Montag, 30. Dezember 2024

#pmdd2024: Der 28. Dezember 2024

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2024 auf Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Die Nacht war unruhig ... 

Der heutige Tag ist eine Wiederholung des 28. Dezember 2021, denn wieder sind wir auf der Rückreise von Dachau und übernachteten in Hammelburg. Es schmerzt zu sehen, wie der Gatte seitdem körperlich abbaute. Nach wie vor gilt: Alles ist gut so, wie es ist. 

Frühstück. Der Gatte begann schon mal, für uns beide einzudecken, während ich packte.

Der Gatte beschließt um halb acht, er möchte nach Hause. Jetzt. SOFORT! Na fein. Ich würde gerne erstmal wach werden, denn die Nacht war unruhig ...

Schnuffi wäre abfahrbereit.

Das Auto ist voller als voll - und das ist nur der Kofferraum ...

Die Rückfahrt ist anstrengend. Wir holen alles an Staus nach, was uns an den letzten drei Fahrtagen erspart blieb und brauchen für 460 km knapp 7 Stunden. Ich schaffe es zudem, auf der Autobahn geblitzt zu werden - mein erster Punkt in Flensburg nach 41 Jahren Führerschein ...

Wir machen auf der Rückfahrt nur eine Pause. Danach ersetzen die Staus die Pausen.

Ab Hildesheim stehen wir in Staus. Aber immerhin scheint noch die Sonne.

Ab Walsrode kommt zu den Staus noch Nebel, der immer dichter wird. 

Zu Hause haben wir Glück und finden einen Parkplatz quasi vor der Haustür. Das erleichtert das Auspacken ungemein. 

Weihnachtsgrüße von den Nachbarn erwarten uns.

Der Rest des Tages wird ruhig. Mir steckt die Fahrt in den Knochen - das Auto war so gepackt, dass wir keinen Fahrerwechsel machen konnten, ohne es zu entladen und neu zu packen - dem Gatten stecken die Tage mit seiner Mutter in den Knochen.

Tante hatte nicht nur gebacken, sondern auch Unmengen an Keksen und anderen Weihnachtsschnobkram gekauft, so dass wir einen bunten Teller zur Teezeit haben. 

Erstmal einheizen.

Die Häkelkrippe ist noch verpackt, also stehen ein Teil der Weihnachtsgrüße auf der Fensterbank.

Die Chanukka-Girlande wird jetzt um die schon im letzten oder vorletzten Jahr gekaufte Lichterkette ergänzt.

Die Spülmaschine wartet seit einer Woche darauf, ausgeräumt zu werden. 

Abendessen, schnell gemacht. Das Roastbeef brachten wir schon fertig aus Dachau mit. 

Der Turban für König Melchior ist fertig!

Das Rudel ist noch nicht wieder ganz komplett, aber selbstverständlich wird vor dem Einschlafen noch etwas gelesen*.

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 28. Dezember 2020 ist der Gatte gerade aus dem Krankenhaus entlassen worden und noch sehr schwach. Wir wissen noch nicht, dass noch einige Krankenhausaufenthalte bevorstehen sollen, dass er nicht wieder gesund wird. Am 28. Dezember 2021 waren wir auf dem Rückweg von Tante, mit der wir Weihnachten verbrachten. Das war eigentlich auch für den 28. Dezember 2022 geplant, aber dann kamen uns Mudderns Sturz und die Übernahme meines ehemaligen Elternhauses dazwischen. Dafür kam Tante wieder zu uns. Am 28. Dezember 2023 waren wir endlich umgezogen. / *Affiliate link

Sonntag, 29. Dezember 2024

Samstagsplausch KW 52/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCL

Die letzte Woche verbrachten wir in Hammelburg und Dachau, um Weihnachten bei Tante zu sein und ihr die beschwerliche Anreise nach Hamburg zu ersparen. Die Anreise war entspannt und schön, aber wir waren noch keine zehn Minuten bei Tante, als Schwiegermutter eskalierte. Sie keifte quasi durchgehend bis zu unserer Abreise am Freitag. Laut Tante geht es so seit Schwiegermutters Ankunft. Wir hätten am liebsten Tante mitgenommen, die Schwiegermutter noch eine Woche aushalten muss. Zum Glück schliefen wir im Hotel, so dass wir uns immer wieder von Schwiegermutter erholen konnten, aber den Gatten nahm die Reise sehr stark mit. 

Wir hatten uns so auf die Tage bei Tante gefreut, hatten Scrabble, Yatzee und Rummy für Spiele-Nachmittage mit, denn das machte uns allen vor drei Jahren Spaß. Diesmal verweigerte Schwiegermutter das Mitspielen, obwohl sie vorher noch betonte, wie sehr sie sich darauf freue. Jetzt lamentierte sie, sie könne bekanntlich weder hören noch sehen, nein, Brille oder Hörgerät wolle sie nicht nutzen, andere Hilfe wolle sie auch nicht. Sie wolle uns aber nicht stören, sondern gucke halt zu - was sie erkennbar missgelaunt tat. Tante und wir quälten uns trotzig durch eine Runde Scrabble, bevor ich alle Spiele wieder einpackte. 

So wurde die gemeinsame Zeit quälend lang, denn Schwiegermutter duldete auch keine Gespräche. Sie war die einzige, die reden durfte.  Sobald wir versuchten, uns mit Tante zu unterhalten, eskalierte Schwiegermutter. Da sie die Hörgeräte verweigert, mussten wir schreien, was jedes Gespräch erschwerte. Sie mäkelte an allem, seien es der Fernseher, das Radio, der Herd, die Einrichtung, das Essen - alles war unter ihrem Niveau. Es ist kein Wunder, dass sie es inzwischen sehr schwer hat, in ihrer Seniorenwohnanlage Kontakt zu finden, weil kaum noch jemand etwas mit ihr zu tun haben möchte. Wenn sie nicht auf Tante rumhackte, dann auf ihrem Sohn oder auf mir. Ich kann damit um, meine Mutter ließ 56 Jahre kein gutes Haar an mir, aber für Tante und Gatten war's schwer.

