Sonntag, 22. August 2021

Samstagsplausch KW 33/21: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten LXXIII

Aufkleber in Synagogennähe, leider
gerade mal wieder sehr aktuell.
Hier geht immer noch die fröhliche Tumorsuche weiter, und so standen diese Woche drei Arzttermine an. Irgendwas ist mit meinen Nieren nicht in Ordnung, was, erfahre ich hoffentlich kommende Woche, denn jetzt müssten alle Befunde vorliegen.

In vier Wochen schließlich steht eine Magen-Darm-Spiegelung an. Yeah. Der Gastroenterologe war aber seht entspannt, meinte, er gehe trotz familiärer Disposition nicht davon aus, etwas zu finden, auch trotz der ominös ausschlagenden Tumormarker. Die nerven die Fachärzte, bei denen ich bislang war. Bis auf Humangenetiker und Hausärztin finden alle anderen die Werte irrelevant und nichtssagend. Wenn die Ärzte genervt sind, was soll ich dann erst sagen?! Nun, weiter abwarten und hoffen, dass kein Tumor gefunden wird. Zu der Magen-Darm-Spiegelung muss ich in Begleitung kommen, nur habe ich keine. Ich hoffe, es reicht, wenn mich ein Taxi abholt.

Meine häufigen Arzttermine nerven inzwischen auch den an sich verständnisvollen Chef, aber ich kann nichts daran ändern. Immerhin hole ich die Ausfallzeit nach bzw. arbeite sie vor, anstatt mich an Arzttagen generell krankzumelden wie so manche Kolleginnen. Ich wünsche mir ja selbst nichts mehr als Ruhe, war im März so froh, dass es gerade anfing, mir besser zu gehen, und dann kam im April der Humangenetiker mit diesem dusseligen Tumorverdacht um die Ecke. 

Hier gilt seit mittlerweile 75 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Unsere Kontakte sind auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter. Der Gatte ist seit Dezember schwerkrank, immer wieder im Krankenhaus, wartet auf die Entscheidung seines Rentenantrags. Aktuell ist sein Gesundheitszustand einigermaßen stabil - Gott sei Dank! Die Entscheidung, ob er eine OP braucht, fällt wohl in zwei Wochen.

Bei meinem Arbeitgeber gingen wir im letzten Jahr sofort zum 16. März geschlossen ins Home Office und sind dort mit Unterbrechungen noch immer. Inzwischen gilt zwar wieder Präsenzpflicht, aber mein Arbeitgeber ist vorsichtig, setzt auf mobiles Arbeiten. Normalerweise bin ich zwei Tage im Laden bzw. im Büro, aber diese Woche war es nur ein Tag, weil der Gatte Begleitung brauchte. Kommende Woche werden es vier Tage sein, inkl. einem sehr langen Arbeitstag am Sonnabend. Ich hoffe, die Migräne, die mich seit zwei Wochen wieder an den Wochenenden plagt, verschont mich.

Kommende Woche steht die Verabschiedung einer Kollegin an, die in Rente geht, und wieder mal ging's in einer kompletten Teamsitzung ausschließlich um belegte Brötchen ... Die Kollegin hätte gerne ein Büfett gemacht, was Chef aber mit Blick auf Corona untersagte, und so bekommt nach langem Hin und Her jeder zwei belegte Brötchen. Die Auswahl beschäftigte die Kollegen nicht nur in der halbstündigen Besprechung, sondern auch in den kommenden beiden Arbeitstagen. 

Die Verabschiedung wird seit ewigen Zeit mal wieder ein persönliches Zusammentreffen mit allen Kollegen werden - aufregend! Im Team sind bis auf einen Kollegen, der aktuell nicht geimpft werden kann, inzwischen alle wenigstens erstgeimpft. Im kommenden Monat sind dann bis auf besagten Kollegen alle durchgeimpft.

Aktuell ist ja viel von Impfmüdigkeit die Rede, gibt sich Hamburg viel Mühe mit mobilen, niedrigschwelligen Angeboten. Überrascht war ich beim Gastroenterologen. Als ich zum Termin kam, war vor mir eine lange Schlange. Ich war erst genervt ob des Terminmanagements, bis ich merkte, die wollen alle zum Impfen. In der Praxis wurde quasi im Akkord geimpft. Erschreckend war die hohe Zahl derer, die sich nach Genesung impfen ließen, darunter auch ganze Familien. Die Praxis liegt in einem Stadtteil mit besonders hohen Coronazahlen. Drittgeimpft wird dort auch schon, so dass ich weiß, wo ich einen Termin machen kann, wenn es bei uns im Dezember so weit ist (zumindest der Gatte braucht eine Auffrischungsimpfung). 

Ende der Woche kommt Tante zu Besuch, um den runden Gatten-Geburtstag mit uns zu feiern, und ich freue mich schon sehr auf ein Wiedersehen. Wir haben uns seit Mai letzten Jahres nicht gesehen! Ich hoffe, der Bahnstreik macht ihr die ohnehin beschwerliche Anreise nicht noch beschwerlicher. Tante kann eine Gästewohnung in Schwiegermutters Seniorenwohnanlage nutzen, was lange Zeit nicht möglich war.

Schwiegermutter ist gerade wieder etwas unleidlich, übergriffig, beleidigend, worunter der Gatte leidet. Ich vermute, sie ist unzufrieden. Äußerlich kam sie zwar in der SWA an, aber die vielen Angebote, die es dort gibt, nutzt sie nicht. Das Schwimmbad, auf das sie sich so freute, ist ihr jetzt zu klein, nutzt sie nicht, und einer Bridge- oder Englischgruppe mag sie sich auch nicht anschließen, weil es ihr zu viel wird, wenn Corona vorbei ist. Dann will sie sich nämlich wieder mit den Damen treffen, mit denen sie sich schon seit Jahren wöchentlich trifft. Nur wann ist Corona vorbei?! Ich hoffe, der Tantenbesuch tut ihr gut. 

Mudderns ist Gott sei Dank kregel. Sie freut sich, dass sie sonntags in den Gottesdienst kann, dort bekannte Gesichter trifft. Ich hoffe, dass ich sie in zwei Wochen wieder besuchen kann. 

Ich war letztes Wochenende nicht beim Sport, die Migräne, und letzte Woche auch nicht beim Frühschwimmen, die Arzttermine. Das Zuhausebleiben, die Ruhe taten mir aber ganz gut. Ich schrieb einige Blogposts, so dass hier demnächst wieder mehr los ist. Ansonsten macht mich die Situation in Afghanistan einfach nur sprach- und fassungslos. 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. 

3 Kommentare:

  1. Du hast da ja einen mega Stein um den Hals hängen. Ich beneide dich nicht. Aber wünsche dir alles Beste, dass irgendwie geht.
    Liebe Grüße
    Andrea

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    1. Danke, liebe Andrea. Leider kann ich bei dir nicht kommentieren, aber ich wünsche euch, dass es mit deinem Mann weiter aufwärts geht und viel Kraft für dich!

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  2. Ach Mensch, das hört sich bei euch ja alles andere als gut an. Ich drücke die Daumen, dass sich für dich alles zum Guten wendet. Die Ungewissheit ist ja immer das Schlimmste, finde ich. Magenspiegelung durfte ich Anfang des Jahres auch gerade wieder machen lassen. Das kann man mit der "Mir-alles-egal-Spritze" ja gut überstehen.
    Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute!
    Viele Grüße
    Yvonne

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