Mittwoch, 8. Januar 2025

Ausgelesen: Bücher im Dezember 2024

Das Rudel liest.
"Eine Frage der Chemie*" von Bonnie Garmus* war eines der vielen Bücher, das mich in den letzten Wochen umhaute. Irgendwie hatte ich Glück beim Aussuchen der Bücher in der örtlichen Onleihe. Es fiel mir schwer zu glauben, dass die Figur der Elisabeth Zott komplett fiktiv sein soll. Zott lebt Anfang der 1960er Jahre, als Frauen an den Herd gehörten. Sie aber will partout Chemikerin werden. Nachdem sie sich gegen sexuelle Übergriffe wehrt, wird sie aus dem Promotionsprogramm ausgeschlossen. Verwitwet und alleinerziehend, bringt sie ihre kleine Familie erst mit einem chemischen Labor in ihrer Küche und dann als Fernsehköchin durch - wobei ihre Kochsendungen purer Chemie-Unterricht sind. Gleichzeitig macht sie die Bedeutung der kochenden Hausfrau für Familie und Gesellschaft deutlich und bringt eine Reihe von Frauen dazu, ihre Träume zu verwirklichen. Absolut lesenswert! Wir haben es auch zu Weihnachten verschenkt.  

Eigentlich wollte ich diesen Monat in die Wladimir Kaminer*-Lesung, aber es ging sich nicht aus. So las ich dann seine Schrebergarten-Erlebnisse "Mein Leben im Schrebergarten*" und "Diesseits von Eden*

"Jaffa Road*" von Daniel Speck* hielt mich ziemlich auf. Das Buch nahm und nahm kein Ende. Es ist weder schlecht noch umspannend, nur einfach langatmig, süßlich-kitschig, voller ungeahnter Entwicklungen und und Klischees, einfach so gar nicht meins (und die Geschichtsklitterungen sowie einseitige antisemitische Darstellung des Nahost-Konfliktes oder das Olympia-Attentat, ein Kollateralschaden, blende ich hier aus). Im Mittelpunkt stehen Nina, ihre Tante Joëlle und Elias. Sie wollen das Erbe von Ninas Großvaters bzw. Joëlles und Elias' Vater Moritz Sarfati antreten und treffen sich dafür in Palermo. Joëlle ist Jüdin, Elias Palästinenser, Nina ist Deutsche. Gemeinsam kommen sie den drei Familien, die Moritz, der als im Zweiten Weltkrieg verschollen galt, hatte, auf die Spur.

Zu "Jaffa Road" gibt es zwei Vorgängerbände, "Bella Germania*" und "Piccola Sicilia*". In jedem steht eine von Moritz Sarfatis Familien im Mittelpunkt, die lange Zeit nichts voneinander wusste. Ich habe beide Bände auf dem Kindle, aber noch nicht gelesen, denn mein momentaner Eindruck ist, es wird getretener Quark. Jedenfalls muss man die beiden Romane nicht kennen, um "Jaffa Road" zu lesen.

"Feldpost*" von Mechtild Borrmann* fand ich anfänglich spannend, dann langatmig, und am Schluss hatte ich den Eindruck, die Autorin wolle schnell zum Ende kommen, weil die vereinbarte Zeichenanzahl erreicht ist. Das Ende war jedenfalls sehr abrupt. Aus dem Klappentext: "Adele ist verschwunden." Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich eine Tasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis. Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben? Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.

Mit "Die vergessenen Kinder*" von Emily Gunnis* gehe ich in den Januar. Der Original-Titel des Romas ist übrigens "The Girls Left Behind*", und mir ist unverständlich, warum in der deutschen Übersetzung aus "Girls" "Kinder" wurde. Im Mittelpunkt stehen ausschließlich Mädchen und Frauen. 

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Dienstag, 7. Januar 2025

Meine Häkelkrippe aus dem Häkel-Adventskalender von Gründl

Im letzten Yarncamp wurde ich von der Häkelkrippe angefixt, aber damals stand der Umzug bevor, also war ich vernünftig und kaufte sie nicht. In diesem Herbst musste ich sie aber endlich haben. In meiner Verpeiltheit ging ich noch bis Mitte Dezember davon aus, dass die Krippe nur aus den Figuren von Maria und Joseph, dem Jesuskind, Schaf und Esel besteht. "12 Amigurumi in 24 Tagen" kam bei mir nicht an.