Kein Wunder, dass wir alles taten, um nicht über den geplanten Dänemark-Urlaub zu Schwiegermutters 90. Geburtstag im Mai zu sprechen. Das würde keiner von uns aushalten, außer, Schwiegermutter bekäme ein Haus für sich - so weit wie möglich von dem für Tante und uns entfernt. Schwiegermutter sprach das Thema nicht von sich aus an, und so hoffen wir, dass es vom Tisch ist. Klar ist allerdings, dass wir nicht um einen gemeinsamen Urlaub im Mai herum kommen, denn verständlicherweise will Schwiegermutter etwas Besonderes zu diesem besonderen Geburtstag machen.

Neben dem immer mehr zunehmenden aggressiven Verhalten meiner Schwiegermutter besorgt mich, dass sie sich zunehmend Geschichten über uns ausdenkt. Das kenne ich von meiner Mutter, die Jahrzehnte in einer Parallelwelt lebte, aber bei Schwiegermutter ist das neu. So erzählte sie Tante in allen Farben, wir würden nach München in einen besonderen T-Shirt-Laden fahren, um T-Shirts mit Motiven von Rockbands zu kaufen. Das würden wir immer machen, wenn wir in München sind. Dem Gatten und mir war das komplett neu. Wir wüssten gerne, wo dieser ominöse Laden ist. Sie erzählt außerdem von unserer Weihnachtsdeko, die so entzückend sei, dass Kinder bei uns klingeln, uns Lieder vorsingen und dafür Süßigkeiten bekommen. Ja, nee, is klaa. 

Dazu kommen Kontrollsucht und Vergesslichkeit, worunter der Gatte litt, als Schwiegermutter ihn ausschloss, als er auf dem Balkon rauchte. Kurz vorher war sie noch auf dem Balkon, um zu kontrollieren, dass er keine Zigaretten raucht, sondern Pfeife, und kaum wieder im Wohnzimmer, sperrt sie ihren Sohn aus.  

Schwiegermutter lehnte zudem alle sorgfältig ausgesuchten Ausflüge ab. Sie müsse Tante beim Kochen und im Haushalt helfen, das Wetter ist zu kalt, zu nass, zu neblig ... Es war ein Elend!  

Den Gatten kostete die Reise unwahrscheinlich viel Kraft, so dass die geplanten gemeinsame Unternehmungen wie Bummel durch München und Dachau oder durch die Schleißheimer Schlossanlagen kaum möglich waren. Seine Beine versagten einfach, er hatte große Schmerzen. Er wollte noch nicht mal in die Modelleisenbahn-Läden, die er sich vorher ausgesucht hatte. Ich hätte natürlich alleine los können, aber wann hatte ich zuletzt die Chance, ganze Tage im Bett zu verbringen, Märchenfilme zu gucken, zu lesen, Juleskum zu futtern und zu häkeln?! So war es dann für mich irgendwie auch erholsam. Eine Nacht konnten wir sogar durchschlafen, weil der Gatte keinerlei Beschwerden hatte!

Die Häkelkrippe kam mit zu Tante, die sie sehr bewunderte. Über Weihnachten schaffte ich immerhin Stern und Engel. Heute wurde Melchior fertig.

Wir hoffen, dass der Gatte nach der OP Mitte Januar wieder besser laufen kann, hoffentlich auch schmerzfrei ist. Aktuell fällt ihm jeder Schritt schwer. Der Aufenthalt in Hammelburg, wo er vor 40 Jahren als Soldat stationiert war, aber auch die Zeit in Dachau, wo Station gemacht wurde auf dem Weg zu den Wanderurlauben in Südtirol, erinnerten ihn an die Zeiten, als es ihm körperlich noch viel, viel besser ging. Das ist schwer auszuhalten. Immerhin geht es ihm nach einem Tag zu Hause inzwischen wieder besser.  

Die Krippe ist noch eingepackt. Damit es auf der Fensterbank nicht so leer ist, stehen dort ein kleiner Weihnachtsbaum und die Weihnachtsgrüße der Nachbarn, die uns bei der Rückkehr erwarteten.

Ansonsten genossen wir es, nach Wochen voller Tag-Nacht-Grau endlich mal wieder Sonne zu sehen! Die begleitete uns auch gestern noch - bis Walsrode. Ab da versank die Welt im Nebel, der so unglaublich dicht war, dass ich die Nebelschlussleuchte nutzte. 

Hier gilt seit mittlerweile 250 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

Kommt gut in ein glückliches, gesundes neues Jahr!

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse.

Dienstag, 24. Dezember 2024

Weihnachts- und Chanukka-Karten

Die diesjährigen Weihnachts- bzw. Chanukka-Karten habe ich gehäkelt. Sie bestehen aus kleinen Tannenbäumen mit Kugeln aus Holz- bzw. Glasperlen und aus einer Kerze.

Gehäkelte Tannenbäume mit Perlen als Kugeln und mit weihnachtlichem Washi Tape auf Klappkarten befestigt. 

Die Kerze häkelte ich nach einer abgewandelten Anleitung von CrazyPatterns. Für die Tannenbäume wandelte ich eine Anleitung von My Needleworks ab. Wer mag, kann Tannenbaum oder Kerze aufhängen, zum Beispiel als Baumschmuck.

Eine Kerze als Chanukka-Gruß.

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Samstag, 21. Dezember 2024

Samstagsplausch KW 51/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXLIX

Gestern und vorgestern schien vormittags kurz die Sonne, was eine schöne Abwechslung im wochenlangen Einheitsgrau war und die Stimmung sofort hob. 

