Vorgestern habe ich buchstäblich reinen Tisch gemacht. Der Putzmann konnte es kaum glauben. Auf meinem Schreibtisch türmt sich nämlich normalerweise ein Gebirge aus Papier, Büchern und Broschüren, das abgearbeitet werden will.
Vorgestern war's dann so weit: Mein Schreibtisch ist leer. Der Grund dafür ist simpel: Ich übernehme ab Januar einen neuen Aufgabenbereich.
Eigentlich hatte ich nicht vor, nach nur knapp einem Jahr schon wieder die Stelle zu wechseln, aber dann ging die Chefin in den Ruhestand, bekamen wir einen neuen Chef, entscheid sich eine Kollegin, zwei Jahre früher in den Ruhestand zu gehen.
Die alte Chefin war in manchen Bereichen schlichtweg planlos. Sie verfolgte das Konzept, Arbeitsbereiche auf möglichst viele Schultern zu verteilen, was dazu führt, dass jeder für alles ein bisschen verantwortlich ist, aber keiner für irgendetwas ganz. Niemand fällt Entscheidungen und setzt sie um, keiner übernimmt Verantwortung, alle stehen sich im Weg, alles wird zerredet, jeder ist genervt und demotiviert. Es fehlt jede Kommunikationskultur, Gespräche werden regelmäßig zu Geschrei, Gehetze ist an der Tagesordnung.
Ich war froh, dass ich eine Teilzeitstelle und ein Büro abseits der Kriegsschauplätze habe. So konnte ich mich aus den meisten Kämpfen heraushalten, und überhaupt: Irgendwann würde die alte Chefin ja weg sein. Vielleicht käme ich mit ihrer Nachfolge aus der Sackgasse, in der ich mit zwei meiner drei Arbeitsbereiche stecke, wieder raus (der dritte Bereich läuft problemlos, da kann schlichtweg niemand sonst mitreden). Außerdem versicherten mir Kollegen, dass die Atmosphäre jetzt angenehm sei, es früher noch schlimmer war.
Als dann der Termin kam, in dem verkündet wurde, wer der neue Chef werden würde, war die Anspannung groß. Bei mir wich sie bald einem dicken Grinsen, denn: Der neue Chef war in den letzten viereinhalb Jahren mein Kollege. Ich weiß, mit ihm kann man gut arbeiten. Er ist nordisch by nature, kein Schnacker, kann Entscheidungen tragen, ist Teamplayer, kann Verantwortung übernehmen und hat einen Plan. Schnell war auch dem Team klar: Das Arbeiten wird angenehmer.
Jetzt sorgte der anstehende Ruhestand der Kollegin für viel Anspannung und Nervosität, denn ein reibungsloser Übergang zu ihrer Nachfolge muss gewährleistet sein. Der alten Chefin gelang keine Ausschreibung der Stelle, sonst wäre die Kollegin eher gegangen. In dem halben Jahr, das noch Zeit ist, wären Nachbesetzung und Einarbeitung kaum zu gewährleisten.
Der Aufgabenbereich der Kollegin ist inhaltlich sehr spannend, darunter ein Projekt, das mich begleitet, seitdem ich Schülerin war. Ich schlief ein paar Nächte drüber, dann fasste ich mir ein Herz und meinte zu der Kollegin: "Du, wenn deine Stelle ausgeschrieben wird, hätte ich Lust, mich darauf zu bewerben." Die Kollegin lachte und antwortete: "Ich habe dir schon vor 'nem halben Jahr gesagt, dass das genau dein Ding ist. Das wäre einfach ideal. Meine Unterstützung hast du." Ich beschloss, zuzuwarten, bis es eine Ausschreibung mit Stellenprofil gibt und dann noch mal zu überlegen.
Einen Tag später traf ich meinen alten Chef, der meinte, man mache sich Sorgen, wie besagte Stelle nachbesetzt wird, weil die Fristen weglaufen und eine geeignete Person nicht so einfach zu finden sein werde. Da ich schneller spreche als denke, entfuhr mir: "Na ja, M. meint, sie habe ihre ideale Nachfolgerin schon." - "Ach, wen denn?" - "Sie sitzt vor dir." - "Oh. Hast du das deinem Chef schon gesagt?" Stimmt, da war was.
