Montag, 15. Oktober 2018

Ehemaliges Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager in der Welckerstraße 6

Montags gegen Nazis.
Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesenAlle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Das blaubraune Pack kündigte an, im Herbst wieder demonstrieren zu wollen, diesmal monatlich. Nachdem sie sich im September die 11. Klatsche für dieses Jahr von der demokratischen Mehrheit der Stadt abholten, haben sie im Oktober prompt pausiert. Im November müssen wir dann mal wieder zeigen, wer das Volk ist und wer völkisch.


Blick in die Welckerstraße, wo sich zwischen 1943 und 1945 ein Zwangsarbeitslager der Firma Dello befand. 
In direkter Nachbarschaft zum Logenhaus, in der einstigen Welckerstraße 6, befindet sich bis in die 1970er Jahre hinein die Opel-Generalvertretung von Ernst Dello & Co.. Im dritten und vierten Stockwerk des langgestreckten, mehrstöckigen Gebäudekomplexes gegenüber der Staatsoper wird im Juli 1943 ein Lager für ca. 180 sowjetische und französische Kriegsgefangene sowie französische Zwangsarbeiter eingerichtet. 

Das von Soldaten bewachte Lager ist eines von über 1.100 Zwangsarbeitslagern auf dem Hamburger Stadtgebiet. Es bleibt bis zur Befreiung im Mai 1945 bestehen. In welchen Bereichen die Männer eingesetzt wurden, lässt sich aus den vorliegenden Quellen nicht ersehen. Ich vermute, sie mussten Trümmer räumen und beim provisorischen Wiederaufbau zerstörter Häuser helfen. 

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