Sonntag, 6. Februar 2022

#WMDEDGT 02/22: Heiter bis wolkig

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Sonnabends klingeln hier zwei Wecker, denn der Gatte muss zum Reha-Sport. Seine heutige Form ist kein Vergleich zu der vor einem Jahr! Unter der Woche klingelt meist nur mein Wecke, kann der Gatte meistens ausschlafen, denn er ist ja inzwischen Rentner.

Während der Gatte wach wird, setze ich Kaffee auf, registriere mal wieder besorgt den Kaffeeverbrauch (ein Pfund pro Woche, seitdem wir beide zu Hause sind) und esse eine Scheibe Schwarzbrot mit Butter und Salz - dass ich um diese Zeit schon Hunger habe, ist ungewöhnlich. Dann den Daumen verpflastern - beim Renovieren kappte ich den letzte Woche fast mit einem Cutter, aber zum Glück heilt bislang alles gut, kann ich nachts schon den Verband abnehmen.

Dem Gatten geht's eigentlich ganz gut, aber er wünscht sich dennoch den Fahrdienst zum Sport. Ich hatte ihm ja zugesagt, dass ich ihn fahre, solange er das Gefühl hat, er schafft es noch nicht alleine. Also anziehen und los. Das Karlchen verbrachte die Nacht vorm Haus, weil wir gestern damit einkaufen waren und ich es nicht umparken wollte. Zum Glück fror es über Nacht nicht. 

Während der Gatte beim Sport ist, gehe ich zum Bäcker und kaufe die üblichen 3Bs: Brot, Brötchen, Berliner - letztere sind bei diesem Bäcker einfach grandios, besser als der Kuchen, den er im Angebot hat. Diesmal gehe ich etwas schneller, denn die Sonne scheint endlich mal wieder, und da möchte ich eine etwas größere Runde durch die Steenkampsiedlung drehen, vorbei am Stolperstein für Leopold Simonsohn. Sein Sohn Wilhelm, Jahrgang 1919, ist immer noch als Zeitzeuge unterwegs - Respekt! Außerdem ist die Luft klar und kalt, da muss ich mich quasi warm laufen. 

Als ich auf dem Rückweg an der Ampel stehe, kommen zwei Transporter mit den Polizeipferden an mir vorbei. Wenn sie außer Dienst sind, weiden sie bei uns vor der Haustür. Heute sind sie im Dienst, werden am Nachmittag bei den Quer"denker"-Demos am Jungfernstieg eingesetzt. 

Der sogenannte Rapunzelturm, ein 1901 erbauter Wasserturm in der Bahrenfelder Theodorstraße. Leider steht er seit drei Jahren leer, sucht vergeblich einen Käufer und verfällt. 

Nach einer Stunde bin ich wieder auf dem Parkplatz des Sportvereins, lese noch bummelig zehn Minuten in "Westwall*", und dann ist der Gatte da, wirft seine Tasche energiegeladen auf den Rücksitz. Was für ein Unterschied zu den letzten Wochen! Der Sport und vor allem auch die "Herrenriege", mit der er gerne plaudert, tun ihm merklich gut. Die beiden älteren Herren wissen aus eigener Erfahrung, was er durchmacht. Das hilft.

Kaum ist der Gatte im Auto, setzt ein Regenschauer ein. Der Gatte ist so fit, dass wir noch kurz zum Supermarkt fahren, einen fehlgekauften Wasserkocher umtauschen und gucken, ob wir etwas vom Angebotskaffee bekommen - vergeblich. Zukünftig müssen wir da schneller sein. Der Gatte ist ja ohnehin fast jeden Tag unterwegs, da kann er sich darum kümmern. Wie jedes Mal, wenn wir zusammen unterwegs sind, merke ich, dass ich unsere gemeinsamen Autofahrten mag, weil wir da über alles mögliche reden. 

