Dienstag, 30. Mai 2023

#pmdd2023: Der 28. Mai 2023

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2023 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Der Gatte ist auf der Baustelle meist vor mir wach und deckte schon den Frühstückstisch.

Die Planung für's erste Beet steht.

Der Gatte begutachtet seine Ländereien.

Die Planung für die linke Gartenseite ist fertig.

Die Planung für die rechte Gartenseite ist fertig. 

Ohne Flora Incognita wäre der Garten für mich einfach nur grün.

Heute ist Sonntag, und wir üben uns im Extrem-Terrassen-Sitzen im alt-neuen Haus. In der Wohnung können wir wegen der Bolz- und Brüllblagen weder auf Terrasse noch auf Balkon sitzen. Die Terrasse wird von den Nachbarskindern als Bolzplatzes angesehen, und auf dem Balkon versteht man wegen ihres Gekreisches sein eigenes Wort nicht. Gespräche mit den Erzeugern waren fruchtlos - die Brut soll sich selbst verwirklichen - und selbst Abmahnungen des Vermieters brachten nichts. Dass schon mal Haustüren und unser Eigentum in Form von Mobiliar, Bepflanzungen, Geschirr zu Bruch gehen, interessiert nicht. Das ist im alt-neuen Haus anders. Da stört nur der russische Nachbar, der gerne mal sturzbesoffen patriotische Lieder grölt ... 

Gegen Giersch hilft nur Aufessen, Auftrinken oder Jäten, habe ich gelernt. Da mein Körper Aufessen und Auftrinken ablehnt, es auch keine Meerschweinchen oder Kaninchen in der Nähe gibt, hilft nur Jäten. 

Diverse Tiere aus dem Hamburger Garten zogen schon um. Wo sie stehen, kann kein Giersch mehr wachsen.

Zwei Körbe voll wanderten in den Bio-Müll.

Doch, doch, wir hätten einiges zu tun, aber uns fehlen Kraft und Lust. Vor zwei Tagen war die Trauerfeier für meine Mutter. Den Verlust verarbeite ich noch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie vor vier Wochen zum letzten Mal lebend sehe

Teezeit zur Belohnung.

Der erste Abwasch des Tages. Keine Angst, die Küchenwand bleibt nicht so.

In der kommenden Woche kommt ein Gärtner, der sich hoffentlich in den kommenden Monaten unseres Gartens annehmen wird, also überlege ich schon mal, was wo gepflanzt werden könnte. Ich hatte jetzt gut ein Jahr Zeit, den Garten zu beobachten. Ich will keinen Kahlschlag machen und alles neu pflanzen, sondern vieles behalten, aber umsetzen. Einzig der Flieder, der inzwischen das hintere Gartendrittel eroberte, kommt radikal weg (bis auf zwei Bäume, die seit 1961 dort stehen). 

In den Himmel gucken ... 

... und mich mit Irdischem beschäftigen. Nach der Trauerfeier stehen die Danksagungen an, muss ich aus den Vorlagen etwas Passendes aussuchen.

Ein neues Buch* anfangen.

Die Erdbeeren zogen schon um und hängen jetzt im Apfelbaum. Unter die Ketten muss noch Filz, aber der Gatte schwindelte und konnte mir die Leiter nicht halten, weswegen ich mich nicht auf die oberste Stufe traute. 

Abends wird gegrillt, und wir gehen wie meistens auf der Baustelle früh schlafen. 

Abendessen.

Abendhimmel.

Hier der übliche Rückblick in die ersten drei Corona-Jahre: Am 28. Mai 2020 war der Gatte noch gesund und arbeitete, lebte Schwiegermutter noch in ihrem Haus, hatten wir noch die Hoffnung, Corona erledigt sich über den Sommer. Am 28. Mai 2021 war der Gatte schon ein halbes Jahr krank, und wir ahnten nicht, dass er vier Tage später in Lebensgefahr ins Krankenhaus kommen würde. Am 28. Mai 2022 war der Gatte beim Reha-Sport, wohin ich ihn schon seit einem halben Jahr jeden Sonnabend fuhr. 

