Montag, 5. November 2018

Rosa-Luxemburg-Garten im Wehbers Park

Montags gegen Nazis
Montags erinnere ich daran, was passiert, wenn es mit der Demokratie bergab geht und wie es anfing, denn die Nazis fielen ja nicht 1933 vom Himmel. Die krochen schon Jahre vorher aus ihren Löchern, wurden nicht rechtzeitig aufgehalten, auch, weil man sie nicht ernst nahm, dachte, es wird schon nicht so schlimm.

Wurde es aber.

In loser Folge gibt's hier also montags Kunst und Denkmäler gegen Faschismus, Nationalismus und Rassismus. Orte, die daran erinnern, gibt es nicht nur in unserer Stadt genug, denn wie gesagt: Wir hatten das schon mal.

Wie es zu dieser Beitragsreihe gekommen ist, kannst Du hier nachlesen. Eine Übersicht über alle Beiträge findest Du hier. Das blaubraune Pack kündigte an, im Herbst demonstrieren zu wollen, diesmal monatlich. Nachdem sie sich im September die 11. Klatsche für dieses Jahr von der demokratischen Mehrheit der Stadt abholten, haben sie im Oktober prompt pausiert.

Aktuell sieht's so aus, als werden es die Schreihälse am 7. November erneut versuchen - ein ausgesprochen historisches Datum, wurde in der "Novemberrevolution" vor 100 Jahren doch um ein demokratisches Deutschland gerungen. Das demokratische Hamburg trifft sich übermorgen, also am 7.11.18, um 17.30 Uhr vor "Saturn" an der Mönckebergstraße. Wir sehen uns.

Blick in den sommerlichen Rosa-Luxemburg-Garten.
Heute beruft sich das blaubraune Pack gerne auf Rosa Luxemburg, zitiert ihre Aussage, dass Freiheit auch immer die Freiheit der Andersdenkenden sei. Dabei macht das Pack keinen Hehl davon, wie viel es von der Freiheit für Andersdenkende hält, damals wie heute: Luxemburg wird nach der Zerschlagung der Novemberrevolution in Berlin von einer rechten Bürgerwehr verhaftet, ermordet und in den Landwehrkanal geworfen. Schon Tage vorher bliesen die Medien zur Jagd auf Luxemburg und Karl Liebknecht.

Nach der Machtübernahme gewähren die Nationalsozialisten den Luxemburg-Mördern Amnestie, Kur und Haftentschädigung. Bei den Bücherverbennungen im Mai 1933 werden auch die Schriften Rosa Luxemburgs verbrannt. Ihr Grab wird ebenso wie das von Liebknecht 1935 zerstört.

Infotafel zum Projekt.
In Hamburg tritt Rosa Luxemburg mehrfach auf, erstmals am 13. Dezember 1900. In einem Eimsbüttler Vereinslokal hielt sie eine rede über "Weltpolitik und Sozialdemokratie". An das Lokal grenzt ein Kaffeegarten, der heute Teil des Webers Park ist. 2006 gestaltet in der Hamburger Künstler Gerd Stange zum Rosa-Luxemburg-Garten um.

Der Garten erinnert an den Garten vor der Zelle des Gefängnisses in Wronke in der Provinz Posen, wo Luxemburg während des Ersten Weltkrieges inhaftiert ist. In vielen Briefen berichtet sie über den Garten, der ihr Hoffnung gibt.

Affiliate links

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.