Am nächsten Tag sagte ich dem Chef, dass ich meinen Hut in den Ring werfe, weil ich mich ärgern würde, wenn ich es nicht wenigstens versuche. Ich hätte nichts zu verlieren, wäre mit meiner jetzigen Stelle auch zufrieden, würde es aber bereuen, wenn ich nicht gucke, ob ich 'ne Chance habe. Ein knappes "Find' ich gut" war die Antwort. Ich informierte auch seine Stellvertretung, die nur "Super, vielen Dank!" sagte. Mit beidem hatte ich nicht gerechnet, denn in den letzten viereinhalb Jahren wurde selten gesehen, was ich kann.
Es kam und kam und kam keine Stellenausschreibung, und ich wurde langsam unruhig. Gleichzeitig begann der Chef, sich alle Arbeitsbereiche anzugucken, so dass ich ihm sagen konnte, wo's bei mir hakt. Und das fing bei so etwas Simplen wie dem Entrümpeln an.
Als meine beiden Laden-Kolleginnen mich das erste Mal durch's rappelvolle Lager führten, dachte ich, ich bin in einer Außenstelle des electrums gelandet: Die Regale waren mit alten, kaputten Druckern verstopft. Davor standen Sperrmüll und Rollwagen voller Altpapier und Kartonagen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn ich in dem ganzen Gerümpel noch eine Gutenberg'sche Druckerpresse gefunden hätte, dann hätten wir die Entwicklung des Druckhandwerks komplett dokumentieren können. Nun bin ich durch Chaos nicht so schnell aus der Fassung zu bringen, aber das verschlug mir die Sprache.
Ich erfuhr, die alte Chefin habe verboten, die Drucker zu entsorgen, weil wir ja vielleicht unter Umständen mal belegen müssen, dass der defekte Drucker tatsächlich defekt ist. Außerdem sei die Entsorgung von Elektroschrott höchst kompliziert, weil man da ja jedes Bauteil wegen der Schadstoffe einzeln entsorgen müsse. Und man muss das europaweit ausschreiben.
Konsequenterweise hob man die leeren Kartons der neuen Drucker auf, weil man damit auch im Zweifelsfall irgendetwas belegen will. Kaputter alter Drucker und leerer Karton des neuen Druckers standen jeweils in trauter Zweisamkeit nebeneinander. Wenigstens das hatte System.
Den Sperrmüll könne man nicht entsorgen, weil man dafür eine europaweite Ausschreibung machen müsse, und überhaupt sei darunter ja auch der eigens maß gefertigte tolle Messestand für einen einmaligen Messeauftritt in den frühen 1980ern. Den Stand kann man zwar nicht mehr aufbauen, weil Teile fehlen, aber wenn man noch mal an einer Messe teilnimmt, kann man die fehlenden Teile ja anfertigen lassen. Nun nehmen wir seit zehn Jahren nur noch an genau einer Messe teil, bei der wir den Stand gestellt bekommen, aber gut.
Das Entsorgen des Altpapiers ist wirklich körperlich sehr anstrengend, weswegen sich die Buttscher einer Kollegin in den Märzferien eine Pizza damit verdienen. Die machen ein Spiel daraus, die leeren Kartons einzeln die Treppen runter zu werfen, haben einen Heidenspaß, mit den Rollwagen die langen Flure entlang zu rasen und sind einen Tag gut beschäftigt. Oder der Mann einer Kollegin schickt im Sommer aus seiner Firma zwei Handwerker vorbei, die den Job übernehmen. Und bis dahin werden Papier und Kartonagen über Wochen und Monate halt gestapelt.
Warum haben wir keine Altpapiertonne? Weil die europaweit ausgeschrieben werden muss, weil man nicht weiß, wo man die hinstellt, weil die Tonne rund um die Uhr für die Müllmänner zugänglich sein muss und weil es doch die Altpapiercontainer im Keller gibt (die man nicht nutzt, weil - siehe oben).
Ich schlug vor, dass wir alle drei zusammen einmal die Woche Altpapier in den Keller bringen, denn das wäre weniger anstrengend, als alles ein halbes Jahr zu sammeln und dann über die Menge zu jammern, aber die beiden Laden-Kolleginnen zogen das Jammern vor.