Spätabendlicher Balkonblick nach links.

Spätabendlicher Balkonblick nach rechts.

*Affiliate link

Montag, 29. Mai 2023

Ausgelesen: Bücher im April 2023

Mit dem dritten Band der Reihe um den Deutsch-Amerikaner Philipp Gerber, "Das Mädchen und der General*", gehe ich in den April. Die Reihe, die im Deutschland der Adenauerzeit spielt und von Ralf Langroth* geschrieben ist, gefiel mir ausgesprochen gut, und ich bin gespannt auf die Verfilmungen, denn zumindest der erste Band, "Die Akte Adenauer*", ist bereits zur Verfilmung optioniert.

Seitdem mir im Sommer beim Ausräumen des alt-neuen Hauses die Europa-Hörspiel-LP "Die Kinder des Kapitän Grant*" in die Hände fiel, will ich das Buch von Jules Verne lesen - besser gesagt, die drei Bücher, denn es ist eines der umfangreicheren Werke des französischen Autors. Im Mittelpunkt der 1867 und 1868 erschienenen Romane steht das Schicksal des schiffbrüchigen Kapitäns und zweier Matrosen sowie der Menschen, die sich aufmachen, ihn zu suchen, nachdem der Schotte Lord Glenarvan auf der Jungfernfahrt seiner Jacht Duncan im Magen eines Hammerhais eine Flaschenpost mit drei nur noch teilweise lesbaren Schriftstücken findet. Die Fragmente sind auf Englisch, Französisch und Deutsch. Sie geben einen Hinweis auf den Aufenthaltsort des verschollenen Kapitäns. Nur der Breitengrad ihres Aufenthaltsortes, der 37. Breitengrad der südlichen Hemisphäre, ist lesbar, die Angabe des Längengrads wurde vom Salzwasser zerfressen. Glenarvan macht sich auf, Kapitän und Matrosen zu suchen. Er wird u.a. von seiner Frau und den beiden Kindern Grants begleitet.

Die Reise entlang des 37. Breitengrads führt durch Patagonien, Neuseeland und Australien. Wenn man wie ich hauptsächlich Konsumliteratur liest, erscheinen die Schilderungen von Natur, Geographie, Geologie und Bevölkerung ziemlich langatmig, und die ethnologischen Beschreibungen sind aus heutiger Sicht klar rassistisch und teilweise schwer auszuhalten. Kurz: Die Hörspiel-Version reicht vollkommen, aber ich bin froh, das Buch gelesen zu haben. Als Kind wollte ich wegen dieser Geschichte nach Patagonien reisen. Heute, als alte Frau, weiß ich, dass das nichts mehr wird. Aber ich konnte ja mit Verne reisen.

Die Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl* lese ich ja sehr gerne, und jetzt gab's endlich den sechsten Band, "Pfaffensud*", in der Onleihe. Ausgerechnet am Firmungstag von Sanktus' Tochter wird Abt Philipp erschlagen in der Sakristei aufgefunden. Neben dem Toten entdeckt der Sanktus eine blutige Monstranz sowie seinen Freund Graffiti, der in der blutverschmierten Hand eine Karte mit dem Abbild Luzifers hält. Hat der Sanktus den Mörder bereits gefunden? Der Band ist wieder solide Kost, und jetzt warte ich darauf, dass der gerade erschienene siebte Band, "Schankschluss*", in der Onleihe verfügbar ist.