Seit Mittwoch funktioniert mein Dienst-Klapprechner wieder, bin ich wieder voll arbeitsfähig. Dienstag verweigerte sich der Ersatzrechner, so dass ich vormittags zurück ins Heimbüro fuhr, wo das Teil wunderbar funktionierte. Mittwoch funktionierte dann zwar der Ersatzrechner im Büro immer noch nicht, aber mein eigentlicher Rechner funktionierte plötzlich an einem anderen Arbeitsplatz ganz wunderbar. Als die ITler zum Rechnertausch kam, meinte ich, das sei wohl nicht mehr nötig, nur könne ich halt nicht mehr in meinem Büro arbeiten, weil sich da ein Gerät nach dem anderen verabschiedet. Die beiden Herren guckten sehr irritiert, prüften Gerät um Gerät und stellten fest, dass mit der Hardware in der Tat alles bestens ist, nur die Steckdose, die alle Geräte mit Strom versorgen soll, defekt ist! Ein Gerät schafft sie bis noch, aber halt nicht die drölfzich, die die IT dort mit einer Steckerleiste anschloss. So entschied die überlastete Steckdose, ein Gerät nach dem anderen abzuschalten ... Muss man erstmal drauf kommen. Jetzt steckt die Steckerleiste in einer anderen Steckdose. Mal gucken, wie lange das gut geht. In den kommenden beiden Woche habe ich ohnehin Urlaub bzw. arbeite zu Hause.

Donnerstag hatten wir dann einen Klempner-Noteinsatz, weil im Badezimmer das Wasser mal wieder nicht da blieb, wo es bleiben soll. Ich mag nicht mehr. Aber hey, wir hatten seit Mai keinen Klempner-Einsatz mehr! Der Kollege, der vorgestern kam, war unzufrieden mit der Arbeit seines Kollegen, weil der das Problem seiner Meinung nach nur provisorisch löste. Jetzt sollte final Ruhe sein. Ich bin gespannt - und skeptisch. 

Insgesamt verlief die Woche für unsere Verhältnisse ruhig. Dem Gatten geht es den Umständen entsprechend gut, was sehr erfreulich ist. Es ist die zweite Woche in Folge, in der er für meine Tagen im Echtbüro keine Erinnerungszettel brauchte. Er dachte an seine Tabletten und daran, einigermaßen regelmäßig zu essen. Er werkelte fröhlich in seiner Werkstatt, was lange nicht mehr ging, war wieder mit dem Auto unterwegs zu seinen üblichen Baumarkt- und Discountertouren, was er ebenfalls lange nicht mehr machte. Mir wäre es natürlich lieber, der Gatte würde eine der Baustellen im Haus beseitigen, anstatt sich um die Einrichtung seiner Werkstatt zu kümmern, aber alleine, dass er in der Lage ist, konzentriert an etwas zu arbeiten, ist ein großer Fortschritt. Er selbst ist frustriert, weil früher alles schneller ging, aber es ist halt, wie es ist.

Hier gilt seit mittlerweile 249 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

In die Häkelkrippe zogen in dieser Woche ein Hirte mit einem Öchslein ein. 

Bei der Häkelkrippe hänge ich inzwischen fünf Tage hinterher, habe aber diese Woche immerhin das Öchslein und den Hirten fertiggestellt. Anders als der Esel hat das Öchslein auch kein Rückenleiden. Ich habe einfach die Maschenanzahl angepasst, denn wenn ich mich nach der Häkelschrift richte, sind es unerklärlichweise zu wenig, geht das Muster nicht auf. Keine Ahnung, was ich da falsch mache. Jedenfalls ist die Häkelkrippe aktuell eingepackt und auf dem Weg nach Dachau, wo Tante hoffentlich einen Platz für die findet. Ich hoffe, ich kann im Urlaub dort meinen Häkelrückstand aufholen. Damit die Fensterbank im Esszimmer nicht so leer ist, steht an der Stelle der Krippe ein kleiner künstlicher Weihnachtsbaum, den der Gatte schon vor zwei Jahren für die Baustelle kaufte. Ich schmückte ihn mit Lichterkette und Gartmann-Kringeln

Die gehäkelten Tannenbäume und Kerzen für die Weihnachts- bzw. Chanukka-Karten für Nachbarn und Freundinnen wurden rechtzeitig fertig. Ich hoffe, ich vergesse es nicht, alle morgen vor der Abfahrt noch zu verteilen. Die, die per Post verschickt werden, habe ich heute tatsächlich in den Briefkasten geworfen. Tschakka!

Die Weihnachtswoche werden wir bei Tante und Schwiegermutter in Dachau verbringen, wie vor drei Jahren, im zweiten Corona-Jahr. Wir werden in den gleichen Hotels sein, diesmal mit geöffnetem Restaurant, geöffneter Bar und geöffnetem Fitnessraum. Wir freuen uns auf die freie Zeit, auch auf den Bummel durch München. Ich bin gespannt, wie ich mit dem großen Wagen zurecht komme, denn wir können nicht mit dem Karlchen fahren, weil wir mit Schwiegermutter und Tante Ausflüge machen wollen, dann Platz für vier Personen und Rollator brauchen. Den großen Wagen fahre ich nicht gerne, kann ich doch nicht parken. Aber es wird schon irgendwie gehen. Der Gatte ist guter Dinge und unternehmungslustig, was mir einiges erleichtert, vor allem, wenn es die Woche über so bleibt. 

Ich wünsche euch frohe, gesegnete Weihnachten und Chanukka Sameach.

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Dienstag, 17. Dezember 2024

Gehäkelte Girlande für Chanukka

Unser Esszimmerfenster hat noch Platz für eine zweite Girlande, und so ergänzte ich die Weihnachtsgirlande um eine für Chanukka, das dieses Jahr am 26. Dezember beginnt. 

Teil eins der Chanukka-Girlande.

Die Girlande besteht aus neun Kerzen, gelben Schleifen zur Erinnerung an die vor 438 Tagen von der Hamas in den Gazastreifen entführten Männer, Frauen und Kinder und den Worten "Chanukka Sameach". Ich hätte gerne hebräische Buchstaben gehäkelt, fand aber nur englische Anleitungen, und das wollte ich mir nicht antun. 

Die komplette Girlande.

Hier geht's zu den Anleitungen:

Die gelben Schleifen häkelte ich aus der Lamäng.

Neun Kerzen für Chanukka.

Bring them home now gilt seit unfassbaren 438 Tagen.

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Montag, 16. Dezember 2024

#12von12 im Dezember 2024

Caro von "Draußen nur Kännchen" sammelt jeden Monat am 12. des Monats 12 Impressionen des Tages - vielen Dank dafür!

#1: Irgendwo in diesem Grau naht der Zug.