Überhaupt lernte ich, dass man lieber jammert anstatt nach Lösungen zu suchen, und wenn sich dann doch mal eine Lösung anbahnt, die lieber zerredet. Ich vermute, die Ausbildung einer Verwaltungsfachangestellten besteht im Wesentlichen aus dem Erlernen dreier Sätze: "Das war schon immer so." - "Das haben wir noch nie so gemacht." - "Wo kämen wir denn hin, wenn das jeder so macht?"
Der Chef begriff schnell, dass man, bevor ich irgendein Konzept für Laden und Lager erarbeiten kann, erst mal entrümpeln muss, um einen Überblick zu bekommen, und meinte knapp: "Mach ma."
In vier Jahren im Haus, das Irre macht, habe ich so ziemlich alles über die Absurdität von Verwaltung gelernt, auch, wie man die Verwaltung mit eigenen Mitteln ad absurdum führt und mit den eigenen Waffen schlägt. Zuerst absolvierte ich also eine Fortbildung über das richtige Bestellen einer Sperrmüllabfuhr. Die gibt es wirklich, sie heißt nur anders, und außer dem Bestellen einer Sperrmüllabfuhr lernt man da noch andere nützliche Sachen, zum Beispiel die Entsorgung von Elektroschrott und das Bestellen einer Altpapiertonne.
Als das Team merkte, dass ich das mit dem Entrümpeln ernst meine, schnappatmete es: "Du traust dich was! Wir dürfen doch nichts wegwerfen!" Doch, dürfen wir. Die beiden Laden-Kolleginnen verfielen in Schockstarre. Von den anderen fiel eine Last ab und setzte Energie frei.
Sie listeten akribisch auf, wo sich was befindet (es war noch mehr, als ich sah, weil: Da gibt es noch zwei Kabuffs ...), schleppten das, was die IT abholen sollte, in mein Büro, türmten das, was ein Dienstleister abholen sollte, im Lager auf Rollwagen, wo, in pragmatischer Auslegung von Verwaltungsvorschriften auch eine alte Registrierkasse der Nachbarabteilung Zuflucht fand, standen helfend parat, als der Dienstleister kam, und freuten sich, als eine Viertel Tonne Elektroschrott weg war.
Da die Zusammenstellung des Sperrmülls noch etwas Zeit brauchte, ging ich erst mal das Altpapierproblem an. Mittlerweile waren dusseliger weise die Laden-Kolleginnen aus der Schockstarre erwacht. Als ich ihnen sagte, dass wir ab kommenden Dienstag eine 120l-Tonne für Altpapier haben könnten, brach die Diskussion los. Und bevor du fragst: Nein, diese Einwände habe ich mir nicht ausgedacht. Sie kamen wirklich.
Ist die 120l-Tonne nicht viel zu schwer? Muddderns, 80, und Schwiegermutter, 83, bewegen alleine volle 240l-Tonne, aber nun ja ...
Wer haftet, wenn es Blitzeis gibt und die volle Tonne vom abschüssigen Bürgersteig vor ein Auto schlittert? Sieh an, eben war die Tonne doch noch viel zu schwer, um sie überhaupt bewegen zu können.
Wer haftet, wenn es einen Orkan gibt und die leere Tonne einem Autofahrer vor die Windschutzscheibe weht? Hm, ich habe meinen Führerschein seit 35 Jahren. Ich kann nicht zählen, wie oft mir da eine Mülltonne vor's Auto wehte ...
Wer haftet, wenn marodierende Demonstranten die volle Mülltonne anzünden oder mit der leeren Barrikaden bauen? Nun habe ich noch nie eine Barrikade gebaut, aber irgendwas sagt mir, dass die Materialien der Baustelle gegenüber dafür viel effektiver sind. Und die fünf 480l-Altpapiertonnen des Geschäftshauses gegenüber brennen auch länger als unsere eine kleine Tonne.