Rechtzeitig zum Dreikönigstag wurde meine Häkelkrippe aus dem Häkel-Adventskalender komplett fertig. Theoretisch hätte ich Zeit bis zum 2. Februar gehabt, denn strenggenommen endet die Weihnachtszeit erst mit Mariä Lichtmess, aber ich wuchs mit Weihnachtsende am Dreikönigstag auf.  

Die Häkelkrippe im Überblick inkl. drei Hasen. Der Schleier von Maria ist verrutscht - ich dachte, ich könnte auf das Festnähen verzichten.

Mir hat das Häkeln Spaß gemacht, wenngleich es eine Herausforderung war. Ich kann nicht gut häkeln, sondern kämpfe mit jeder Masche. So brauche ich für einen Körper dann schon mal drei Stunden. Zwölf Figuren in 24 Tagen waren für mich nicht machbar, zumal ich nebenbei auch noch Tannenbäume für Weihnachtskarten und die Chanukka-Girlande häkeln musste. Teilweise hatte ich auch mit der Anleitung meine Schwierigkeiten, zum Beispiel bei den Häkelschriften für die Rücken von Schäfchen, Eselchen und Öchslein oder denen für die Bärte. Doch, doch, ich kann zählen, aber bei mir waren es immer zu wenig Maschen bei den Rücken und zu viele bei den Bärten. Der Esel hat deswegen ein Rückenleiden. Beim Öchslein und später bei den Bärten machte ich dann die Maschenzahl für mich passend.

Bei Maria ist gut zu sehen, was passiert, wenn frau denkt, es wäre eine gute Idee, den Hals eine reihe länger zu häkeln, und zudem den Schleier nicht festnäht.

Ausgesprochen schwierig fand ich das Annähen der Köpfe. Meine Figuren haben deswegen zum Teil eine sehr merkwürdige Kopfhaltung. Immerhin schaffte ich es, dass sie alle irgendwie nach vorne gucken. Ich habe mich zudem schnell über die Anleitung hinweg gesetzt, wonach der Kopfschmuck vor dem Annähen des Kopfes befestigt werden soll. Ich machte das erst, wenn der Kopf irgendwie mit dem Körper verbunden war. Bei Maria verzichtete ich auf das Festnähen des Schleiers, was doof war. Das muss ich noch nachholen. Übrigens dachte ich bei Maria und Joseph, es wäre eine gute Idee, den Hals eine Reihe länger zu häkeln, damit sich die Köpfe besser annähen lassen. Die Idee war doof. Die Köpfe sind dann instabil.

Der Hirte, Joseph und eine Tierschar.

Eine Herausforderung war für mich auch das Anbringen der Haare. Meine Figuren haben genau so wirre Frisuren wie ich. Wir passen also gut zueinander. 

Der Engel.

Ein bisschen individualisierte ich die Figuren. So fehlten mir Münder, stickte ich welche mit Baumwolle auf. Den Umhang von Balthasar umhäkelte ich ganz mit Gold, nicht nur auf der Innenseite. Überhaupt das Gold-Garn! Das brachte mich regelmäßig um den Verstand, weil ich die Maschen nur schlecht sah. So hatte ich dann immer mal wieder zu viele oder zu wenige Maschen.

Ich hatte mich ja sehr an die Anleitung, gerade, weil ich wenig Ahnung vom Häkeln habe. Das führte dazu, dass ich den Hinweis, kein Garn wegzuwerfen, sehr, sehr ernst nahm, mit der Folge, dass ich 150 g Wolle übrig habe (plus einige angefangene Knäul und Fäden, die sich aber super zum Annähen von Köpfen usw. nutzen ließen). Mit der Füllwatte hingegen kam ich nicht aus - ich nahm den Hinweis, die Figuren sehr fest zu stopfen, sehr ernst. Füllwatte hatte ich aber ohnehin da. Toll ist, dass mehr Augen enthalten sind als benötigt, denn auf Wunsch des Gatten musste ich noch Hasen für die Krippe häkeln, und die haben jetzt auch aufgenähte Augen. Die Anleitung für die Hasen ist von justMiko. Nächstes Jahr soll noch ein Kamel dazu kommen, für das auch noch Augen da sind. Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre es eine passende Anleitung von Gründl für ein Kamel.