Heute ist Donnerstag, und ich muss ausnahmsweise mal ins Echtbüro, da analoge Besprechung. Außerdem muss ich einen Ersatz-Klapprechner abholen, damit ich ab morgen wieder arbeitsfähig bin. Mein Klapprechner ist nämlich defekt, und es ist ungewiss, wann er ausgetauscht wird. Da ich ohne Rechner eh nicht arbeiten kann, nehme ich einen Zug später, damit die Zeit bis zur Besprechung nicht so lang wird. Sie wird dann doch länger als gedacht, denn unser Gast verpasst einen Anschlusszug und kommt eine Stunde später. 

#2: Es gibt spannende neue Schilder im Büro.

#3: Ausflug in die alte Büro-Heimat, um ein Ersatz-Notebook abzuholen, damit ich ab morgen wieder richtig arbeitsfähig bin. 

#4: Der Zug ist nicht komplett überfüllt. Ich habe einen Sitzplatz und kann lesen*.

Der Zug nach Hause fällt zum Glück nicht aus. Pendeln mit dem Metronom ist aktuell mal wieder eine Herausforderung. Es gilt seit Monaten ein Ersatz-Fahrplan, wodurch jeden Tag 20 Züge ausfallen. Knapp die gleiche Zahl fällt zusätzlich aus, weil Verspätungen, kein Personal, technische Defekte oder was auch immer. Ich bin heilfroh, dass ich nicht jeden Tag pendeln muss.  

#5: Endlich wieder zu Hause!

#6: Der aktuelle Stand der Häkelkrippe.

#7: Der Gatte wartet mit Tee und Kuchen.

#8: Zur Teezeit werden die Adventskalender geöffnet.

#9: Das Abendessen zubereiten.

#10: Ich freue mich auf das nächste Projekt im Häkeladventskalender: Ein Öchslein für die Krippe! Aktuell hänge ich allerdings drei Tage hinterher ...

#11: Ich muss insgesamt 13 Tannenbäume für Weihnachtskarten häkeln ... Kein Wunder, dass meine Schultern vor Anspannung bretthart sind. Das Tens-Gerät* massiert sie wieder etwas weicher.

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 12. Dezember 2020 hatte ich keinen Kopf, um den Tag festzuhalten, denn der Gatte lag mit unklarer Prognose, ebenso unklarer Diagnose und Corona-Verdacht im Krankenhaus. Es war dramatisch (und sollte noch dramatischer werden). Am 12. Dezember 2021 war der Gatte drittgeimpft und entsprechend malad. Am 12. Dezember 2022 werkelte ich an einem Weihnachtsgeschenk für meine Mutter, das sie sich wünschte, nach Erhalt aber sofort wegwarf (ihre Gesellschafterin rettete es und so trägt Schwiegermutter inzwischen das Schultercape). Am 12. Dezember 2023 stecken wir mitten im Umzug. Ich habe Corona, halte es zu diesem Zeitpunkt aber noch für meine normale Stresssymptomatik. Hätte ich mich nicht wegen einer Verabredung getestet, hätte ich die Infektion wohl nicht gemerkt. Bislang scheint zum Glück nur ein Refluxsyndrom mein Corona-Souvenir zu sein. Katja, besser bekannt als Letnapark, über deren Beiträge ich mich damals noch jeden Tag freute, kämpft aktuell in einem Krankenhaus gegen den Krebs und ist auf Spenden angewiesen.  

#12: Vor dem Einschlafen noch etwas lesen. "Jaffa Road*" ist sehr spannend, aber mit knapp 600 Seiten für mich sehr herausfordernd.

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Samstag, 14. Dezember 2024

Samstagsplausch KW 50/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXLVIII

Diese Woche gab mal wieder alles.

Dienstag ging mein dienstlicher Klapprechner kaputt. Da wir komplett digitalisiert sind, heißt das, ich konnte ohne privates Taschentelefon noch nicht mal beim IT-Support anrufen und mitteilen, dass das Notebook kaputt ist. Da inzwischen jeder ein Notebook hat, gibt es auch keine stationären Rechner mehr, die genutzt werden könnten, wenn jemand nicht an seinem Platz ist. Ich konnte mich also nicht einfach an einem leeren Arbeitsplatz anmelden. Vom Privatrechner habe ich nur Zugriff auf meine persönlichen Mails, aber nicht auf alle eMail-Konten, für die ich zuständig bin, und schon gar nicht auf irgendwelche anderen Daten. Einzig die Website, die ich verantworte, kann ich dank webbasiertem CMS von überall bearbeiten. 

Der IT-Support bemängelte schnell, dass ich telefonisch nicht erreichbar bin, um einen Termin für einen Gerätetausch abzumachen. Wie denn, wenn meine Dienstnummer nicht geht, weil der Rechner defekt ist, und der IT-Support sich weigert, auf meiner privaten Mobilnummer anzurufen, weil sie das nicht dürfen?!

Dienstag machte ich also früher Feierabend, weil ich im Echtbüro nicht arbeitsfähig war. Mittwoch nahm ich mir einen Tag Freizeitausgleich, richtete meinen Privat-PC so ein, dass ich zumindest Mails abrufen konnte, und versuchte weiterhin, den IT-Support wegen eines Gerätetauschs zu erreichen - vergeblich. Meine Büronummer ist ja nicht erreichbar, und auf Privatnummern ruft niemand zurück. Schließlich kam eine Mail, dass kommende Woche irgendwann jemand vorbei kommt. Ich hoffe, dieser jemand bringt dann auch einen neuen Klapprechner mit. 

Schließlich schaltete sich die Chefin ein und sorgte dafür, dass ich vorgestern einen Klapprechner von einer aktuell unbesetzten Stelle bekomme. Der Rechner hätte eigentlich bis zur Wiederbesetzung der Stelle an den IT-Support zurückgegeben werden müssen, was aber noch nicht geschah. Also saß ich Donnerstag erst zwei Stunden dekorativ im Echtbüro rum, war dann in einer analogen Besprechung und fuhr zum Feierabend quer durch die Stadt, um eine alte Möhre abzuholen, mit der ich arbeiten kann. Ansonsten hätte ich keine Idee gehabt, was ich bis zum Austausch des Rechners machen könnte. Fehlstunden oder unbezahlter Urlaub waren für mich keine Alternative, und Büroaufräumen füllt auch nicht ganze Tage. 