Mit Freude stellte ich fest, dass Lotte Minck* eine neue Krimi-Reihe begann, die an der Nordsee im fiktiven Örtchen Middelswarfersiel spielt. Im Mittelpunkt steht der geschiedene Dorfpolizist Klaas Klusskamp, den seine Arbeit zunehmend anödet. Ein Lotto-Gewinn ermöglicht ihm, seine Uniform an den Nagel zu hängen und seinem Hobby, der Malerei, zu frönen. Nie mehr wird er etwas mit Polizeikram zu tun haben, schwört er Nachbarin Mimi. Endlich frei - wären da nur nicht einige Dorfbewohner, die sich weigern, seine Kündigung zur Kenntnis zu nehmen - und Tochter Ella, die sich unangekündigt bei ihm einquartiert hat, um nach dem Abitur erst einmal in einem Beach Club zu jobben und den Sinn ihres Lebens zu suchen. Zu Beginn holpert es in der Vater-Tochter-WG noch ein wenig, aber dann geschieht etwas, das sie zusammenschweißt - gemeinsam entdecken sie morgens im Watt die Leiche von Alke Jensen: Sie ist die örtliche Krabbenkönigin, die erst am Abend zuvor beim Dorffest gekrönt wurde - Klaas war im Publikum. Und Ella traf die junge Frau später im Beach Club, hat sogar am Strand noch mit deren Clique gefeiert. Aber was ist im Laufe der Nacht geschehen, dass Alke jetzt tot an der alten Buhne im Watt liegt? Ex-Polizist Klaas, Imbissbetreiberin Mimi und die temperamentvolle Ella gehen zusammen auf Spurensuche. Dabei entdecken sie Dinge, die der Polizei verborgen bleiben. 

"Die tote Krabbenkönigin*" ist der erste Band, gefolgt von "Lüttje Welt*". Da ist endlich in Middelswarfersiel mal was los: In dem beschaulichen Küstenort werden die Außenaufnahmen für einen Friesenkrimi gedreht! Ausgerechnet Clarissa Gold, berühmter Star in Liebesschnulzen, spielt die Hauptrolle der Kommissarin. Das halbe Dorf reißt sich um Komparsenrollen, denn in Willi Harmsʼ Scheune soll ein großes Dorffest gedreht werden. Klaas Klusskamp jobbt für die Produktion als Location Scout und Fachberater. Doch dann geht die öffentliche Probe für eine Verfolgungsjagd am nebligen Strand schrecklich schief: Die Diva liegt tot im Sand, denn jemand hat das ungefährliche Requisitenmesser mit einem echten vertauscht. Aber wer? Und vor allem: Warum? Hat die Vergangenheit der schillernden Schauspielerin etwas mit ihrem Tod zu tun? Oder hatte jemand aus der Filmcrew einen Grund, die Diva zu killen? In dichtem Novembernebel begibt Klusskamp sich auf Spurensuche …

Ich freue mich auf einen dritten Band.

Im März stieg ich in die Reihe um Hauptkommissar Peter Nachtigall, geschrieben von Franziska Steinhauer*, ein. Jetzt las ich sie so chronologisch, wie ich sie in der Onleihe bekommen konnte, beginnend mit "Racheakt*", dem ersten Band. Cottbus wird von einer Mordserie heimgesucht. Junge Mädchen werden erschlagen und grausam verstümmelt. Kommissar Peter Nachtigall erkennt, dass er einen psychopathischen Mörder jagen muss, der seine Opfer nach Kriterien auswählt, die im Dunkeln bleiben. 

Band zwei gab's nicht zum Ausleihen, und so las ich weiter mit Band drei, "Narrenspiel*". Nach dem Abpfiff eines Fußballspiels des heimischen FC Energie Cottbus bleibt ein Toter im Stadion zurück. Hans-Jürgen Mehring, Inhaber einer kleinen Spedition, wurde durch einen noch in der Wunde steckenden Vorbohrer tödlich verletzt. Bei der Obduktion wird zusätzlich eine Vergiftung festgestellt. Der Tod Mehrings wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen. War der Mörder unter Zeitdruck geraten? Oder hatten es verschiedene Täter auf Mehring abgesehen? Und welche Rolle spielt die neue Sekte "Mind Watchers", die zum Zeitpunkt des Mordes vor dem Stadion gegen das Spiel demonstrierte?  