Ein bisschen Wolle blieb übrig.

Das Set für die Krippe enthält fast alles, was es braucht. Die Dinge, die zusätzlich benötigt werden, sind auf der ersten Seite des Anleitungsbuchs vermerkt. Ich tauschte die Maschenmarkierer aus, denn so fest, wie ich häkle, taugten mir diese Maschenmarkierer aus Metall* mehr. Ich komme zudem besser mit den KnitPro-Wollnadeln* mit den flexiblen Schlaufen zurecht als mit den beigelegten Sticknadeln. Doof fand ich, dass die Anleitung teilweise so wirkte, als hätte man die für einen Strick-Adventskalender schnell umgearbeitet, zum Beispiel, wenn es heißt, das Häkelnadeln klappern. Okay, ich kann nicht häkeln, vielleicht klappern meine Häkelnadeln deswegen nicht ... Teilweise hätten die Anleitungen auch ein wenig sorgfältiger korrigiert werden können. Aber so was verkämmt sich. 

Ich freue mich schon auf das kommende Weihnachten, wenn die fertige Krippe im Fenster stehen wird.

Dieser Beitrag geht rüber zum Dings vom Dienstag und zum Creativsalat. Vielen Dank für's Sammeln! / *Affiliate links

Sonntag, 5. Januar 2025

Samstagsplausch KW 1/25: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXLXI

Diese Woche war sehr entspannt, was vor allem daran lag, dass ich aus der Vorwoche noch sehr ausgeruht war. Wenngleich es in der Vorwoche mit Schwiegermutter sehr anstrengend war, so bekam ich immerhin ausreichend Schlaf, und das half auch diese Woche noch. 

Die Glücksschweine gucken skeptisch ins neue Jahr.

Montag traf ich den überrechten Nachbarn. Der ist normalerweise wortkarg und mürrisch, bedankte sich aber diesmal überschwänglich für den Weihnachtsgruß. Die musikalische Seife wäre so hübsch und dufte so wunderbar! Seine Frau hätte sie im Gäste-WC auf einer burgunderroten Schale arrangiert, das sähe so toll aus! Ob ich die Noten selbst in die Seife geprägt hätte? Ich stand völlig auf dem Schlauch, bis mir aufging, dass die Waldvanille-Seife von Manar eingeprägte Noten hat. Der Nachbar ist Musiker. 

So voller Überschwang, bot er mir das Du an, und als er hörte, dass wir Silvester alleine zu zweit feiern, konnte ich gerade noch eine Einladung zu einer gemeinsamen Feier abwenden. Was so ein kleines Stück Seife anrichten kann! Meine Mutter und das Nachbar-Paar lagen Jahrzehnte im Dauer-Streit, insofern freue ich mich über diese Entwicklung, auch, wenn ich den Nachbarn nicht unbedingt duzen möchte. 

Silvester war ruhig. Es war der 25. Jahreswechsel, den wir zusammen feierten. Der Gatte kaufte kurzentschlossen Feuerwerk. Er kann nicht ohne und vermisst auch die Zeit, als er von seinem Arbeitgeber Bühnenfeuerwerk bekam. Der Gatte verdiente ja lange Zeit seine Brötchen mit Special Effects, Pyrotechnik und solchem Gedöns. 

Feuerwerk.

Jemand stellte uns einen zauberhaften Neujahrsgruß vor die Tür, mit einem Kleeblatt aus Ferrero Küsschen, Glücksklee. Glücksschweinchen und "Nimm dir, was du brauchst"-Karte. Wird Zeit, dass wir die geplante Kamera bekommen, denn der Gruß war anonym. Ich vermute, es waren die rechten Nachbarn. 

Ein Neujahrsgruß von den Nachbarn.