Mittwoch zeiget sich, dass der Rollladen vorm Esszimmer wieder mal manipuliert wurde. Schon vor Monaten musste deswegen der Monteur kommen. Damals konnten wir uns nicht erklären, wie das gemacht wurde. Diesmal war es klar: Neben dem Fenster steht u.a. ein Besen. Den muss jemand zwischen Dienstagnachmittag und Dienstagabend vor das Fenster gestellt haben. Als ich Dienstagnachmittag nach Hause kaum, war noch kein Besen vorm Fenster, sonst hätte ich den zurückgestellt. Als der Rollladen abends mit Zeitsteuerung runterfuhr, kam er uns lauter vor als sonst, was uns aber nicht irritierte. Da muss der Besen schon dort gestanden haben. Mittwochvormittag sahen wir dann die Bescherung. Warum jemand den Besen umstellte, ist absolut rätselhaft. Der muss eigentlich nur weggestellt werden, um Zugang zum Tankstutzen zu haben, der aber ist zum Glück unversehrt, das Vorhängeschloss unangetastet. Ansonsten gäbe es leichtere Wege, ins Haus einzubrechen, als das Esszimmerfenster. 

Jedenfalls klappte ich kurz mal zusammen, weil ich keinen Plan hatte, wie ich in der kommenden Woche auch noch den Monteur hätte unterbringen sollen, weil gerade mal wieder einfach alles zu viel ist, weil ich mein Leben vor Oktober 2020 wiederhaben möchte, weil ich gerade einfach nicht mehr kann, weil ich das meiste, was wir früher zu zweit machten, jetzt überwiegend alleine schaffen muss. Dass ich dann auch noch realisierte, dass wir im Wohn- und Esszimmer seit einem Jahr Umzugskartons stehen haben, deeskalierte nicht gerade. 

Zumindest der Monteurtermin hat sich erstmal erledigt: Kommende Woche ist der Rollladenbauer ausgebucht, dann ist er bis Anfang Januar im Urlaub. 

Zum Ende der Woche wurde es dann etwas versöhnlicher: Unser ehemaliger Vermieter kündigte die Rückzahlung der Kaution an, und ich schaffte es zum monatlichen Stricktreffen. Das Geld ist sogar schon da, wenn auch auf dem falschen Konto, aber egal. Zum Stricktreffen musste ich mich aufraffen, denn ich musste im Dunklen hin und zurück 60 km über zwei Autobahnen fahren. ÖPNV ist auf dem Lande keine Alternative. Da wäre ich pro Strecke anderthalb Stunden unterwegs, müsste vier Mal umsteigen. Ich dachte zu spät daran, eine Bekannte, die ein paar Straßen weiter wohnt, zu fragen, ob wir zusammen fahren können. Jedenfalls war ich stolz auf mich, dass ich mich nicht von meinen Ängsten unterkriegen ließ und fuhr. Die drei Stunden Auszeit unter normalen Menschen taten mir gut. Der Gatte war heilfroh, als ich wieder zu Hause war, denn er machte sich Sorgen, weil ich im Dunklen unterwegs war, aber er befand auch, ich solle mir die Auszeit nehmen. 

So ein Stricktreffen ist allerdings teuer: Beim letzten Mal musste ich durchsichtige Gummistiefel* kaufen, diesmal will ich unbedingt dieses Häkelnadelset von Drechsel Hans ... Außerdem entdeckte ich durch die Gruppe einen für mich neuen Wollladen im Nachbardorf und bekam auch sonst jede Menge Input. Den Laden gibt es schon seit bald 30 Jahren, aber er ging total an mir vorbei.

Joseph und das Christuskind sind fertig, und morgen zum dritten Advent wird auch Maria in den Stall einziehen. 

Bei der Häkelkrippe geht's langsam vorwärts. Joseph und das Christuskind sind fertig. Morgen kommt dann hoffentlich auch Maria dazu. Ich dachte, das war's dann, und war traurig, dass u.a. die drei Weisen aus dem Morgenland fehlen, aber dann ging mir auf, dass "12 Häkelprojekte" tatsächlich 12 Figuren heißt. Da ich unwahrscheinlich langsam häkle - alleine für die Körper von Maria und Joseph brauchte ich je drei Stunden - hoffe ich, ich habe die Krippe bis zu Heilige Drei Könige komplett ...  

Hier gilt seit mittlerweile 248 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

Schwiegermutter kann sich über Tante aufregen, was bedeutet, dass es ihr gut geht. Ich hoffe, Tante geht's auch gut. Sie hat neuerdings ein Smartphone, Bekannte bringen ihr bei, wie sie damit umgehen kann. Sie ist auch bei WhatsApp, hat meine Nachricht dort aber noch nicht gelesen. Da ist Weihnachten wohl etwas Nachhilfe fällig. Es wäre schön, wenn sie WhatsApp lesen könnte, denn das würde es einfacher machen, ihr Fotos und Grüße zu schicken. 

Ansonsten zieht mich das graue Winterwetter arg herunter. Ich komme nicht mehr dagegen an, möchte endlich etwas Sonne haben, mal wieder einen Unterschied zwischen Tag und Nacht. Gefühlt ist es einfach nur grau, egal, zu welcher Uhrzeit Der Gatte leidet auch unter dem Wetter, und wir beide hatten auch noch keine Lust, mal auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. 

Dem Gatten ging's ein paar Tage besser. Er schaffte es an meinen Echtbüro-Tagen, einiges zu erledigen und Termine wahrzunehmen, ohne dass ich ihm entsprechende Zettel schreiben oder ihn zur Erinnerung anrufen musste. Seine Füße heilen gut, so dass er erst im Januar wieder in die Fußambulanz muss. Das ist gut!

Natürlich sind auch die Entwicklungen in Syrien Thema bei uns. Syrien ist eines der Länder, in denen ich in meiner "Wüstenzeit" arbeitete. Die Freude über den Sturz Assads ist groß, die Sorge, dass Syrien ein islamistischer Staat wird, auch. 