Zuhause. Vor den Frühstück erstmal Mudderns anrufen. Sie wird nervös, wenn wir nicht jeden Tag zur gleichen Zeit telefonieren. Das ist verdammt anstrengend. Dann frühstücken, Zeitungen lesen und am heutigen  Samstagsplausch schreiben. 

Nach dem Frühstück widmet sich der Gatte wieder dem Zusammenbau seiner beiden Kleiderschränke. Er braucht erfreulicherweise keine Hilfe. Es geht bei ihm langsam voran, aber es geht. Ich nutze derweil eine Regenpause, putze das Schlafzimmerfenster und bringe die Jalousie an - endlich wieder im Dunklen schlafen! Als ich fertig bin, setzt der nächste Graupelschauer ein. 

Am frühen Nachmittag braucht der Gatte immer noch keine Hilfe, also lege ich mich auf's Sofa, Schlaf nachholen. Mein CPAP-Gerät funktioniert seit einigen Wochen nicht richtig. Ich hangle mich nachts von Erstickungsanfall zu Erstickungsanfall, bin morgens wie gerädert und eigentlich nicht funktionsfähig, aber nützt ja nichts. Der Gatte weckt mich nach zwei Stunden, und da das CPAP-Gerät tatsächlich mal funktionierte, bin ich endlich mal wieder wach. 

Der Gatte entsorgt die Verpackungen der Schubladen, während ich Tee koche. Dann freuen wir uns gemeinsam, dass alle zehn Schubladen seiner beiden Schränke montiert sind. Teezeit mit Berlinern und überlegen, wie es mit dem Schrankaufbau weitergeht. Beschluss: Erst wird der Schrank des Gatten fertiggestellt, damit er einräumen kann. Dann lichtet sich das Labyrinth, durch das wir uns seit drei Wochen kämpfen, etwas. Wir haben nicht damit gerechnet, dass uns die Schlafzimmerumgestaltung solange aufhält. Müssten wir täglich aus dem Haus, hätte zumindest ich ein ernsthaftes Problem, denn ohne Kramen komme ich nur an Strandkleider. Der Gatte hat immerhin Zugang zu einem Curver mit T-Shirts.

Morgen versuchen wir uns also an der Befestigung von zwei Schwebe-Schiebetüren. Yeah. Oder so. Dann aber ist das Schlimmste geschafft. Meine beiden fehlenden Schränke sind dann quasi Selbstgänger. Wenn wir dann auch noch eine Lösung für die Nachttische fanden, Rollos für meine Schränke hängen (für Türen ist kein Platz), der Gatte für Elektrik und Licht sorgte, der Fernseher angeschlossen ist, ist das Schlafzimmer komplett, haben wir wieder ein Esszimmer (dort stehen aktuell Klamotten und Schrankteile). Es wäre gut, wenn das alles vor dem anstehenden Urlaub erledigt ist. Das Packen wird sonst zu einer Herausforderung.

Das Paket mit dem aussortierten Besteck für die Berliner Stadtmission fertig machen, die Packliste für Dänemark überarbeiten, ein bisschen bloggen, dann auf's Sofa zum Hamburg Journal und parallel wie jeden Sonnabend die Tabletten-Wochendosen auffüllen. Der Gatte rumohrt derzeit in der Küche, bereitet das heutige Abendessen zu. Das ist schön, zeigt, wie gut es ihm geht.

Abendessen, sofasitzen, stricken und Krimi gucken. Als Folge der vielen schlaflosen Nächte der letzten Wochen fallen mir schnell die Augen zu. Also früh ins Bett in der (vergeblichen) Hoffnung, endlich mal eine Nacht durchzuschlafen. Vorher lese ich aber noch ein gutes Stündchen in "Westwall*". Ich bin froh, dass ich nicht aufgab, nachdem mir TV-Serie und Hörspiel missfielen. Als Buch gefällt mir die Geschichte sehr gut. Zum Glück lese ich es als eBook mit beleuchtetem eReader, denn im Schlafzimmer gibt's ja noch kein Licht ...

Das Rezept zum Tag ist verlinkt.

*Affiliate links

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.