Donnerstag änderte der Himmel plötzlich seine Farbe! Das Blau war eine schöne Abwechslung zum Tag-Nacht-Grau, auch, wenn es nicht lange andauerte. Die nächsten Tage wird uns wieder das Tag-Nacht-Grau begleiten. 

Der Himmel kann tatsächlich eine andere Farbe haben als Grau.

Schwiegermutter kam aus Dachau zurück, wenn auch ziemlich ruckelig, denn der überraschend einsetzende Winter (wer kann im Januar mit Schnee rechnen?) machte auch der Bahn zu schaffen. Angeblich fuhr der ICE aus München ohne Halt durch den Hamburger Hauptbahnhof, um eine Runde durch Niedersachsen zu drehen und mit einer Stunde Verspätung dann doch wieder in Hamburg zu halten. Ihr Fahrer stand die ganze Zeit dort und wartete auf sie, weil Schwiegermutter nicht auf die Idee kam, ihn über die Verspätung zu informieren. Er war natürlich nur mäßig begeistert. Tante kann sich jetzt erstmal erholen, und Schwiegermutter hat vom Verreisen erstmal die Nase voll. Wir hoffen, sie hat den gemeinsamen Dänemark-Urlaub vergessen. 

Den Füßen des Gatten geht's wieder schlechter. Die Wunden heilen einfach nicht ab. Er weigert sich auch beharrlich, adäquates Schuhwerk zu tragen, so dass es immer wieder Druck auf die Wunden gibt, wodurch sie nicht heilen können. Kommende Woche ist er wieder in der Fußambulanz. Er stimmte endlich zu, dass sich ein Pflegedienst um die Wundversorgung kümmert, und will das kommende Woche mit der Fußambulanz besprechen. Die Wunden beschäftigen ihn nun schon seit Mitte Oktober, und eine Amputation droht. Aber erstmal sind OP und Krankenhaus angesagt. Die Sorge, ob der Gatte die OP übersteht, ist nach wie vor da. Bei mir kommen die Erinnerungen an den letzten Krankenhausaufenthalt meiner Mutter hoch. Wir versuchen, die schweren Gedanken beiseite zu schieben. Wenn die OP glückt, könnte das auch zu verbesserter Wundheilung beitragen. 

Hier gilt seit mittlerweile 251 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

Ich habe endlich eine Idee, welchen Sport ich machen könnte. Zu Krafttraining habe ich nach 40 Jahren keine Lust mehr, Bogenschießen ist wegen meiner Halswirbelsäule schwierig (ich bräuchte zumindest einen Ausgleichssport, nur woher die Zeit für zwei Sportarten nehmen, wo es für eine schon schwierig ist?!), Frauen-Boxen wird hier nicht angeboten, Aqua Cycling ist zu einer Zeit, zu der auch Stricktreffen und zwei Selbsthilfegruppe stattfinden, oder kollidiert mit Arztterminen des Gatten, andere Sportangebote sind schwierig, weil ich ständig wegen Arztterminen des Gatten absagen müsste, zu Rumgehüpfe oder Bällewerfen habe ich keine Lust ... Jetzt habe ich aber zwei Gymnastikkurse entdeckt, die abends stattfinden. Das müsste sich einrichten lassen, und der Anteil an Rumgehüpfe oder Bällewerfen hält sich hoffentlich in Grenzen. Ich hoffe, ich kann im März anfangen, sofern es einen freien Platz gibt. Ansonsten erwäge ich ernsthaft Nordic Walking, weil es eines der wenigen Angebote am Wochenende ist. Ich mag Nordic Walking ähnlich gerne wie Hüpf-Gymnastik oder Ballsport.

Außerdem habe ich mich entschlossen, entgegen des Wunsches meiner Mutter die Grabstätte, in der mein Vater liegt, zu verlängern, und den Namen meiner Mutter mit auf den Grabstein setzen zu lassen. Meine Mutter wollte das Grab unverständlicherweise auflösen, was ich vor zwei Jahren verhinderte, aber demnächst läuft es wieder ab. Steinmetz und Friedhofsgärtner muss ich zeitnah beauftragen, und dann sieht das Grab wieder ordentlich aus.  

