Sonntag, 10. April 2022

Ausgelesen: Bücher im März 2022

Frühstücken und lesen.
Momentan bin ich irgendwie fernsehmüde, mag nicht sofasitzen und stricken, was insofern doof ist, da ich einige #IKnitForUkraine-Projekte habe, aber nun ja. Jedenfalls komme ich so gut zum Lesen.

Durch einen TV-Bericht wurde ich auf die Frau-Helbing-Reihe* um eine Schlachterwitwe im Hamburger Grindelviertel von Eberhard Michaely aufmerksam und lieh "Frau Helbing und der tote Fagottist*" aus. Frau Helbing glaubt nicht, dass ihr freundlicher Nachbar, der namhafte Fagottist Henning von Pohl, einen allergischer Schock durch drei Wespenstiche erlitt, sondern geht von einem Verbrechen aus, liest sie in ihrer Freizeit doch am liebsten Kriminalromane. Leider hält nicht nur ihre exzentrische Freundin Heide ihren Verdacht für ein Hirngespinst, sondern auch die hochnäsige Kriminalkommissarin Schneider. Nur der Schneider Herr Aydin hat ein offenes Ohr für Frau Helbing und ermutigt sie, ihrem Instinkt zu folgen. 

Die Figuren sind ausgesprochen liebevoll gestaltet, das Lokalkolorit stimmt, so dass ich mir gleich den zweiten Band, "Frau Helbing und der verschollene Kapitän*", auslieh. Als Frau Helbing ihre demenziell erkrankte Nachbarin Frau Paulsen im Pflegeheim besucht, begegnet sie dort zufällig einem alten Angelfreund ihres verstorbenen Mannes. Früher ist Fiete Jacobsen von Hamburg aus als Kapitän um die halbe Welt gefahren. Dem bringe ich mal eine Portion Labskaus vorbei, sagt sich die pensionierte Fleischereifachverkäuferin. Allerdings eröffnet ihr Fietes Betreuerin Frau Fischer unter geheimnisvollen Andeutungen, Herr Jacobsen werde bald umziehen. Und dann passiert es: Gerade als Frau Helbing das Heim verlässt, stürzt Frau Fischer aus einem Fenster im dritten Stock. Sterbend haucht sie noch ein letztes rätselhaftes Wort. Die passionierte Krimileserin Frau Helbing weiß sofort: Hier liegt ein Verbrechen vor. Als dann auch noch Fiete spurlos verschwindet, steckt Frau Helbing, sehr zum Unmut der Hamburger Polizei, mitten in ihrer zweiten Mordermittlung.

Meine Buchhalter sind zwei
Dackel-Messerbänkchen.
Auch hier stimmte wieder alles, so dass ich beide Bücher bestellte, um sie Mudderns zu Ostern zu schenken, denn ich kann mir vorstellen, dass ihr die Reihe auch gefällt. Den dritten Band, "Frau Helbing und die schwarze Witwe*", bestellte ich gleich mit. Den bekommt sie, wenn ich ihn ausgelesen habe.

Mit "Die Zukunft der besonderen Kinder*" endet die sechsbändige Fantasy-Reihe über Jacob Portman, die besonderen Kinder und die Ymbrynen, die sie beschützen, geschrieben von Ransom Riggs*. Ich hatte nach so viel Hamburg-Kolorit bei "Frau Helbing" Probleme, in die Handlung zu finden, aber dann legte ich das Buch kaum noch aus der Hand. 

Im letzten Band der Reihe findet sich Jacob im Haus seines Großvaters Abe in Florida wieder, dort, wo alles begann. Bei ihm ist seine Freundin Noor. Jacob weiß zwar weder, wie sie dort hingelangt sein können, noch, weshalb sie überhaupt noch leben. Aber eines weiß er mit tödlicher Sicherheit: Caul ist aus der Bibliothek der Seelen zurückgekehrt. Jetzt bleibt den besonderen Kindern nur noch eine letzte Hoffnung: Noor zum Treffpunkt der sieben Prophezeiten zu bringen. Falls sie die Hinweise auf dessen geheime Lage entschlüsseln können …

Schade, dass die Reihe zu Ende ist, aber im September erscheint ein weiterer Band aus dem Universum der besonderen Kinder. 

Ich habe immer Mitleser.
Von Florida aus ging's ins Alte Land. Mudderns erzählte von der Reihe um die Polizeireporterin Gesa Jansen von Hanna Paulsen, und auch mir gefielen die beiden Bände "Der tote Journalist*" und "Feuer im Alten Land*". Die beiden Fälle waren spannend, und es machte Spaß, zu verfolgen, wie sich die Beziehung zwischen Gesa und ihrem Kollegen Björn langsam entwickelt. Ich hoffe auf eine Fortsetzung.

Mit "Die Frau aus der Nordsee*" las ich den aktuellen Band aus der Reihe um die Inselkommissarin Lena Lorenzen von Anna Johannsen*. Diesmal geht es um Maren Witte, eine junge Frau, deren Leiche aus der Nordsee geborgen wird. Zwei Wochen vor ihrem Tod hat sie heimlich entbunden und das Kind in einer Babyklappe abgegeben. Lena Lorenzen übernimmt den Fall und ermittelt auf Pellworm, der Insel, auf der Maren aufgewachsen ist. Die Eltern des Opfers sind bestürzt über den Verlust, doch schnell wird klar, dass der Kontakt mit der Tochter seit längerer Zeit auf ein Minimum reduziert war. Auch sonst werfen die Ermittlungen einige Fragen auf: Wie konnte die junge Frau sich ein teuer eingerichtetes Appartement in Kiel leisten, obwohl sie keiner regulären Beschäftigung nachging? Und wer ist der Vater des Neugeborenen? 

Der achte Band ist genau so solide wie die Vorgänger, und ich freue mich auf den neunten Band "Der Mann in den Dünen*", der im Juni erscheint.

Nach so viel Spannung brauchte ich einen Schmachtfetzen, und da ist "Mehr als die Finsternis*", der zweite Band der Gut Mohlenberg-Reihe von Melanie Metzenthin* gerade richtig. Nachdem ich mit "Verstummte Liebe*" nicht so richtig warm wurde, passte hier wieder alles. Die Handlung spielt 1923. Die Wirtschaftskrise hat Deutschland fest im Griff. Friederike von Aalen ist froh um jeden Patienten auf Gut Mohlenberg, der die Behandlung in ihrer Einrichtung für psychisch Kranke noch bezahlen kann.

Neupatientin ist die aufmüpfige Luise. Die Eltern der 17jährigen möchten sie vor allem weitab vom kriminellen Einfluss ihrer Freunde wissen. Unerwartet trifft eine weitere junge Frau ein: eine traumatisierte Schwangere, die hartnäckig schweigt. Gelingt es Friederike, hinter ihr Geheimnis zu kommen, um ihr zu helfen? Schließlich bringt die Unbekannte ein dunkelhäutiges Kind zur Welt. Ein Skandal im Lüneburg der 1920er-Jahre.

Ich bin gespannt auf eine Fortsetzung.

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