Montags gegen Nazis |
Wurde es aber.
In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.
Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Alle Beiträge aus dieser Reihe findest Du, wenn Du hier klickst. Das braune Pack kündigte an, ab September 2018 wieder demonstrieren zu wollen, diesmal monatlich. Für 'ne wöchentliche Demo sind's zu wenige. Mal gucken, wie lange sie den Wind, der ihnen von der demokratischen Mehrheit der Stadt entgegen weht, aushalten.
Blick auf den Mittelkanal mit dem Vera-Brittain-Ufer (links). |
Aufgrund der Seuchengefahr durch die vielen Toten, die unter den Trümmern nicht geborgen werden konnten, aber auch wegen der Einsturzgefahr von Trümmerwänden und der von Blindgängern ausgehenden Gefahr wird Hammerbrook zum Sperrgebiet.
Nach der Befreiung wird Hammerbrook zu einem Industrieviertel. Kanäle wurden mit Trümmern zugeschüttet und zu Straßen, die abends verwaist sind, weil hier kaum noch jemand wohnt. In den letzten Jahren wandelte sich der Stadtteil, wurde wieder lebendiger und grüner.
Blick zur Uferpromenade. |
So ist es gar nicht leicht, die Gedenkplatte, die 1993 zum 50. Jahrestag des Hamburger Feuersturms niedergelegt wurde, zu entdecken, einfach, weil sie meistens besetzt ist. Hamburg hat ein Händchen dafür, Erinnerungstafeln für die Zeit zwischen 1933 und 1945 so zu gestalten, dass sie sich sehr gut ihrer Umgebung anpassen ... Ich lief also ein paar Mal an der Platte vorbei, stöberte dann nochmal im Netz und kam dank Denkmal Hamburg auf die richtige Spur.
Die Uferpromenade an der Gedenkplatte ist benannt nach Vera Brittain, einer Engländerin, die 1944 mit der Streitschrift "Seed of Chaos. What Mass Bombing Really Means" vehement gegen die alliierten Flächenbombardements deutscher Städte, insbesondere Hamburgs, protestiert. Brittain wird aus den Erfahrungen als Krankenschwester im Ersten Weltkrieg zur überzeugten und kompromisslosen Pazifistin. Sie veröffentlicht zahlreiche Bücher und hält Vorträge.
Suchbild mit Gedenkplatte. |
Die Benennung der Uferpromenade nach der Pazifistin, Autorin und Feministin ist umstritten, denn alte und neue Nazis nutzen Brittains Pazifismus zur Täter-Opfer-Umkehr, vergessen, wer für den Zweiten Weltkrieg verantwortlich ist. Klar, es ist immer leichter, Opfer zu sein, als Verantwortung für die Täterschaft zu übernehmen.
Die Gedenkplatte. |
Vera Brittain ist aktueller denn je.
Link zu einem Spiegel-Artikel aus 1947 zu Vera Brittain
Link zu einem Guardian-Interview mit Shirley Williams über ihre Mutter Vera Brittain
*Affiliate links zu Vera Brittain
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.