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Mittwoch, 11. Dezember 2024

#WMDEDGT 12/24: Wiedersehen mit den Pfahlewern

Heute ist wieder der fünfte Tag des Monats, und Frau Brüllen fragt "Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?", kurz WMDEDGT? Vielen Dank für's Sammeln!

Der Tag beginnt mit einem Knall um zehn vor eins. Als der Gatte durch's Haus schleicht, fällt irgendetwas um. Da es offensichtlich nicht der Gatte ist, schlafe ich nach kurzer Schrecksekunde wieder ein. Morgens wird sich zeigen: Zwei Regalbretter, die in einem Türrahmen stehen, fielen um. Im Laufe der Nacht werde ich immer wieder kurz wach, weil der Gatte unruhig ist, aber da er keine Hilfe braucht, schlafe ich schnell wieder ein. 

Wie jeden Tag klingelt der Wecker um sechs Uhr. Ich drehe mich nochmal um, weil noch angeschlagen von der Magenspiegelung gestern. Liegenbleiben und krankmelden ist aber nicht drin. 

Duschen und Kaffee kochen, dann ab ins Heimbüro. Meine Kollegin hat einiges an Vorarbeit geleistet, damit ich das Konzept für unser Projekt finalisieren kann, und damit bin ich erstmal gut beschäftigt. 

Als der Gatte wach ist, frühstücken wir gemeinsam, nachdem sorgfältigst alle Adventskalendertürchen geöffnet wurden. Die Frühstückspause wird jäh vom Diensttelefon unterbrochen. Die Winterruhe ist anscheinend vorbei. Ein Telefonat kommt nach dem anderen rein. Zum Glück übernimmt meine Kollegin heute die Freigaben.

Eine halbe Stunde früher Feierabends als sonst - eigentlich wollte ich eine Stunde eher Schluss machen, aber es ist zu viel zu tun. Immerhin steht das Konzept in wesentlichen Teilen. 

Den Gatten ins Auto setzen und ab auf die Autobahn, denn er muss wie jeden Monat in die Augenklinik. Er ist guter Dinge, dass bei seinen Augen das Schlimmste überstanden ist, denn er kann wieder lesen und Autofahren. Es wird sich zeigen, er irrt.

Wir sind tatsächlich nach 45 Minuten in Blankenese und haben noch 45 Minuten Zeit bis zum Termin. Ich plane immer einen ordentlichen Zeitpuffer ein, denn die Situation vorm Elbtunnel ist nicht planbar. Noch weniger planbar ist allerdings der ÖPNV. Selbst wenn da alle Verbindungen klappen, dauerte es doppelt so lange als mit dem Auto. Aktuell fallen aber viele Züge aus, und das, was fährt, ist übervoll.

Normalerweise würden wir die geschenkte Zeit zum Kaffeetrinken nutzen, aber heute habe ich richtigen Hunger, also schlage ich ein spätes Mittagessen bei Asiahung vor. Das wird sich schnell als klug erweisen, denn wir werden drei Stunden beim Augenarzt verbringen. 

Die Augenklinik ist proppenvoll, der Gatte schnell genervt. Er wird zu Untersuchungen abgeholt, holt mich nach, als klar ist, dass er eine Wartezone weiterziehen kann, um auf das Arztgespräch zu warten. Bei den Arztgesprächen soll ich ja seit einem halben Jahr dabei sein, weil dem Gatten vieles entgeht - Aufregung und Folge des Schlaganfalls. 

Als wir endlich bei der Ärztin sind, äußert die ihren Unmut: Warum sind wir jetzt schon da? Warum haben wir keine spätere Uhrzeit zum Ende der Sprechstunde genommen? Schließlich sollte der Gatte heute in einem Auge eine neue Linse bekommen, sollte die Netzhaut gelasert werden. 

Äh, bitte was?!

Beim letzten Termin war die Ärztin krank. Der Gatte wurde von einer Vertretung behandelt. Da war keine Rede von irgendwelchen Eingriffen, sondern davon, abzuwarten. Die Ärztin sollte heute entscheiden, ob ein Eingriff notwendig ist.

Der Gatte eskaliert. Ich kann ihn verstehen, aber das bringt uns ja jetzt nicht weiter. Zum ersten Mal erlebe ich, was der Gatte schon öfter schilderte: Die Ärztin ist völlig wirr, fängt Sätze an, die sie nicht beendet. Damit kann ich normalerweise um, das mache ich auch, aber heute komme selbst ich nicht mehr mit. Es ist nicht klar, ob sie mit uns spricht (wobei sie ohnehin nur mit mir spricht, der Gatte, ihr Patient, quasi nicht existiert) oder laut nachdenkt oder was auch immer. 

Der Gatte stellt klar, dass es heute keine wie auch immer gearteten Eingriffe geben wird, sondern dass er dafür ins Krankenhaus gehen wird. Er hat kein Vertrauen mehr in die Ärztin, will zu seinem eigentlichen Augenarzt für eine zweite Meinung. Die Ärztin guckt hilflos zu mir. Ob ich meinen Mann einfangen kann? Nein, in dem Punkt bin ich ganz bei ihm. 

Sie stellt eine Überweisung für das Krankenhaus aus, will mir Aufnahmen mitgeben und macht Fotos mit meinem Taschentelefon. Ich bin kurz entgeistert ob der technischen Ausstattung. Der Gatte lässt noch eine Untersuchung machen. Die Ärztin kommt danach kurz ins Wartezimmer, bespricht den Befund vor allen Patienten. Alles wäre okay, nee, da wäre doch ein Ödem, das müsse man mal kurz spritzen, das könnte man doch schnell noch machen. Der Gatte eskaliert wieder. Ich kann ihn verstehen.

Wir verlassen bedrückt die Praxis.

Immerhin leuchten die Pfahlewer in den Bäumen, wie jeden Advent, als wir auf dem Rückweg sind. Das gehört zu den Dingen, die ich in der alt-neuen Heimat vermisse. Ich möchte schon länger einen Pfahlewer für Zuhause haben, habe aber auch dieses Jahr den Zeitpunkt für den Kauf verpasst. Er würde im alt-neuen Haus gut in den Vorgarten passen oder in das Esszimmerfenster, wo ohnehin zwei Schiffe des Gatten stehen. Für kommendes Jahr muss ich mir eine Erinnerung setzen - analog, wie ich bin, wird es ein Klebezettel im Kalender.