Zu guter Letzt habe ich endlich so ziemlich alle Steuerunterlagen für 2023 fertig, so dass die zeitnah zum Steuerberater können. Ich bin gespannt, wie viel Steuer ich nachzahlen muss. Gespannt bin ich auch auf die Nachzahlung für Strom und Wasser, nachdem wir jetzt ein Jahr im Haus wohnen. Wir haben weniger Strom als in Hamburg verbraucht, weil das Heißwasser hier über Öl läuft, aber unser Stromverbrauch ist immer noch viel zu hoch für einen Zwei-Personen-Haushalt. Daran lässt sich auch nur wenig ändern. Wir haben einfach zu viele PCs und andere Stromfresser.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

Freitag, 3. Januar 2025

Ausgelesen: Bücher im November 2024

Das Rudel liest.
In den November ging ich mit dem zweiten Band um die magischen Buchhändler von London, "Die geheime Karte*". Die Reihe packte mich irgendwie nicht.

Ebenso poetisch wie "Der Buchspazierer*" fand ich "Der Geschichtenbäcker*" von Carsten Henn*. Fasziniert beobachtet die ehemalige Tänzerin Sofie den italienischen Bäcker Giacomo bei seiner Arbeit. Eigentlich wollte sie den Aushilfsjob in der Dorfbackstube gleich wieder kündigen. Zu sehr hat das Ende ihrer Karriere ihr Leben aus der Bahn geworfen. Wer ist sie, wenn sie nicht tanzt? Wer wird sie lieben, wenn sie nicht mehr auf der Bühne strahlt? Doch überraschend findet Sofie in der kleinen Bäckerei viel mehr als nur eine Beschäftigung: Die Weisheit eines einfachen Mannes, das Glück der kleinen Dinge und den Mut zur Veränderung.

Die Reihe um die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann von Claudia Rossbacher* lese ich gerne, und so freute ich mich, den zwölften Band in der Onleihe zu finden. In "Steirerwahn*" geht's um einen ermordeten "Apfelmann", der an der Steirischen Apfelstraße mit einer Holzkugel in der Mundhöhle aufgefunden wird, erdrosselt mit dem Strick seiner Kutte. Die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann erfahren, dass der Tote den Apfelmännern angehörte, die sich an diesem Morgen in Brennklausur begaben, um in einem geheimen Ritual den angeblich weltbesten Apfelschnaps herzustellen. Warum aber wurde der Obstbauer ermordet? Und wer steckt dahinter? 

Den dreizehnten Band, "Steirerwald*" hätte ich gerne gelesen, bekam ihn aber nicht im richtigen Format für den tolino. Gleiches gilt für den vierzehnten Band, "Steirerzorn*". Mein tolino kann leider nicht OverDrive Read. 

Irgendwie lese ich gerade viele Bücher, in denen es um den Tod von Angehörigen geht. "Marianengraben*" von Jasmin Schreiber* ist da keine Ausnahme. Es geht um Paula, die durch den Unfall-Tod ihres kleinen Bruders in eine tiefe Depression stürzt. Erst die Begegnung mit Helmut, einem schrulligen alten Herrn, erweckt wieder Lebenswillen in ihr. Und schließlich begibt Paula sich zusammen mit Helmut auf eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst zurückbringt - auf die eine oder andere Weise. Ein wunderbares Buch!

Sachbücher lese ich selten, denn mein Hirn ist meist zu wattig dafür, aber an "Freiheitsschock*" von Ilko-Sascha Kowalczuk* kam ich nicht vorbei. Die "andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute" ist spannend, erhellend und informativ. Lesen, unbedingt!

In "Ein Steinpilz für die Ewigkeit*" setzt sich Hannes Ringlstetter* mit dem Todes seines Vaters auseinander. Ein bezauberndes, bewegendes Buch!

Mit "Wiener Blut*" von Frank Tallis* ging ich in den Dezember. Im zweiten Band um den Wiener Psychoanalytiker Max Liebermann und Inspektor Oskar Rheinhardt treibt im Winter 1902 ein brutaler Serienmörder sein Unwesen: Teuflische Verstümmelungen, eine Neigung zu geheimnisvollen Symbolen und eine scheinbar zufällige Auswahl der Opfer sind seine Markenzeichen. 


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