Bis in den Mai hinein las ich mich durch die Reihe. In den Mai ging ich mit dem elften Band, "Spreewald-Tiger*". Die Reihe macht wirklich Spaß.

*Affiliate links

Sonntag, 28. Mai 2023

Samstagsplausch KW 21/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXVII

"Komm' gut durch den Tag!" und "Sie hätte noch nicht so früh gehen müssen!" waren die Sätze, die ich diese Woche am Meisten hörte, denn die Trauerfeier für meine Mutter stand an. Es war ein trauriger, anstrengender, bewegender, schöner Tag. Mudderns Gesellschafterin hielt eine anrührende Rede, ebenso der Bestatter, und alle Trauergäste erinnerten sich an eine fröhliche, lebenslustige Frau, die immer lächelte. Das hätte ihr gefallen. Ihre dunklen Seiten kannten von den Anwesenden nur ihre älteste Schwester und ich. Ich freute mich sehr, dass meine Tante zur Trauerfeier kommen konnte. Ihr ältester Sohn, auch schon fast 70 Jahre, nahm die lange Fahrt auf sich. 

Jetzt steht als nächstes die Bestattung an, an der nur der Gatte und ich teilnehmen. 


Hier gilt seit mittlerweile 167 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und, seit der Übernahme meines früheren Elternhauses, Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Weder der Gatte noch ich haben Lust, zur Entlastung der Rentenkassen beizutragen.

Corona war diese Woche sehr nahe, denn Mudderns Gesellschafterin hatte sich infiziert. Drei Jahre konnte sie es verhindern. Sie nahm mit Maske und Abstand teil und verzichtete auf das anschließende Kaffeetrinken. Das holen wir später mal nach. Wir hoffen ohnehin, dass wir in Verbindung bleiben. Auch andere Trauergäste sagten wegen "Erkältung" ab.

Auf der Baustelle fielen wir diese Woche aus allen Wolken, denn als ich die Heizung abstellte, hatten wir kein heißes Wasser mehr! Das heißt, der Bauunternehmer, über den wir uns erst so freuten, betrog uns auch hier. Er sollte den defekten Durchlauferhitzer ersetzten und alle Heißwasserleitungen daran anschließen. Der Durchlauferhitzer wurde auch erneuert, aber als wir jetzt die Heizung abstellten, merkten wir: Nichts ist daran angeschlossen. Er leuchtet nur grün ... Als warfen wir die Heizung wieder an und nehmen den Durchlauferhitzer mit auf die Liste für den Installateur, wann auch immer der Zeit für uns haben wird. Wieder einmal überlegen wir eine Anzeige wegen Betrugs, kommen aber zum Ergebnis, dass wir keine Kraft haben, das durchzustehen. 

Eigentlich wollten wir diese Woche das Gartenhäuschen bestellen, aber unser Gärtner beschloss, keine Zeit mehr für uns zuhaben. Das ist doof, denn der war plietsch. Den hätten wir gerne behalten, zumal es im Garten für die kommenden Monate genug zu tun gibt. Jetzt müssen wir uns einen anderen suchen. Eigentlich sollte es wieder ein lokaler Betrieb werden, aber nachdem uns ein Betrieb versetzte (bzw. zwei Stunden zu spät zum Termin kam und sich wunderte, dass wir nicht mehr da sind), wurde uns ein Hamburger Betrieb empfohlen. Ich schrieb ihn abends ab, und keine zehn Stunden später bekam ich einen Anruf, hatten wir einen Termin. Ich hoffe, wir kommen zusammen, denn von den Dienstleistungen hört es sich perfekt an. 

