Dienstag, 5. November 2024

Socktober IV: Socken im Minecraft-Muster aus Regia Celebrations

Zum Geburtstag bekam ich von den Kolleginnen u.a. ein Knäuel Regia Celebrations, aus dem diese Socken wurden. Ich strickte zum ersten Mal mit 2,75er Nadeln und denke, das wird meine Lieblingsnadelstärke für Socken aus vierfädrigem Garn. 

Die Socken im Überblick.

Das Muster heißt Minecraft. Es findet sich in dieser Mustersammlung

Wolle und Muster im Detail.

Dieser Beitrag geht rüber zum Dings vom Dienstag und zum Creativsalat. Vielen Dank für's Sammeln!

Sonntag, 3. November 2024

Samstagsplausch KW 44/24: Leben und Arbeiten in Corona-Zeiten CCXLII

"Was ist das denn für eine Maske?!", frug ein kleiner Junge. "Das ist keine Maske. Der sieht immer so aus!", antwortete ich, worauf die neben ihm stehende kleine Hexe erschauderte. 

Der Gatte und ich übten uns an Halloween als Kinderschreck. Der Gatte, der im letzten Jahr befand, die Hasenmaske mit den blutigen Zähne wäre zu grausam, und sie gegen eine Süßes-Hasi-Maske auswechselte, trug diesmal eine Predator-Maske, die sogar Erwachsene erschreckte. Die meisten Kinder fanden sie aber "cool", und ein Junge krähte: "Oh, ein Hundegeist!" Wir verbrachten einen schönen langen Nachmittag im Esszimmer mit Strickzeug, Tee und Kuchen, unterbrochen von regelmäßigen Gängen an die Haustür.

Durch's Laub schlurfen und an meine Mutter denken. Sie machte das, solange sie noch laufen konnte. Das waren die wenigen Momente, in denen sie vor Glück strahlte.

Montag gab's eine riesige Überraschung: Eine Reha-Klinik meldete sich und teilte dem Gatten mit, dass er schon in zwei Wochen einen Platz hat! Nachdem dem Gatten weder nach seiner Herzerkrankung vor vier Jahren noch nach seinem Schlaganfall vor fast zwei Jahren eine Rehe bewilligt wurde mit der Begründung, er sei ja ohnehin berufsunfähig und brauche deswegen keine, schaffte es der Medizinische Dienst, dass sich die Krankenkasse binnen sechs Wochen rührte! Wir versuchen nicht daran zu denken, dass der Gatte wahrscheinlich kein Pflegefall wäre, hätte er früher eine Anschlussheilbehandlung / Reha bekommen.  

Die Klinik scheint auf die Bedürfnisse des Gatten zugeschnitten zu sein, und sie bietet dem Gatten einen Fahrdienst an. Nach kurzem Zögern nahm er das Angebot an. Es wird für ihn eine Umstellung sein, vor Ort kein Auto zu haben, aber ich merke immer mehr, dass er nicht mehr gerne fährt. Ich hoffe, das ändert sich wieder. Immerhin ist die Klinik nicht so abgelegen wie meine in Aukrug. Erstaunlicherweise will der Gatte keinen Besuch haben, so dass ich eine Chance habe, zur Ruhe zu kommen, den Tag mal nach meinen Bedürfnissen zu gestalten. Und der Gatte kann sich auch von mir erholen. Die Reha ist erstmal für drei Wochen angesetzt, aber ich hoffe auf ein, besser zwei Wochen Verlängerung, sofern der Gatte mitspielt. 

In den nächsten zehn Tagen muss ich noch einiges an Arztberichten für den Gatten besorgen und für ausreichend Medikamente sorgen, denn die soll er für den gesamten Zeitraum mitbringen. Die kommende Woche wird sehr anstrengend, Termin-Teris pur. 