Schließlich flossen Tränen, weil die Tonne ausgerechnet montags auf die Straße gestellt werden muss. Die Montags-Kollegin sah sich dazu nämlich nicht in der Lage, wollte aber auch nicht, dass ich, wenn sie im Laden ist, auf dem Weg in den Feierabend in den Laden komme, um die Altpapiertonne vor die Tür zu stellen. Den Ladentag tauschen wollte sie aber auch nicht. Die andere Kollegin sagte, sie wäre ja montags nie da, könne die Tonne ohnehin nicht bewegen, aber wenn ich mal im Urlaub oder krank wäre, würde die Tonne nicht geleert werden, und das ginge ja nun mal gar nicht, weswegen sie keine Tonne wolle, weil sie ja immer alles schleppen müsse. Jetzt war der Punkt erreicht, an dem ich nur noch schreien wollte.
Zum Glück steckte der Chef den Kopf durch die Tür und beendete die Diskussion: Die Tonne kommt, wir gucken ein Vierteljahr lang, wie's läuft, dann entscheiden wir neu. Wenn ich nicht da bin, stellt er die Tonne montags vor die Tür und holt sie dienstags wieder rein. Punkt.
Inzwischen haben wir von der testweisen zweiwöchentlichen Leerung auf wöchentliche Leerung umgestellt. Kollegen berichteten, dass an den Montagen, an denen ich nicht da war, regelmäßig zwei Kollegen samt Praktikantin plus Chef im Laden stehen, um auszulosen, wer die Tonne herausstellen darf. Genau so wird sie dienstags wieder in den Laden geholt. Die Montags-Kollegin, die sich doch nicht in der Lage sah, die Tonne vor die Tür zu stellen, beschwerte sich, dass sie nicht einmal selbst die Tonne herausstellen konnte, weil es immer schon jemand anderes machte.
Mittlerweile waren sechs Wochen vergangen. Die Stelle, auf die ich mich bewerben wollte, war immer noch nicht ausgeschrieben. Irgendwann im Vorbeigehen meinte der Chef: "Ach übrigens, die Nachbesetzung klappt nicht bis Januar. Und überhaupt, warum soll ich ein langwieriges Bewerbungsverfahren machen, wenn ich die Beste dafür eh schon im Team habe, nur umsetzen muss und dann sofort einarbeiten lassen kann? Ich veranlasse jetzt deine Umsetzung."
So viel Vertrauen in meine Fähigkeiten bin ich schlichtweg nicht gewohnt.
Vier Wochen später sagte er ebenfalls im Vorbeigehen: "Deine Umsetzung geht klar. Morgen sage ich allen, dass du ab Januar für den Bereich verantwortlich bist und ab Oktober eingearbeitet wirst."
Meine Umsetzung wurde vom Team teilnahmslos aufgenommen, was mich irritierte. Inzwischen weiß ich: Einige nahmen Anlauf, um nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub richtig loszulegen. In den letzten vier Wochen führte ich vor allem mit den beiden Laden-Kolleginnen völlig absurde Diskussionen. Doch, es gibt noch absurdere Diskussionen als die über die Altpapiertonne.
Den beiden Laden-Damen ist klar, dass mit dem Chef und meiner Nachfolge ein neues Konzept kommt, dass sie sich aus ihrer Komfortzone heraus bewegen müssen, dass es nach 45 Jahren Veränderungen in dem einen oder anderen Arbeitsablauf geben wird.
Normalerweise werden die beiden in solchen Situationen krank, aber diesmal entscheid sich eine, durchzuhalten, vielleicht auch, weil ich ihr mehrfach deutlich sagte, dass sie einen verdammt guten Job macht, das auch in ihrem Beisein dem Chef sagte und es nahezu täglich immer wieder den Kolleginnen sage, die sie seit Jahren herunter machen. "Das hat mir noch niemand gesagt", strahlte sie, und das Strahlen war einfach schön.
Ja, die Kollegin ist wirklich umständlich, Diskussionen mit ihr werden schnell absurd, aber jeder spinnt nun mal auf seine Weise, und hat man sich erst daran gewöhnt, merkt man, dass sie wirklich was kann. Man sieht ihr den Stress der letzten Wochen deutlich an, aber sie hält durch. Sie weiß: Bald kommt jemand, der ihr Entlastung bringt. Bald kommt außerdem jemand, der nur für den Laden verantwortlich sein wird, was sie ebenfalls entlastet. Und dieses "Bald" wird binnen eines sehr absehbaren Zeitraums sein.
