Samstag, 2. April 2022

Samstagsplausch KW 13/22: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CVII

Kaum zu glauben, dass wir letzte Woche noch im Garten saßen! Donnerstag wurde es plötzlich doch noch Winter, und ich traute meinen Augen kaum, als ich morgens aus dem Fenster guckte. Zum Glück musste ich nicht ins Büro, sondern konnte zu Hause arbeiten. Die Schneemengen waren beachtlich und bogen die Sträucher im Garten ordentlich. Vorm Nistkasten auf dem Schuppendach lag der Schnee so hoch, dass ich überlegte, Schnee zu schieben, damit die Meisen in ihre Behausung kommen. Die Nachbarskinder hatte Spaß beim Schneemannbauen. Ich hätte nichts gegen einen längeren richtigen Winter gehabt, wenn auch nicht unbedingt im April, aber es setzte schnell Tauwetter ein.

Ob ich vor der Meisen-Villa Schnee schieben sollte?

Hier gilt seit mittlerweile 107 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Unsere Kontakte sind auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter. Der Gatte wurde im ersten Corona-Jahr schwerkrank, ist inzwischen berufsunfähig verrentet und schwerbehindert. Es geht uns vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus. 

Ich bin dankbar, dass Corona uns bislang verschonte. Angesichts der hohen Infektionszahlen mit noch höherer Dunkelziffer, weil kaum noch getestet wird, werden wir unser bisheriges Verhalten kaum ändern. Wir sind natürlich geimpft, inzwischen vierfach, aber angesichts unserer Vorerkrankungen ist eine Corona-Infektion wenig ratsam. 

In diesem Monat bin ich viel verabredet und unterwegs, bin u.a. in Niedersachsen, wo so ziemlich alle Corona-Regeln aufgehoben wurden, aber auch wenn's komisch ist, werde ich in Restaurant und Museum weiterhin Maske tragen. Anders wäre es, wenn 2G- oder 3G-Regeln gelten würden, aber die Quer"denker" haben sich ja mit Hilfe der FDP fast überall durchgesetzt. Jetzt gilt fröhliches Durchseuchen, und da mag ich nicht mitmachen. Ich bin gespannt, wie lange es von einer Maskenakzeptanz bis zu einem Maskenverbot dauert. Ob's dann auch Atteste für Maskenträger gibt? Ich bin auch froh, in einem kleinen gallischen Dorf zu leben, in dem die meisten Corona-Regeln weitergelten. Prompt kündigten AfD und ein FDP-Politiker an, dagegen zu klagen - da kommt zusammen, was zusammen gehört.

Manchmal wohnen wir im Zauberwald.

Im Büro beschäftigen uns neben den normalen Projekten die Flüchtlinge aus der Ukraine. Wir haben inzwischen eine AG, die sich zwei Mal wöchentlich trifft, viele Ideen und die Hoffnung, vieles umsetzen zu können, anders als 2015, als die Kolleginnen von der Leitung ausgebremst wurden. Auch wenn wenn wir immer von den ukrainischen Flüchtlingen sprechen, ist klar, das jede Nationalität gemeint ist (was nicht unbedingt alle Kooperationspartner so sehen). Schwierig ist, dass wir nicht wissen, für welchen Zeitraum wir planen sollen, denn die ukrainischen Flüchtlinge gehen davon aus, schnell wieder in ihre Heimat zurückzugehen, was uns angesichts der Zerstörungen z.B. in Mariupol wenig realistisch erscheint, aber wer weiß. Ich hoffe, dass die Projekte nicht sofort eingestellt werden, wenn die ukrainischen Flüchtlinge wieder zu Hause sind, sondern dann weiterhin Neu-Hamburgern aus anderen Nationen zu Gute kommen - wir werden sehen. Die Zusammenarbeit mit der Schwangerschaftsvertretung der Chefin lässt sich gut, die Zusammenarbeit mit der Kollegin, die mich unterstützen soll, klappt - so darf es gerne weitergehen.

Bei allem, was zurzeit anliegt, bin ich heilfroh, dass mein CPAP-Gerät endlich wieder einwandfrei funktioniert. Das letzte Vierteljahr war schlimm, ich war völlig neben der Spur, kämpfte mit Sekundenschlaf und war am frühen Nachmittag kaum noch zu gebrauchen, weil ich nur noch schlafen wollte. Jetzt halte ich wieder ganze Tage durch, bin leistungsfähiger und belastbarer. 

Den Müttern und Tante geht's gut. Mudderns bekam anscheinend einen angemessenen Pflegegeldbetrag bewilligt, der die Kosten deckt - anscheinend, weil sie mir den Brief am Telefon vorlas und ich nicht sicher bin, ob bei mir alles richtig ankam, weil es immer etwas wirr ist, wenn Mudderns vorliest. Mudderns Gesellschafterin kann dann zukünftig zwei Mal in der Woche kommen. Das wird Mudderns gut tun. Es scheint auch zu laufen, dass mir Mudderns Betreuung auf die Rente angerechnet wird. Das ist unter bestimmten Bedingungen, die ich erfülle, ab Pflegestufe 2 möglich. Mudderns wird tüdeliger, sucht immer öfter nach Begriffen. Mal schauen, wie sich das entwickelt. 

Der Gatte macht sich Sorgen, weil Schwiegermutter immer verwirrter wird, sich teilweise ... originell ... benimmt. Auch hier gilt: Mal schauen, wie sich das entwickelt. Der Gatte wird demnächst eine Woche mit ihr verreisen. Das wünschte sie sich zum Geburtstag. Ich hoffe, er ist schon wieder so belastbar. Da die beiden sich seit Monaten ständig in den Haaren liegen, weil Schwiegermutters Benehmen oft gelinde gesagt unverschämt ist, kann das sehr anstrengend werden.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

2 Kommentare:

  1. Es liest sich alles recht positiv. Auch wenn die Schwiegermutter etwas origineller wird. So ähnlich würde ich den Zustand meiner Eltern auch gerne betiteln. Aber mit ihnen verreisen, würde ich definitiv nicht mehr!
    Hab eine schöne Woche
    Andrea

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    1. Ja, im Moment sind wir in einigermaßen ruhigem Fahrwasser. Schwiegermutter ist noch recht reiselustig, bräuchte aber mehr Hilfe als sie wahrhaben möchte. Nach ihrer Geburtstagswoche möchte sie nach Bayern, und ich bin gespannt, wie das klappt, zumal die sehr gebrechliche Tante mit soll.

      Eine gute Woche wünscht Sabine

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.