Diese Woche kam auch die Bestätigung, dass meine Tätigkeit als Pflegeperson für den Gatten auf meine Rente angerechnet wird. Das ist ein hübsches Sümmchen, was da theoretisch zugrunde gelegt wird, umso mehr, da ich Teilzeit arbeite und maximal Grundsicherung als Rente hätte.

Diese Woche war ich bei einer neuen Gynäkologin, denn aufgrund des Umzugs möchte ich gerne wechseln, mir 80 km Fahrt sparen. Allerdings war der Besuch so schrecklich, dass ich überlege, ob die 80 km nicht doch die bessere Alternative sind. Wieder fiel einer jungen Gynäkologin nichts anderes ein als eine Total-OP. Gegen die wehre ich mich seit über 30 Jahren. Die Familienplanung sei in meinem Alter ja hoffentlich abgeschlossen, da brauche ich schließlich weder Gebärmutter noch Eierstöcke. Die Ärztin ließ keine Argumente gegen die OP gelten, alternative Behandlungen wie die Goldnetz-Methode kannte sie nicht, war anders als die bisherige Gynäkologin auch nicht bereit, sich darüber zu informieren. Als ich sagte, gegen die OP spräche auch, dass ich die Betreuung des Gatten nicht organisiert bekomme, das jemand da sein muss, der ihn aufhebt, wenn er stürzt, wofür kein Pflegedienst auf Abruf kommt, antwortete sie, das sie ja nicht ihr Problem. Schon schön. Meine Hormone will die Ärztin mir auch nicht mehr verschreiben, weil schädlich. Kompromiss war, dass ich nochmal Hormone für ein Vierteljahr bekomme und bis dahin Befunde vorlege, die belegen, dass ich die Hormone tatsächlich brauche. Ich weiß noch nicht, wie ich das finde. Sollten allerdings die Hormone nicht auf meiner Karte gespeichert sein, wenn ich kommende Woche zur Apotheke gehe, ist die Entscheidung klar, bleibe ich bei der bisherigen Ärztin. 

Hier gilt seit mittlerweile 242 Wochen: Der Gatte und ich sind weitgehend zu Hause. Im ersten Corona-Jahr wurde der Gatte schwerkrank, im zweiten zeigte sich, dass er nicht mehr gesunden wird, im vierten hatte er einen Schlaganfall. Er ist schwerbehindert und berufsunfähig verrentet. Es geht uns dennoch vergleichsweise gut. Wir halten es gut miteinander aus, wenngleich die Erkrankungen und der Schlaganfall des Gatten zu Wesensveränderungen führten, die ein Zusammenleben manchmal sehr schwer machen. 

Unsere Kontakte sind normalerweise auf das Notwendigste beschränkt, heißt: Arbeit, Ärzte, Einkaufen, Schwiegermutter und Handwerker. Ich bin dankbar, dass Corona bislang Gatten, Schwiegermutter und Tante verschonte und hoffe sehr, das bleibt so.

Zu den schönen Momenten in dieser Woche gehörte der Kino-Besuch mit dem Film "Der Buchspazierer". Ich ging alleine, woran ich mich eh gewöhnen muss. Es ist so unendlich mühselig, eine Begleitung zu finden, und mich fragt in der Regel niemand, ob ich ihn / sie begleiten möchte. Also gehe ich alleine, wenn der Gatte keine Lust hat. Das habe ich früher oft gemacht, aber irgendwann verlor es sich. Jedenfalls: "Der Buchspazierer" ist ein zauberhafter Film, wenn auch anders als das Buch. Außerdem konnte ich einigermaßen ungestört die "Zwischentöne" mit Tim Raue hören. Solche Momente sind selten.

Aktuell habe ich den diesjährigen Schal für's Leben auf den Nadeln und kämpfe mit Nadelstärke 12. Das Garn ist super kuschelig, die Farben sind wunderschön - und es geht schnell. Der Schal wird also bald fertig sein. Dennoch: Es ist ein Gefühl wie beim Häkeln - ich kämpfe mit jeder Masche. 