Stille Heimfahrt, zum Glück ohne Stau. Wir sind froh, dass wir nach sechs Stunden endlich wieder zu Hause sind. 

Während sich der Gatte hinlegt, kümmere ich mich um Haushalt und Abendessen. Vorm Vortag ist noch Kartoffelbrei übrig, aus dem ich Kartoffelplätzchen mache. Dazu gibt's Kräuterquark. 

Sofalümmeln, Tagesschau, Zürich-Krimi - und frieren, denn ich hatte keine Kraft, mich auch noch um den Kamin zu kümmern, und der Gatte tat's auch nicht. Jetzt ist es zu spät, denn es dauert, bis der Kamin wärmt.

Einigermaßen früh ins Bett, aber erst am kommenden Tag einschlafen, weil das aktuelle Buch* so spannend ist.

Fast 100 Männer, Frauen und Kinder sind heute seit 425 Tage Geiseln der Hamas. Bring them home gilt mehr denn je!

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 5. Dezember 2020 schrieb ich nichts, war mit dem erkrankten Gatten beschäftigt, der kurz darauf ins Krankenhaus kommen sollte. Am 5. Dezember 2021 war ich frisch gegen Corona geimpft - zum dritten Mal. Die Hoffnung, dass wir mit dieser Moppelkotze nach dem ersten Corona-Sommer durch wären, war da schon lange verflogen. Am 5. Dezember 2022 hatten wir Baustellen-Blues, kämpften wir mit dem Baukredit. Am 5. Dezember 2023 stand der lang erwartete Umzug endlich kurz bevor.

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Dienstag, 10. Dezember 2024

Gehäkelte Adventsgirlande / Weihnachtsgirlande

Das große Fenster in unserem Esszimmer bietet viel Platz für Deko, und zumindest, solange wir noch keine Plissees haben, passen Girlanden gut.

Ja, doch, wenn ich das nächste Mal Buchstaben häkle, achte ich beim Häkeln der Umrandung mit Kontrastfarbe auf Vorder- und Rückseite.

Ich fand keine Anleitung für eine ganze Girlande, die mir gefiel, also kombinierte ich verschiedene. Hier die Links zu allen Anleitungen:
Ich ignorierte tapfer meine ausbaubaren Häkelskills und gratuliere mir zu der Idee, diesmal alle Elemente vor dem Häkeln an die Girlande mit Sprühstärke einzunebeln und zu bügeln. Das hilft der Optik ungemein.

Gesichter aufsticken muss ich auch noch lernen. Die Lebkuchenmännchen sehen aus wie aus dem Sexshop oder einem Munch-Gemälde entsprungen ... 

Also, die Tannenbäume sind zwar ein wenig windschief, können sich aber doch sehen lassen, oder? Sie werden neben Kerzen auch das Motiv für die diesjährigen Weihnachtskarten. 

Schneemann Hyde und Schneemann Jekyll ...

Selbst das Flechten des Herzens gelang mir auf Anhieb, und darauf bin ich schon ein bisschen stolz. 

Ich verarbeitete die Garne Katia Capri und Scheepjes Catona. 

Die erste Hälfte der Girlande ... 

... und die zweite Hälfte der Girlande.

Ich weiß auch nicht, was mich ritt, die Girlande inmitten der Blätter zu fotografieren. Auf den Fliesen im Flur hätte man sie viel besser gesehen.

Dieser Beitrag geht rüber zum Dings vom Dienstag und zum Creativsalat. Vielen Dank für's Sammeln!

Sonntag, 8. Dezember 2024

Samstagsplausch KW 49/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXLVII

Aus dieser Woche ließen sich mal wieder mehrere machen.

Eine meiner beiden Schulfreundinnen wurde zum zweiten Mal Witwe. Das Leben ist so ungerecht! Ihr zweiter Mann war lange Zeit sehr krank, schon länger im Hospiz, insofern war der Tod vermutlich eine Erlösung, aber dennoch.  

Wir verbrachten den ersten Advent bei Schwiegermutter. Es war ein harmonischer Besuch, bis sie, als wir schon im Aufbruch waren, mit uns Details ihrer Beerdigung, der Patientenverfügung und ihres Testaments besprechen wollte - vor allem wollte sie sie mit mir besprechen, denn sie rechnet damit, dass der Gatte vor ihr stirbt. Na, ich danke. 

In der Seniorenresidenz, in der Schwiegermutter lebt, war ein kleiner Weihnachtsmarkt, und wir überredeten sie zu einem Bummel. Es gefiel ihr gut, obwohl sie sich anfangs sträubte, das wäre nichts für sie. Ich war überrascht von den angebotenen Waren - das meiste war Handarbeit - und von den moderaten Preisen, selbst von den Adventskränzen. Ich hätte viel kaufen können, hatte aber nicht viel Bargeld dabei. So kamen dann nur eine Karte, die ich als Kondolenzkarte für die Schulfreundin nutzen kann, und eine papiergeflochtene Tasche mit, letztere natürlich mit Disney-Motiven, denn Disney hat eine besondere Bedeutung für mich.  

Zu Petzi, Pelle, Pingo und Seebär habe ich eine ähnlich innige Beziehung wie zu Mickey, Goofy und Donald, weil es mich ohne sie nicht gäbe. In dem einen Verlag lernten sich meine Eltern kennen, in dem anderen arbeiteten sie dann später. Diese Woche durfte ich meinen Kindheitshelden und der Maus begegnen.

Ansonsten steht sich Schwiegermutter mal wieder selbst im Weg. Aus irgendeinem Grund, den sie uns noch nicht mal nennen konnte, fährt sie vom Hamburger Hauptbahnhof nach München anstatt von Altona. In Altona kann sie barrierefrei vom Taxi zum Zug, im Hauptbahnhof nicht. Eine Umbuchung ist nicht möglich. Die Bahnhofsmission könnte helfen. Die wäre telefonisch erreichbar. Nur: Schwiegermutter will das unbedingt persönlich regeln. Heute lief sie ziemlich ergebnis-, da planlos, drei Stunden um den Hauptbahnhof, um die Bahnhofsmission, das richtige Gleis und einen Aufzug zu suchen, mit dem sie sich selbst und ihren Schrankkoffer in den Zug bekommt ... Sie erinnert mich immer mehr an meine Mutter, und dass der Gatte seiner Mutter immer ähnlicher wird, beruhigt nicht. Ich hoffe, ihr Stamm-Taxifahrer setzt sie in den Zug. In München hat sie auch einen Stamm-Taxifahrer, der sie vom Zug abholt und bei Tante abliefert. 

