Montag, 27. Januar 2020

Das ehemalige Zwangsarbeitslager in der Reeperbahn 168

Wir haben uns da was eingetreten. Es ist braun. Es riecht nach Faschismus, Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus. Wir hatten schon mal Faschismus in Deutschland. Mein Bedarf daran ist hinreichend gedeckt. Ich muss keinen faschistischen Staat erleben. Mir reichen die Erinnerungen an den, den es zwischen 1933 und 1945 gab.

Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst.

Blick auf das Gebäude Reeperbahn 168. Im Dachgeschoss befand sich ein Zwangsarbeiterlager.
Unweit des ehemaligen Logierhauses Concordia in der Reeperbahn 152 / 154 befand sich in Hausnummer 168 im Dachgeschoss eines Wohnhauses ein weiteres Zwangsarbeitslager der Deutschen Werft.

Das Haus scheint eine wechselhafte Geschichte zu haben, denn zu Beginn des 20. Jahrhunderts finden sich unter dieser Adresse beispielsweise Gäthgen's Hamburger Varieté- und Burlesken-Ensemble, aber auch eine Lotterieloshandlung von Max Isenthal.

Zu dem Lager gibt es nur einen Hinweis. Weder ist bekannt, wer dort untergebracht war noch, wie lange es bestand. Mehr zur Zwangsarbeit bei der Deutschen Werft schrieb ich schon im Beitrag zum ehemaligen Logierhaus Concordia.

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