Unser Fliesenleger hat leider keine Lust, den zweiten Teil des Auftrags zu erledigen, so dass wir entweder einen neuen Fliesenleger suchen müssen oder auf Fliesen in Kellerflur und meiner Werkstatt verzichten. Allerdings haben wir die Fliesen schon, müssten die dann verkaufen oder verschenken. Mal gucken, wofür wir uns entscheiden. Dass wir ausschließlich auf Rechnung arbeiten lassen, ist immer wieder ein Problem.

Der Glaser war da und nahm Maß für die Scheiben im Windfang und beim Vordach. Eine neue Scheibe für Esszimmerfenster wird's auch noch geben, aber auf den Glasspiegel in der Küche verzichte ich. Der käme etwa 500 Euro pro Quadratmeter, und das ist er mir nicht wert. Es wird ein Fliesenspiegel - ich habe da so ein hübsches rotes Mosaik gesehen. Dafür bräuchten wir dann auch wieder einen Fliesenleger ... Der Glaser empfahl uns einen Tischler, mit dem er zusammenarbeitet und der sich bei uns melden sollte, es aber noch nicht tat. Da muss ich beizeiten mal nachfassen. Wir möchten eine neue Haustür und eine neue Terrassentür für die Küche. Das soll eine Klöntür werden. Außerdem müssen ein paar klemmende Fenster neu eingestellt werden.

Beim Badezimmer entschied der Gatte, das nicht alles aufgestemmt wird, um den Fehler in der Elektrik zu finden, der dafür sorgt, dass wir kein Deckenlicht haben, der Lichtschalter nicht genutzt werden kann. Den Fehler sollte die Baubrigade ja eigentlich beheben. Der Gatte wird jetzt Kabelkanäle verlegen - ärgerlich, aber die sinnvollere Lösung. Sollten wir das Bad irgendwann neu machen, kann dann auch der Elektrikfehler behoben werden. Angesichts unseres Alters vermute ich, dass es die Leute machen werden, die nach uns hier einziehen.  

Ich habe entschieden, dass das Geraffel in unserer Wohnung doch von Möbelpackern einpacken zu lassen. Erst dachte ich, das geht nicht, weil ja nicht alles, was im beispielsweise im Wohnzimmer steht, wieder ins Wohnzimmer kommt, aber nach längerem Nachdenken ist doch vieles da, was die Möbelpacker einpacken können So müssen alle Bücher aus dem Wohnzimmer in mein Arbeitszimmer, während alles an Geschirr aus dem Wohnzimmer ins Esszimmer kommt. Das sollte umzusetzen sein.

Im Büro zerschlug sich meine Hoffnung, kommende Woche Urlaub nehmen zu können. Es ist zu viel, das meine Vertretung nicht erledigen kann. mal gucken, ob es vor den Sommerferien noch mit einer freien Woche klappt. Ich bezweifle es.

Mein Antrag auf mehrwöchige stationäre Reha ist immer noch nicht beschieden. Dafür gibt es eine neue Klinik für die ambulante RV Fit-Maßnahme - die erste, in die ich sollte, teilte mir ja mit, dass sie die Maßnahme gar nicht mehr anbietet. Die neue liegt zentral in der Hamburger Innenstadt, ist also auch nach einem Umzug erreichbar. Mal gucken, ob es dort wirklich einen Platz gibt. Für die Nieren-Biopsie des Gatten gibt es noch keinen Termin, aber die Nephrologin meldete sich und die Ärzte sind sich einig, dass der Eingriff trotz des hohen Risikos für den Gatten gemacht werden soll. Wir versuchen zu verdrängen, dass wir uns Sorgen machen. 

Der Einzug eines Hundes ist ja noch immer ein Plan. Diese Woche habe ich erfahren, dass man in Niedersachsen einen Hundeführerschein machen muss, bevor man Hundehalter wird. Sehr sinnvoll. Wir bräuchten ihn nicht, wenn der Gatte noch einen Nachweis darüber hätte, dass er bis vor vier Jahren einen Hundeführerschein für das kleine braune Hundevieh hatte, aber er weiß nicht, wohin die Unterlagen kamen. Nach dem Umzug ist also Büffeln angesagt.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.  