Ich habe wieder einen Termin bei der bisheriger Hamburger Gynäkologin gemacht, denn mit der neuen komme ich auf keinen gemeinsamen Nenner. Als sich dann auch noch herausstellte, dass sie bevorzugt mit der Horror-Hormon-Tante zusammenarbeitet, weil sie keine Ahnung von Hormonen hat, war klar, es wird nichts mit uns. Jetzt muss ich mir zwar für jeden Gynäkologentermin frei nehmen und 80 km fahren, aber das ist dann halt so. 

Hier gilt seit mittlerweile 247 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

Durch's Büro galoppiert nach Erkältungen und Corona aktuell eine hochansteckende Lungenentzündung, und der Winter ist noch gar nicht richtig im Gange. Außer mir trägt natürlich niemand Maske, weil Masken ja nichts bringen. Klar, wenn man sie nicht trägt ... Ich bin jedenfalls froh, dass ich nur selten im Büro bin. Immerhin hält die aktuelle Krankheitswelle davon ab, weitere überflüssige Besprechungen zu terminieren. Die Projekterweiterung, die im kommenden Jahr starten sollte, habe ich sicherheitshalber ins übernächste geschoben, sitze an lustigen Konzepten und Papieren zur Abstimmung auf der Behörden-Hühnerleiter. Ich bin gespannt, ob die Projekterweiterung noch vor meiner Rente kommt. 

Diese Woche war Tumorgucken, die alle drei Jahre anstehende Magenspiegelung. Der Laborbefund der Proben steht noch aus, aber so war der Befund erstmal unauffällig, ist nichts gewachsen. Ich hatte ja die Sorge, weil ich zunehmend Schluckbeschwerden habe. Ich bekam ein schickes neues Medikament gegen den stillen Reflux, aber die Chance, dass es was bringt, gehen gen Null. Ich werde mich mit den Halsschmerzen arrangieren müssen. 

Beim Gatten stehen im kommenden Jahr inzwischen drei OPs an, denn seine Augen müssen auch operiert werden. Oh Freude! Ich war froh, dass ich die geplante Reise nach Palma noch nicht buchte, denn genau in der Woche ist der Gatte zur Vorbesprechung in der Uniklinik, und da muss ich ihn natürlich begleiten. Die Vorbesprechung interessiert mich auch persönlich, denn zumindest die Grauer-Star-OP steht bei mir auch an. 

Schäfchen und Esel aus der gehäkelten Krippe sind fertig.

Ansonsten kämpfe ich mit meinem Häkel-Adventskalender. Meine Häkel-Skills sind ja sehr ausbaufähig. Jedenfalls habe ich das Schaf und den Esel fertig. Nach langem Kampf inkl. dem Auftrennen sämtlicher Teile steht das Schäfchen auch von alleine. Meistens. Ich machte den Fehler, den Körper nicht so stramm zu stopfen wie den Kopf, so dass das Schaf immer vornüber fiel. Den Körper habe ich nachgestopft. Es empfiehlt sich außerdem, auch die Füßchen auszustopfen, damit das Schäfchen besser steht. Das Eselchen hat Rückenprobleme, ist kürzer als es sein sollte - irgendwas habe ich da bei der Häkelschrift falsch verstanden ...

Die Chanukka-Girlande ist auch fertig, muss noch gebügelt und zusammengehäkelt werden. Neben dem Häkel-Adventskalender steht dann das Häkeln verschiedenen Ornamente für Weihnachtskarten an. Hatte ich schon gesagt, dass ich weder häkeln kann noch es besonders mag?! 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse

Donnerstag, 5. Dezember 2024

#pmdd2024: Der 28. November 2024

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2024 auf Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Vor Tau und Tag Arbeitsbeginn im Heimbüro.

Heute ist ein ruhiger Tag im Heimbüro. Vor einem Jahr fuhr ich das letzte Mal aus der Wohnung ins Echtbüro und genoss den Blick auf die Pferdeweide. 

Einkaufszettel schreiben und über einen Wochenplan nachdenken.

Der letzte Teil des Wocheneinkaufs ist erledigt. 

Das muss alles verräumt werden ... 

Nach der Arbeit stehen der Wocheneinkauf und Hausarbeit auf dem Programm. 

Wäsche aufhängen.

Die Spülmaschine ausräumen. Das ist eigentlich Aufgabe des Gatten, aber der ruht sich gerade aus.

Aus Kaminsäubern und Feuermachen sind eigentlich die Aufgaben des Gatten ... 

Wir basteln uns ein Abendessen mit Zutaten aus dem Vorrat und aus dem Garten.

Abendessen ist fertig: Maultaschen mit Schmelztomaten und Salbeibutter.

Ich habe die letzten Elemente für die Weihnachtsgirlande fertig!

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 28. November 2020 litt der Gatte unter neun Monaten Kurzarbeit und fühlte sich ein klein wenig erkältet. Wir ahnten nicht, das daraus Berufsunfähigkeit und Schwerbehinderung werden sollten. Am 28. November 2021 waren wir zum Adventstee bei Schwiegermutter. Am 28. November 2022 war es fast so wie früher, bevor der Gatte krank wurde: Er war vor mir wach und machte Kaffee, und wir hatte die Hoffnung, spätestens Ostern umgezogen zu sein, kämpften mit den Banken wegen eines Baukredits. Am 28. November 2023 standen wir kurz vor den Umzug, gab's die Hoffnung, dass bald alle Hamas-Geisen freigelassen würden. Mehr als ein Jahr später sind noch immer 96 Männer, Frauen und Kinder inhaftiert, gilt Bring them home now mehr denn je. 

Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

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