Im Haus geht's weiter langsam vorwärts. Die letzten Küchenkisten sind ausgeräumt! Kommendes Wochenende kommen "die Jungs", unser Hausmeisterservice, zum Schrauben und Dübeln. Dann können wir hoffentlich wieder einiges von der Liste streichen. Der Gatte verzweifelte diese Woche an diesem Schuhregal*, das heute im Müll landete. Es lässt sich einfach nicht spannen, weil die Federn zu kurz sind. Der Gatte bastelte wie verrückt, aber das Regal ist nicht zu befestigen. Wir dachten, wir hätten die ideale Lösung mit Halterungen für Gardinenstangen, nur lässt sich in die Wand, an der Platz für das Regal wäre, nichts anbohren. Jetzt müssen wir gucken, wie wir unsere Schuhe aufbewahren. In der Wohnung hatten wir zwei Flure mit viel Platz, funktionierten zwei Billy-Regal zum Schuhregal um, aber dafür fehlt hier im Flur der Platz (und der Keller, wo Platz wäre, ist zu niedrig). 

Dieser Beitrag geht rüber zum Samstagsplausch bei Andrea. Vielen Dank für's Sammeln! Über's Kochen und Einkaufen berichte ich in der Kombüse. / *Affiliate links 

Freitag, 1. November 2024

#pmdd2024: Der 28. Oktober 2024

An jedem 28. eines Monats ist Picture my Day-Day, kurz pmdd. Ich finde, das ist ein schönes Tagebilderbuch. Mitmachen ist einfach: Fotos vom Tag machen, bloggen oder mit #pmdd2024 auf Twitter oder Instagram einstellen. Gesammelt wird alles auf dieser Seite.

Montag morgen und der Kaffee ist leer ... 

Kaffee auffüllen und die Maschine anwerfen. 

Während der Kaffee läuft, duschen und danach im aktuellen Lieblingsduft schwelgen.

In meiner Küche ist 'ne AfD-Demo ... Die Reste vom gestrigen Abendessen werden eingefroren.

Frühstück. Der Honig aus Rendsburg, eine Reha-Erinnerung, ist leider alle.

Kaffee für mich und Tabletten-Bereitstellung für den Gatten (er bekommt auch Kaffee, darf aber noch schlafen).

Heute ist Montag, ein Heimbürotag, der früh startet. 

Arbeiten. 

Der Nachmittag ist mit allerlei Gefrickel gefüllt. Eigentlich wollte ich im Garten ein paar Büsche zurückschneiden, denn morgen wird die Biotonne abgeholt, übermorgen sind die Grünabfälle dran, aber der Dauerregen hält mich davon ab. 

Ich komme endlich dazu, die Socktober-Socken für die Aktionen Grüne Socke und Mutmach-Socken zu verpacken. Es zeigt sich allerdings, dass bei den Mutmach-Socken noch Platz für vier weitere Paare ist. Der Karton macht sich also noch nicht auf den Weg. 

Der kleine Apfelbaum trug üppig, wurde gestern abgeerntet. Die Hortensien stehe in einer Vase, weil sie Wurzeln bilden sollen. Ich bin gespannt, ob es klappt.

Einen Arzttermin für den Gatten in einen ohnehin schon vollen Terminkalender stopfen. Dienstag habe ich Termine im Zwei-Stunden-Takt. Yeah. Oder so.

Ich habe Flausen im Kopf und würde gerne dieses Jahr noch eine Woche Bildungsurlaub machen. Zum Glück buche ich nicht spontan, denn als ich wenig später zum Briefkasten gehe, wartet dort die Einladung in die Reha des Gatten. Falls ich ihn dort besuchen oder abholen möchte, passt es nicht mit dem Bildungsurlaub. 