Samstag, 20. Mai 2023

Samstagsplausch KW 20/23: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CLXVI

Dienstag war ich zum ersten Mal wieder im echten Büro, und die Zuwendung meiner Kolleginnen und Kollegen tat mir sehr gut. Mit einer Kollegin konnte ich lachen und weinen, was auch gut tat. Kommende Woche ist die Trauerfeier für meine Mutter. Ich bin gespannt, wer kommt, vor allem auch, wer von den Nachbarn kommt. Im Lokal, in das ich einige Weggefährten meiner Mutter nach der Trauerfeier eingeladen habe, lasse ich sicherheitshalber Kaffee und Kuchen bereitstellen. Notfalls haben wir am Wochenende Kuchen satt, aber wenn wirklich Menschen kommen, sollen sie sich nicht erst durch die Speisekarte arbeiten müssen, sondern gleich zugreifen können. Aus der Karte was Herzhaftes bestellen kann man dann ja immer noch. Meine Mutter aß in dem Lokal gerne Pfannkuchen mit Apfelmus, aber ich wollte nicht alle Trauergäste dazu nötigen. Das Hotel für die an ihrem Geburtstag geplante Beisetzung ist gebucht, mit flexibler Stornierung, denn ich kann nicht im Voraus planen.

Kondolenzen für meine Mutter auf Vergissmeinnicht, den sie sehr mochte, Ich freue mich, dass sie so üppig im alt-neuen Garten blühen, denn ich mag Vergissmeinnicht auch.

Ansonsten komme ich langsam ein wenig zur Ruhe, bin nicht mehr so gehetzt, weil ich die täglichen Telefonzeiten einhalten oder irgendwas organisieren, erledigen muss. Ich bin auch nicht mehr so gestresst, wenn das Taschentelefon piepst, muss nicht mehr daran denken, es über Nacht stumm zu schalten, um ohne nächtliche Anrufe meiner Mutter durchschlafen zu können. 

Gleichzeitig ist meine Mutter immer präsent. Vor drei Wochen überlegte ich noch, ihr Flieder aus ihrem ehemaligen Garten mitzubringen, denn sie mochte ihn so gerne, und jetzt blüht der Flieder, und ich kann ihr keinen bringen. Andererseits weiß ich auch: Wäre ich mit dem Flieder angekommen, hätte sie mich damit wieder weggeschickt. In der lindgrünen Hölle sind wir permanent mit den Orten konfrontiert, an denen wir gerne mit meiner Mutter waren, denken an die Ausflüge, die wir mit ihr machten oder demnächst machen wollten, wenn wir unsere Ausflüge planen, wenn der Gatte an der Stelle steht, an der früher meine Mutter stand, um mir hinterherzuwinken. Meine Mutter ist also allgegenwärtig. 

Hier gilt seit mittlerweile 166 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird. Er ist inzwischen schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und, seit der Übernahme meines früheren Elternhauses, Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte und hoffe sehr, das bleibt so. Weder der Gatte noch ich haben Lust, zur Entlastung der Rentenkassen beizutragen.

Auf der Baustelle geht's im Schneckentempo weiter. Der Gatte hat endlich das Gäste- und Eisenbahnzimmer mit Laminat ausgelegt. Jetzt fehlt noch der Flur davor. Er ist sehr froh, dass wir für den Rest Bodenleger hatten (und ich auch). Der Maler ist beauftragt und wird voraussichtlich im Juli die Arbeiten ausführen. Es sollte also mit dem Umzug im September klappen. Kommende Woche kommt der Glaser. Er wäre auch schon diese Woche gekommen, aber das klappte bei mir nicht. Beim Fliesenleger muss ich mich in Erinnerung bringen, denn ich hätte den Keller gerne im Juni gefliest, damit wir in der Waschküche weiter kommen. Der Balkon hat eine Persenning. 