Die zweite Laden-Kollegin verfiel erst in blinden Aktionismus, um dann wie gewohnt krank zu werden. Da sie ohnehin entweder im Urlaub oder krank oder im Urlaub krank ist, fällt ihre Abwesenheit nur montags auf, und da muss ich sie vertreten. Bis Januar wird es eine Lösung geben, die sie und das Team entlastet - was die alte Chefin in neun Jahren nicht schaffte, erkannte der neue Chef in kaum vier Wochen.
Die Kollegin, die in mir erst die ideale Nachfolgerin sah, freut sich auf einmal gar nicht mehr, weil sie merkt: Es geht auch ohne sie. Meine Einarbeitung besteht im Wesentlichen darin, dass sie mir zwei Mal in der Woche zwei Stunden lang einen Monolog hält und, wage ich eine Zwischenfrage, anfängt, zu schreien. Parallel hetzte sie eine andere Kollegin auf, sie sei doch auch mit einem Drittel für meinen zukünftigen Arbeitsbereich verantwortlich und damit meine Vorgesetzte, weil sie mehr verdient als ich.
Diese Woche war es so heftig, dass der Chef in mein Büro kam und fragte: "Ist es eigentlich sehr schlimm? Du musst was sagen, dann greife ich ein." Ich war völlig perplex, denn Chefs, die eingreifen, vermisste ich in den letzten neun Jahren.
Ja, es ist sehr schlimm. Ich habe Stress-Asthma, nächtliche Panik-Attacken, eine gereizte Magen-Schleimhaut, Sehstörungen und Wein-Anfälle. Nur: Spricht der Chef jetzt mit der Kollegin, wird alles noch schlimmer. Sie ist selbst aus vielerlei Gründen physisch und psychisch angeschlagen, nicht mehr Herrin ihrer selbst. Wir lassen sie wüten, atmen am 2. Januar tief durch und fangen neu an.
Und: Das Geschrei an sich kann ich ab. Das habe ich in den viereinhalb Jahren mit Kollegin II auch ertragen. Mehr Sorge macht mir, dass von ihr nun eine Kollegin aus dem Hut gezaubert wurde, die die Federführung in meinem Bereich haben will und die schon länger in meinen Kompetenzbereich eingreift.
Es wird also im Januar Gespräche geben, in denen Kompetenzbereiche festgelegt und Arbeitsplatzbeschreibungen glatt gezogen werden. Der Chef hat sich klar positioniert: "Die Federführung bei dem Projekt hast du, und solange ich Chef bin, wird offen kommuniziert. Ich dulde in meinem Team kein Herrschaftswissen, keine Hetze oder heimliche Absprachen. Hier wird niemand Albträume haben."
Mein Schreibtisch ist leer. Ein Arbeitsbereich ist bereit zur Übergabe an den Chef, der ihn übernehmen wird. Die anderen beiden sind bereit zur Übergabe an meine Nachfolge. Ich werde weiterhin Teilzeit arbeiten, so dass ich mir regelmäßige Auszeiten nehmen kann. Mit der einen Laden-Kollegin werde ich weiterhin absurde Diskussionen führen, aber hey, ich mag absurdes Theater, da passt das schon. Die künftige zweite Laden-Kollegin sowie meine Nachfolge werden von Anfang an wissen, was sie erwartet und entsprechend eingearbeitet.
Im Juni 2019 wird es bei einem meiner drei Projekte eine bunte, fröhliche 50-Jahr-Feier geben. Ich bin zudem wild entschlossen, dieses Projekt ins digitale Zeitalter zu führen. Das gilt auch für das zweite Projekt, das ich langsam aus seinem Koma erwecken möchte. Schließlich will ich damit im Oktober 2020 das 75jährige Jubiläum mit viel Musik, Theaterdonner, Glitzer und Konfetti feiern. Das dritte Projekt, für das ich verantwortlich bin, läuft so vor sich her, aber auch dafür habe ich die eine oder andere Idee nach der Devise "Richtig oder gar nicht".
In zwei Wochen wird der Sperrmüll abgeholt.
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