Sonntag, 31. Oktober 2021

Samstagsplausch KW 43/21: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten LXXXV

Bankblick in bunte Bäume.
Pünktlich sechs Monate nach der zweiten Corona-Impfung habe ich in fünf Wochen einen Termin für die Auffrischungsimpfung! Ich fand eine Praxis in Hamburg, die nicht nach Stiko-Empfehlung boostert, sondern alle, die es möchten und eine entsprechende Erklärung unterschreiben. Ich hoffe, das klappt dann auch. Angesichts steigender Infektionszahlen, zunehmender Lockerungen, Aufhebungen der Schutzmaßnahmen, unser bevorstehenden Urlaube und der Unternehmungslust des Gatten bin ich sehr froh, dass wir dann beide zusätzlich zur Grundimmunisierung wieder besser geschützt sind. Maske, Abstand etc. gilt natürlich weiterhin, denn diese Moppelkotze wird uns noch lange beschäftigen.

Hier gilt seit mittlerweile 85 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Unsere Kontakte sind auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Mütter. Seitdem wir alle geimpft sind, fahren wir die sozialen Kontakte langsam wieder hoch. 

In dieser Woche stand konditorn mit einer Freundin in der Innenstadt an. Am Eingang des Cafés wurden die Impfausweise kontrolliert, dann, das wir uns auch per Luca registrieren (dass nur die Freundin das machte, weil ich Luca boykottiere, war okay, denn "Sollte was sein, sprechen Sie ja sicher miteinander."). Das habe ich lange nicht mehr erlebt, eher, dass die Kontaktverfolgung nachlässig gehandhabt wird. In dem Teil des Cafés, in dem wir saßen, standen die Tische ziemlich dicht, was mir unbehaglich war. Danach bummelten wir noch durch die Innenstadt, was mir ebenfalls unbehaglich war, da viel zu viele Menschen und alle ohne Maske. Also Maske auf und durch. Ansonsten gab's nach über einem Jahr Innenstadt-Abstinenz nur wenig interessante Läden. Irgendwann wurden wohl aus allen Einkaufspassagen Fressmeilen.

Erschreckend fand ich die vielen Bettler und Obdachlosen. In der kommenden Woche bin ich wieder in der Innenstadt und muss unbedingt genug Groschen einstecken. 

Ansonsten brachte die Woche zwei Spaziergänge mit dem Gatten, die zeigten, dass er trotz fabelhafter Laborwerte und zufriedener Ärzte von Gesund noch weit entfernt ist: An einem Tag war's fast wie in alten Zeiten, als ich kaum mit ihm Schritt halten konnte. Zwei Tage später brauchte er einen Stock und schleppte sich von Bank zu Bank. Aber er schaffte den Weg ins Dorf und zurück, das ist die Hauptsache. Ich muss darauf achten, dass wir an meinen Heimbürotagen wieder häufiger spazierengehen. Das tut mir ja auch gut. Der Gatte wird aber generell langsam wieder selbstständiger, traut sich auch wieder mehr zu, was mich sehr freut (und auch entlastet).

Mit Glück beginnt der Gatte kommende Woche mit der Herzsportgruppe. Die Verordnung hat er inzwischen, und vielleicht kann er schon ohne die Kostenübernahme der Krankenkasse teilnehmen, denn notfalls zahlt er den Sportverein privat (davon gingen wir ohnehin aus). Ich werde ihn die ersten Male wohl fahren und auf ihn warten, denn zu einer bestimmten (und dann auch noch frühen) Uhrzeit irgendwo hin zu müssen, stresst ihn doch noch sehr. Blöderweise ist der Verein der Herzsportgruppe zwar fast neben meinem Sportverein, aber die Öffnungszeiten passen nicht. Deswegen kann ich in der Wartezeit nicht selbst trainieren, werde stattdessen wohl einfach eine Stunde spazierengehen. Einkaufen o.ä. ginge sich nicht aus, weil nichts in der Nähe ist. Ich habe sogar schon geguckt, ob der Rehasport-Verein nicht parallel zum Herzsport einen Kurs für mich anbietet, aber leider nicht.

Tante und den Müttern geht's gut. Mudderns regt sich über die steigenden Infektionszahlen auf und hat ihre Auffrischungsimpfung im Dezember fest im Blick. Dass wir sie im Frühjahr nur mit Druck zur Impfung brachten, ist zum Glück vergessen. Schwiegermutter ist garstig und übergriffig, gerät immer öfter mit dem Gatten aneinander. Ich bin natürlich schuld daran, dass es dem Gatten schlecht geht, denn ich habe zu viele Bücher, und auf denen liegt auch noch zu viel Staub. Außerdem ernähren wir uns vollkommen falsch, müssen viel, viel mehr Fleisch essen. Ja, nee, is klaa. Der Gatte findet zwar jedes Mal deutliche Worte, nur kommen die einfach nicht an. Ich bin froh, dass ich Schwiegermutter nur selten sehe. 

Diese Woche brachte auch den zweiten Todestag des kleinen braunen Hundeviehs. So lange war der Gatte noch nie ohne Hund, und ganz langsam steht er dazu, dass er wieder einen Hund haben möchte. Vorher möchte er aber noch ein paar Mal nach Mallorca, und eine Donau-Kreuzfahrt ist ebenfalls geplant, alles keine hundetauglichen Urlaube. Mal schauen, wie lange er es noch ohne Hund aushält. Das kleine braune Hundevieh fehlt jedenfalls jeden Tag.

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

1 Kommentar:

  1. Es geht immer zu langsam voran. Aber es wird. Und daran müssen wir uns festhalten.
    Wir haben unsere Termine auch schon gebucht. Noch einmal habe ich keine Lust auf Krankenhaus und co.
    Man muss sich erst wieder an die vielen Menschen gewöhnen...
    Liebe Grüße
    Andrea

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Kommentare von Corona-Leugner, Quer- und anderen Nicht-Denkern, Wahnwichteln, Das-ist-doch-nur-ne-Grippe-Schwurblern, Wir-haben-genug-freie-Intensivbetten-Rufern und ähnlichen Düffeldaffeln werden gelöscht.