Ich versuche, dem Giersch zu Leibe zurück, nachdem ich ihn mittels Flora Incognita bestimmen konnte. Ich hatte gehofft, den Giersch aufessen und auftrinken zu können, denn er gilt ja als leckeres Wildgemüse, aber ich bin dagegen allergisch, wie eine Giersch-Brause zeigte. Als ich in dem kleinen Stück neben der Terrasse zu Gange war, stellte ich fest, dass unter dem Giersch auch noch Steine oder Platten liegen ... Ich muss mal schauen, ob ich versuche, die selbst freizulegen oder ob ich den Gärtner bitte. Ich habe die leise Ahnung, dass uns solche Überraschungen auch noch an anderen Stellen im Garten erwarten. Dadurch, dass etwa 25 Jahre nichts mehr im Garten gemacht wurde, ist vieles mit Erde zugeweht und in der Folge zugewachsen. Es ist hier aber auch wirklich eine grüne Hölle: Der Weg, den ich im Sommer so mühselig freilegte, ist schon wieder fast zugewachsen. Da der Gärtner dort für das geplante Gartenhäuschen wirbeln muss, mache ich da erstmal nichts, denn ich vermute, einiges an Wildwuchs wird herausgerissen.

Ungewohnt problematisch gestaltete sich der Kauf eines Gartenhauses aus Holz. Als wir noch keines brauchten, waren die in so ziemlich jedem Baumarkt ausgestellt. Mittlerweile gibt es höchstens noch welche aus Metall. Wir müssen uns die Häuser online ansehen und dann online oder im Baumarkt bestellen. Geliefert wird dann per 40-Tonner bis zur Bordsteinkante. Da wir nicht nur in einem Mittelreihenhaus, sondern auch nicht in einer Anlieger- bzw. Fahrradstraße wohnen, würde der Lkw die Paletten 300 m entfernt an der Hauptverkehrsstraße abladen, müssten wir gucken, wie wir den Bausatz in den Garten bekommen. Wir haben uns jetzt für ein Gartenhaus entschieden, das in den örtlichen Baumarkt geliefert und dort abgeholt werden kann (das ist nämlich auch nicht bei allen Modellen möglich). Dort holt es dann hoffentlich unser Gärtner ab und nimmt auch gleich die neuen Palisaden mit. In die sollte eigentlich auch eine Tür, aber die einzige, die aktuell lieferbar ist, kostet so viel wie alle Palisadenelemente zusammen. Wir überlegen aktuell, zwei Lamellentüren für Kleiderschränke zu nehmen ... 

Wenn wir dann alle Elemente zusammen haben, muss der Gärtner drei Zäune abreißen und entsorgen, die Fläche für das Gartenhaus roden, planieren und pflastern, den alten Asbestschuppen abreißen und entsorgen, die Fläche pflastern, den neuen Schuppen und die Palisaden aufstellen ... Mal schauen, wann der Gärtner Zeit hat. Einmal so schön im Schwung, könnte er auch gleich das Gewächshaus aufstellen, aber da muss vorher der Dachdecker kommen, weil der Standort des Gewächshauses von einem Fallrohr, das neu installiert werden soll, abhängt. Für das Gewächshaus gibt es immerhin direkt vor Ort einen Händler mit Musterhäusern, aber die Anlieferung wird ähnlich problematisch, und der Händler bietet keinen Montageservice an.  

Im Hamburger Garten hätte ich alle Hände voll zu tun, aber irgendwie lohnt sich das nicht. Ich bin ja kaum da. Erstmals trägt die schwarze Johannisbeere üppig. Genau wie der Wein kann sie nach dem Umzug vom Hochbeet in die Erde umziehen. Das tut beiden Pflanzen sicher gut. In beiden Gärten macht mir die Trockenheit zu schaffen. Ich werde viel gießen müssen. 

