dann wird's abgesetzt, wird's richtig spannend. Schon jetzt zucke ich bei jeder Gewichtsschwankung panisch zusammen.

Im alt-neuen Haus wurde der Maler fertig. Er hinterließ neben der Rechnung eine Flasche Wein, eine nette Geste. Laminat und Kork wurden auch geliefert, denn kommende Woche wird der neue Boden verlegt. Gestern bauten wir das Gästebett zusammen, das der Gatte bis zum Umzug nutzt. Wir dachten ja, die Pumpe seines Luxus-Luftbetts* hätte es mit einem Knall zerrissen, aber als ich das Bett zusammenpackte, um es zurückzusenden, stellte sich heraus, dass das Ventil aufging. Nachdem es geschlossen war, ließ sich das Bett wieder aufpumpen, und ich schlafe jetzt darauf. Aktuell stehen die Betten im zukünftigen Eisenbahnzimmer, meinem ehemaligen Kinderzimmer, der einzige Raum, in dem kommende Woche kein Laminat verlegt wird, weil der Gatte es selbst machen möchte. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, nach 39 Jahren wieder dort zu schlafen. Aus irgendwelchen Gründen schlief ich dort nie, wenn ich bei meinen Eltern übernachtete, sondern in einem anderen Zimmer. Beim Zusammenbauen des neuen Gästebetts stellten wir fest, dass die Schlafnische nur 190 cm lang ist - sie kam mir zwar immer kurz vor, aber ich kam nicht auf die Idee, nachzumessen. Jetzt muss das Gästebett gekürzt werden. Ich hoffe sehr, wir haben uns im zukünftigen Schlafzimmer nicht vermessen, denn sonst haben wir ein größeres Problem. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. / *Affiliate link

Freitag, 3. März 2023

#pmdd2023: Der 28. Februar 2023

In diesem Jahr ist an jedem 28. eines Monats Picture my Day-Day, kurz pmdd. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2023 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Den Bushaltestellen-Warteblick versuche ich zu genießen, solange ich ihn noch habe, denn nach dem Umzug sehe ich nur Steinwüste beim Warten auf den Zug, mit dem ich dann in die Stadt fahren werde.

Der Bus kommt an, die S-Bahn fährt ab. Also zehn Minuten Zeit zum Lesen*.

Heute ist der zweite von drei Bürotagen, und ich kann mich vor arbeit nicht retten. Da ich dem Gatten versprach, zur Teezeit zu Hause zu sein, fahre ich früher los, um früher Feierabend zu machen. Pünktlich werde ich dennoch nicht sein - der HVV wird, wie so oft, nicht mitspielen.

Den Kalender aktualisieren. 

Lernentwicklungsgespräch für Erwachsene. 

Auch dieser Kalender wird aktualisiert. 

Vorbereitung auf morgen. Ich werde Insta-Star - oder so ... 

Aktuell sind meine Arbeitstage pickepacke voll und anstrengend. Heute geht der Arbeitstag dafür drauf, mich auf die Aufzeichnung eines Podcasts vorzubereiten, der am kommenden Tag ansteht, und dabei wäre noch so viel anderes zu erledigen ... Hätte ich nicht dem Gatten versprochen, pünktlich zu Hause zu sein, machte ich Überstunden. 

Auch auf dem Heimweg: Der Bus kommt an, die S-Bahn fährt ab. Diesmal zwanzig Minuten Zeit zum Lesen*, denn als sie S-Bahn ankommt, ist der Bus nach Hause weg.

Angekommen. Auch diesen Blick werde ich vermissen. 

Zu Hause gibt es eine kurze Teezeit, denn ich bin so spät, dass wir fast schon zu Abend essen könnten. Dann wird der Abend ungewollt aktiv, denn die riesige Menge an Backwaren macht es erforderlich, dass ich den Keller-TK aufräume und den Inhalt aufliste. Das tat ich zuletzt am 28. Oktober 2022. Nachdem alles verstaut ist, beschließen wir, dass es zum Abendessen keine Fischbrote gibt, sondern Tomatensalat mit Würstchen im Schlafrock und Pesto-Stangen aus der Überraschungstüte.

Das ist nur ein kleiner Teil der heutigen Ausbeute an geretteten Backwaren ... 

Teil des Abendessens.

Abendessen ist fertig.

Tiefkühler-Inventur.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Am 28. Februar 2020 war Corona nur eine Erkältung, maximal so schlimm wie eine Grippe (was auch nur Leute sagen können, die noch nie eine richtige Grippe hatten), verlebten wir den letzten Tag unseres Hochzeitstagsurlaubs in Dänemark. Am 28. Februar 2021 hatten wir uns in den Corona-Alltag eingelebt und die (leider vergebliche) Hoffnung, der Gatte würde wieder gesund. Außerdem hatten wir Impftermine und die (ebenfalls leider vergebliche) Hoffnung, mit der Impfung verschwände auch Corona. Am 28. Februar 2022 hatte meine Vertretung ihre Feuertaufe und bestand sie mit Bravour. Es war der erste Arbeitstag nach dem Hochzeitstagsurlaub in Dänemark

Der Dienstag gehört dem Doctor. Die aktuelle Staffel finde ich allerdings nur wirr.

Das aktuelle Strickstück. 

Die Spülmaschine ist fertig und will ausgeräumt werden.

Vor dem Einschlafen in kuscheliger Gesellschaft noch etwas lesen*.

*Affliate links