Wir haben Wäschestau ... Etwas kann ich mit zwei Maschinen zum Glück abbauen.

Wir haben eine nigelnagelneue Pfanne übrig, ein Fehlkauf, denn sie ist nicht induktionstauglich. Über die örtliche Foodsharing-Gruppe findet sie binnen Minuten ein neues Zuhause.

Dadurch, dass der Gatte endlich in die Reha darf, darf ich jede Menge Arzttermine verlegen und verschaffe mir erstmal einen Überblick. Wenig später werden Januar bis März 2025 durchorganisiert sein ... 

Ich freue mich immer wieder, dass das Backzubehör, das ich am Häufigsten brauche, kommod in der Küche verstaut ist. Keksausstecher und Formen, die ich selten brauche, wohnen hingegen auf den Hochschränken in großen Boxen.

Heute wird ein Altländer Apfelkuchen mit Äpfeln aus eigener Ernte gebacken.

"Die Jungs", unser mobiler Hausmeisterservice, soll wieder kommen, und damit sie wissen, was sie erwartet, schreibe ich eine Liste. Und: Doch, doch, ich weiß, wie man "Fliesenspiegel" schreibt.

Hier müsste selbst der Gatte sehen, dass das Geschirr gespült werden muss, aber sicher ist sicher. Das Magnetschild* an der Spülmaschine ist eine große Hilfe für ihn.

Ein frühes Abendessen für mich, denn ich will ja noch ins Kino.

Auch abends ist das Wetter usselig. Ich würde lieber am warmen Kamin sitzen und stricken, aber ich habe eine Kinokarte und freue mich wie Bolle auf den Film, also raus in Regen und Dunkelheit. 

Viele Jahre lang leuchtete in der lindgrünen Hölle maximal jede zweite Straßenlaterne. Seit einer Woche brennt durch Umrüstung auf energiesparende Technik endlich jede Laterne, kann ich ohne Taschenlampe los.

Durch's Laub schlurfen und an meine Mutter denken. Sie machte das, solange sie noch laufen konnte. Das waren die wenigen Momente, in denen sie vor Glück strahlte.

Der Veranstaltungsmonitor im Gemeindehaus braucht gerade selbst Hilfe.

Na, welchen Film gucke ich mir wohl an?

Popcorn für mich ganz alleine, und ein Buch muss natürlich auch mit dabei sein.

Wieder zu Hause. Ich mag die kleinen Geister*.

Die Rezepte zum Tag sind jeweils verlinkt und in der Kombüse zu finden.

Ich habe aktuell viel zu wenig Bewegung. Das tägliche Treppentraining erfasst die App leider nicht.

Noch etwas mit dem Gatten sofasitzen und an der aktuellen Socke stricken.

Das blaue Hasi rettete der Gatte vor einem Jahr. Es hat sich inzwischen gut im Hasen-Rudel eingelebt. 

Vor dem Einschlafen noch etwas lesen*.

Der Blick zurück in die ersten vier Corona-Jahre: Am 28. Oktober 2020 wussten wir zwar schon seit zwei Wochen, dass der Gatte krank ist, ahnten aber noch nicht das ganze Ausmaß, und so arbeitete er noch. Am 28. Oktober 2021 wussten wir um das ganze Ausmaß der Erkrankung des Gatten, wartete er auf seine Verrentung, da er nicht mehr arbeitsfähig ist. Am 28. Oktober 2022 hofften wir auf einen baldigen Umzug - vergeblich. Den Adventskalender, den ich an diesem Tag für meine Mutter kaufte, entsorgte ich ein halbes Jahr später immer noch originalverpackt, als wir nach ihrem Tod ihr Zimmer im Pflegeheim ausräumten. Am 28. Oktober 2023 kauften wir die gleichen Süßigkeiten für Halloween wie im Jahr davor, hoffte der Gatte zu recht auf viele klingende Kinder, die er erschrecken will. / *Affiliate links