Ich habe die Entscheidung gefällt, dass wir nach dem Umzug eine Putzfrau einstellen werden. Ich möchte schon lange eine beschäftigen, und jetzt, wo wir mit dem Haus doch mehr Fläche haben, ist auch der Gatte einverstanden. Aufgrund seiner Erkrankungen können wir die Hausarbeit nicht mehr teilen, so wie früher, und mir alleine wird es neben der Arbeit und allem anderen einfach zu viel. Ich bin einfach keine gute Hausfrau. Ich hoffe, die bisherige Putzfrau meiner Mutter kommt zu uns, aber vermutlich hat sie inzwischen schon eine neue Stelle gefunden. Wir werden sehen.

Diese Woche sahen wir Tante nochmal, bevor sie wieder nach Bayern zurückkehrte. Ob wir uns Weihnachten wiedersehen? 

Zum Reha-Antrag gab's noch keinen Bescheid, weder einen positiven noch einen negativen. Die Nephrologin meldete sich auch nicht wegen eines Termins für eine Nieren-Biopsie, obwohl der Gatte einen Telefontermin hatte. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.  

Donnerstag, 18. Mai 2023

#12von12 im Mai 2023

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt wie jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür! Hier kommen meine Mai-Bilder. 

#1: Schon mal das CPAP-Geräte einpacken. Schnuffi will nicht vergessen werden. 

#2: Die drei klingeln aktuell gerne alle gleichzeitig.

Wie meist in den letzten Monaten geht's zum Ende der Woche auf die Baustelle. Ich arbeite aber erstmal anderthalb Stunden im Heimbüro, bevor ich mich auf den Weg mache. Ich muss pünktlich sein, der Schornsteinfeger hat sich angekündigt. 

#3: Schöne Post aus dem Hamburger Seifenkontor

#4: Heute wurden die blauen Tonnen geleert. Normalerweise ist eine Nachbarin so nett, sich um unsere zu kümmern. Heute kann ich endlich mal ihre von der Straße mit zurück nehmen.

#5: In gewisser Weise auch schöne Post. Ich liebe Vergissmeinnicht und freue mich, dass sie so üppig im alt-neuen Garten blühen.

Ich war eine Woche nicht mehr im Haus und wühle mich erstmal durch die Post, ehe ich den Klapprechner anwerfe, um weiterzuarbeiten. Heute wird ein langer Arbeitstag, unterbrochen von vielen Pausen.

#6: Bildschirmpause auf der Terrasse. Insbesondere der Gatte genießt es, dass sich die Markise wieder ausfahren lässt.

#7: Unsere private Pusteblumenwiese

#8: Wochenplan und Einkaufszettel schreiben.

Der Blick zurück in die ersten drei Corona-Jahre: Im Mai 2020 war Tante das letzte Mal zu Besuch in Schwiegermutters Haus, bereiteten wir Schwiegermutters Umzug in die Seniorenwohnanlage vor. Im Mai 2021 war der Gatte schon über ein halbes Jahr schwer krank und zum zweiten Mal im Krankenhaus. Im Mai 2022 hatte ich noch die Kraft, vor der Arbeit Schwimmen zu gehen, ergatterten wir Öl, das durch den Ukraine-Krieg kurzfristig sehr knapp und teuer war. 

#9: Nachmittags kurz in die Stadt zur Trafik.

#10: Wenn wir schon mal in der Stadt sind, können wir auch Eis essen.

#11: Die Bank, auf die der Gatte zusteuert, ließ meine Mutter aufstellen, weil sie dort gerne auf dem Weg ins Dorf ausruhen wollte. Der Gatte und ich nutzen sie auch gerne. 

#12: Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

*Affiliate link