Diese Woche war sehr entspannt, was vor allem daran lag, dass ich aus der Vorwoche noch sehr ausgeruht war. Wenngleich es in der Vorwoche mit Schwiegermutter sehr anstrengend war, so bekam ich immerhin ausreichend Schlaf, und das half auch diese Woche noch.
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Die Glücksschweine gucken skeptisch ins neue Jahr. |
Montag traf ich den überrechten Nachbarn. Der ist normalerweise wortkarg und mürrisch, bedankte sich aber diesmal überschwänglich für den Weihnachtsgruß. Die musikalische Seife wäre so hübsch und dufte so wunderbar! Seine Frau hätte sie im Gäste-WC auf einer burgunderroten Schale arrangiert, das sähe so toll aus! Ob ich die Noten selbst in die Seife geprägt hätte? Ich stand völlig auf dem Schlauch, bis mir aufging, dass die Waldvanille-Seife von Manar eingeprägte Noten hat. Der Nachbar ist Musiker.
So voller Überschwang, bot er mir das Du an, und als er hörte, dass wir Silvester alleine zu zweit feiern, konnte ich gerade noch eine Einladung zu einer gemeinsamen Feier abwenden. Was so ein kleines Stück Seife anrichten kann! Meine Mutter und das Nachbar-Paar lagen Jahrzehnte im Dauer-Streit, insofern freue ich mich über diese Entwicklung, auch, wenn ich den Nachbarn nicht unbedingt duzen möchte.
Silvester war ruhig. Es war der 25. Jahreswechsel, den wir zusammen feierten. Der Gatte kaufte kurzentschlossen Feuerwerk. Er kann nicht ohne und vermisst auch die Zeit, als er von seinem Arbeitgeber Bühnenfeuerwerk bekam. Der Gatte verdiente ja lange Zeit seine Brötchen mit Special Effects, Pyrotechnik und solchem Gedöns.
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Feuerwerk. |
Jemand stellte uns einen zauberhaften Neujahrsgruß vor die Tür, mit einem Kleeblatt aus Ferrero Küsschen, Glücksklee. Glücksschweinchen und "Nimm dir, was du brauchst"-Karte. Wird Zeit, dass wir die geplante Kamera bekommen, denn der Gruß war anonym. Ich vermute, es waren die rechten Nachbarn.
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Ein Neujahrsgruß von den Nachbarn. |
Donnerstag änderte der Himmel plötzlich seine Farbe! Das Blau war eine schöne Abwechslung zum Tag-Nacht-Grau, auch, wenn es nicht lange andauerte. Die nächsten Tage wird uns wieder das Tag-Nacht-Grau begleiten.
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Der Himmel kann tatsächlich eine andere Farbe haben als Grau. |
Schwiegermutter kam aus Dachau zurück, wenn auch ziemlich ruckelig, denn der überraschend einsetzende Winter (wer kann im Januar mit Schnee rechnen?) machte auch der Bahn zu schaffen. Angeblich fuhr der ICE aus München ohne Halt durch den Hamburger Hauptbahnhof, um eine Runde durch Niedersachsen zu drehen und mit einer Stunde Verspätung dann doch wieder in Hamburg zu halten. Ihr Fahrer stand die ganze Zeit dort und wartete auf sie, weil Schwiegermutter nicht auf die Idee kam, ihn über die Verspätung zu informieren. Er war natürlich nur mäßig begeistert. Tante kann sich jetzt erstmal erholen, und Schwiegermutter hat vom Verreisen erstmal die Nase voll. Wir hoffen, sie hat den gemeinsamen Dänemark-Urlaub vergessen.
Den Füßen des Gatten geht's wieder schlechter. Die Wunden heilen einfach nicht ab. Er weigert sich auch beharrlich, adäquates Schuhwerk zu tragen, so dass es immer wieder Druck auf die Wunden gibt, wodurch sie nicht heilen können. Kommende Woche ist er wieder in der Fußambulanz. Er stimmte endlich zu, dass sich ein Pflegedienst um die Wundversorgung kümmert, und will das kommende Woche mit der Fußambulanz besprechen. Die Wunden beschäftigen ihn nun schon seit Mitte Oktober, und eine Amputation droht. Aber erstmal sind OP und Krankenhaus angesagt. Die Sorge, ob der Gatte die OP übersteht, ist nach wie vor da. Bei mir kommen die Erinnerungen an den letzten Krankenhausaufenthalt meiner Mutter hoch. Wir versuchen, die schweren Gedanken beiseite zu schieben. Wenn die OP glückt, könnte das auch zu verbesserter Wundheilung beitragen.
Hier gilt seit mittlerweile 251 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen.
Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.
Ich habe endlich eine Idee, welchen Sport ich machen könnte. Zu Krafttraining habe ich nach 40 Jahren keine Lust mehr, Bogenschießen ist wegen meiner Halswirbelsäule schwierig (ich bräuchte zumindest einen Ausgleichssport, nur woher die Zeit für zwei Sportarten nehmen, wo es für eine schon schwierig ist?!), Frauen-Boxen wird hier nicht angeboten, Aqua Cycling ist zu einer Zeit, zu der auch Stricktreffen und zwei Selbsthilfegruppe stattfinden, oder kollidiert mit Arztterminen des Gatten, andere Sportangebote sind schwierig, weil ich ständig wegen Arztterminen des Gatten absagen müsste, zu Rumgehüpfe oder Bällewerfen habe ich keine Lust ... Jetzt habe ich aber zwei Gymnastikkurse entdeckt, die abends stattfinden. Das müsste sich einrichten lassen, und der Anteil an Rumgehüpfe oder Bällewerfen hält sich hoffentlich in Grenzen. Ich hoffe, ich kann im März anfangen, sofern es einen freien Platz gibt. Ansonsten erwäge ich ernsthaft Nordic Walking, weil es eines der wenigen Angebote am Wochenende ist. Ich mag Nordic Walking ähnlich gerne wie Hüpf-Gymnastik oder Ballsport.
Außerdem habe ich mich entschlossen, entgegen des Wunsches meiner Mutter die Grabstätte, in der mein Vater liegt, zu verlängern, und den Namen meiner Mutter mit auf den Grabstein setzen zu lassen. Meine Mutter wollte das Grab unverständlicherweise auflösen, was ich vor zwei Jahren verhinderte, aber demnächst läuft es wieder ab. Steinmetz und Friedhofsgärtner muss ich zeitnah beauftragen, und dann sieht das Grab wieder ordentlich aus.
Zu guter Letzt habe ich endlich so ziemlich alle Steuerunterlagen für 2023 fertig, so dass die zeitnah zum Steuerberater können. Ich bin gespannt, wie viel Steuer ich nachzahlen muss. Gespannt bin ich auch auf die Nachzahlung für Strom und Wasser, nachdem wir jetzt ein Jahr im Haus wohnen. Wir haben weniger Strom als in Hamburg verbraucht, weil das Heißwasser hier über Öl läuft, aber unser Stromverbrauch ist immer noch viel zu hoch für einen Zwei-Personen-Haushalt. Daran lässt sich auch nur wenig ändern. Wir haben einfach zu viele PCs und andere Stromfresser.
Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.